Letzte Position:
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Breite:
44° 50.5' N
Länge:
13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.2019 11:45 UTC+2
31 °C
Schwache Brise aus Nordwest

Logbucheinträge zu Korallenriff

16.04.2019 - Khor Shinab, Sudan

In Deckung in einem Marsa

Marsas das sind tiefe, flussartige Einschnitte des Meeres ins Land. Rechts und Links sind diese Meeresarme normalerweise ausgekleidet von Korallenriffen. Khor Shinab ist ein großes Marsa und führt sogar mehrere Meilen hinein ins Land, zwischen Hügelketten hindurch bis in die Wüste Nubia. Hier liegen wir seit dem späten Nachmittag und mehreren Stunden Suche nach einem geeigneten Platz vor Anker.

Schon draußen am Sanganeb Riff, gestern bei unserem kleinen Abstecher zu den Talia Inseln und nun wieder heute hatten wir Schwierigkeiten guten Ankergrund zu finden. Der Meeresboden scheint hier im roten Meer fast überall von Korallen bedeckt. Richtiggehende Korallen Canyons gibt es da unten. Das Gelände ist sehr uneben und das Wasser meist zu flach oder zu tief zum Ankern. Auf Koralle ankern wollen wir schon vom Umweltgedanken her nicht, aber selbst wenn wir den mal zur Seite schieben würden, würde der Anker auf Koralle schlecht halten und das Risiko wäre hoch ihn zu verlieren, da er sich irgendwo unwiederbringlich festhaken könnte. So fürchterliche Ankergründe wie hier im roten Meer hatten wir auf unserer Reise noch nirgendwo. Jedes Mal wenn das Eisen endlich hält ist mir die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.

Der Anker hält momentan gut, das sollte er auch, denn ab heute Nacht sind für 10 Tage starke nördliche Winde angesagt. Noch können wir uns das kaum vorstellen, Moya liegt hier bei absoluter Windstille. Aber wir haben schon vor einigen Tagen gesehen, dass der Wind hier wie von einem Schalter ein und ausgeschaltet wird. Auch heute Nacht soll er innerhalb einer Stunde um 180° seine Richtung ändern. Wir hatten gehofft die Windchase in unserem Marsa wieder zu treffen, aber leider sind wir hier alleine. Es gibt auch kein Dorf, nur Wasser, Wüste und Moya. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die 10 Tage bis zu unserer Weiterfahrt ziehen könnten. Aber es hilft nichts, 30 Knoten Wind sollten wir besser aussitzen.

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14.04.2019 - Sanganeb Riff, Sudan

Ein Leuchtturm, 6 Männer und eine unglaubliche Unterwasserwelt: Sanganeb

Trotz des guten Wetterfensters wollten wir uns einen Stopp am Sanganeb Riff nicht entgehen lassen. Das Riff mit dem 50 Meter hohem Leuchtturm drauf, liegt direkt vor der Haustür von Port Sudan und ist ein Geheimtipp unter Tauchern. Abgesehen vom Leuchtturm gibt es kein Land, aber ein riesiges Korallenriff mit einer Lagune in der Mitte.

Ganz langsam segelten wir die nur 40 Meilen von Suakin durch die Nacht, um nicht zu früh am Riff anzukommen. Es war kalt, ein Vorgeschmack auf das Mittelmeer, Zeit unsere Decken heraus zu kramen. In der Dunkelheit ist die Durchfahrt ins Innere der Lagune unmöglich und auch das Anlegen an dem langen Holzpier, der über einen Teil des Riffs führt, wäre definitiv ein Drahtseilakt. Im Morgengrauen kamen wir am Leuchtturm an, mit jeder Minute und steigender Sonne war das Riff besser auszumachen. Wir hatten uns vorgenommen mit einer Leine am Pier festzumachen und Moya vom ablandigen Wind nach hinten treiben zu lassen. Direkt vor dem hohen Anleger, mit den Wellen und Wind gegenan, erschien uns die Idee plötzlich aber gar nicht mehr so gut. Stattdessen fuhren wir durch den Pass ins Innere der Lagune. Die Suche nach einem geeigneten Ankerplatz zog sich. Die Lagune war tief, uneben und von Korallen bewachsen. Wir wollten schon aufgegeben, als wir dann doch noch einen großen, weitgehend Bommie freien Sandflecken direkt vor dem Riff entdeckten (19°44.0' N, 37°26.9' O). Das Eisen hielt sofort.

Nach dem Frühstück tuckerten wir hinüber zum Leuchtturm, um den Leuchtturmwärtern einen Besuch abzustatten. Was in Europa und vielen Teilen der sonstigen Welt vollautomatisiert ist, wird hier noch vom Menschen überwacht. Sechs Mann leben zusammen für zwei Wochen am Leuchtturm, um danach einen Monat im Hafen von Port Sudan zu arbeiten. Osman, der charismatische Chef, nahm uns unter seine Fittiche und lud uns erstmal zum gemeinsamen Frühstück mit seinen Männern ein. Es gab eine Art Pfannkuchen mit einer braunen, schleimigen Paste. Keine Ahnung was das gewesen ist. Alle aßen aus einer großen Schüssel mit der rechten Hand und schmunzelten gutmütig als Joni sein erstes Stück mit links abriss. Wir saßen im Vorhof vor dem Leuchtturm unter einer Pergola, ringsum umgeben von den unglaublichen Blautönen der See. Es war einfach wunderbar und wieder einmal war die Gastfreundschaft so armer Menschen schlicht großartig. Osman spricht hervorragend Englisch, fast jeden Tag hat er Besuch von einem der Tauchboote, die mit ihren internationalen Gästen zum Riff zum Tauchen kommen. Er erklärte uns die Technik des Leuchtturms während die Jungs viel Spaß mit einer Lore auf Schienen hatten, über die normalerweise die Versorgung vom Pier bis zum Turm transportiert wird. Wenig später standen wir oben auf dem Turm, direkt neben der großen Glühbirne, der Wind wehte uns um die Nase. Wir bewunderten die umwerfende Aussicht über das Riff und die echt afrikanische Technik. Der Capitano staunte und hatte seinen Spaß, aber auch er sah ein: es funktioniert.

Am vorderen Ende des Stegs bildet das Riff eine senkrechte Wand. Der Meeresboden fällt von Null auf mehr als dreißig Meter ab. Vom Pier aus schaut man nach unten wie in ein offenes Aquarium. Die bunten Fische tummeln sich im glasklaren Wasser an der Korallenwand. Zum Tauchen ist das ein Paradies, aber auch das Schnorcheln war weltklasse mit vielen kleinen Rifffischen, Clownfische, Doktorfische, Schmetterlingsfische und vielen anderen, aber auch den großen Jägern, die hier an der Wand nach Beute suchten. Bemerkenswert fand ich, dass die Fisch gar keine Scheu besaßen und ich überraschend nah an sie heran schwimmen konnte. Dazwischen wuchsen Korallen in vielen Farben und farbenprächtige Riesenmuscheln. Natürlich war ausgerechnet heute die Unterwasserkamera nicht dabei. Schön war es auch undokumentiert.

Ohne einen Kaffee und eine Fanta ließ Osman uns nicht gehen, so dass wir erst am Nachmittag wieder Richtung Norden gestartet sind - nicht ohne eine Einladung zum Abendessen zu bleiben. Was für herzliche Menschen, was für eine beeindruckende Natur, was für ein toller Tag!

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12.03.2019 - Uligan, Malediven

Adoptiert von einer maledivischen Familie

Sailorsdinner

Mittlerweile war es richtig voll geworden am Ankerplatz. Die beiden britischen Yachten Calliope und Miss Tiggy lagen nun neben Moya, am anderen Ende der Insel war ein kanadisches Boot angekommen. Vier Boote vor Anker waren Grund genug für Assad ein Willkommens Dinner für die Crews nur wenige Stunden nach ihrer Ankunft zu organisieren.

Bevor es so weit war, gingen wir zu dem zauberhaften weißen Sandstrand gleich hinter dem Hafen. Die Kinder genossen es sichtlich, seit langem mal wieder ausgiebig den Strand umzugraben. Aber noch besser fanden sie die Einsiedlerkrebse. Bei genauerem Hinsehen erspähten wir hunderte der kleinen, sich bewegenden Schneckenhäuser. Die Jungs fingen eine Sammlung an und bauten schließlich, damit die Hermiten nicht immer wieder ausbüchsen ein Labyrinth. Manche schafften es trotzdem zu entkommen, per Räuberleiter.

Nach Anbruch der Dunkelheit war dann eine Festtafel für uns gedeckt und wir lernten die Crews der beiden britischen Schiffe kennen. Auch sie sind auf dem Weg zurück ins Mittelmeer. Genauso wie wir sind sie eher schnell um den Globus unterwegs. Tatsächlich sind sie die ersten Boote, die wir auf unserer Reise trafen, die ihre Weltumsegelung in unter drei Jahren beenden werden. Wir hatten direkt einen Draht zueinander. Zu dumm, dass sie am nächsten Tag schon wieder aufgebrochen sind, um noch einen Abstecher in Male zu machen, vor der langen Passage “nach Hause”.

Während wir tratschten, futterten wir gegrillten Fisch, Rotis, Dal, Curry und Reis. Die Frauen hatten ein richtiges Festmahl gezaubert. Während Assad und Imaadh mit uns aßen, waren die Frauen leider nicht von der Partie. Irgendwann wurde Joni müde und musste mal dringend. Der Abend endete abrupt. Spannend fand ich aber, dass Imaadh uns nach meiner Frage nach einer Toilette in ein Haus in der Nähe des Hafens führte. Es war aber nicht Imaadhs Haus. Er führte uns durch das blitzblanke Wohnzimmer und ein Schlafzimmer ins moderne Bad. Erst am nächsten Tag erfuhr ich, dass wir bei seiner Cousine waren. Die Verwandtschaftsverhältnisse hier auf der Insel finde ich ohnehin sehr interessant. Heute hörte ich schon zum dritten Mal von dem Onkel in Deutschland und erntete Staunen, als ich seinen Namen wusste. Es scheint also viele Cousinen zu geben. Inzwischen habe ich fast den Eindruck, die 500 Seelen der Insel sind eigentlich eine große Familie.

Familienausflug

Gestern Morgen pingte mein Handy. “Wir fahren auf eine andere Insel und holen Euch um 10 Uhr ab.” Ok gut, wir machen wohl einen Ausflug, dachte ich. Wohin hatten wir keine Ahnung. Die einheimischen Kinder haben diese Woche Ferien, deshalb kam zwei Stunden später eine kleines Speedboat mit 5 Erwachsenen und 4 Kindern an Bord und sammelten uns ein. Wir fuhren nach Dhidhdhoo, der Hauptinsel der Region. Assads Familie wollte sich im Krankenhaus durchchecken lassen, Imaadh wollte gerne seine Frau und seinen Sohn sehen und uns sein neu gebautes Haus zeigen, zwei der Mädchen wollten ihre Papas sehen. Es scheint hier völlig normal zu sein, dass die Familien oft getrennt auf verschiedenen Inseln wohnen und sich nur alle ein bis zwei Monate sehen. Imaads Frau und Sohn werden in das neue Haus in Dhidhdhoo einziehen, während er ein zweites Haus für sich auf Uligan baut.

