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Veruda Marina, Pula, Kroatien
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13.08.2019
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vom
13.08.201911:45UTC+2
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Logbucheinträge imAugust2015

31.08.2015 -Viana do Castelo

Stein im Brett

Als wir heute Nacht gegen 2 Uhr in der Marina von Viana do Castelo (Portugal - Juhu!) anlegen wollten, war der Hafen voll. Natürlich war um diese Zeit auch kein Hafenmitarbeiter mehr da. Im Rio Lima, in dessen Delta sich die Marina befindet, gibt es zudem keinerlei Möglichkeit zu ankern. Wir entschieden uns deshalb längsseits an einer dänischen Ketch festzumachen, die am Wartesteg vor der Marina lag. Eigentlich machen wir das nur dann, wenn entweder jemand an Bord ist den man fragen kann ob anlegen ok ist oder ein Fender außen am Boot hängt als Zeichen für Gäste willkommen. Beides war nicht der Fall. Aus Mangel an Alternativen brachte Christian Moya gegen die starke Strömung des Flusses an das Schiff heran. Mit einem Hüpfer war ich dann an Deck. Obwohl ich versuchte leise zu sein, war der Bootseigner schon im Niedergang, bevor ich fertig war die Achterleine festzuziehen. Verschlafen murmelte er, dass sie am Morgen ablegen wollen. Froh, dass wir bleiben konnten, haben wir angeboten, dass wir jederzeit abfahrbereit sind und sind in die Kojen gefallen. Am Morgen entschuldigten wir uns nochmal für unseren nächtlichen Überfall, dabei erfuhren wir, dass das dänische Pärchen auf dem Weg in die Karibik war. Jetzt wollten sie aber schleunigst weg von Viana do Castelo, da es so teuer hier sei. Als sie uns die horrende Zahl nannten, die sie für die Nacht am Wartesteg der Marina bezahlt hatten, haben wir kurz überlegt gleich mit abzulegen. Gut, dass wir es nicht gemacht haben. Der nette Portugiese vom Hafen, wollte nur etwa ein Drittel des Betrages für Moya. Joshua bekam ein Armbändchen geschenkt. Uns überschüttete er mit Infos wo wir was in der Stadt finden. Als er dann noch erfuhr, dass wir aus La Guarda kommen, fing er an aus dem Nähkästchen zu plaudern. Nach unserem obligatorischen Stadtrundgang durch das wirklich sehenswerte Städtchen, war Wäschewaschen an der Tagesordnung und die nächste positive Überraschung wartete. "Drying is free" sagte er nachdem er mir eine Marke für die Waschmaschine verkauft hatte. Ich habe keine Ahnung warum er die 5 Euros nicht haben wollte, vielleicht hat er ein Herz für kleine Kids, fand uns Nasen sympathisch oder er hatte einfach nur einen guten Tag - Danke!

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30.08.2015 -Atlantik, Portugal

Dicke Suppe

Der Nebel von Gestern Abend ist uns heute den gahzen Tag erhalten geblieben. Seltsam dabei war, dass es dabei warm war. Über dem Wasser war alles in dicke graue Schwaden gepackt, hat man aber nach oben geschaut, so sah man oft einige Schäfchenwolken oder gar den blauen Himmel durchbilzen. Die SOnne haben wir zwar nicht direkt, aber durch den Nebelschleier gesehen. Während gestern Abewnd die süße kleine Insel gar nicht mehr zu sehen war, konnten wir heute morgen beim Ablegen die Küste und auch die Nachbarinsel wieder erahnen- Dabei hörten wir immer wieder töööööt, töt, töt, das Schallsignal kam von den Großen Frachtern die in der Ria de Vigo vor Anker standen - lang. kurz, kurz heißt soviel wie manövrierbehindert oder auch unter Segel. Nur kurze Zeit nach dem Ablegen wurde der Nebel wieder richtig dicht, so dass wir auch alle paar Minuten gehupt haben. Auch Radar und AIS liefen immer mi. Dort konnten wir auch mitverfolgen wie ein Echo auf dem Radar aufgrund unseres Schallsignals sofort seinen Kurs geändert hat - gesehen haben wir das Schiff nicht und das obwohl es weniger als 400 Meter entfernt an uns vorbei fuhr. Am Nachhmittag sind wir dann in dem kleinen Fischerhafewn La Guarda, Nahe der Grenze zu Portugal, vor Anker gegangen. Bereits beim Anker Einfahren haben wir gemerkt, dass unser Ankermanöver wohl nicht ganz optimal geklappt hat. Da aber der Atlantik heute fast spiegelglatt dalag und auch wenig Wind wehte, entschieden wir es erstmal dabei zu belassen und sind von Bord gegangen. In La Guarda waren wir vor 2 Jahren schon einmal mit Joshua und wir wollten gerne wieder in einer kleinen Tapasbar einkehren. Zuvor mussten wir nohc die Spielplätze austesten. Als wir in das kleine Lokal kamen hatte ich ein Dejavue, so gut wie nichts hatte sich verändert. Außderdem war das Essen wieder super so wie beim letzten Mal und - auch wie letztes Mal - wollten die Kinder lieber nicht bleiben. Joshua hat den ganzen Laden aufgemischt und Jonathan war von Grund auf unzufrieden. Deshalb haben wir mit der letzten Gabel lieber die Rechnung bestellt und sind zu Moya aufgebrochen. Seit unserer Ankunft waren erhabliche Mengen Wasser aus dem Hafen gelaufen. EIgentlich sollten wir laut Seekarte bei Niedrigwasser noch 5 Metter Wasser unter dem Kiel haben, tatsächlich waren es aber nur noch 1,5 Meter und wir waren noch 2h vom Tiefstwasserstand entfernt. Da wir rings um das Schiff Felsen aus dem Wasser ragen sahen, haben wir die Kinder ins Bett gebracht und sind Anker auf gegangen. Jetzt sind wir unterwegs Richtung Süden zum nächsten Hafen Viana Do Castelo in Portugal.

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31.08.2015:
Kommentar fromMichaela
Ui - ein voller Tag. die Nebelfahrt klingt so leicht gruslig-spannend, aber ihr habt ja schon Erfahrung :) Schon gemein, wenn die Kinder in netten Lokalen alles nur aufmischen - aber dann vielleicht gar nicht schlecht, dass ihr noch gut aus dem Hafen kamt. Viele Grüsse!
29.08.2015 -Islas Cies, Spanien

Tausend Boote

... waren es nicht ganz, aber bis 49 haben wir gegen Mittag gezählt. Auf die südliche Insel der Islas Cies fahren zwar keine Ausflugsboote, aber am Wochenende bei schönem Wetter kommen wohl viele Segler und Motorboote aus Vigo. Der Strand, den wir gestern noch für uns alleine hatten, war heute deutlich voller. Dafür hatten wir bei Sonne und 25 Grad einmal richtiges Badewetter. So haben wir beschlossen eine zweite Nacht vor Anker zu liegen und den gesamten Tag ruhig ausklingen zu lassen. Am späten Nachmittag gab es ein Grillen am Strand (mit einem eher ungeeigneten Einweggrill und mehrerer Ermahnungen von Spaniern, dass Grillen im Naturschutzgebiet verboten ist). Joshua entdeckt langsam seine Liebe für das Wasser. Er sitzt jetzt super gerne in der Badewanne, solange der Kopf nicht nass wird. Mal schauen wie es sich weiter entwickelt. Die Nacht wird wohl wieder ruhig. Der Wind ist fast weg. Dafür ist aber innerhalb von wenigen Minuten dichter Nebel ausgezogen, so dass die Insel im Abstand von nur etwa 100 m vollständig verschwunden ist.

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28.08.2015 -Islas Cies, Spanien

Zurück auf die Insel

Die Islas Cies haben uns so gut gefallen, dass wir beschlossen haben, noch einmal zurückzukommen. Nach einer Besichtigung des Forts und einem Spielplatzbesuch hieß es also heute Leinen los in Baiona und wieder zurück nach Norden. Mit Wind von hinten und wenig Welle war die Einfahrt in die Ria de Vigo heute viel freundlicher als gestern und nach zwei Stunden waren wir da. Wir haben uns für die südliche der beiden Inseln, die Ile de St. Martin entschieden, um den tausenden Badegästen der Ausflugsboote aus dem Weg zu gehen. So hatten wir den herrlichen Sandstrand auch fast für uns allein. Und es schaut nach einer ruhigen Nacht vor Anker aus.

