Trostloses Alt Suakin
Jedes Mal wenn wir am Tor zu Alt Suakin vorbei gelaufen sind kam ein Mann lachend auf uns zu und winkte. Immer vertrösten wir ihn - später. Am Nachmittag dann traten wir endlich durch das Tor auf die kleine Insel. Hier steht wirklich gar nichts mehr von den alten aus Korallenblöcken gebauten Gebäuden. Allerdings fängt inzwischen die Türkei hier an, Gebäude wieder aufzubauen. Da scheint es eine gute Verbindung zwischen dem Sudan und der Türkei zu geben. Zwischen dem ganzen Korallengeröll liegen große zurecht gehauene Steinblöcke und ganz hinten wird doch tatsächlich gebaut. Es ist definitiv ein Großprojekt sich durch das Geröll des letzten Jahrhunderts zu arbeiten, aufzuräumen, was hier sonst keiner tut, und etwas Neues zu beginnen. Mr. Mohamed fuhr uns nach dem Spaziergang durch diese trostlose Szenerie mit seinem uralten Mercedes ins neue Suakin, das einige Kilometer entfernt liegt. Dort gab es richtige Straßen, Geschäfte und normale Häuser. Nicht der komplette Sudan besteht aus Trümmern. Ich bin froh dort gewesen zu sein, um mein Bild von dem Land wieder gerade zu rücken. Das beste war aber, dass er uns in ein Restaurant gebracht hat, das diesen Namen verdient. Es gab dort nur ein Gericht, gegrilltes Hähnchen mit Brot und Dips aus Linsen und Bohnen. Alles natürlich ohne Besteck, wie überall. Es war unser erstes Fleisch seit Wochen und schmeckte nicht nur deshalb himmlisch. Mit Kugelbäuchen verließen wir satt den Laden. Heute war Instandhaltung und Socialising angesagt. Die Winschen im Cockpit waren immer schwergängiger geworden und mussten dringen gewartet werden. Eine tagesfüllende Aufgabe. Die Einladung bei der Windchase war da eine willkommene Abwechslung. Die Kinder fanden es ohnehin großartig mal wieder auf einem anderen Boot zu sein, sogar einen Bootshund gab es.