Nach der Hausführung tingelte unsere Gruppe zum Strand. Dort gab es einen Wasserhüpfpark. Die Kinder und Papas hatten inzwischen Ganzkörper Badesachen an und verschwanden sofort zusammen im Wasser. Die Frauen saßen mit ihren langen Roben und Kopftüchern am Ufer und schauten dem Treiben zu. Trotz der Hitze trugen sie unter den Röcken Jeans und Socken, so dass man keinen Zentimeter Haut sehen konnte mit Ausnahme von Gesicht und Händen. Ich setzte mich dazu und versuchte es mit ein bisschen small talk. Die Frauen lachten herzlich, allerdings scheiterten meine Kommunikationsversuche trotzdem. Während die Männer fast perfekt englisch sprechen, verstehen die meisten Frauen nur wenig. In Zukunft wird sich das vielleicht ändern, denn die kleinen Mädchen plappern schon eifrig mit, da die meisten Schulbücher hier auf englisch gedruckt sind. Der Wasserpark war auch bei unseren Jungs ein voller Erfolg. Auf der Rückfahrt wollten ihre Augen einfach nicht mehr offen bleiben, sie sahen deshalb auch den fliegenden Fisch nicht, der sekundenlang in unserem Tempo neben dem Speedboot herflog.

Spass vor Anker

Vor jeder großen Passage klettert Christian ins Rigg und kontrolliert, ob alles in Ordnung ist. Heute wollte der Rest der Familie auch mal Moya von oben sehen. Der Ausblick vom Masttop ist toll. Man konnte über Uligan hinweg sehen und unter uns sah man die Schildkröten an Moya vorbei schwimmen. Eine Drohne müsste man haben. Danach probierten die Kinder noch aus, wie gut man den Bootsmannstuhl als Schaukel verwenden kann.

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08.10.2018 - Pazifischer Ozean - 12°36’ S /158°18’ O

Indispensable reefs

Indispensable heißt eigentlich unverzichtbar, für uns waren die Riffe leider aber eher unerreichbar.

Am Samstag Abend segelten wir nur noch wenige Meilen östlich der Riffe und entschieden uns, mangels Seekartenmaterial in ausreichender Qualität, nach Süden abzudrehen, um einen großen Bogen um die sich über 85 Seemeilen von NW nach SO erstreckende Kette aus drei Atollen herum zu segeln. Unser Plan war bei Tageslicht auf der wind- und schwellabgewandten Seite des Riffs zurückzukehren und zu ankern, um uns die mitten im Ozean liegende Unterwasserwelt anzuschauen.

Wir umsegelten also während der Nacht in gebührendem Abstand das südliche Atoll der Indispensable Reefs, um dann Richtung Nordwesten entlang der Kette hinauf zu fahren. Bei Tagesanbruch befanden wir uns laut Seekarte nur noch 4 Meilen von der westlichen Riffkante weg und ich wurde etwas nervös, denn wir sahen nichts. Keine Insel, kein Riff, keine sich brechenden Wellen, sondern nur sich sanft wogende Wellen soweit das Auge reichte. Auf unserer Seekarte war nur die ungefähre Lage der Riffe verzeichnet, ohne jegliche Details. Wir wussten nicht wirklich, wie gut die wenigen Informationen mit der Realität übereinstimmen und waren deshalb unsicher, wo das Riff anfangen würde. Um besser navigieren zu können, holten wir das Vorsegel ein und schalteten vorsichtshalber 2 Meilen vor der Riffkante laut Seekarte Henry ein. Langsam tasteten wir uns unter Segel weiter vorwärts und suchten mit dem Fernglas den Horizont nach brechenden Schaumkronen ab. Mein Unbehagen wuchs mit jedem Meter - wäre ich James Cook gewesen, wären vermutlich viele Inseln des Südpazifiks erst viel später entdeckt worden. Als wir laut Seekarte schon das Riff berührten und noch immer nichts sahen, wollte ich die Aktion abbrechen. Christian blieb gelassener und tastete noch ein wenig weiter und tatsächlich sah ich nach weiteren 2 Minuten das aufgewühlte Wasser vor uns im Fernglas. Wir hatten die Riffkante gefunden, die konservativ auf den Seekarten verzeichnet war. Beide unserer Seekarten, sowohl cMAPs als auch Navionics lokalisieren das Riff zwar in etwa richtig, stellen die Form aber nicht gut genug dar und haben zu wenige Details.

Die Sicherheit wuchs dann auch wieder mit dem Näherkommen, da wir das Riff jetzt sehr gut ausmachen konnten. Wir umkreisten eine Riffspitze (12°39.6'S, 160°16.8'O) im mittleren Atoll, hinter der wir geschütztes ruhiges Wasser vermuteten und tatsächlich lag diese Riffkante ohne auch nur das leiseste Schaumkrönchen vor uns. Allerdings zeigte unser Echolot immer noch 60 Meter, zu tief zum Ankern. Hinter der Riffkante sahen wir mehrere Einbäume, die wohl viele Seemeilen übers offene Meer hierher zum Fischen gekommen sein mussten, Renell Island ist über 60 Meilen entfernt. Zweifelsohne eine ziemlich gefährliche und anstrengende Aktion für die Fischer. Am Bug stehend schaute ich ins Wasser, Christian steuerte, wir suchten weiter nach einem geeigneten Ankerplatz. Das Wasser war glasklar, in 24 Meter Wassertiefe sah ich den Grund, dann waren es nur noch 18 Meter, Sand und einige Korallenköpfe lagen da kurz vor der Riffkante. Das wäre der Spot gewesen. Aber wir wußten das erst später, noch dachten wir etwas Besseres zu finden, weiter weg von der Kante und nicht ganz so tief. Wegen der großen Korallenköpfen beschlossen wir weiter nördlich nach einer geschützten Stelle zu suchen. Dort gab es aber durchweg für unser Echolot nicht messbar tiefes Wasser direkt neben der Riffkante und keine Einfahrt in die Lagune. Nach mehreren Stunden gaben wir auf und ärgerten uns ein bißchen, wirklich gerne hätten wir uns das Riff so mitten im Nirgendwo angeschaut, aber den gesamten Weg gegen den Wind zurück zu einem nicht ganz idealen Ankerplatz wollten wir dann auch nicht und drehten Richtung Westen ab.

Für die nächsten Tage ist guter Segelwind vorhergesagt, wir machen jetzt Strecke und fliegen direkt nach Papua Neuguinea, noch 300 Meilen sind es bis zum Ziel.

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20.09.2018 - Uliveo, Maskelyns, Vanuatu

Fantastische Welten & Abendessen bei den Ni-Vans

Schnorcheln bei wolkenbedeckten Himmel macht keinen Spaß. Man sieht die bunten Fische eher wie durch einen Blaufilter und auch weniger gut, da die Beleuchtung der Sonne fehlt. Ich hatte also keine großen Erwartungen und lies die Kamera zu Hause, als wir beschlossen doch mit Tilly für eine Schnorchelrunde in die Nachbarbucht zu tuckern. Wie sollten denn schon die Maskelyns im Schatten mit den sonnenbestrahlten Riffen der Tuamotus mithalten können? Nach einem etwas holprigen Ritt über die Wellen am Riff banden wir Tilly an einem Korallenkopf fest und sprangen mit Schnorchel und Taucherbrille bewaffnet ins gar nicht mal so ruhige Wasser. Nach kurzem Zögern kamen die Jungs nach und zumindest Joshua steckte seinen Kopf ins Wasser und - was soll ich sagen - trotz Wolken hatten wir ein gigantisches Erlebnis und waren kaum wieder aus dem Wasser zu kriegen. Während sich in französisch Polynesien alles um Korallenköpfe und kleine Riffinseln dreht, ist das Riff hier ganz anders. Die Korallen sind so lebendig und vielfältig wie wir sie bisher noch nirgendwo gesehen haben. Sie haben verschiedenste Formen und Farben, dazwischen sitzen Seeanemonen und wachsen Unterwasserpflanzen. Manche Korallen sehen aus wie Stacheln, andere wie Schwiegermütterstühle nur ohne Stacheln, wieder andere wie riesige gelbe Rosen, aufgespannte Fächer oder Bäume. Alles ist in Bewegung und schwingt im Rhythmus von den Wellen mit. Ich hatte das Gefühl durch Wälder von Korallen in allen möglichen Farben zu schwimmen. Zwischen den Gebilden schwimmen bunte Fische umher, neben zahlreichen Nemos und Schmetterlingsfischen, auch Fische die wir noch nicht kennen - große gelbe mit blauen Punkten, hautfarbene mit blauen Mustern, schwarz-weiß-braun gestreifte mit Fächer auf dem Kopf. Am Anfang fallen sie in dem bunten Durcheinander gar nicht auf - aber dann sieht man sie plötzlich in ganzen Schwärmen. Da hatte uns Phillip einen tollen Tipp gegeben.

Zum Abendessen waren wir heute bei ihm zu Hause eingeladen. Sein traditionelles Haus aus gewobenen Palmenblättern steht direkt am Wasser, zwischen den zahlreichen Kava-Bars. Er breitete eine Matte für uns aus und kochte Manjok mit Kokosmilch und Inselkraut für uns. Ganz traditionell wurden die Zutaten in Bambusrohre gestopft und dann auf eine Feuerglut gelegt. Als das Essen fertig war, wurden die Rohre mit der Machete aufgeschnitten und das Essen auf Bananenblättern serviert. Die Manjokpaste sah ein bißchen so aus wie Kartoffelbrei, schmeckte aber eher wie Greisbrei, das gedünstete Inselkraut wie Spinat. Wir fanden es so lecker, dass ab jetzt wohl öfter Manjok auf dem Speiseplan stehen wird. Als Nachtisch hatten wir Papaya und wir bekamen eine Nachhilfestunde in Matten weben. Rohmaterial waren die Blätter der (wenn ich richtig verstanden habe) Wanderpalme. Wahnsinn wie schöne Dinge die Leute hier mit Naturmaterialien herstellen können. Während ich und Christian webten, bildeten die Kids einen Schmelztiegel, Joni spielte Fangen mit den Mädchen, Joshua baute eine Sandburg mit den Jungs. Fast wie bei Freunden!

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12.07.2018 - Bora Bora, Gesellschaftsinseln, Französisch Polynesien

Die Perle der Südsee

Obwohl Bora Bora als Perle der Südsee gilt, hatten wir vorab so viel Negatives über die grüne bergige Insel mit dem großen Aussenriff und dem türkis durchscheinenden kristallklaren Wasser gelesen. Andere Cruiser schrieben von unfreundlichen Polynesiern und einer Insel die auf Tourismus getrimmt ist und ihren authentischen Charme verloren hat. Über die Lagune sollen Motorboote mit posenden Wasserskifahrern heizen, Auslegerkanus sollen Touristen Ukulele singend zum Aussenriff gondeln um dort Rochen und Haie anzufüttern, weil ansonsten die Unterwasserwelt tot ist, die Strände der umliegenden Motus sollen allesamt privat sein, manche davon kameraüberwacht und streng reguliert, so dass jeder Zugang unmöglich ist. Im Dorf soll man sich zu Fuss kaum fortbewegen können aus Angst von den Autos überfahren zu werden. Unsere Erwartungen an Bora Bora waren dementsprechend nüchtern.