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29.08.2015:
Kommentar fromNici
Hallo ihr 4, es ist schön zu lesen, das es euch gut geht. Geniest dir Zeit am Strand und habt viel Spaß. Viele Grüße aus filderstadt :)
27.08.2015 -Bayona, Spanien

Praktikanten

müssen es gewesen sein, die heute beim deutschen Wetterdienst das Wetter für Galicien vorhersagten. Aus dem vorhergesagten Optimalwind (3 Beaufort aus Nordost) wurde real ein Katastrophalwind (7 Beaufort aus Südwest). In Konsequenz haben wir für den kurzen entspannten 2h-Hüpfer nach Bayona 5 Stunden gegen die große Atlantikwelle gekämpft. Es war so ätzend, dass wir zwischendurch den näher gelegenen Hafen von Cangas anlaufen wollten. Allerdings war die Marina voll, so ist uns nichts anderes übrig geblieben als weiter zu fahren. Platsch - Moya fiel von den ganz großen Wellen ins nächste Wellental, das Wasser spritze nur so. Mit dem Platscher war die Fahrt aus dem Boot. Anschließend beschleunigte Moya bis zur nächsten Stopperwelle. Unter Handsteuerung versuchte Christian Moya schräg über die Welle zu lenken, um zu verhindern dass das Vorschiff bei jeder Welle in den Atlantik taucht. Oft gelang das Manöver, manchmal auch nicht. Joshua machte das Einzige Richtige in der Situation und schlief. Jonathan machte kleine Power Naps und war anstonsten auf meinem Arm. Als wir in Bayona ankamen, war es im Vorschiff nass, unsere Abdichtungsaktion an den Lüftern war wohl nur teilweise erfolgreich. Gut, dass wir jetzt wissen, dass wir hier noch Nacharbeiten müssen bevor Moya über längere Zeit alleine bleibt. Wir haben heute das erste Mal die Route unserer ersten Elternzeitreise (damals waren wir mit Joshua, Auto und Zelt unterwegs) gekreuzt. Letztes Mal stand ich an den zu-Verkaufen Aushängen an der Marina von Bayona und habe sehnsüchtig auf die Boote geschaut. Dass wir tatsächlich mal mit dem eigenen Boot hier sein würden, hätte ich nie gedacht. Die Pinta, ein Nachbau eines der Schiffe, mit dem Kolumbus Amerika entdeckt hat, stand nach wie vor am Steg. Nur 2 der 4 Schiffe, schafften es damals vom neuen Kontinent zurück. Die Pinta legte in Bayona schon Tage bevor Kolumbus in Lissabon eintraf an, so dass die Nachricht von Amerika bereits auf dem Landweg verbreitet war. - Das stell ich mir ganz schön frustrierend vor "Ich habe Amerika entdeckt!" - "Das wissen wir schon lange, erzähl mal was neues". Bayona ist nach wie vor ein wirklich nettes kleines Hafenstädtchen, wir bereuen es nicht wieder da zu sein.

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26.08.2015 -Vigo, Spanien

Herzschmerz

"Wo sind die anderen Kinder?" fragte Joshua nachdem unsere Gäste im Taxi davon gerauscht sind - und noch einmal nachdem er nach seinem Mittagsschlaf im Buggy aufgewacht war - und nochmal nachdem wir wieder an Bord waren. Er hat sich genau erklären lassen welches Bett welchem der Kinder gehörte. Am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn unser Besuch gleich wieder kommt. Er konnte es gar nicht verstehen, dass sie nicht für immer bleiben. Es war eine sehr intensive Zeit für ihn. Er hat mit Max Bauarbeiter gespielt und alle möglichen Stellen von Moya repariert. Mit Katharina turnte er und machte beim Essen erste Annäherungsversuche. Felix hat ihm vorgelesen und war das große Vorbild. Alle zusammen haben die Kinder Spiele gespielt, getanzt, Bücher angeschaut und am Strand getobt - von morgens nach dem Aufwachen bis sie abends todmüde in die Kojen geplumpst sind. Kein Wunder, dass die beiden Kleinen heute etwas durch den Wind waren - von jetzt auf gleich Ruhe ist auch wirklich schwer nachvollziehbar. Unsere Erkundungstour führte uns heute in die Altstadt von Vigo. Auf Grund unseres Reiseführers hatten wir nicht viel von der Stadt erwartet, wurden aber positiv überrascht. Die kleinen Gäßchen mit den vielen kleinen Tavernen haben uns gefallen und die Hafenpromenade ist sehr hübsch angelegt. Unser Spaziergang war dennoch kurz, nach den rasanten letzten Tagen wollten wir heute einen Gang zurück schalten.

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27.08.2015:
Kommentar fromFlo & Co
Vielen Dank für die tolle Zeit mit euch an Board, es hat allen riesig Spaß gemacht und viele schöne Eindrücke hinterlassen. Ihr müsst uns wohl ganz bald nach eurer Tour besuchen kommen, da auch hier Joshua und Jonathan sehr vermisst werden.
28.08.2015:
Kommentar fromMichaela
Schön, dass ihr alle gemeinsam so eine tolle Zeit verbracht hat und auch noch weiterverbringt! Leider haben wir euer blog etwas aus den Augen verloren und müssen jetzt eine ganze Menge nachlesen - aber auf die ersten Blicke scheint es ja super zu laufen. Viele Grüße von uns 4-en
28.08.2015:
Kommentar fromGabi
Ich befürchte ich bin neidisch, obwohl wir hier einen klassisch spanischen Sommer hatten und haben. Genießt noch den Rest eures super Törns.
25.08.2015 -Illas Cien, Spanien

Tapfer!

"Es wäre doch schön, wenn wir die Klippen auf der Westseite der Insel anschauen könnten" sagte Flo am Morgen. "Super, dann gehen wir eben mal beim Leuchtturm vorbei" stimmte Christian ein. Es war also beschlossene Sache, die Sonne ließ ohnehin noch auf sich warten. Die Mädels machten sich zwar einige Gedanken wie das Übersetzen mit den Kindern heute klappen würde, aber ansonsten sah alles easy aus der Leuchtturm war ja gleich um die Ecke. Unser Dingi hatte Flo gestern beim Anlegen komplett umgenietet - wusch - dafür waren die Kinder trocken. Im Gegenzug stand er beim Ablegen plötzlich allein an Land, die Dünnung hatte Patricia und die Kinder so schnell mitgenommen, dass er keine Zeit mehr zum einsteigen hatte. Patricia konnte nur noch zu den Paddeln greifen um zurück zu rudern. Heute klappte sowohl Anlanden als auch Ablegen ohne Probleme. Am Strand haben wir das Dingi festgemacht und sind losgelaufen, am Campingplatz vorbei, durch den atlantischen Urwald mit Eukalyptus Bäumen und Pinien hinauf Richtung Leuchtturm. Obwohl die Besucherzahl der Ilas Cien auf 2000 Menschen am Tag begrenzt ist, war doch einiges los. Die Katamaranfähren bringen jeden Tag Tagestouristen vom Festland. Wahrscheinlich werden die 2000 eher locker gesehen, gefühlsmäßig hätten wir eher auf das Doppelte getippt. Alle Kinder sind ohne Murren und Knurren den Berg hinausgelaufen. Es gab ja auch so viel zu entdecken: große Steine zum Klettern, Tannenzapfen und Stöcke zum sammeln und mitnehmen und Mauern zum turnen. Als wir aus dem Wald heraus kamen war, sahen wir auch den Leuchtturm. -Oh, der ist ja doch weiter entfernt, als erwartet! - Da die Kinder aber so schön liefen, gingen wir weiter. Kurz vor dem Ziel musste doch noch mit der Aussicht auf Kekse motiviert werden, aber es haben alle geschafft. Jonathan im Manduca, Joshua mit kleiner Unterstützung am Ende auf den Schultern. Felix, Max und Katharina haben den ganzen Weg super durchgehalten. Oben war die Aussicht auf die Nachbarinsel, die Ria de Vigo, die Atlantikküste und die Klippen phänomenal und entschädigte uns für den Aufstieg. Den Kindern war das natürlich noch nicht so wichtig, aber Gummibärchen, Kekse und herumtollen beim Leuchtturm hat ihnen auch sehr gefallen. Die Sonne war inzwischen da, so dass der Strand magische Anziehung auf die Kleinen hatten. Katharina hätte sogar auf das versprochene Eis verzichtet, um schnell zum Strand zu kommen. Spontan entschieden wir unsere Weiterfahrt nach Vigo auf den Abend zu verschieben und unterwegs die Kinder ins Bett zu bringen, so dass die Süßen noch genug Zeit zum Baden im kalten Atlantik hatten. Brrrr- wir Erwachsene fanden es richtig kalt, die Kleinen waren aber nicht aufzuhalten, nur Joshua fand es ausreichend, wenn die Füße bedeckt sind. Felix, Max und Katharina hatten riesigen Spaß in der Brandung. Außerdem wollten nach der anstrengenden Wanderung die Mägen wieder gefüllt werden. Alle fielen wie hungrige Tiger über Sardinen, Makrelen, Salat, Brot und Pommes her. Sogar Jonathan wollte endlich etwas Richtiges zu Essen. Er ließ sich nur durch Brotstücke davon Abhalten die Papiertischdecke zu essen und war überglücklich auf den Brotscheiben herum zu kauen.

