Stein im Brett
Als wir heute Nacht gegen 2 Uhr in der Marina von Viana do Castelo (Portugal - Juhu!) anlegen wollten, war der Hafen voll. Natürlich war um diese Zeit auch kein Hafenmitarbeiter mehr da. Im Rio Lima, in dessen Delta sich die Marina befindet, gibt es zudem keinerlei Möglichkeit zu ankern. Wir entschieden uns deshalb längsseits an einer dänischen Ketch festzumachen, die am Wartesteg vor der Marina lag. Eigentlich machen wir das nur dann, wenn entweder jemand an Bord ist den man fragen kann ob anlegen ok ist oder ein Fender außen am Boot hängt als Zeichen für Gäste willkommen. Beides war nicht der Fall. Aus Mangel an Alternativen brachte Christian Moya gegen die starke Strömung des Flusses an das Schiff heran. Mit einem Hüpfer war ich dann an Deck. Obwohl ich versuchte leise zu sein, war der Bootseigner schon im Niedergang, bevor ich fertig war die Achterleine festzuziehen. Verschlafen murmelte er, dass sie am Morgen ablegen wollen. Froh, dass wir bleiben konnten, haben wir angeboten, dass wir jederzeit abfahrbereit sind und sind in die Kojen gefallen. Am Morgen entschuldigten wir uns nochmal für unseren nächtlichen Überfall, dabei erfuhren wir, dass das dänische Pärchen auf dem Weg in die Karibik war. Jetzt wollten sie aber schleunigst weg von Viana do Castelo, da es so teuer hier sei. Als sie uns die horrende Zahl nannten, die sie für die Nacht am Wartesteg der Marina bezahlt hatten, haben wir kurz überlegt gleich mit abzulegen. Gut, dass wir es nicht gemacht haben. Der nette Portugiese vom Hafen, wollte nur etwa ein Drittel des Betrages für Moya. Joshua bekam ein Armbändchen geschenkt. Uns überschüttete er mit Infos wo wir was in der Stadt finden. Als er dann noch erfuhr, dass wir aus La Guarda kommen, fing er an aus dem Nähkästchen zu plaudern. Nach unserem obligatorischen Stadtrundgang durch das wirklich sehenswerte Städtchen, war Wäschewaschen an der Tagesordnung und die nächste positive Überraschung wartete. "Drying is free" sagte er nachdem er mir eine Marke für die Waschmaschine verkauft hatte. Ich habe keine Ahnung warum er die 5 Euros nicht haben wollte, vielleicht hat er ein Herz für kleine Kids, fand uns Nasen sympathisch oder er hatte einfach nur einen guten Tag - Danke!