Mittlerweile sind wir seit knapp zwei Tagen hier und was soll ich sagen, die Berichte sind zu grossen Teilen richtig, wenn auch etwas überzeichnet. Uns gefällt es hier nämlich trotz allem sehr gut. Die Insel mit ihren Riffen und Stränden ist eine echte Schönheit. Schon bei der Anfahrt auf den Pass waren wir schwer beeindruckt von den Farben die das Wasser hier annehmen kann - und das auch noch nach 2 Monaten Südpazifik. Wir ankerten vor einem der Motus und störten uns nicht über die private Hotelanlage, in der hier die meisten Touristen glamourös ihren Urlaub unter Palmen verbringen, auch die schickimicki Motorboote, die ohne Rücksicht das Wasser der Lagune aufwirbelten, so dass man am Ankerplatz ordentlich durchgerüttelt wird, sind zwar nicht das was man sich wünscht, aber trotzdem halb so wild. Statt uns zu grämen schnappten wir Tilly und machten beim Touri Programm einfach mit, schließlich sind wir ja auch nur Touristen, auch wenn wir hier etwas länger unterwegs sind. Genau bei den singenden Auslegerkanus am Riff, dort wo die Hotelgäste in Ausflügen hingegondelt werden mischten wir mit und sahen uns die Stachelrochen und Haie an. Wenn sie schon angefüttert werden, sahen sich nun vier faszinierte Augenpaare mehr das Spektakel aus der hinteren Reihe an. Anfassen wollten wir lieber nicht. Auch die Koralle hier ist in keinem schlechteren Zustand als auf den Nachbarinseln, vielleicht war sie es, aber jetzt fängt sie wieder an zu wachsen.

Vor dem Dorf liegen wir nun an einer Mooringen und genießen bequemes Anlegen am Steg und sogar einen Minipool am Land für die Kids. Ins Dorf laufen wir an der Straße entlang -ohne Gesteige- aber die Polynesier fahren rücksichtsvoll, so dass wir uns nicht wie lebensmüde fühlen. Ja und die Polynesier, die empfinden wir hier als freundlich wie immer. Und natürlich macht alles noch viel mehr Spass, wenn man Gleichgesinnte trifft, so dass das „ach, das klingt deutsch“ auf der Straße heute gereicht hat, um morgen mit der vier köpfigen Mango Crew wandern zu gehen - die Kinder sind bereits beste Freunde.

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18.06.2018 - Fakurava, Tuamotus, Französisch Polynesien

Umweltpolizei am Korallenriff

Die letzten Tage war es am Südpass so ungemütlich, dass wir gestern die Flucht nach Norden ergriffen haben. Moya stampfte an ihrer Mooringboje, mit jeder Welle, die sich über das gesamte Atoll aus Norden aufbauen konnte, hob sich erst ihr Bug, dann das Heck bevor es bestimmt über einen Meter wieder ins Wasser knallte. Ich kriegte in der Nacht fast kein Auge zu, hörte die Badeleiter scheppern, die sich aus ihrer Halterung gelöst hatte und das Seil von Tilly knarzen. Selbst als beide Problemchen beseitig waren blieben die Augen offen, weil mich jede Welle fast aus der Koje katapultierte. Tagsüber war es kaum besser, der Wind pfiff aus Nordwesten, an Schnorcheln war kein Gedanke zu verschwenden und selbst mit Tilly zur Insel übersetzen war abenteuerlich.

Eigentlich wären wir so gerne noch einmal im Pass geschwommen, aber das Gestampfe wollten wir uns nicht noch weiter antun. Die Grib-files lagen mit der Wind Richtung mal wieder falsch, so dass wir auch nicht wirklich wussten wie lange das noch so gehen würde. Auf der Fax-Wetterkarte sahen wir, dass zwei Hochdruckgebiete mit einem Tiefdruckausläufer im Süden vorbeizogen. Fakurava befand sich in der Verlängerung der Kaltfront, wo die beiden Windsysteme aufeinander treffen und die computerberechnete Vorhersage deshalb mal wieder nicht so richtig weiß von wo der Wind herkommen soll. Das Pazifikwetter ist gar nicht so einfach zu verstehen wie man meinen könnte. Obwohl wir hier in den Tropen sind wird das Wetter hier immer wieder durch das Winterwetter im Süden beeinflusst. Wir lesen fleißig und wissen jetzt schon mal, das wir besser auf die Wetterkarte und weniger auf die Grib-files schauen sollten.

Moya liegt seit gestern in Tapehopu in der Mitte von Fakurava am östlichen Aussenriff. Hier waren die Bedingungen deutlich besser, wenn auch nicht gemütlich. An Land gibt es ein kleines Haus in dem Getränke und Eis an Cruiser verkauft werden. Geblieben sind wir vor allem wegen des Internets, zu dem wir das ersten Mal seit Wochen Zugang haben - und natürlich wegen den Bajka Jungs. Die vier Kinder sind inzwischen eine richtige Rasselbande. Mit Stöcken, Seilen und wildem Geschrei mischen sie die Korallen und Einsiedlerkrebse auf und gehen auf Expedition. Heute waren sie die Umweltpolizei am Aussenriff und haben in angeschwemmten Eimern Plastikmüll aufgesammelt. Die Inselchen auf der Leeseite der Atolle waren bisher immer sehr sauber, aber auf die Luvseite von Fakurava treffen Wind und Wellen ungebrochen und spülen jede Menge Plastikmüll an - leider. Auf nur vier Quadratmeter sammelten wir genug Müll um einen 10 Litereimer zu füllen. Vor allem werden Seile, Bojen und zerbrochene Plastikwannen von Fischern angespült, aber man findet auch jede Menge Zahnbürsten, Plastikbesteck, Flaschen, Deckel, Schuhe und sogar Legobausteine. Wo der Müll hier im Nirgendwo herkommt? Keine Ahnung, nur von Fischern kann er jedenfalls nicht sein. Wenn es so schlimm ist wie heute, dann bin ich immer wieder entsetzt was wir Menschen hier tun. Wir werden auf jeden Fall damit weiter machen und jedesmal am Strand ein bißchen Müll zu sammeln, Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist.

Als wir heute am späten Nachmittag dann auf dem Rückweg von unserer Mission „rettet die Ozeane“ ware, ist uns doch tatsächlich ein Segler mit einer Tüte Salat entgegen gekommen. Die beiden Köpfe strahlten mich an, so dass ich gar nicht anders konnte als zu fragen, wo die denn herkommen. Das letzte Mal eingekauft hatten wir im Mai, so dass unser Kühlschrank vor Leere gähnt und unsere frischen Sachen schon seit einiger Zeit absolute Mangelverwaltung sind. Tatsächlich leben wir momentan hauptsächlich von Konserven und trocknen Lebensmitteln, mehr als auf jeder Ozeanpassage. Jeden Abend wird es momentan schwieriger etwas Brauchbares auf den Tisch zu zaubern.

Nach einem fünf Minuten Marsch standen wir vor einem lilafarbenen Haus, davor hatte die Familie Tomaten, Paprika und Salat mühevoll zwischen leeren Kokosnussschalen angebaut und verkaufte auch an Segler. Die Kinder hätten mir nach dem Einkauf die Tomaten beinahe aus der Hand gerissen und haben dann beim Abendessen fast ihren Kopf nicht mehr aus der Salatschüssel gekriegt. Wie sehr man sich doch über frischen Salat freuen kann nach nur drei Wochen Abstinenz. Mir ging es genauso.

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15.06.2018 - Fakurava, Tuamotus, Französisch Polynesien

Schwimmen mit den Haien durch den Fakurava Südpass

Auch wenn man im Sand ankert, liegen hier auf den Atollen dazwischen immer wieder Korallenköpfe, an welchen die Kette vorbeikommt. Spätestens bei der nächsten Winddrehung ist dann vorprogrammiert, dass sich die Ankerkette ganz nett um die Korallenköpfe legt und sich dabei unter den Korallen verklemmt. Für die Korallen ist so eine scheuernde Ankerkette natürlich alles andere als gut, und auch für uns wird es äußerst unangenehm, wenn ein bißchen Schwell aufkommt. Moya reißt dann mit ihrem gesamten Gewicht an der viel zu kurzen, unnachgiebig verklemmten Kette, so dass enorme Kräfte auf die am Bug befindlichen Teile herrschen. Wir, die normalerweise Mooring Bojen eher aus dem Weg gehen, waren gestern ganz froh, als eine Boje frei wurde und wir unsere Lady umlegen konnten. Die Bojen hier sehen gut aus mit starken Seilen und waren offensichtlich gut gewartet. Die Dinger sind sonst wie eine Wundertüte, man weiß nie so richtig auf was man sich einlässt. Gut installiert halten sie mehr als unser Anker, aber wer weiß schon bei Festmachen, ob die Boje stabil im Untergrund verankert oder die Seile unter Wasser schon verrottet sind. Zu viele Geschichten über losgerissene, frei driftende Boote poppen da im Kopf auf -manch einer hat so schon sein Schiff verloren. Bevor Moya an den Ball kam, inspizierten wir ihn erst mal. „Alles gut, wir sind ja in Frankreich“ meinte der Capitano. - Ja, und außerdem noch in einem durch die UNESCO klassifizierten Bioreserve, hier müssen die sich mit den Bojen Mühe geben.

Das gesamte Fakurava Atoll ist in Schutzzonen unterteilt, um dieses besondere Ökosystem zu schützen. Hier am Südpass durften wir selbst diese atemberaubende Welt besuchen. Alle 6 Stunden ändern sich die Strömungsverhältnisse im Pass, ein und ausströmendes Wasser wechseln sich ab, unterbrochen durch wenige Minuten Stillwasser. Viele Fische suchen diese Nische, Schwärme von verschiedenster Arten schwimmen in den Strömungen mit dem hohen Nährstoffgehalt. Dazu gehören auch die Zackenbarsche, die eigentlich solitär unterwegs sind, kommen sie jedes Jahr im Juni/Juli zu zig Tausenden in den Fakurava Südpass, um sich bei Vollmond zu paaren. Bis es soweit ist, verweilen sie im Pass und versuchen durch ihre gute Tarnung am Grund zwischen den Korallen zu überleben. Denn nicht nur sie kommen, sondern auch, durch das hohe Nahrungsangebot angelockt, Scharen von Haie. Der Pass ist berühmt für die Wall of sharks, Haie so dicht, dass sie wirken wie eine Wand und entsprechend viele Taucher sind hier unterwegs. Tagsüber ohne Probleme, da die Haie nachts jagen und ohnehin normalerweise vor Menschen Angst haben.

Nachdem der Wind etwas abgeflaut war, schnappten wir Tilly und tuckerten zu Stillwasser in den Pass. Da anschließend der Flutstrom in die Lagune drücken würde, würden wir Schlimmstenfalls in das Atoll hineingespült. Mit den Kindern im Beiboot und der Leine am Arm schwammen Christian und ich an der Wasseroberfläche durch den Pass. Wer hätte gedacht, dass wir mal in durch Haie verpestetes Wasser schwimmen würden? Zumindest mir erschien das noch bis vor Kurzem unvorstellbar. Wir hatten nur wenig Zeit, denn nach 10 Minuten begann schon der Strom einzusetzen und wurde dann immer stärker. Es reichte aber um die großen Tiere 20 Meter weit unter uns am Grund des Passes auf und ab schwimmen zu sehen - zu Dutzenden. Trotzdem gut, dass wir nicht näher dran waren.