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24.08.2015 -Isla Cies, Ria de Vigo, Spanien

Atlantic Impressions

Nachdem wir die letzten Tage in der Ria de Arosa unterwegs waren ging es heute raus auf den Atlantik. Begleitet wurden wir aus der Ria von einem großen Frachter unter liberischer Flagge. Mit gleicher Geschwindigkeit fuhr er einige Zeit nahe bei Moya. Die Kinder fanden es toll das große Schiff aus der Nähe zu sehen und unser AIS verriet uns, dass der Dicke nach Antwerpen wollte. Beim Verlassen der Ria machte sich die lange Atlantik Dünnung langsam bemerkbar. Nach und nach wurde es ruhiger an Bord. Max, Kathi und Joshua wurden müde und haben sich in ihre Kojen verkrümmelt. Sie machten einen ausgedehnten Mittagsschlaf, ganze drei Stunden wurden sie in den Schlaf geschaukelt. Jonathan der kleine Seebär, war fast die gesamte Zeit unter Segel wach und freute sich. Allerdings wurde Felixs´ Seefestigkeit hart auf die Probe gestellt. Er war ganz weiß im Gesicht und hat den Großteil der Strecke dann auch lieber die Augen zu gemacht. Trotz allem gefällt ihm das Bootfahren wohl ganz gut. Kurz nachdem die Wellen sich in der Inselabdeckung etwas beruhigt hatten und ihm nicht mehr ganz so schlecht war fragte er "Können wir Euch mal wieder am Boot besuchen?" - Sehr tapfer! - Klar könnt ihr uns besuchen, wir würden uns sehr darüber freuen, Felix. Für uns Eltern war unser Trip zu dem Naturpark Islas Atlanticas ob der schlafenden Kinder deutlich ruhiger als erwartet. Wir haben die Zeit genossen. Spätenstens als der Anker vor der Isla Cies ins Wasser fiel war die Stille dahin. Die Kinder wollten rüber zum Strand und zwar JETZT. In Rekordzeit wurde das Dingi bereit gemacht und wenige Minuten später landete die erste Fuhre mit den Kindern an. Die Brandung hatte er aber ganz schon in sich, Flo, Jonathan und ich wurden ordentlich gebadet. Dagegen wollten Felix, Kathi und Max trotz der Temperatur ganz freiwillig in das kalte Wasser und hatten einen riesigen Spaß beim Baden. Wir freuten uns , dass wir den langen, sehr schönen Sandstrand komplett für uns alleine hatten und haben den Katamaran-Fähren zugeschaut, die die Tagestouristen wieder ans Festland zurückbrachten.

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23.08.2015 -Caraminal, Spanien

Sturmtage

mit Regen und ganz viel Wind hatten wir schon einige - aber heute das erste Mal mit 9 Mann an Bord. Die Wettervorhersage hatte schon gestern angekündigt, dass da was kommt. Deshalb hatten wir den Hafen der Ankerbucht vorgezogen, um nicht mit Beiboot bei Sturm und Welle übersetzen zu müssen. Trotzdem haben wir heute einige Zeit gewartet bis es möglichst wenig regnete und der Wind erträglich war, um mit den Kindern von Bord zu gehen. Und das obwohl 5 Kinder auf einem kleinen Schiff nach kürzester Zeit wirklich nach draußen müssen. Die Spielsachen sind schnell ausgespielt und außerdem muss die ganze kindliche Energie irgendwo hin, bevor irgendwer/etwas kaputt geht. Als es endlich soweit war, sind wir durch den Ort geirrt auf der Suche nach dem Stadtzentrum. Fündig wurden wir nicht wirklich, das Städtchen ist eher klein mit wenig touristischen Zielen. Um an den Strand zu gehen war der Regen selbst für Kinder und Eltern, die glückliche Kinder haben wollen, zu stark. Deshalb blieb noch der Weg in eine Taverne. Von den vielen haben wir uns die schönste ausgesucht und haben uns kulinarisch verwöhnen lassen. Die Kleinen haben heute den ganzen Tag gegessen, als ob es kein Morgen gäbe. Leben am Wasser macht hungrig und wenn das Wasser dann auch noch von oben kommt offensichtlich erst recht. Am späten Nachmittag war dann die Kaltfront endlich durch, mit einem Mal hat es aufgehört zu regnen und die Sonne kam raus. Das war der Startschuß um dann doch noch die Kids dick einzupacken und am Strand vorbei zu schauen. Wir hoffen nun wirklich, dass wir die Heizung morgen aus lassen können und wir unseren Gästen auch die schönere Seite von Galicien zeigen können.

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22.08.2015 -Caraminal, Spanien

5 Kapitäne

ein erster Offizier, ein erster Maat und noch 2 Frauen, die die Kapitäne in Schach halten. Das ist aktuell Moyas Crew mit der wir heute in der Ria de Arosa unterwegs waren. Nach einer erholsamen Nacht und einem langsamen Start in den Tag sind wir die wenigen Seemeilen zurück in die gestrige Ankerbucht gefahren. Es war einfach so schön da. Die Bucht ist so idyllisch gelegen zwischen Felsen direkt neben einem Leuchtturm. An Land, direkt am Strand gibt es einen Kiosk mit Eis für die Kids und Kaffee oder Bier für die Großen. Alles hätte heute aber noch schöner sein können, wenn das Wetter etwas freundlicher gewesen wäre. Die Wolken und der Regen sind zurück, kühl ist es über Nacht auch geworden, so dass wir leider nicht in Badehose am Strand waren. Stattdessen haben die Kids in Regenjacken Muscheln gesucht und haben am Strand gebudelt. Beim Leuchtturm gab es ein kleines Restaurant, hier wollten wir gerne einkehren. Nachdem die Gesichter der beiden Spanischen Mamas dann doch so lang waren , sie sich sehr lange Zeit gelassen haben den Tisch sauber zu machen und die Kinder dazu angehalten haben leise zu sein, war dann selbst uns klar: die wollen uns hier nicht haben. Also ging es trotz Regen wieder nach draußen, dann doch lieber zum Kiosk, hier wurden wir mit strahlendem Lächeln empfangen. Die Kinder hatten heute wirklich viel Spaß zusammen, immer wieder gab es neue Allianzen: mal spielte Joshua mit Felix, mal mit Max oder Kathi. Jonathan hatte ohnehin immer Gesellschaft - er war der absolute Star. Die Kinder gaben ihm den Schnulli, brachten ihm Bälle und Kuscheltiere. Am Abend durfte Felix ihn mit Brei füttern. Das war prima - Felix war glücklich, dass er es so gut gemacht hat und Jonathan freute sich von einem Kid Essen zu bekommen.

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21.08.2015 -Villa Garcia de Arosa, Spanien

Es wird kuschlig

"Mama, fahren wir Eisenbahn?" Fragte Joshua am Abend. Wir waren pünktlich um 18:45 Uhr am Bahnhof von Villa de Garcia de Arosa gestanden und haben auf den Zug gewartet. Wenig später kam die Bahn von Vigo mit Ziel Santiago und es stiegen Flo, Patricia, der 8 jährige Felix, die 4 jährigen Zwillinge Max und Katharina aus. "Juhu, sie sind da!". Die 5 köpfige Familie war tapfer den ganzen Tag unterwegs um uns zu besuchen. Das Gepäck wurde rasch im Bollerwagen verstaut und dann ging´s ab - Richtung Hafen. Aber auch mit den Kindern war jetzt Action. Joshua freute sich riesig, war aber plötzlich ganz still. Er hat lieber erstmal geschaut, was die Großen da so alles machen. Die Kids waren ganz aufgeregt und fragten immer wieder "Wann sind wir am Boot?". Als wir ankamen wurde Moya inspiziert und unsere Gästekabine und die Koje in unserer Küche okkupiert. Und ich bin total dankbar, dass wir es gestern noch geschafft haben aus unserem Lagerraum wieder ordentliche Betten zu machen - endlich! Danke - Flo und Co! 9 Leute sind wir jetzt an Bord und zusammenrücken ist angesagt. Dennoch macht es tierisch viel Spaß sie an Bord zu haben. Das Abendessen war schon das erste Highlight. Wir haben unsere Barhocker ausgepackt und haben wirklich alle an unserem Salontisch Platz gefunden und alle Mäuler statt gekriegt. Nach dem Essen sind die müden kleinen in die Kojen gefallen, schließlich hatten alle einen anstrengenden Tag hinter sich. Mal sehn wie es mit dem Schlafen klappt. Heute morgen sind wir aus unserer süßen kleinen Ankerbucht - zwar nicht überstürzt, aber doch zügig aufgebrochen und haben den Strandaufenthalt am Morgen gestrichen. Unsere Landleine, war heute nach gerissen und wir hatten schon wieder ablaufendes Wasser und der Wind hatte gedreht, so dass wir sehr nach am Land standen. Da wollten wir lieber doch vermeiden bei sehr wenig Wasser über den Grund zu schwojen und dabei vielleicht an irgendwelchen Felsen anzudozen. Im Hafen von Villa de Garcia waren wir dann schnell - gut so, dann hatten wir noch genug Zeit zu Putzen und Einzukaufen.

