Tag 4: Der Wind stirbt...
...genauso wie unsere Starter Batterie. Warum nur? Vorgestern sprang der Motor noch perfekt an. Er hatte seit wir in Portugal gestartet sind überhaupt noch nie Zicken gemacht.
Heute Nacht war der Wind schließlich ganz eingeschlafen nachdem er tagsüber bereits geschwächelt hatte. Andere Cruiser hatten uns bereits vorgewarnt, dass die Winde im arabischen Meer mit dem voranschreitenden März und April immer unsteter werden. Flauten und sehr leichte Winde sind typisch für die Übergangszeit zwischen Nordost und Südwest Monsun. Deshalb drückten wir auch so auf die Tube, als wir in Malaysia los gesegelt sind und den ersehnten Aufenthalt in Thailand komplett strichen. Das Ziel über 90% der Strecke unter Segeln zurück zu legen, so wie im Atlantik und Pazifik, hatten wir schon in Indonesien aufgegeben und seither Moyas Tank immer voll gehalten.
Henry sollte also arbeiten, doch als der Capitano den Schlüssel drehte, hustete der Anlasser nur noch im Zeitlupentempo. Schließlich sprang die Maschine doch noch an, aber die Batteriespannung stürzte auf unter 9V ab. Wahrscheinlich hat es einen Kurzschluss in einer der Zellen gegeben, durch die voranschreitende Verschlammung mit Bleisulfat über die Jahre. Unsere Starterbatterie scheint also einen sehr plötzlichen Tod zu sterben, mitten auf dem Indischen Ozean. Bescheidenes Timing würde ich sagen. Momentan sitzt Christian über den Verdrahtungsplänen und überlegt wie er eine unserer Service Batterien umklemmen könnte, die haben wir letztes Jahr erneuert.
Der Wind haucht seit dem frühen Morgen wieder, wir schnecken gegen Westen.