Nachdem wir fast bis in die Lagune gespült worden waren, legten wir bei dem kleinen Tauchladen an. Direkt in Passmitte an einer vor der Strömung geschützten Stelle, über einem flachen Riff lagen die Stege. Es war der optimale Ort mit den Kindern zu schnorcheln, in Fischschwärmen zu schwimmen, die vielen bunten Fische zu beobachten und die Blacktip Riffhaie zu bewundern. Joni: „Sind die Haie giftig?“ -Nein - „Kann man die Essen?“ - schön wie einfach so ein Kindergehirn noch funktioniert. Auch Joshua fand sie gut und versuchte ganz aufgeregt hinterher zu schwimmen. Die Bajka Jungs waren auch mit beim Schnorcheln, so dass danach noch ordentlich geräubert wurde. Eine richtige kleine Gang aus vier glücklichen Jungs war da am Start und als es dann auch noch Pfannkuchen für alle gab, waren sie im siebten Himmel - und wir Erwachsenen irgendwie auch.

Zu diesem Eintrag gibt es 2 Kommentare.
18.06.2018:
Kommentar from Martina & Stefan
Hallo Ihr Lieben, endlich gibt es zu den vielen immer wieder spannenden Reiseberichten auch wieder traumhaft schöne Bilder!! Wir verfolgen natürlich weiterhin Eure beeindruckend schöne Reise und warten jeden Tag auf neue Berichte. In Deutschland genießen wir zwar auch einen sehr intensiven Sommer mit Dauersonnenschein, aber Eure Berichte toppen natürlich immer wieder alles!!! Weiterhin alles Gute und viel Spaß
18.06.2018:
Kommentar from Moya Crew
Es ist total schön von Euch zu hören. Dass ihr in Deutschland einen schönen Sommer habt freut uns auch, das haben wir noch gar nicht mit gekriegt. Wir freuen uns momentan ganz Besonders über Kommentare, da wir hier am Ende der Welt nur sehr selten Internetzugang haben, aber emails und Kommentare über Kurzwelle empfangen können. Das ist auch der Grund warum es so lange keine Bilder gab.
14.06.2018 - Fakurava, Tuamotus, Französisch Polynesien

Nautische Herausforderungen auf den Tuamotus

Dieselbe Wettervorhersage wurde von dem Capitano und mir grundlegend verschieden interpretiert. Er: „Ah super, endlich Wind zum Segeln, lass uns nach Fakurava starten!“ Ich: „Ohje, die nächsten Tage gibt es hier viel zu viel Wind, wollen wir nicht lieber bleiben?“ Angesagt waren ab gestern Abend eine frische Brise mit 20 Knoten aus Südost, leicht zunehmend.

In der Lagune sah es dann gestern so freundlich aus, dass wir das Eisen erst aus dem Labyrinth der Korallenköpfe befreiten und schließlich- nach einigem vor und zurück- aus dem Wasser zogen. Die Sonne schien vom blauen Himmel herab, die Sicht war so gut, dass wir uns - mit dem Einfahrtstrack in der Tasche - trauten unter Segel durch die Lagune zu fahren. Mit leichtem Wind von hinten und keiner richtigen Welle gilt Moya dahin - wie auf einem See, was die Lagune im Endeffekt auch irgendwie ist, nur mit Meerzugang. Um rundum navigationsfähig zu bleiben, hatten wir unser Großsegel im zweiten Reff und nur ein kleines bisschen Vorsegel dazu gesetzt. Es war herrlich so ganz ohne Geschaukel dahin zu pflügen. Unsere Abfahrt hatten wir so getimed, dass wir zwei Stunden vor Hochwasser am Pass waren. Wenn es etwas windig ist, liegt das Slackwater bei Hochwasser immer nach vorne verschoben, während es bei Niedrigwasser erst danach kommt. Das liegt daran, dass ständig Wasser aus der Lagune hinaus will und nach Niedrigwasser durch den einsetzenden Flutstrom gebremst wird und selbst den Flutstrom vor Hochwasser zum Erliegen bringt. Da das Wasser im Ozean immer noch aufgewühlt war, wollten wir mal wieder keine Experimente machen, sondern möglichst bei Stillwasser hinaus, um zusätzlichen Turbulenzen zu entgehen. Der Pass lag ruhig vor uns, wir segelten also hinein und waren wohl kurz vor Slack, den uns kam noch 1 Knoten Strömung entgegen - kein Problem.

Wir hatten nur 50 Meilen vor uns bis Fakurava, aber dafür über 20 Stunden Zeit, da wir bei Nacht nicht durch den Pass fahren wollten. Das bedeutet wir wollten langsam segeln. Langsam ist normalerweise für uns kein Problem, aber ausgerechnet heute flitzte Moya durch die Welle, obwohl das Großsegel stark gerefft und das Vorsegel gar nicht erst gesetzt war. Wir fingen an Abzukreuzen, um den Weg zu verlängern. Mit dem Anbruch der Nacht legte der Wind noch einmal ordentlich zu, anstatt 20 Knoten waren es nun 30 - starker Wind also. Dazu hatte der Pazifik eine Kreuzsee - d.h. überlagernde Wellen aus zwei Richtungen - parat. Um uns herum lagen außerdem noch mehrere Atolle, zu denen wir besser großen Abstand halten wollten. Es wäre schon sehr ungemütlich gewesen, ohne dass man alle zwei Stunden an Deck klettern musste, um die Segel zu shiften, so aber sehnte ich den Tagesanbruch herbei und doch wieder nicht. Der Pass von Fakurava lag mir im Magen. Vor dem Schutz der Lagune lag ja noch die enge Durchfahrt in der es, wenn man bei der falschen Zeit hindurchfährt, im besten Fall sehr ungemütlich wird. Da das Stillwasser vom Wetter beeinflusst wird, kann man immer nur schätzen, wann das Wasser steht und bei manchen Wetterlagen gibt es das gar nicht. Ich hatte also etwas Muffensausen und hatte Christian schon überzeugt abzudrehen, wenn wir die kleinste Unregelmäßigkeit entdecken.

Genau zu Niedrigwasser um 10 Uhr waren wir heute am Pass und wollten erstmal nur die Bedingungen auskundschaften. Trotz der mächtigen See lag der Pass erstaunlich ruhig vor uns, so dass wir uns spontan hineintasteten - zwischen rechts und links brechenden Wellen am Ufer. Je weiter wir Richtung Lagune fuhren, desto ruhiger wurde es. Ich war echt froh als unser Anker versenkt war und auch noch auf anhieb hielt, bei 30 Knoten Wind ist das nicht so richtig spassig das Ankermanöver zu wiederholen. Die Schweizer Bajka mit den beiden Jungs liegt nur drei Boote weiter, die werden wir jetzt erstmal besuchen.

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11.06.2018 - Tahanea, Tuamotus, Französisch Polynesien

Südsee par Excellence...

mit weniger wollte sich Joshua nicht begnügen. Es musste schon ein unbewohntes Atoll sein mit richtigem Sandstrand (auf den meisten Atollen der Tuamotus gibt es nur Strand aus groben Korallenstückchen), kristallklares Wasser mit Sichtweiten unter Wasser von über 50 Meter, bunter Korallenwelten mit kleinen Rifffischen und ein Naturschutzgebiet getaucht in die schönsten sattesten Farben, die man sich vorstellen kann. Das Alles findet man auf der Südostseite von Tahanea, bei einer Gruppe von kleinen Inseln, direkt dahinter donnern mit mächtigem Getöse die Südpazifikwellen an das Aussenriff und türmen sich zu meterhohen Brechern. Gestern wollten wir dem Schwell entkommen, der sich wegen des Westwindes in der Lagune aufbaute und unsere Achorage am Pass in eine ungemütliche schwappende Suppe verwandelte und tuckerten quer über die Lagune in den besser geschützten Süden.

Nach der nicht vorhergesagten Flaute, gab es tatsächlich Westwind und das im Gürtel des Südostpassats, natürlich war der auch nicht in der Wettervorhersage und kam überraschend. Erst heute haben wir herausgefunden, dass die südpazifische Konvergenzzone wohl momentan über den Tuamotus liegt. Wenn das passiert trifft der Südostpassat auf westliche Winde, die durch von Neuseeland nach Westen ziehende Tiefdruckgebiete entstehen. Die Folge ist chaotisches Wetter, von Flaute, über Starkwind bis zu Gewitter, das keiner so richtig vorhersagen kann. Bei uns reichte es für einen steifen Westwind, der mittlerweile nach Süden gedreht und etwas abgeflaut ist, so dass wir hier vor dem südlichen Aussenriff 1a geschützt liegen. Nur das Rauschen der sich brechenden Wellen erinnern uns daran, dass das im Süden vorbeiziehende Tief ordentlich gewütet hat und uns jetzt die Überbleibsel der 8 Meter Wellen vorbei schickt.

Die kleinen Inseln von Tahanea sind wie aus dem Bilderbuch, weißer Sand in türkisblauem Wasser mit grünen Palmen und anderen Pflanzen bedeckt. Davor ist das Wasser flach, hellblau mit dunklen Korallenköpfen dazwischen. Steckt man den Kopf unter die Wasseroberfläche sieht es fast aus wie durchsichtig, wäre da nicht das Licht, das durch die Oberfläche Muster auf den Grund zeichnet. Die Unterwasserwelt kann man durch diese ganz außergewöhnliche Sicht bestens beobachten. Darauf scheint unser Großer gewartet zu haben, bis er heute entschied, dass jetzt wohl ein guter Zeitpunkt ist, um schwimmen zu lernen. Ich hatte ihn vor allem in letzter Zeit immer wieder dazu animiert schwimmen zu üben, aber er hatte wenig Lust die Übungen zu machen. Nachdem ich ihn heute dazu bewegt hatte seine Schwimmweste auszuziehen und er einen Spritzer Wasser in die Augen bekommen hatte, wollte er schon aufgeben. Meine gesamten Überredungskünste brauchte es, dass er es noch einmal mit Taucherbrille und Schnorchel versuchte. Das war der Durchbruch - mit dem Kopf unter Wasser, schwamm er einfach los. Ich vermute, dass er es schon länger konnte, es aber gar nicht gemerkt hatte. Ohne Brille hatte er immer Angst Wasser in die Augen zu kriegen. Natürlich müssen wir jetzt üben und sein Stil erinnert auch noch ein bißchen an einen Hund, aber der erste wichtigste Schritt ist geschafft - er hat Spass zu schwimmen und die Unterwasserwelt zu entdecken. Es kamen auch gleich einige Fische zu kucken vorbei zu seinem ersten Schnochelgang.

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09.06.2018 - Tahanea, Tuamotus, Französisch Polynesien

Brodelndes Wasser

Gestern Abend kam dann doch noch ein wenig Wind auf, so dass wir unser Motorboot Dasein endlich einstellen konnten. Wir hatten zwar schon am Nachmittag bestimmt fünf Mal die Segel gesetzt, aber dann auch wieder geborgen. Dieses Mal pustete es weiter, zwar von vorne und auch nicht sonderlich stark, aber es reichte zum Segeln. Juhu! Um uns herum war der Himmel tiefschwarz, mit nur wenigen Lücken dazwischen, dennoch bekam Moya nicht einen Tropfen zu sehen. Irgendwie schlängelten wir uns wohl zwischen den Squalls hindurch.