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20.08.2015 -Ria de Arosa, Spanien

Landleine

Der heutige Tag hat einen für uns ungewohnten Wind mit gebracht. Wir haben die Ria de Muros verlassen und sind in die südlich gelegene Ria de Arosa gesegelt. Die gesamte Strecke kam der Wind immer von hinten oder seitlich, so dass Moya mit 6-7 Knoten gut vorangekommen ist. Die Ria de Arosa scheint etwas touristischer zu sein. Auf jeden Fall ist sie deutlich voller. Wir haben dennoch eine winzige Bucht gefunden, die wir für uns alleine haben. Zum Ankern ist sie eigentlich nicht optimal geeignet. Wir haben es trotzdem versucht, musten uns aber sehr nah an das Ufer stellen, um einen seegrasfreien Fleck zu finden, an dem der Anker hält. Jetzt stehen wir mit Landleine (der erste Einsatz unserer neuen 50-m-Bandrolle) und warten gespannt auf die Nacht. Wir stehen nämlich so nah am Ufer, dass wir heute Nacht um halb drei bei Niedrigwasser vermutlich den Grund berühren. Hoffentlich an einer felsenfreien Stelle. Bis es soweit ist, können wir noch einen kleinen Besuch in der 200 m entfernten Strandbar machen. Und dann muss auch noch das Schiff etwas umgeräumt werden. Vor allem muss die Gästekoje frei werden, die wir bislang als Lagerraum misbraucht haben. Morgen gibt es das erst Mal Besuch auf diesem Törn. Joshua wird sich riesig freuen.

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19.08.2015 -Ria de Muros y Noia, Spanien

Nicht mehr allein

Unsere kleine, einsame Ankerbucht, war heute gar nicht mehr so verlassen. Nachdem wir heute morgen an Bord gebastelt haben, war bereits einiges los als wir mit unserem Beiboot am Strand anlegten. Nach und nach kamen immer mehr Spanier: viele Familien mit Kindern, aber er galt auch Sehen und Gesehen werden. Die Chicas sind stolz den kleinen Strand auf und ab geschritten und haben den Amigos die Köpfe verdreht. Unsere kleine Bucht scheint der Geheimtipp schlechthin zu sein und ist offentsichtlich auf dem Landweg auch gut zu erreichen. Da doch auch einige Kinder da waren, hat Joshua nach einigem Kucken beschlossen, er möchte auch mal ins Wasser. Zwar nur an der Hand von Mama und das erste Mal auch nur bis gerade die Fußsohlen bedeckt waren. Dafür wollte er immer wieder meine Hand und hat sich jedesmal etwas weiter voran gewagt. Am Ende stand er bis zum nackten Popo im Wasser, er war davon so überrascht, dass er sich schnell umgedreht hat und wieder zu Papa gesaust ist. Hui, so was! Christian und ich haben uns gefreut, vielleicht wird das ja noch was und wir können mit ihm schwimmen gehen. Nächstes Mal kommen auf jeden Fall die Schwimmflügel mit. Jonathan kann zwar noch nicht graben und rennen, aber trotzdem gefällt ihm am Strand sein ganz gut. Er findet es prima, wenn er nicht so dick eingepackt sein muss und kuckt viel in der Gegend rum. Die erste Hälfte des Tages wurde Moya aufgehübscht. Es gab einige undichte Stellen die repariert werden wollten. Wenn man dann die Lüfter ohnenhin schon auseinander geschraubt hat, können sie dann auch gleich geschliffen und neu gestrichen werden. Cool war, dass wir unsere elektrische Schleifmaschine auspackten und in unserer kleinen Ankerbucht mit "selbstgemachten" Strom am Werk waren. So machen die Arbeiten gleich viel mehr Spaß, man hat ja die Belohnung direkt vor der Nase.

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18.08.2015 -Ria de Muros y Noia, Spanien

Buchteln

Oh, wie hatte ich mich hierauf gefreut. Das was wir in unseren langjährigen Charterurlauben ständig gemacht haben, hat heute letztendlich doch noch geklappt. Wir liegen in einer einsamen Bucht vor Anker. Nachdem wir heute morgen unsere Vorräte wieder aufgestockt haben und die Annehmlichkeiten eines Hafens mit Strom, Wasser und den sanitären Einrichtungen noch einmal zum Duschen und Staubsaugen in Anspruch genommen haben, sind wir am frühen Nachmittag ausgelaufen. Wir fuhren nur wenige Seemeilen, einmal über die Ria de Muros, bis wir den Anker ins blaue Wasser haben fallen lassen: Über uns blauer Himmel und eine lachende Sonne, vor uns ein weißer, feiner Sandstrand, neben uns Felsen und Bäume, die die Bucht einrahmen und hinter uns die Ria die in den Atlantik mündet. Zudem gab es unter uns sandigen Meeresboden, so dass sich unser Anker bereits beim ersten Versuch eingegraben hat und Moya sicher im Wind lag. Nicht nur Joshua konnte es kaum abwarten zum Strand zu kommen. Also haben wir schnell unsere 7 Sachen zusammen gepackt und sind mit den Kindern im Dingi übergesetzt. Das war heute ganz easy, hier in der tiefen Bucht, gibt es quasi keinen Seegang. Nachdem Joshua fertig gebudelt hatte - keine 10 Pferde kriegen ihn ins Wasser (selbst Händeabwaschen muss von Mamas Arm aus stattfinden) - sind wir dann an Bord und haben den, heute morgen frisch gekauften, Fisch gekocht und gegessen.

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17.08.2015 -Muros, Spanien

Perspektiven

Gestern Abend beim Anlegen sah der Hafen von Muros trostlos und trist aus. Der Nebel tauchte alles in grau. Heute morgen sah die Welt ganz anders aus. Das Fischerdörfchen mit seinen vielen bunten Häusern strahlte uns an. Die Sonne war zurück. Es war nicht nur wesentlich wärmer als die Tage davor, sondern die Umgebung wirkte auch viel freundlicher. Der kleine Ort hier ist sehr ursprünglich, in der Altstadt meint man jeder hat eben gerade dort hingebaut wo noch ein Fleckchen Erde übrig war. Ein Geflecht aus kleinen, sehr engen Gässchen und Treppen ist dadurch entstanden. Auffallend ist, dass viele Gebäude auf mittelalterlich Arkaden aufgesetzt sind. An der Hafenpromenade gibt es unzählige Tavernen in welchen der Fang des Tages und wie immer Tapas und Raciones angeboten werden. Heute mittag fragten wir uns noch wer denn da alles essen soll, schließlich ist der Ort höchstens eine Kleinstadt und Touristen gibt es eher wenige, aber am Abend war fast jeder Platz belegt. Die Spanier genießen es offensichtlich ausgiebig zu Essen und auch zwischendurch mal einen Kaffee, ein Bier oder ein Glas Wein zu Trinken. Die Geschäftszeiten (10-13 Uhr und 17-21 Uhr) und die Öffnungszeiten der Lokale sind dabei wie überall in Galicien aufeinander abgestimmt, so dass man vor 20 Uhr am Abend nirgendwo ein warmes Essen bekommt. Muros versprüht geradezu Lebensfreude, die Kindern wuseln auf dem großen Platz am Hafen, junge Erwachsene trinken etwas, die Alten diskutieren angeregt, überall wird gelacht. Dabei hat das Städtchen seinen eigenen Charme, zwischen den modernen Häusern gibt es immer wieder wirklich alte Gebäude. Sogar einen öffentlichen Waschplatz gibt es noch. Er sieht sehr antiquiert aus, wird aber noch benutzt. Wir haben es uns heute gut gehen lassen, haben ein bißchen am Boot gewerkelt, waren am Strand und in der Stadt und haben die Wärme genossen.

