Neue Nachbarn
Gestern haben wir Klaus von der Lucky kennen lernen dürfen. Er war 1,5 Jahre auf der Nordatlantikroute unterwegs und ist gerade auf dem Nachhauseweg nach Deutschland. Die letzte Etappe von New York über die Azoren bis nach Hause ist er Einhand unterwegs. Das ist an sich schon einen sehr interessante Sache, noch spannender wurde die Geschichte aber, als er uns erzählte, dass 5 Tage nach dem Auslaufen in New York sein Autopilot schlapp gemacht hat und er deshalb den Großteil der Strecke am Ruder verbracht hat. Welch eine Leistung! Die Kohlen des Elektromotors waren verschlissen, so dass nur noch einige Hammerschläge ab und an das gute Stück zur Arbeit bewegen konnten. Christian hat gestern beim Ausbauen des Autopiloten geholfen und wir sind Abends mit dem netten gesprächigen Skipper bei uns im Cockpit versumpft. Es war wirklich sehr unterhaltsam, er hatte einfach sooo viel zu erzählen. Noch mehr neue Nachbarn gab es heute. Nach dem Aufwachen haben wir sehr gestaunt und uns gefragt wo wohl das Hochhaus neben unserem Boot herkommt? Auf den zweiten Blick erkannten wir, dass ein paar Meter neben Moya die Britannia angelegt hatte. Das riesige, nagelneue Kreuzfahrtschiff mit 18 Decks, 3600 Passagieren und 1350 Mann Besatzung trat erst in diesem Jahr seinen Dienst an, nachdem es von der Queen getauft wurde. Jetzt ragte es neben uns in die Höhe. Unser Mast war nicht einmal so hoch, dass er die bewohnten Decks erreichte. Das Ganze wirkte ziemlich surreal. Wir waren heute in A Coruna unterwegs und haben uns das Museum Domus angeschaut. Es ist ein interaktives Museum, in dem alle Exponate angefasst werden dürfen. Wir waren uns zwar nicht sicher, ob das schon was für Joshua ist, haben es aber auf einen Versuch ankommen lassen. Tatsächlich war er begeistert. Natürlich erfasste der die Hintergründe der Stationen rund um den Menschen noch nicht, aber trotzdem machte es ihm großen Spaß zu turnen, zu drücken und herum zu rennen.