Da wir die vorherige Nacht gedriftet waren, war unser Zeitpuffer bis zum Morgen Stillwasser auf Tahanea dahin geschmolzen. Unter Segeln bei dem wenigen Wind verpassten wir die Slack um ca. zwei Stunden, der Flutstrom hatte also schon eingesetzt und drückte das Wasser vom Ozean durch den Pass ins Atoll. Dennoch sah das Wasser im Pass ruhig aus. Wir überlegten kurz, ob wir es wagen sollten bei fast halber Tide in den Pass zu fahren oder ob wir bis zum nächsten Stillwasser vor dem Atoll ausharren sollten. Nach den beiden kurzen Nächten auf Passage wollten wir ankommen, außerdem sah der Pass ohne Wind und Welle so harmlos aus. Ca. 500 Meter breit und 20 Meter tief ohne jegliche Untiefe lag er still vor uns. Der Capitano zögerte nicht lange und tastete sich langsam zwischen die Inseln hinein. An der schmalsten Stelle beschleunigte Moya, 3 Knoten Strom von hinten drückten uns hinein. Bis auf einige kleinere Turbulenzen auf der Innenseite des Passes war es ruhig an Bord. Sportlich fuhren wir ins Atoll und ankerten 6 Meter über Sand zwischen Korallenköpfen, hinter uns das Aussenriff und mit kleinen Palmen bewachsenen Inseln.

Die Inseln mussten wir natürlich erkunden und starteten am Nachmittag unsere erste Expedition. Der Boden der Inseln ist bedeckt mit Millionen abgestorbener Korallenstücke, dazwischen fanden wir Treibholz, ein bißchen Müll und Dutzende knallrote, faustgroße Kokoskrabeen. Die Kinder waren hin und weg von den Krebsen und hätten sie am liebsten als Haustierchen mit an Bord gebracht. Außerdem war ein angespültes Abwasserrohr der Hit um damit im Wasser zu spielen. Die Inseln entlang arbeiteten wir uns langsam nach Süden, wateten durch kleinere Meeresarme bis wir direkt am Pass standen. Dort hatten Segler viele Steintürme aufgebaut und hübsch mit Korallen und Muscheln dekoriert. Wir türmten noch einen daneben und schauten den Elementen im Pass zu. Das ruhig dahin fließende Wasser war zu einer brodelnden Suppe geworden und schoss aus dem Pass hinaus. Am Ufer des Passes brachen sich Wellen, davor stand eine große stehende Welle, die in starke Wassertubulenzen überging. Ich denke mir: „So sieht das also aus, wenn man besser nicht durch den Pass fahren sollte - gut, dass wir das mal gesehen haben. Von Land. Wahnsinn wie sehr und in welch kurzer Zeit sich das Setting ändert, obwohl draußen im Ozean kaum ein Lüftchen weht und kein bisschen Schwell vorhanden ist.“

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06.06.2018 - Raroia, Tuamotus, Französisch Polynesien

Südseeentspannung

Heute ist schon unser fünfter Tag auf Raroia, wie schnell hier die Zeit vergeht! Moya liegt ohne die geringste Regung im Wasser. Es ist windstill, aber man hört das donnern der Wellen, die auf das Aussenriff prallen. Südlich von Rarioa gab es die letzten Tage starke Winde und Seegang. Der Schwell kommt nun hier in hohen Brechern an. Hinter der Kon Tiki Insel sieht man einen weißen brodelnden Streifen und Gischt, die teilweise meterhoch in die Luft schießt. In der Lagune ist das Wasser spiegelglatt, mal abgesehen vom Planschen der Jungs, die gerade hinter dem Schiff im Wasser mit Wolke, unserem aufblasbaren Delfin, spielen. Christian bastelt an der Kurzwellenantenne und ich sitze im Cockpit, lehne mich zurück und ergebe mich dem süßen Nichtstun. Die Wäsche ist gewaschen, Moyas Unterwasserschiff abgeschabt, die Kabine geputzt, die Kinder sind satt und die Teller können auch noch ein bißchen warten. Genauso hatte ich mir das vorgestellt als wir damals beschlossen die Segel zu setzen und die Welt zu entdecken - Sonne, Palmen, Sand, azurblaues, kristallklares Wasser und einen Mix zwischen aktivem Erkunden, Segeln und Relaxen.

Einfach mal auf der faulen Haut liegen ist toll, hatten wir bisher aber selten. Das ist eigentlich paradox, wenn einer zwei Jahre lang Zeit hat und machen kann was er möchte, könnte man meinen er hat auch Zeit zum Faulsein. Wäre da nicht die Kinder, Moya, tausend Möglichkeiten was man tun könnte und Millionen neuer Orte die man entdecken könnte, könnte unsere Nichtstunrate höher liegen. Die faulsten Tage sind bei uns die Tage auf See, dort will zwar das Boot gesegelt werden, die Kinder versorgt, aber sonst gibt es auf dem engem Raum eingeschränkte Möglichkeiten für Aktivitäten. Trotzdem sind wir nach den Überfahrten oft ein bißchen ko, Schlafmangel, konstante Ausgleichbewegung und das Geschaukele zehren irgendwie auch. Gerade ist einer der wenigen Momente, an denen nichts geplant ist, nichts wichtiges zu tun und die Jungs friedlich sind. Ich könnte jetzt sogar daran denken mir einen Kaffee zu machen, die Kissen zurecht zu machen und ein Buch zu lesen, mitten am Tag oder hinüber zur Insel schauen, um die wunderbare Umgebung zu genießen.

Stattdessen kann ich es mal wieder nicht lassen schreibe erst am Logbuch bis die Hummeln im Hintern zu wild werden. Die Unterwasserwelt lockt mich sch die ganze Zeit. Genauso wie an den letzten Tagen, an denen Christian und ich uns abwechselnd die schönen Kreaturen und Korallengebilde im klaren Wasser anschauten und jedesmal etwas neues Tolles entdeckten. Wenn ich nicht irgendwann total ausgekühlt wäre (ja das geht selbst in dem warmen Wasser hier), könnte ich endlos zwischen den Korallenköpfe schwimmen, den Rifffischen zuschauen und in die bunten Schwärme hineintauchen. Ich sammle also die Jungs ein und wir fahren an Land, das Nichtstun muss noch ein bißchen warten.

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04.06.2018 - Raroia, Tuamotus, Französisch Polynesien

Fena Kon Tiki

Vor dem 60 Seelen Dörfchen ankerten wir in 15 Meter tiefen Wasser. Das ist eigentlich etwas zu tief für uns, da wir nur 50 Meter Kette im Kasten haben und somit in dieser Tiefe nicht genügend Kette strecken können für eine gute Haltekraft des Ankers. Was mich aber noch mehr beunruhigte waren die Boomies - die Korallenköpfe- die es hier sowie überall gibt. Wenn sich bei drehendem Wind die Ankerkette um die Boomies wickelt ist man erst mal gefangen und kann den nicht mehr bergen, da hilft oft nur noch hinuntertauchen und die Kette lösen - undenkbar in 15 Metern ohne Taucherflasche. Naja, es war kein Wind und außerdem standen wir erst mal, also Tilly gewässert und los ins Dorf.

Wir fuhren am Korallenriff vorbei und legten am großen Betonanleger an. Dort standen einige Kinder die versuchten mit selbstgebauteb Angelruten Fische zu fangen. Im Wasser schwammen zwei oder drei ausgewachsene Blacktip Reef Sharks. Die waren ungefähr 1.5 Meter lang und ihre Rückenflosse hatte eine schwarze Spitze, sie waren gar nicht mehr so süss wie die Kleinen aus der Anaho Bucht. Die Einheimischen scheinen nicht sonderlich großen Respekt vor den Haien zu haben, aber mir waren die trotzdem suspekt und machte eine Gedankennotiz „Nachschlagen, ob die Blacktips gefährlich sind“. Vor dem Gebäude am Anleger saß ein älterer Herr im Rollstuhl und schaute aufs Meer hinaus, neben ihm hockte ein jüngerer, dicklicher Mann auf dem Boden und bastelte Muschelketten aus kleinen Schneckenhäusern. Vor dem Haus nebenan verbrannte eine Frau gerade ihren Plastikmüll, ihre Kinder riefen Bon jour! und als sie merkten wir sprechen kein französisch How are you? Die Frau kam auf uns zu und nahm uns unsere Mülltüte ab, unterhalten konnten wir uns leider nicht und ich fluchte mal wieder in der Schule nicht französisch gelernt zu haben.

Unsere kleine Entdeckungstour dauerte nicht lange, es gab einige Häuser, eine Schule, einen kleinen Flughafen, einen Vinispot, den wir nutzten um unseren letzten Logbucheintrag ins Netz zu stellen, und einen Laden vor dem die Blauen Werbeschilder der lokalen Biermarke und Muschelketten aus Austerschalen hingen. Ein Mann stand hinter dem Tresen mit verbundenen Händen und Füssen. Er sprach sogar ein bißchen englisch und meinte es sei eine Hautkrankheit, sei aber schon ganz gut. Citguatera gäbe es hier nicht (später erfuhren wir, dass er schon sechs Vergiftungen hinter sich hat). Brot oder frische Lebensmittel hat er keine und gibt es hier im Atoll nicht, aber er könne uns gefrorenes Toastbrot verkaufen. Das nahmen wir als Überbrückung bis wir wieder selbst Brot backen, unsere Müslivorräte gehen nämlich auch langsam zu neige. Dann setzten wir uns noch an den kleinen Strand und aßen eine Kokosnuss, die wir gefunden hatten, die Jungs spielten im Wasser. Zwei korpulente Damen brachten ihre Stühle, schauten den Jungs wohlwollend zu und freuten sich über unser „Nana“ zum Abschied.

Nach kurzer Erkundungstour über das Riff entschieden wir noch einmal Anker auf zu gehen, um auf der geschützten Ostseite des Atolls die Nacht zu verbringen. Christian startete den Motor, drückte den Knopf der Ankerwinsch. Das leise zuckeln der Winsch begann, aber leider nicht lange, bald hörte man wie schwer sie sich tat die Kette nach oben zu liften, bis sie dann aufgab. Die Kette war gespannt wie ein Flitzebogen und zog Moyas Bug ein bißchen weiter ins Wasser. Wir fingen an Kette nachzulassen, Moya anders auszurichten, wieder hochzuholen. Stück für Stück hatten wir immer ein wenig mehr Kette im Kasten, aber dann war einfach nichts mehr zu machen, wir hingen immer wieder an der selben Stelle bei inzwischen 17 Meter Wassertiefe. Christian setzte seine Taucherbrille auf und meinte „ich schau mir das mal an“. Ich stand am Ankerkasten und überlegte, ob er größenwahnsinnig geworden war und rief noch, ob er nicht wenigstens die Flossen nehmen wolle, aber da war er schon verschwunden. Es dauerte und dauerte und dauert bevor er die Wasseroberfläche durchschlug und nach Luft japste. Er hatte nicht nur geschaut, sondern hatte den Anker vom Korallenkopf befreit, nur am Rückweg wäre ihm fast die Luft ausgegangen. Wir nehmen uns vor in so tiefem Wasser nicht mehr zu ankern.