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16.08.2015 -Muros, Spanien

Der Ort an dem die Sonne stirbt

Cabo Finisterra ist seit Jahrhunderten von unzähligen Mythen umwoben. Bereits Kelten und Römer fragten sich, was wohl hinter dem Ende der Welt liegt. Bis heute ist es immer noch die letzte Station auf dem Jakobsweg, wo hunderte von Pilgern ihre Reise an der Kirche Santa Maria das Areas abschließen und von den 250 Metern steil abfallenden Klippen auf den Ozean hinaus schauen. Am Kap ereignen sich trotz modernster Schiffstechnik, trotz Leuchtturm und dröhnendem Nebelhorn immer noch Schiffsunglücke. Wir sind heute sicher um die Landzunge gefahren und wissen jetzt die Antwort: Hinter dem Ende der Welt kommt richtig dicke Suppe - Nebel. Schon die letzten Tage war alles in dicke graue Wolken gehüllt und die Sichtverhältnisse mäßig. Heute haben wir schon nach kurzer Zeit die Küste gar nicht mehr gesehen. Gegen Abend schwebte dann die Suppe einige Meter nach oben, so dass wir wenigstens die untern Metern der Küste ausmachen konnten, was die Navigation dann doch etwas erleichterte. Mit Radar und AIS sind wir zwar gut ausgestattet und können uns auch bei schlechter Sicht oder Dunkelheit zurecht finden, schöner ist es aber trotzdem wenn man die Boote, Felsen, Fischfarmen etc. auch sieht. Der Tag heute erinnerte schon sehr an Herbst und wir drücken fest die Daumen, dass die Wettervorhersage richtig liegt, die für die nächsten Tage wärmeres Wetter ankündigt. Irgendwie ist es ohnehin Ironie des Schicksals: Damit sich unserer 2 Wochen Dauerregen Urlaub in Kappeln von August letzten Jahres nicht wiederholt sind wir vor fast 2 Monaten in der Ostsee gestartet und haben mittlerweile über 1300 Seemeilen zurückgelegt. Das anfängliche durchwachsene Wetter in Ost- und Nordsee sowie Ärmelkanal konnten wir ja noch belächeln, damit hatten wir gerechnet und dachten "wir müssen halt einfach weiter nach Süden". Dass wir nun Mitte August in Spanien 5 Tage hintereinander die Heizung an Bord anschalten, hätte ich wirklich nicht erwartet. Es ist zwar nicht wirklich kalt, aber die, wegen des Regens, hohe Luftfeuchtigkeit läßt bei 17 Grad einfach alles klamm erscheinen. Da wir heute den Ort an dem die Sonne stirbt hinter uns gelassen haben, hoffen wir, dass sie morgen im Osten wieder aufersteht und sich dann nicht wieder hinter den Wolken versteckt.

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14.08.2015 -Muxia, Spanien

Die Costa da Morte...

könnte eigentlich auch Costa da lluvia (=Regen) heißen. Die grünen Berge, die hier im Meer versinken sehen - wenn man sie gerade sieht- gar nicht so gefährlich aus. Oft verschwindet die Küste aber hinter dicken grauen Wolken, so dass sie höchstens noch schemenhaft zu erahnen ist. Die vergangenen Tagen wechselten sich hier Nieselregen mit Regen und Nebel ab. Die Sonne haben wir schon lange nicht mehr gesehen und der kalte Nordwind kommt -zwar einen weiten Weg- aber dennoch direkt aus der Polarregion. Entsprechend kalt ist es. Da ankern unter solchen Bedingungen weit weniger erfreulich ist, wie es sein könnte, haben wir uns heute auf die Socken gemacht und sind einen kleinen Schlag in die Ria de Camanieras gefahren. In Muxia haben wir in einer neuen aber fast verlassenen Marina angelegt. Der Hafen ist erst seit letztes Jahr in Betrieb, deshalb wissen wohl viele Leute noch nicht, dass es ihn gibt. Allgemein gab es in den Häfen auf unserer Reise immer viel Platz. Wären da nicht die nicht ganz günstigen Preise, könnte man fast denken die Saison ist wann anders. Nach dem Anlegen ging es für uns in das kleine Städtchen. Wie immer haben wir einen ersten Rundgang gemacht und festgestellt, dass wir heute das erste mal den Jakobsweg kreuzten. An verschiedenen Stellen sind wir der gelben Muschel auf blauem Grund und zahlreichen Pilgern mit schweren Wanderschuhen begegnet. Im Ort gibt es mehrere Herbergen für die Pilger und viele Tapasbars - schließlich wollen die Wanderer auch verköstigt werden. Auf der kleinen Halbinsel direkt am Meer steht dann auch die Wallfahrtskirche mit direkten Blick auf den Atlantik und die trotz der ruhigen See in die Höhe spritzende Gischt. Nach unserem Ausflug gab es dann Tapas - Langusten, Tintenfisch, Salat, Empanadas und Raxo (eine Art Schweinegeschnetzeltes). Das Essen war super lecker und hat dem Bordklima gutgetan.

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13.08.2015 -Corme, Spanien

Percebes

Unser Anker hielt. Es wehte zwar noch die halbe Nacht kräftig aus Südwesten, bevor der Wind auf NW drehte und er durch den Schutz der Klippen deutlich nachließ. Vor allem Christian bekam deutlich weniger Schlaf als an normalen Tagen - immer wieder kletterte er an Deck und prüfte ob wir noch richtig stehen. Als der Wind dann langsam seine Richtung änderte, piepste unser Ankeralarm immer wieder. Wir schwojten nun anders, immer die Nase Richtung Wind, und verließen so das eng abgesteckte Gebiet, das in unserem GPS einprogrammiert war. Jedesmal sind Christian und ich aus den Betten in die Höhe geschreckt und waren solange hellwach bis wir überprüft hatten, dass uns wirklich nur der Wind um den Anker drehte und wir nicht langsam Richtung Land oder andere Schiffe driften. Die Kinder haben davon nichts mitbekommen, sondern waren im Traumland. Zwischen den Alarmen haben auch wir gut geschlafen und haben die Bewohner der kleinen französische Nachbaryacht bemitleidet. Das kleine Schiff tanzte auf den kurzen steilen Wellen hin und her und vor und zurück, während Moya ruhig da lag. Heute Nacht haben wir von ihrem Gewicht und ihrer Größe profitiert. Das nette fränzösische Paar trafen wir heute beim Mittagessen. Die Beiden erkundigten sich bei uns, ob es uns gut geht bei dem schlechten Wetter. Das Wetter ließ wirklich auch tagsüber zu wünschen übrig, grau in grau mit Nieselregen bei 18 Grad (manchmal werde ich ganz neidisch, wenn ich auf die Wetterkarte von zu Hause schiele). Der schöne Strand direkt vor unserer Bootshaustür hatten wir deshalb ganz für uns alleine. Wer, der keine Kinder hat, geht schon freiwillig bei dem Wetter zum Strand und budelt im Regen? Anschließend sind wir durch das kleine verschlafene Fischerdorf spaziert. Corme ist berühmt dafür, dass es hier die schmackhaftesten Percebes (Entenmuscheln) gibt. Entenmuscheln sind eigentlich Krebstiere und eine Delikatesse für die Gourments viel Geld ausgeben. Wir probierten die seltsam aussehenden Tierchen auch und waren uns einig, dass wir diesen Genuß nicht wirklich missen werden.

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13.08.2015:
Kommentar fromHans W.
Leider seid Ihr in der Nacht vom 7.auf 8. in ca.400 sm Abstand an uns vorbeigesegelt und wir konnten Euch nicht zuwinken. Sind im Moment in Soulac sur Mer im Medoc, hätten Euer Boot zugerne einmal bestaunt. Weiterhin guten Wind und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Wo soll die Reise enden und wie kommt Ihr und das Boot nach Hause?
12.08.2015 -Corme, Spanien

Vor Anker

Heute morgen haben wir nochmal unsere Bilge aufgefüllt. Brot, frisches Obst und Gemüse haben gefehlt. Diese Dinge sind hier unglaublich günstig, andere Sachen dagegen sehr teuer. Die Preise sind sehr verschieden zu denen zu Hause. 5 Pfirsiche, 5 Pflaumen, 2 Gurken und 1 Aubergine haben 1,60 Euro gekostet. Ich war begeistert, vorallem weil das Obst super lecker ist. Danach haben wir Moya seeklar gemacht, um einen kleinen Hüpfer nach Westen zu machen in die Bucht von Laxe und Corme. Leider war der Wind heute sehr unstet und hat alles gemacht, nur nicht das war wir wollten - der kleine Hüpfer ist wieder zur Tagesaufgabe geworden. Wir haben A Coruna mit Windstille unter Motor verlassen. Eigentlich sollten 4 Beaufort von Nordwest wehen. Nach einiger Zeit hat der Wind auf 18 Knoten von Süden aufgefrischt, wir segelten. Aber bereits nach einer halben Stunde war´s das schon wieder - der Wind war eingeschlafen. Kurze Zeit später gab es eine erneute Windänderung auf Südwest - unser Richtungsanzeiger funktionierte also wieder. Der Wind blieb so, wir gingen also bei 25 kt (Böen 35 kt) Wind vor Anker. Nachdem wir nur eine Menge Seegras beim ersten Ankerversuch aufgegabelt haben, verhakte sich auch beim 2 Versuch der Anker nicht fest mit dem Boden. Da die Kinder aber nicht weiter warten konnten, hingen wir erst mal nur am Gewicht unseres großen Ankers und der dicken Kette. Überraschender Weise war das ausreichend, dass wir uns trotz des starken Windes nicht bewegten. Die Bucht ist eigentlich nur gegen Nord und Ostwinde geschützt und wir drücken die Daumen, dass er noch auf NW dreht, wie angekündigt. Die Bedingungen um das erste Mal eine Nacht vor Anker zu liegen hatten wir uns doch etwas anders vorgestellt. Mal sehen wie es wird.

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11.08.2015 -A Coruna, Spanien

Neue Nachbarn

Gestern haben wir Klaus von der Lucky kennen lernen dürfen. Er war 1,5 Jahre auf der Nordatlantikroute unterwegs und ist gerade auf dem Nachhauseweg nach Deutschland. Die letzte Etappe von New York über die Azoren bis nach Hause ist er Einhand unterwegs. Das ist an sich schon einen sehr interessante Sache, noch spannender wurde die Geschichte aber, als er uns erzählte, dass 5 Tage nach dem Auslaufen in New York sein Autopilot schlapp gemacht hat und er deshalb den Großteil der Strecke am Ruder verbracht hat. Welch eine Leistung! Die Kohlen des Elektromotors waren verschlissen, so dass nur noch einige Hammerschläge ab und an das gute Stück zur Arbeit bewegen konnten. Christian hat gestern beim Ausbauen des Autopiloten geholfen und wir sind Abends mit dem netten gesprächigen Skipper bei uns im Cockpit versumpft. Es war wirklich sehr unterhaltsam, er hatte einfach sooo viel zu erzählen. Noch mehr neue Nachbarn gab es heute. Nach dem Aufwachen haben wir sehr gestaunt und uns gefragt wo wohl das Hochhaus neben unserem Boot herkommt? Auf den zweiten Blick erkannten wir, dass ein paar Meter neben Moya die Britannia angelegt hatte. Das riesige, nagelneue Kreuzfahrtschiff mit 18 Decks, 3600 Passagieren und 1350 Mann Besatzung trat erst in diesem Jahr seinen Dienst an, nachdem es von der Queen getauft wurde. Jetzt ragte es neben uns in die Höhe. Unser Mast war nicht einmal so hoch, dass er die bewohnten Decks erreichte. Das Ganze wirkte ziemlich surreal. Wir waren heute in A Coruna unterwegs und haben uns das Museum Domus angeschaut. Es ist ein interaktives Museum, in dem alle Exponate angefasst werden dürfen. Wir waren uns zwar nicht sicher, ob das schon was für Joshua ist, haben es aber auf einen Versuch ankommen lassen. Tatsächlich war er begeistert. Natürlich erfasste der die Hintergründe der Stationen rund um den Menschen noch nicht, aber trotzdem machte es ihm großen Spaß zu turnen, zu drücken und herum zu rennen.

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10.08.2015 -A Coruna, Spanien

Grüße von Herkules

"Man erzählt sich, dass einmal ein Riese Namens Gereon im Gebiet der Flüsse Tajo und Duero regierte und die ganze Bevölkerung bedrohte. Herkules widersetzte sich ihm und besiegte Gereon nach 3 tägigem Kampf, vergrub seinen Kopf und ließ auf dieser Stelle einen Turm bauen. In der Nähe gründete er eine Stadt, der er den Namen Crunia gab, in Erinnerung an die erste Frau in die er sich verliebt hatte. Als Herkules weiterzog, stellte Hispan den Leuchtturm fertig, den sein Onkel begonnen hatte, und stattete ihn mit einer Öllampge aus, deren Feuer nie erlosch. Außerdem brachte er auch einen großen Spiegel an, in dem man sehen konnte wenn sich feindliche Schiffe näherten" - Der Torre de Hercules, ist der einzige Leuchtturm, der bereits in der Antike erbaut wurde und heute noch in Betrieb ist. Er steht majestätisch auf der Halbinsel von A Coruna und weißt den Schiffen den Weg. Gestern haben wir ihn schon auf dem Weg zum Hafen von Moya aus gesehen, heute waren wir zu Fuß da. Wieder einmal ist uns bewußt geworden, dass die Schifffahrt von gestern ein richtiges Abenteuer war. Ohne detailierte Seekarten, Echolot, GPS und die ganzen andern technischen Hilfsmittel, beruhte die Seefahrt wohl früher auch auf Glück. Uns jedenfalls ist es lieber zu wissen, wo die Untiefen sich befinden, damit wir frühzeitig einen großen Bogen drum rum machen können. A Coruna ist eine lebendige galizische Stadt und ist vom Stadtbild sehr unterschiedlich zu den französischen Städten. Unser Sprung über die Biskaya hat uns in eine ganz andere Umgebung versetzt. Kleine verwinkelte Gäßchen, viele Hochhäuser und Stadtstrände. Die ältern Spanier sitzen auf Parkbänken und unterhalten sich angeregt. Am frühen morgen werden die Straßen mit Wasser sauber gemacht, alles ist bliz blank. Dass wir nun wirklich in Spanien angekommen sind haben wir auch an den Öffnungszeiten der Restaurants gemerkt. Wir hatten uns heute nach unserem Strandbesuch ausgehungert auf Tapas gefreut, leider war um halb sechs in der ganzen Stadt keine warme Mahlzeit auf zu treiben. "Die Küche ist bis 8 Uhr geschlossen" hörten wir in den Lokalen, die keine verschlossenen Türen hatten. Am Ende haben wir aufgegeben und an Bord gegessen. Schade - naja die Tapas gib es dann morgen.

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09.08.2015 -A Coruna, Spanien

Geschafft

Nach 405 Seemeilen haben wir heute am frühen Nachmittag in A Coruna angelegt. Die letzte Tagesetappe lief geradezu genial. Moya zauberte ein Traumetmal (für Nicht Segler: Segelstrecke die in 24h zurückgelegt wurde) von 140 Seemeilen komplett unter Segeln. Sie rauschte über weite Strecken mit knapp 8 Knoten dahin. Die Wilde, Rauhe, die uns am Freitag kurz ihre Zähne zeigte, war gestern und heute zahm wie ein Kätzchen. Nur wenig Welle und Rückenwind für uns von Norden und Nordosten. Zu Sonnenaufgang haben wir das erste Mal die spanische Küste gesehen. Nur noch 44 Meilen hatten wir noch zurück zu legen, aber mit dem Ausblick auf Land zogen sie sich. Während die vorherigen Tage sehr schnell vorüber gingen, hatten die letzten Meilen unsere Geduld strapaziert. Retrospektiv wirkt für uns L'Aber Wrach Lichtjahre entfernt, dennoch fühlte sich die Überfahrt weniger wie 3 Tage auf dem Wasser an, als viel mehr wie eine längere Nachtfahrt. Mit dem Anlegen hat sich allerdings unser Schlafmangel bemerkbar gemacht, wir sind jetzt todmüde und fallen gleich in unsere Kojen. So müde waren wir auf dem Wasser die ganze Zeit nicht. Vielleicht hat da ein bißchen Adrenalin die Müdigkeit geblockt - wer weiss? Der erste Rundgang heute Nachmittag durch die zweit größte Stadt Galiciens war sehr schön. Joshua hatte reichlich Gelegenheit die Gegend zu erkunden und seinen Bewegungsdrang zu stillen. Außerdem waren wir dankbar nicht kochen zu müssen und sind in einer kleinen Bar eingekehrt und haben für insgesamt unglaubliche 17 Euro jeweils 3 Gänge gegessen. Als dann auch noch die Getränke mit dabei waren, konnten wir es kaum glauben.

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09.08.2015:
Kommentar fromMarlene und Werner
Wir sind sehr froh, dass die Überfahrt so gut geklappt hat und wuenschen Euch jetzt gute Erholung und eine entspannte Weiterreise mit viel Freude.
10.08.2015:
Kommentar fromMoni und Volker
Hallo Ihr drei. Wir schließen uns dem Kommentar von Marlene und Werner an und sind schon gespannt auf weitere schöne Fotos. Wir wünschen euch noch viele schöne Erlebnisse und Eindrücke und ganz viel Spaß mit euren beiden tollen Jungs. Liebe Grüße
08.08.2015 -Biskaya, Atlantik 44°59,5`N, 7°51,5`W

Endspurt

nur noch 99 Meilen bis zum Ziel. Wenn Wind und Welle so bleiben, werden wir bis morgen Nachmittag im Hafen von La Coruna anlegen. Wir freuen uns schon auf den Landfall und sind ganz happy dass die verbleibenden Seemeilen nur noch zweistellig sind. Nur noch eine Nacht und einen knappen Tag dann sind wir da. Wir werden es heute wieder genauso machen wie die Tage davor, ich bringe die Kinder am Abend ins Bett und lege mich dann selbst hin. Um Mittarnacht löse ich Christian bei der Wache ab, so dass er schlafen kann. Um 3 Uhr gibt es erneuten Wachwechsel, so dass ich mich morgens um die Kinder kümmern kann. Vorallem Jonathan wacht nach dem ins Bett gehen und morgens ab 4Uhr oft auf und hat hunger. Bei der Wache stellen wir uns den Timer uaf 15 Minuten, so dass auch der Wachhabende die AUgen zu machen kann und kurze Power Naps halten kann. Dazwischen schauen wir auf unser AIS, die Segel, das Radar und machen den obligatorischen Rundum-BLick. Tagsüber wchseln wir uns mit der Wache ab so wie gerade Zeit ist und es die Kinder zulassen. Christian hat zudem nochmal Gelegenheit ein bißchen zu schlafen. Zu Chrisitans Kommentar heute "Ich weiss gar nicht warum ich so müde bin" weiss ich duerchaus eine Antwort. Wir sind schon müde, aber unsere Zustand ist besser als erwartet. Die Kinder schlafen tagsüber viel. Joshau hat gestern die ganz großen Wellen komplett verschlafen. Verständlich bei großer Welle und Wind gegenan sind die Möglichkeiten begrenzt. Hörspioele anhören, Malen, Lego Spielen, selbst Vorlesen geht dann nciht mehr immer, da zumindest mein Magen rebelliert. Joshua und Jonathan haben damit keine Probleme. Jonathan ist es offen´sichtlich großteils egal wo er liegt solange es Essen gibt. Er freut sich trotz Schaukelei. Auch Joshua ist großteils happy, Mama und Papa sind inzwischen die Nummer 1 Spielsachen, vorallem als Klettergerüst sind wir wohl prima geeignet.