Mit der Nachmittagssonne von hinten fuhren wir rund 12 km über die Lagune. Christian am Steuer, ich am Bug, die Kinder im Salon. Im Slalom navigierten wir im tiefen Wasser zwischen den Korallenriffen, die immer wieder auftauchten, aber durch die Sonne gut auszumachen waren, in der Seekarte waren sie nicht verzeichnet. Gegen 17 Uhr versenkten wir das Eisen 8 m über Sand im Wasser vor einer kleinen Insel. Fena Kon Tiki, der Endstation der berühmten Kon Tiki, wollten wir dann am nächsten Tag erkunden. Das Kon Tiki Floss war 1947 über den Pazifik gesegelt und war hier bruchgelandet.

Mit Schnorchel und Flossen bewaffnet paddelten wir gestern an Land. Die Insel direkt am östlichen Aussenriff des Atolls war mini, es gab Palmen, pink-weißer Sand, weiße Vögel und einen großen Gedenkstein, zum Andenken an die spektakuläre Landung der Kon Tiki und ihrer Expedition, die von dem Norweger Thor Heyendahl geleitet wurde. Über das Aussenriff wanderten wir ein Stückchen weiter nach Süden, dort lag eine weitere Yacht und wir wollten gerne „Hallo“ sagen. Zwischendurch mussten wir immer Stücke durchs Wasser und tauchten in die schillernde Unterwasserwelt ein. Inzwischen hatte ich von Wikipedia gelernt, dass die Blacktip reef sharks Angst vor den Menschen haben und es nur selten zu kleineren Unfällen kam, wenn sie menschliche Füsse mit Fischen verwechselt haben, so dass das Gefühl nicht mehr ganz so mulmig war, wenn eines der Exemplare in die Nähe kam. Die kleinen Korallenköpfe im Wasser sind farbenprächtige Welten und das zu Hause von vielen kleinen Rifffischen und großen Muscheln die im Inneren in grün, blau, orange oder lila schimmern - wunderschön. Überhaupt war das Schnorcheln hier phänomenal, gleich beim ersten mal Kopf unter sahen wir Nadelfische, kleine Zebrafische, Grouper, kleine gelbe, weiße und blaue Fische, wohin man den Kopf auch drehte wimmelte es und versteckte sich in den bunten vielgestaltigen Korallen.

Später lernten wir Katja und Matthias von der Papillon kennen, die beiden waren schon seit drei Monaten auf Raroia und versorgten uns mit vielen wertvollen Tipps, der Kon Tiki Doku und guter Abendunterhaltung. Die Kinder waren ganz hinweg, mal wieder deutsche Gäste zu haben, so dass sie fast nicht ins Bett zu kriegen waren. Als sie dann doch im Schlummerland waren, versumpften wir Erwachsenen im Cockpit und genossen die laue Nacht. Es ist immer wieder spannend neue Blauwassersegler kennen zu lernen, wirklich alle haben eine interessante Geschichte zu erzählen.

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23.05.2018 - Taiohae, Nuku Hiva, Marquesas, Französisch Polynesien

Am Wind nach Taiohae

Nach den beiden aktiven Tagen hatten wir es gestern ganz langsam angehen lassen. Nach dem Frühstück wollten die Kinder wissen wie die Kariesbakterien Löcher in die Zähne machen und schauten sich ein Filmchen dazu an. Während dessen ließ ich das Paddle Board uns Wasser und ging auf Erkundungstour entlang der Bucht. Schon vom Board aus konnte man die Korallen und viele bunte Rifffische erkennen. Der Blick unter die Wasseroberfläche war noch beeindruckender. Ich fand, dass es ein großartiger Ort für eine erste Schnorchelstunde mit Joshi ist.

Joshi fand es ganz toll jetzt einen echten Schnorchel zu besitzen, aber als wir dann dazu kamen den Kopf unter Wasser zu stecken zögerte er dann doch - wie immer wenn wir etwas neues versuchen. Ich packte Joshi auf das Board setzte ihm die Taucherbrille und den Schnorchel auf und paddelte zum Riff. Dort legte Joshi sich rechtwinklig über das Brett und konnte so die Taucherbrille erst auf das Wasser legen, bis er schließlich, total beeindruckt von der Unterwasserwelt und der Tatsache ganz normal mit dem Schnorchel atmen zu können, den Kopf nach unten gleiten ließ. Wir sahen ein Sammelsurium von kleinen und mittelgroßen Rifffischen, gelbe, blaue, gelb-blau gestreifte, schwarz-gelb gestreifte, Schwarze mit weißem Kopf, lilafarbene und viele mehr. Leider war der Himmel bedeckt und die Farben waren etwas gedeckt, bei wolkenlosem Himmel wäre das Schauspiel bestimmt noch faszinierender gewesen. Wenig später fing es an zu regnen und wir gingen zum buddeln zum Strand - nass waren wir ja ohnehin schon und der Regen ist hier nicht kalt. Der Blick über die Lagune war ja wirklich super, aber hier im seichten Wasser zu plantschen war fast noch besser sogar bei Regen. Joshi hatte auf Schwimmübungen überhaupt keine Lust und spielte lieber mit Joni im Sand und im flachen Wasser. An Land lagen Kokosnüsse und Zweige herum, die die beiden mit einbauten. Neben der Sandburg entdeckte ich im flachen Wasser zuerst einen Rochen, dann erst einen später mehr als 5 Minihaie. Mein anfänglicher Schreck hielt nicht lange an, die Haie waren wirklich klein und nahmen schnell reiß aus, wenn man näher kam. Die Polynesin, die gerade dabei war in die Lagune zum Baden zu gehen, sah wohl trotzdem meine Skepsis. Sie erklärte mir, dass es keine großen Haie hier gäbe und die kleinen völlig harmlos seien.

Wir genossen den Tag in der Lagune und gingen dann heute Morgen Anker auf, um Nuku Hiva halb zu umrunden. Wir wollten gerne von Anaho auf der Nordseite nach Taiohae, dem Hauport, auf der Südseite der Insel. Hierfür hieß es, gegen Wind, Welle und Strömung arbeiten und mal wieder hart am Wind unterwegs sein. Wir kreuzten mit dichten Segeln bis wir das Kap an der Ostseite von Nuku Hiva hinter uns gelassen hatten und bogen dann nach Süden ab. Hinter dem Kap kam uns die Tada entgegen, die wir schon öfter getroffen hatten.

Der kurze Chat über Funk hatte was, es war wie alte Bekannte wieder zu treffen. Später als wir dann in Taiohae im kleinen Seglerbistro saßen und nach kurzem zwei weitere bekannte Bootcrews bei uns am Tisch standen und schnackten, dachte ich, dass es doch irgendwie seltsam ist an einen neuen Ort zu kommen, dort aber trotzdem viele bekannte Gesichter zu treffen. Die Segler Community ist klein, man kennt zwar nicht jeden, viele trifft man aber öfter und kommt unglaublich schnell in Kontakt - wir haben ja alle die gleiche Leidenschaft und eine ähnliche Reise vor uns.

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21.05.2018 - Baie D’Anaho, Nuku Hiva, Marquesas, Französisch Polynesien

Buchteln auf Nuku Hiva

Über Nacht ist Moya gestern nach Nuku Hiva geflogen. Für die 100 Meilen brauchten wir gerade mal 14 Stunden und konnten schon in der Lagune Anaho frühstücken. Auf der Leeseite von Tahuata kam der Wind wild von allen Seiten, die Berge der Inseln sorgten für wilde Verwirbelungen und Böen die sich mit Flaute abwechselten. Mit einigen Meilen Abstand segelten wir dann mit halben Wind von Osten Richtung Norden. Erst war die See ruhig wie ein Ententeich, später als wir die Wellenabdeckung von Hiva Oa hinter uns liegen ließen, war die bewegte See wieder da und begleitete uns bis zum Einlaufen in die längliche Bucht Anaho.

In der Bucht waren wir nicht allein, ca. 25 andere Boote lagen hier schon vor dem Korallenriff vor Anker. Später verstanden wir auch warum, in die Bucht wehte eine angenehme Brise aus Ost aber gleichzeitig schaffte es der Pazifikschwell nicht zu den Booten, so dass das Leben an Bord sehr angenehm wird. An Land gibt es kein Dorf, dafür aber ein kleines Bistro, weißer Sandstrand unter Palmen und üppig blühende Vegetation, als ob die Pflanzen in einem Garten angelegt wären. In der Lagune vor dem Strand liegt ein großes Korallenriff, mit nur einer schmalen Einfahrt, durch die wir mit Tilly anstranden können. Durch das Riff gelangt nicht die kleinste Welle zum Strand, so dass man hier wie in eine Badewanne baden kann und bei Niedrigwasser über das Riff spazieren gehen kann. Hinter dem Strand ragen die Berge von Nuku Hiva steil nach oben und laden zum Wandern ein.

Gestern Nachmittag haben wir noch einen kurzen Spaziergang in die Nachbarbucht Haataivea gemacht. Dort lebt bis auf einen Gemüsebauer keiner. Der Weg um die Bucht herum verläuft flach, aber atemberaubend schön direkt an der Küste entlang. Man geht zwischen Palmen hindurch, über Strände und Felsen bis man schließlich nach einem kurzen Stück bergauf in Haataivea ankommt. Unterwegs sind uns Ziegen begegnet und natürlich Pferde und Hühner die hier überall herumlaufen. Die kleine Gemüsefarm liegt im nirgendwo und der Bauer hat sichtlich Probleme die Pflanzen zum wachsen zu überreden. Tomaten, Papayas und Pomelos wachsen üppig, aber Auberginen, Gurken und Zucchini welken, faulen mit nur wenigen schönen Früchten. Ich hätte gerne eingekauft, aber leider war keiner da - es war ja auch Feiertag.

Heute sind wir dann den Berg hinaufgestiegen um nach Hatiheu, eine Bucht weiter westlich, zu gelangen. Der Weg ging in Serpentinen steil den Hang hinauf, immer wieder wurden wir von Pferden überholt. Oben auf dem Grat hatten wir dann eine hervorragende Aussicht über Anaho, das Riff und Moya lagen tief unter uns. Es war der ideale Platz für eine Rast und Mangos waren wie üblich in Reichweite. Anschließend stiegen wir hinab in das Nachbartal. Hier gibt es einen kleinen Ort, eine Straße und sogar ein kleines Restaurant, das richtigen Espresso ausschenkte. Wir blieben ein Weilchen, schauten uns die kleine Kirche an und wollten ins archäologische Museum. Das war leider zu. Am Nachmittag kletterten wir mit zwei Baguettes bewaffnet wieder nach Anaho hinüber. Es war eine wunderbare Wanderung und brachte unseren Kreislauf nach der langen Überfahrt wieder in Schwung. Joshua ist wie immer prima mit gewandert und selbst Joni hat die nicht so steilen Passagen gemeistert. “Hier ist es so schön, dass ich kaum mehr weg möchte” sagte Joshua heute Abend - ich hätte es nicht besser formulieren können und verstehe die kleine französische Familie, die wir heute Morgen getroffen haben, plötzlich. Sie waren vor drei Jahren zu zweit hierher gesegelt, sind einfach geblieben und haben inzwischen 2 Kids, das kleinere gerade mal einen Monat alt. Life is good!

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10.03.2018 - Chichime, San Blas, Panama

Chillen in Chichime

Die schönste Zeit des Tages ist für mich der Spätnachmittag, wenn die Sonne schon niedrig am Himmel steht. Und heute freute ich mich besonders, nach den letzten drei Tagen mit bedecktem Himmel hebt sich die Stimmung an Bord deutlich. Ohne Sonne ist selbst das Paradies hier nur halb so schön, anstatt azurblauem Wasser, grünen Palmen und weißem Sandstrand wirkt alles so eintönig mit einem Grauschleier überdeckt. Heute Mittag gewann dann unser favorisierter Stern, die Strahlen schoben sich erst zwischen den Wolken hindurch und schließlich gab es außer ein paar Quellwölkchen nur strahlend blauen Himmel und die ganze Pracht des Meeres mit seinen tausenden Blautönen wurde erkennbar.

Nach unserem Stop auf den Lemmon Cays sind wir heute nur 3 Meilen nach Norden getuckert um die nächste, genauso schöne Inselgruppe Chichime zu erkunden. Die Anfahrt war ziemlich scary, wir fuhren durch einen Kanal zwischen zwei Korallenriffen, einige Meter rechts von uns brachen sich kleine Wellen und liefen an einen kleinen Sandhaufen, links von uns lag auf dem Riff eine gestrandete, verlassene Segelyacht und einige Meter weiter eine alte Fähre mit Aufschrift "San Blas Ferry". Dank unseres Cruising Guides wußten wir wo die Riffe anfangen und enden, so dass unsere Durchfahrt zwischen die Inseln trotzdem hätte einfacher nicht sein können. Wir versenkten unser Eisen im ruhigen Wasser zwischen den Riffen und frönten dem süßen Nichtstun unterbrochen von Schnorcheln, Inselexkursion und Baden. Selbst die Jungs waren zufrieden mit ihren Pixibüchern an diesem idyllischen Ort. Jetzt genießen wir die schönsten Stunden des Tages im Cockpit, haben Christians Fuss versorgt und ausnahmsweise sogar ein Nachmittagsbier aus dem Kühlschrank hervorgekramt. "Pfffff", das war das Prusten der drei Delphine, die im Moment an der vor Anker liegenden Moya vorbei schwimmen, sehr zum Entzücken von Kathi und den Kindern. Tatsächlich hatten wir Delphine sonst immer nur unterwegs auf dem Wasser gesehen und es ist schon ganz besonders toll die Tiere aus so kurzer Distanz ganz in Ruhe zu beobachten.

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11.03.2018:
Kommentar from Marlene und Werner
Hallo Capitano, hoffentlich geht es Deiner Wunde am Fuß besser, wir wünschen Dir gute Besserung. Täglich verfolgen wir euren Blog mit großem Interesse. Wir wünschen euch und Kathi weiterhin eine gute Reise mit vielen schönen Ereignissen. Liebe Grüße Werner und Marlene
07.03.2018 - Coco Bandero Cays, San Blas, Panama

Amazing Coco Bandero Cays

Dass wir im touristischen Teil von San Blas angelangt sind, ist offensichtlich: plötzlich gibt es andere Segelyachten um uns herum, die Seekarten zeigen wieder halbwegs den wahren Küstenverlauf und die Basics können wieder eingekauft werden. Trotzdem sind wir noch nicht ganz zurück in der Zivilisation, sondern eher am Rande, so dass eine Flugbuchung zur mehrstündigen Odyssee wird. Katharina hatte ihren Rückflug von Panama nach Kolumbien offen gelassen und vorgestern Abend versucht im Internet zu buchen. Die Internetseiten laden mal in Schneckentempo, so dass man nach 10 Minuten die Seiteninhalte sehen kann, manchmal aber auch gar nicht, was die Flugbuchung zu einer Art Glücksspiel macht. Nach mehreren Versuchen gaben wir auf und versuchten es gestern Morgen noch einmal, da vermutlich außen auf den unbewohnten Inseln die Internet Coverage noch schlechter werden wird. Wir verlegten die Buchung über Online Chat der Fluggesellschaft, um mit geringerer Bandbreite auszukommen und schafften es nach mehreren Stunden tatsächlich einen bestätigten Flug zu haben, gerade bevor unsere Internetverbindung wieder komplett zusammenbrach. Puh!

Während Christian und Kathi zusammen am Rechner arbeiteten spielten die Jungs zusammen in Joshis' Koje, bauten wilde Konstruktionen aus Lego und Magneten und ließen die Erwachsenen mit ihren Problemchen in Ruhe. Ich putzte inzwischen, die Salz-Sandkruste von unseren Holzfussböden und kippte dabei meinen Putzeimer versehentlich um, so dass fast das gesamte Putzwasser in unseren Vorratsbilgen verschwand. In unserer Gemüsekiste stand das Wasser, unser in Folie eingeschweißtes Mehl stand im Wasser, der Zucker war durchweicht und die Konservendosen standen in der Suppe. Was mich am meisten ärgerte war aber, dass selbst nach ausräumen und trockenen der Bilge die Vorratsfächer noch Tage später feucht sein würden und das Gemüse so leichter anfangen würde zu schimmeln. Nach 2 Stunden entsaften waren die Fächer zumindest oberflächlich trocken, die Klappen blieben aber weiterhin offen damit die Feuchtigkeit langsam abdampfen würde. Wir gingen Anker auf und ließen Nargana hinter uns. Zuerst erkundeten wir den Mangrovenwald, dessen enge Kanäle tief genug sind um mit Moya hindurch zu fahren. Später richteten wir dann Moyas Bug Richtung Norden mit Kurs auf die Coco Bandero Cays, 8 Miniinseln, die von einem großen Riff vor den Wellen des karibischen Meers geschützt werden. Nur 5 Meilen waren es bis dorthin durch ruhiges Wasser, gegen den Wind. Kurz vor unserer Ankunft schepperte es laut, die einzige Welle weit und breit hatte unsere Kaffeekanne von der Küchenablage gefegt. Sie war in die offenen Vorratsklappen gefallen und der übrig gebliebene Kaffee vom Frühstück verteilte sich samt Kaffeesatz über alles was ich gerade eben erst sauber gemacht hatte. Das Schicksal hat manchmal wirklich einen ätzenden Sinn für Humor.

Nachdem der Anker im azurblauem Wasser verschwunden war und sich im Sand festgebissen hatte, ging die Putzerei also wieder vorne los. Der Sprung ins kristallklare Wasser, der Mantarochen, die lebenden Korallen, die wie von weißen Rosen bewachsenen Stämme im Wasser, die Kokospalmen, der weiße Sandstrand von Olosicuidup und Guarladup und die untergehende Sonne entschädigten mich aber sofort für meine Mühen. Unser Ankerplatz hier zwischen den Inseln ist umwerfend schön und lädt zum Verweilen ein.

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01.03.2018 - Bahia Golondrina, San Blas, Panama

Erste Entdeckungstour auf San Blas

Nach dem Frühstück heute morgen kam Katharina aus der Toilette und fragte "Welchen Schalter muss ich bedienen, damit die Toilette absaugt?". Christian erklärte ihr noch einmal unser Sicherungspanel und sie verschwand wieder im Bad. Kurz darauf rief sie "bei mir saugt die Toilette nicht". Bei mir gingen sofort die Alarmglocken an, nicht schon wieder eine defekte Toilette. Im hinteren Bad war alles ok, aber auch nach wiederholter Betätigung der Spülung war im vorderen stillen Örtchen nichts zu machen, die Suppe stand genauso wie zuvor. Eine Verstopfung hatten wir bisher noch nie.

Mit Fragezeichen im Kopf starteten wir trotzdem erstmal die Maschine, die Sonne stand schon recht hoch am Himmel und wir wollten heute gerne ein Stück weiter Richtung Norden tuckern. Eigentlich wollten wir noch lieber segeln, aber der Wind kam aus Nordwesten und wir wollten im engen Kanal zwischen dem äußeren Riff und dem Festland zwischen den Korallenköpfen volle Manövrierfähigkeit behalten, also musste Henry heute zum Dienst treten.

Wir zogen den Anker aus dem Wasser und wagten uns zwischen die Korallenköpfe, Christian am Steuer und ich oben auf unserem Decksaufbau um einen besseren Blickwinkel ins Wasser zu haben. Mit der Sonne hoch am Himmel konnten wir die Korallenabschnitte dunkel im blauen Wasser erkennen und haben uns so langsam durch den Korallenhindernissparcour gearbeitet. Auf den 3 Meilen, die wir heute unterwegs waren, haben wir insgesamt eine weitere bewohnte und 6 unbewohnte Inselchen gesehen, jede von Ihnen ein wenig anders. Unterwegs haben uns einige Delfine begleitet und sich an Moyas` Bug vergnügt. Vor Anker gingen wir dann in der Mitte von drei kleinen Inselchen mit weißem Sandstrand und Palmen. Moya lag ruhig wie in einem Ententeich, da all die kleinen Inseln vor den Wellen der karibischen See vom äußeren Riff abgeschirmt sind.

Während Kathi, die Kinder und ich mit unserem Paddelboard an Land paddelten, verschwand Christian im Schiffsbauch auf Fehlersuche des wichtigsten Platzes an Bord. Wir erkundeten Islandia und fanden Kokosnüsse, Palmen und leider auch einiges an Treibgut. Dabei waren T-Shirts, Jacken, Kinderwägen, Rucksäcke, Plastikflaschen und vor allem viele Schuhe, so viele dass ich an jedem Fuss am Ende einen passenden Schuh hatte. Joni lief den restlichen Tag mit einem Fundschuh herum und wir bauten eine Burg dekoriert mit Fundstücken von Holzstücken bis Elektronikplatinen war alles dabei. Die Kinder genossen es das erste Mal seit Curacao wieder ausgiebig am Strand zu buddeln, nur baden wollten sie nicht, da sich Seegras direkt an den weißen Strand im Wasser anschloss.

Währenddessen hatte Christian den Übertäter in den Rohren gefunden. Unser Capitano war heute definitiv der Held des Tages, der alles ohne Murren und Knurren reparierte - er hat was gut. Unsere Toilettenschulung müssen wir in Zukunft noch verbessern, damit solche Unfälle nicht mehr passieren.

Nachdem auch der schweisstriefende Skipper abgekühlt war, tuckerten wir noch in die Bahia Golondrina, eine Bucht komplett umgeben von Mangroven, die direkt an den dichten Regenwald angrenzt. Schon von außen sehen die mit Urwald bewachsenen Berge undurchdringlich, unberührt und wahnsinnig schön aus. Im Wald scheint es immer noch viele Orte zu geben, die noch nie von einem Mensch gesehen wurden. Dazwischen fließen Flüsse, die immer noch Gold bringen, aber durch die Gesetze der Guna nicht zum Schürfen frei gegeben sind. Selbst sie kaufen das Gold um ihren Goldschmuck herzustellen. Beim Eintreffen in die Bucht wurden wir von einen über das Wasser laufenden Fisch und weißen Vögeln begrüßt und liegen jetzt unter einem riesigen orangenen Mond am Himmel, allein am Rande des grünen Meeres und trinken Rumpunsch.