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07.08.2015 -Biskaya, Atlantik 46°42,7`N, 6°19,1`W

Die Sterne sind ins Wasser gefallen

Wir haben den ersten Tag und die erste Nacht der Biskayaüberquerung hinter uns. Da wir in Schichten schlafen müssen und Sabrina gerade im Bett ist, darf ich mal wieder einen Logbucheintrag schreiben. Eigentlich sollt man denken, dass es auf so einer Überfahrt nichts zu sehen gibt, außer Wasser. Die Biskaya hat allerdings einiges zu bieten: Delfinherden, die uns ständig begleiten, einen tollen Sternenhimmel und Sterne, die ins Wassr gefallen sind. Vermutlich sind das hunderte von lumineszierenden Quallen oder ähnlichem. Ansonsten ist der Tag mit Routineaufgaben wie Essen und Schlafen vollständig ausgefüllt. Am ersten Tag und in der ersten Nacht sind wir gut vorangekomen. Heute tagsüber hat uns die Biskaya dann aber einen Streich gespielt und ein kleines Tief vorbei geschickt. Bei zwei bis drei Meter Welle und 25 kt Wind gegenan haben wir im Laufe des Tages nur etwa 20 nm geschafft. Jetzt hat sich die Lage aber wieder beruhigt und wir sind wieder mit 6 kt Fahrt auf Kurs. Wenn man der Wettervorhersage glaubt, bleibt es auch die ganze Nacht und den ganzen nächsten Tag so gut. Das können wir auch gebrauchen, der Blick aufs GPS sagt uns: (nur) noch 218 Seemeilen bis La Coruna. Jetzt, etwa 100 Seemeilen von der nächsten Küste entfernt und weit weg von Handymasten macht sich auch unser Amateurfunkgerät bezahlt, mit dem wir vom DWD die neusten Wetterkarten empfangen können und die Logbucheinträge auf die Homepage schicken.

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06.08.2015 -Biskaya, Atlantik 48°13,4`N, 4°56,3`W

Leinen los

"Bist Du nervös?" fragte ich Christian gestern Abend, nachdem wir die Option diskutiert hatten heute in See zu stechen. Erstaunt sah er mich an "Nervör? Warum?" Nach einer kurzen Pause fuhr er fort "Du meinst wegen der ÜBerfahrt? - Nein, das wird zwar interessant, da wir mehrere Tage am Wasser sein werden, aber anstonsten ist es nichts anderes als unsre normalen Törns" Wie unterschiedlich wir doch sind. Ich war schon etwas nervös und hatte ein leichtes Kribbeln im Bauch. Hoffentlich geht alles gut, dachte und denke ich immer wieder. Voraussichtlich 3 bis 4 Tage werden wir ununterbrochen auf dem Atlantik sein. Non-Stop werden Christian und ich für 350 lange Seemeilen die Umgebung beobachten um rechtzeitig auf andere Schiffe, Wellen oder Wind reagieren zu können. Während die Kinder ihren Nachtschlaf bekommen und am Tag unterhalten werden möchten, wird sich bei uns ein Schlafdefizit aufbauen. Seit Wochen haben wir uns schon die Wettervorhersage für die Biskaya angeschaut, um das Wetter besser einschätzen zu lernen. Eigentlich hatten iwr in der ganzen Zeit nie den Eindruck, dass eine gute Gelegenheit dabei gewesen wäre die Biskaya zu queren. Ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen kam vom Nordatlantik herein gerauscht. Die Biskaya gilt als schwieriges Segelrevier aus drei Gründen hauptsächlich: i) Die große Bucht ist so geformt dass sich die Wellen am Land reflektieren und es so zu Überlagerungen und Kreuzseen kommen kann ii) Das europäische Kontinentalschelf fällt am Rande der Bucht abrupt von ca. 200 auf 4000 Meter ab, deshalb werden die langen Atlantikwellen abgebremst und werden steil und kurz iii) die Region ist stark vom Wetter, das sich draußem am Nordatlantik zusammenbraut beeinflusst. Jetzt ist es soweit, die Wettervorhersage sagt passables Wetter vorher. Wir haben vorgekocht, unser Babystag gesetzt, den Panikbag gepackt und bis zum letzten Augenblick das Wetter gecheckt. Wenn nicht jetzt wann dann? sagten wir uns und haben heute morgen die Leinen los geschmissen und Kurs auf Spanien genommen. Mittlerweile sind es noch 324 sm bis zum Ziel.

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07.08.2015:
Kommentar fromKlaus
Wird schon schief gehen. Wir schwitzen hier und sind gespannt auf Eure Überfahrt. Grüße aus Sielmingen
05.08.2015 -L'Aber Wrach, Frankreich

Warten im Regen

Die Regatta ist weg! Wir sind immer noch in L'Aber Wrach. 2,5 Meter Wellen und 6 in Böen 7 Windstärken waren uns doch etwas zu viel um weiter zu segeln. Außerdem regnete es heute nur einmal. Den ganzen Tag über war alles in dicke graue Wolken gepackt. Kurz vor dem Abendessen ist Christian sogar irritiert aufgesprungen und nach draußen gerannt, weil er nach einem Blick aus dem Fenster kurzzeitig dachte sein Farbsehen eingebüßt zu haben. Der Himmel war grau, das Nachbarboot war grau, selbst die Fahne der Region Finistére ist grau. Nieselregen und Regen haben sich abgewechselt. Die Wege draußen waren deshalb heute relativ kurz. Bevor Joshua und mir die Bootsdecke auf den Kopf fiel, gingen wir schließlich in unser Stammbistro einen Kaffee trinken. Der Kaffee dort ist unschlagbar, die haben eine tolle Kaffeemaschine und machen ihn richtig stark. Joshua findet es dort auch gut, weil es einen Tischkicker, einen Billardtisch und einen kleinen integrierten Laden gibt. Außerdem gibt es funktionierendes Internet mit halbwegs guter Bandbreite. Diese Selbstverständlichkeit ist in den Häfen absolute Ausnahme. Wir sitzen oft den gesamten Abend vor dem Rechner um nur das aktuelle Wetter zu bekommen und den Logbucheintrag hochzuladen. Das ist ziemlich ätzend und auch ein Grund (neben meiner Faulheit) warum die Bilder immer erst später nach geliefert werden. Natürlich haben Joshua die paar Meter "Auslauf" nicht gereicht, so dass er nach kürzester Zeit unausstehlich wurde. Da Jonathan in solchen Fällen immer der Leidtragende ist und angeschrien, gehauen oder anderweitig geärgert wird, mussten wir schnell etwas unternehmen. Ein Crepes und im Regen rennen, haben Joshua etwas besänftigen können.

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06.08.2015:
Kommentar fromVolker und Moni
Hallo Ihr vier. Wünschen euch für heute gutes ruhiges Segelwetter und grüßen von der trockenen heißen Heimat :-)
04.08.2015 -L'Aber Wrach, Frankreich

Zurück auf Los

hieß es heute für die Teilnehmer der Tour du Finistére. Als wir heute morgen aufgestanden sind, haben sich die Regattaboote eben bereit zum Auslaufen gemacht. Die Stege leerten sich dann langsam während wir frühstückten. Immer wieder wanderte unser Blick nach nebenan um zu schauen, ob schon alle unterwegs waren. Als der erste Regattateilnehmer -einer der wenigen die noch im Hafen waren- seine Persenning wieder über das Großsegel schlug und sein Vorsegel einpackte, überlegten wir noch, ob die Crew wohl ein Problem am Boot hat und deshalb aufgeben muss oder ob der Skipper aus Sicherheitsgründen lieber im Hafen bleibt. Nach und nach kamen jedoch immer mehr Yachten zurück in den Hafen. Die Tour war für heute vom Veranstalter abgesagt worden. Das war bestimmt keine leichte Entscheidung, denn schließlich ist so eine Regatte komplett durch geplant. Überall hängen Poster, wann sich die Boote an welchem Ort befinden, so dass Zuschauer dazu kommen können. Die Häfen bereiten sich auf die Boote vor, Konzerte werden gegeben und Festpavillions aufgebaut. All das muss jetzt neu erarbeitet werden. Unsere Vermutung, dass wohl die Welle der Grund für den ausgefallenen Segeltag sein muss, hat sich dann auch bestätigt. Der deutsche Wetterdienst sagte schon vor Tagen 3-4 Meter hohe Brecher für heute voraus, die von Irland herüber geschwappt kommen. Der Veranstalter hat wohl bis zum letzten Augenblick gehofft, dass sich die Bedingungen verbessern. Wir hatten schon vor 2 Tagen entschieden heute besser im Hafen zu stehen. Anstatt zu Segeln haben wir den Hafen noch ein wenig erkundet, waren Kaffee trinken am Strand Sandburgen bauen, Muscheln sammeln und haben vom Hafen aus die Gischt Fontänen am Horizont beobachtet. Bei Ebbe brachen sich die hohen Wellen an den Felsen die trocken gefallen waren, so dass das Wasser meterhoch in die Luft schloß. Das war sehr beeindruckend. Ausgerechnet heute hatte ich keine Lust zu kochen. Wir versuchten also trotz der vielen Segler etwas zu Essen im Hafen auf zu treiben. Natürlich waren die meisten Restaurants ausgebucht - welch Überraschung. Gelandet sind wir in einer Art Bistro, kein kulinarischer Höhenflug, aber satt sind wir.

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04.08.2015:
Kommentar fromHans W.
Wir sind seit ein paar Tagen im Norden Frankreichs unterwegs und haben heute (hatten mehrere Tage keinen Internetzugang) festgestellt, daß ihr auf eurer Rhoute die kpl Bucht um Mont St Michel ausgespart habt. Wir waren heute in St Malo mit seiner grandiosen Stadt/Wehrmauer da habt ihr was verpasst. Weiterhin gute Fahrt
03.08.2015 -L'Aber Wrach, Frankreich

Lena, wo bist Du?

Fragte Joshua heute morgen. Jedesmal wenn die Sprache auf Kinder oder Mädchen kommt, kommentiert Joshua, dass Lena (Lena ist Joshuas Freundin zu Hause) auch ein Mädchen ist. Treue Seele! Heute morgen waren die Kinder unseres Nachbarbootes die Initiatoren. Neben uns lag das 35-Fuss-Schiff einer französischen Familie mit den 3 jährigen Zwillingen Juliette und Casper, ihrer älteren Schwester Elise und die Eltern Stephanie und Demier. Die beiden Bretonen sind meine persönlichen Helden, sie haben letztes Jahr in einem 4-wöchigen Urlaub mit ihren drei Kindern die Biskaya gleich 2 mal überquert. Wir haben es sehr genossen uns mit Ihnen zu unterhalten und etwas zu trinken während Joshua mit den drei Kindern spielte. Jonathan hat sich das ganze von meinem Arm aus angesehen. Schade, dass die unglaublich nette Familie heute schon weiter musste. Im Hafen wurde nämlich die Regatta de Finistére (das Ende der Welt) erwartet und der Hafenmeister war dabei Platz für die ca. 100 Schiffe zu machen. Auch wir wurden von unserem gestrigen Stellplatz vertrieben, hatten aber das Glück im Hafen ein anderes Plätzchen zu finden. Nach Ankunft der Regatta aus Roscoff ist der Hafen voll, überall wehen die Fahnen der Teilnehmer, es sieht toll aus. Außerdem gibt es ein Fest im Hafen und eine Bühne wurde aufgebaut, da es heute ein Konzert geben soll. L' Aber Wrach ist nur wenig mehr als ein Paar Häuser, die beim Hafen stehen. Es gibt zwar ein Restaurant und ein Bistro, aber keinen Supermarkt. Da wir keine frischen Lebensmittel mehr an Bord hatten, gingen wir mit Buggy und Bollerwagen wieder auf Wanderschaft. Joshua blieb nichts anderes übrig als den größten Teil des Rückwegs zu laufen, wurde aber belohnt durch einen Zwischenstopp beim Strand, wo er seine neuen Sandförmchen testete. Hier ans äußerste Ende der Bretagne kommen nur noch wenige Touristen, zumal sich die ausgedehnten Sandstrände weiter östlich befinden. Dennoch ist die Landschaft hier sehr schön. Alles ist friedlich und bietet viel Raum sich zu erholen. Die Abers erinnern ein wenig an Fjorde, tatsächlich sind es zwar tiefe Einschnitte ins Land, sie sind aber sehr flach während es sich bei Fjorden um sehr tiefe Trogtäler handelt. So haben wir heute unsere ersten Weltumsegler kennen gelernt. Das holländische Paar Annelies und Peter sind vor 14 Wochen gestartet und wollen sich nun 5-10 Jahre Zeit lassen unseren Planeten vom Wasser aus erkunden - wir wünschen Ihnen eine gute Reise.

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02.08.2015 -L'Aber Wrach, Frankreich

Eigentlich wollten wir nach Roscoff...

doch dann zeigte sich der Tag heute morgen von seiner besten Seite. Wenig Wind, dafür Sonne satt und die See nur leicht gekräuselt. Wir hatten mal wieder Schub von hinten und sind so trotz des lauen Lüftchen dahin gesaust und haben sogar kurz die magischen 10 Knoten überschritten. Zudem waren die Temperaturen heute so mild, dass wir das erste Mal seitdem wir unterwegs sind mit Badehose und Bikini an Deck standen. Die Stimmung an Bord war super. Auch Joshua wollte lieber nackig durch die Gegend rennen und hat fleissig im Cockpit gespielt. Bereits nach 2 Stunden Fahrt waren wir fast im Hafen von Roscoff, so dass wir spontan beschlossen haben weiter zu fahren. Es lief einfach so gut heute. Da der nächste Hafen eine ganze Ecke weg lag, haben wir dann unsere Angel ausgepackt. Köder dran und rein ins Wasser, die Leine wurde nach geschleppt. Die Ausbeute ließ noch etwas zu wünschen übrig, aber immerhin gab es einen Ballen Algen am Haken, wenn das mal nichts ist. Der Wind frischte am Nachmittag deutlich auf. Dennoch war der am-Wind Kurs heute deutlich erträglicher als bisher, da der Atlantik nur eine lange Dünnung zu uns schickte und sich die Windsee Dank des Südwindes von Land nicht zu großen Wellen aufbauen konnte. Joshua baute heute die Kränkung von Moya einfach ins Spiel ein, er verwendete die Cockpitbank als Rutsche und freute sich jauchzend darüber. Jonathan ist munter im Cockpit hin und her gekugelt bis der Wind am späten Nachmittag so stark wurde, dass wir die Kinder nach innen gebracht haben. Da wir zudem die Strömung mittlerweile gegen uns hatten, haben wir dann die Segel geborgen und sind die letzten Meter in den Hafen von L'Aber Wrach unter Motor gefahren. Die Anfahrt nutzen wir trotz abenteuerlicher Bedingungen zum Kochen und Abendessen, so dass zumindest Joshua und Christian nochmal an Land gehen konnten einen ausgedehnten Spaziergang machen. Jetzt sind wir kurz vor dem Ende der Welt und werden hier wohl ein paar Tage verbringen, denn die Wellen ein großen Sturmtiefs über Irland werden vermutlich bis hierher spürbar sein.

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01.08.2015 -Perros-Guirec, Frankreich

Hoch und Runter

und hoch und wieder runter - so ging es heute den ganzen Tag. Christian hätte Kilometergeld beantragen sollen, er ist unzählige Male in den Mast geklettert und hat unsere Oberwanten getauscht. Wir sind total happy, dass das jetzt geschafft ist - noch rechtzeitig vor unserer großen Fahrt über die Biskaya. Dass wir wirklich heute Wanten tauschen, haben wir erst spontan beim Frühstück beschlossen, da es fast windstill war. Während Christian im Mast arbeitete, war drinnen Instandhaltung angesagt. Kinder baden, aufräumen, putzen und noch ein paar Vorhänge aufhängen, zu mehr hat es nicht gereicht, denn alles musste in 5 Minutenetappen erledigt werden. Dazwischen bin ich an Deck geklettert und habe Chrisitan hoch oder runter gelassen. Joshua hat mitgesichert. Als ich Chrisitans Sabrina Ruf nicht gleich hörte, brüllte er: "Sabrina, kommen und Papa helfen". Außerdem hatten wir einen kurzen Besuch von einem Franzosen, der uns bat Moya etwas weiter nach hinten zu ziehen, damit er heute Abend nicht sturzbetrunken gegen unseren leicht überstehenden Bugspriet läuft. Wir haben gegrinst und fanden es lustig, dass er mittags schon weiß, dass er sich Abends voll laufen läßt.

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