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19.01.2018 - Cayo de Aqua, Los Roques

Irgendwo im Nirgendwo

Die langgezogene, schmale Insel Cayo Carenero war unsere Ankerbucht für heute nacht. Am östlichen Ende gibt es einige Häuser von Fischern, am westlichen Ende nur Sand, Mangroven und von der See aufgetürmte Korallenstücke. Über einen Großteil der Länge ist Cayo Carenero nur wenige Meter breit, gerade so viel, dass die Wellen von der Nordseite gebremst werden und dahinter ein geschützter Bereich entsteht. Moya stand hier bis auf ein kleines Fischerböotchen neben uns alleine, den Anker so fest im Sand eingegraben, dass wir ihn nur mit Mühe wieder herausreißen konnten als wir uns gegen Mittag nach Cayo de Aqua aufmachten. Zuvor ging es aber noch auf Entdeckungstour. Mit Tilly sind wir übergesetzt und haben zwischen den angespülten Korallen ein kleines Stücken Sand zum Anlanden erwischt, wo wir sie sicher abstellten und zu Fuss weitermarschierten. Auf unserem Abenteuer entdeckten die Jungs immer neue Muscheln, Stöcke und Korallen und fingen an eine kleine Sammlung zu erstellen.

Nachdem wir unsere Expedition abgeschlossen hatten, segelten wir mit Moya nur wenige Meilen nach Westen und arbeiteten uns langsam ins Innere der ringförmig angeordneten Inseln. In der Anfahrt zogen die Wolken immer wieder vor die Sonne, so dass das Wasser von hellblau, über türkis, aquamarine bis dunkelblau seine Farbe änderte. Es sah zwar schön aus, wenn der Ozean immer wieder hell aufleuchtete, war aber für die Interpretation der Wassertiefen etwas tricky, da wir die Untiefen nur noch sehr schwer ausmachen konnten. Wir tasteten also sehr langsam gegen den Wind, um bei Bodenkontakt nicht auf das Riff geschoben zu werden, und liegen nun in 4 Meter Wassertiefe vor der östlichen Insel. Cayo de Aqua ist unbewohnt, wir waren hier heute vollkommen allein. Bis auf einige angeschwemmte Plastikflaschen läßt nichts an Menschen und Zivilisation erinnern. Wir fühlten uns ein bißchen wie Robinson Cruso auf unserer ersten einsamen Insel. Am Strand fühlte sich der Sand an wie Puderzucker, in dem man nur seine eigenen Fussabdrücke und der von einigen Seevögeln sah. In der Luft flogen die Pelikane immer wieder Angriffe auf Fische und stürzten ins Meer. Im Wasser gab es bereits direkt am Strand hunderte Fische, viele ganz kleine aber auch einige ganz schön große, die neugierig auf uns zu schwamen. Am Nachmittag fingen wir an Treibholz zusammen zu tragen um ein Lagerfeuer zu machen. Joshua und Jonathan waren in ihrem Element und wahnsinnig aufgeregt über unser Inselabenteuer. Immer wieder liefen sie am Strand hin und her und holten Holz. Am Ende hatten wir einen stattlichen Haufen trockener Äste aufgetürmt und bald loderten auch schon die Flammen. Fisch wäre schön gewesen, hatten wir aber nicht gefangen, also mussten unsere letzten eingeschweißten Würstchen und Folienkartoffeln herhalten. An einem einsamen Strand selbstgegrilltes Abendessen zu futtern und dabei die Sonne untergehen zu sehen hat trotz Würstchen wirklich was.

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02.01.2018 - Clifton Harbour, Union Island

Hiking Union Island - off the beaten tracks

Clifton Harbour ist ein kleiner Ort, der mittlerweile das Yacht und Charterzentrum der Grenadinen darstellt. In der Bucht, die vor den Wellen des Atlantiks durch ein großes davor liegendes Riff geschützt ist, liegen viele Boote an Moorings oder vor Anker. Das meiste davon sind Katamarane, die hier fast ausschließlich in die Charter gehen. Entsprechend ist der Ort geprägt von kleinen Bars, Restaurants, Supermärkten und Obstständen, die die Touristen versorgen. Es gibt Croissants und Baguettes zu kaufen und sogar allerlei französische Köstlichkeiten können in einem Gourmet Supermarkt erstanden werden. Der lokale Yachtclub hat sogar einen Steg an dem man anlegen kann. Wenn man als Charterskipper seine Yacht nicht unter Kontrolle hat, geht das Anlegen notfalls auch mit vielen Männern, die das Boot vom Steg aus sichern. In dem so schön hergerichteten Dorf, dreht sich Alles um Boat people und Kiter, die Union Island wegen des Windes suchen.

Heute morgen haben wir Moya abgesperrt, sind zu dem kleinen Dingi Dock motort und haben uns zu Fuss auf Entdeckungstour gemacht. In Clifton sind wir durch kleine Sträßchen mit vielen bunten Häusern gegangen. Am westlichen Ortsausgang ging es dann steil den Berg hinauf. Als Eisenbahn konnten wir Joni sogar dazu motivieren den ganzen Weg zu laufen und hatten auf der Höhenstraße nach Aston eine wunderbare Aussicht über die Ankerbucht. Von hier oben konnten wir neben dem äußeren Riff sogar das innere Riff genau erkennen, in hunderten von Blauschattierungen lag die Bucht unter uns. Wir passierten den Pinnacle und schauten uns nach dem Abstieg in Aston um.

In Aston gibt es keine Touristen, vor einigen Jahren scheiterte der Bau einer Marina, da der Investor bankrott gegangen war. Der ehemalige Hauptort ist vollkommen ursprünglich, man trifft fast ausschließlich Einheimische. So auch einen 80 jährigen Cliftonian, der nur nach Aston kommt wenn er muss. Seit dem er als kleiner Jung von Clifton aus nach Aston hatte jeden Tag zur Schule gehen müssen hat er eine deutliche Abneigung gegen den kleinen Ort. Dafür mag er Deutsche, wegen ihrer Effizienz, ihrer tollen Autos und der Rakete die die Menschheit zum Mond gebracht hat - für meinen Geschmack fast ein bißchen zu sehr. Betreten schaute ich den Mann an, der in seinen bräunlich gefärbten Ausführungen gar nicht mehr zu bremsen war. Als wir gerade von Aston aufgebrochen waren um an die Nordseite der Insel zu marschieren, hörten wir aus einem Golfchart "Do you need a lift?" - warum eigentlich nicht, der Weg war noch weit und die Kinder fingen gerade an zu nölen. Bis zum Beachclub Sparrows wurden wir mitgenommen -welch ein herrliches Stückchen Erde. Der Inhaber hatte Sonnenschirme zwischen den Palmen aufgestellt, davor waren die Liegen so angeordnet, dass man mit den Füssen im Meer planschen kann. Die strahlenden Bedienungen brachten Getränke und Cocktails und für Hungrige Gäste auch lecker aussehende Happen aus der Küche.

Nach einer kurzen Abkühlung ging es bei uns weiter, wir wollten noch auf den Fort Hill hinauf. Von hier wurde die Insel früher gegen Angreifer verteidigt, die Kanonen stehen immer noch auf dem Berg. Der Weg ging steil den Berg hinauf, wurde immer schmaler und an dem darüber wachsenden Gras sah man, dass sich nicht sehr viele Leute an den Aufstieg machen. Und das obwohl das Fort direkt neben Clifton liegt und man nicht nur Einblicke in die Ankerbucht genießt sondern auch auf die umliegenden Inseln: Mayreau und den Tobagos Cays im Norden, Petit Martinique und Petit St. Vincent im Westen und Carriacou und Grenada im Süden. Natürlich wollten die Jungs sich jetzt abkühlen. Da wir gestern den idealen Spot für die Kinder zum Baden gefunden hatten, wussten wir bereits wo wir hin wollten: nämlich direkt vor den Yacht Club Clifton. Im Nu waren die Jungs mit 2 karibischen Mädchen in einem kleinen Salzwasserpool, der von einer alten Mauer vom Meer abgetrennt war. Das Wasser ging Joshua an der tiefsten Stelle bis zur Brust und es gab Sand zum buddeln. Die Mädchen spielten mit unseren Sandspielsachen, die Jungs lieber mit einer großen Planke die vom Meer angeschwemmt worden war.

Zum Sonnenuntergang ging es noch zum Sun Downer zu Island Bar. Das ist ein Häuschen mit 2 Palmen mitten im Meer und erinnert an eine Kinderzeichnung. Das Haus steht auf einer Miniinsel, die der Besitzer sich mit den am Strand herumliegenden, störenden Muscheln aufgeschüttet hatte. Hier steppt der Bär und wir hatten unseren ersten Island Punch der Karibik aus dem bestimmt zwei geworden wären, hätten die Kinder nicht Hunger bekommen. Was für ein Tag!

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03.01.2018:
Kommentar from Gabi
Traumhafter kann man die ersten Tage im neuen Jahr nicht verbringen. Möge es so weiter gehen. Happy New Year Moya Crew wünscht Gabi, wenn auch etwas verspätet.
03.01.2018:
Kommentar from Robert
Alles Gute im neuen Jahr. Die Jungs vom AMS.
04.01.2018:
Kommentar from petra
2017 war ereignisreich und 2018 hat gut für euch begonnen. Ich verfolge eure Abenteuereise täglich und bin jedesmal erstaunt über eure schönen Eindrücke. Liebe Grüße auch von Kathi die gerade zu Besuch ist und euch gerne in Lateinamerika treffen würde.
04.01.2018:
Kommentar from petra
2017 war ereignisreich und 2018 hat gut für euch begonnen. Ich verfolge eure Abenteuereise täglich und bin jedesmal erstaunt über eure schönen Eindrücke. Liebe Grüße auch von Kathi die gerade zu Besuch ist und euch gerne in Lateinamerika treffen würde.
31.12.2017 - Petit Rameau, Tobago Cays

Schildkröten hautnah

In der Durchfahrt zwischen den beiden Inselchen Petit Rameau und Petit Bateau, gibt es einen weißen Sandstrand gesäumt mit Palmen. Hier haben einige lokale Verkäufer Tische aufgebaut und verkaufen T-Shirts mit Aufschriften wie "Live slow" oder "Work less". Das muss man uns nicht erst sagen, wir machen das schon seit - mmmh - wow! schon vier Monaten. Direkt vor diesem Strand liegt Moya vor Anker. Vom Boot aus kann man direkt ins blaue Wasser abtauchen und an den Inseln entlang schnorcheln. Direkt neben dem Strand wurden tausende von riesigen Muscheln aufgeschüttet, in denen sich kleine bunte Fische und Langusten verstecken. Außerdem haben sich teilweise Korallen darauf nieder gelassen und bilden jetzt einen gelb-grünen lebendigen Korallenrasen. Bisher habe ich hier in der Karibik noch nicht so viele lebendige Korallen gesehen, aber hier im Nationalpark scheinen sie sich wohl zu fühlen. Da ich nur kurz ins Wasser springen wollte hatte ich leider keine Kamera mitgenommen und plötzlich tauchten zwei riesige Schildkröten unter mir auf. Eine von beiden kam zum mir an die Wasseroberfläche zum Luft holen. Ich hätte nur meine Hand ausstrecken müssen, so hätte ich den im Durchmesser vielleicht 80 cm großen Panzer berühren können. Fasziniert schaute ich dem Schauspiel zu. Nur kurz ragte der Kopf aus dem Wasser heraus um Luft zu holen. Insgesamt 3 Mal tauchte sie auf bevor sie mit eleganten Schwimmstößen wieder hinunter zum Meeresboden schwamm, wo sie sich im Seegras niederließ und anfing zu knabbern.

Schnell schwamm ich zu Moya und holte die Kamera mit der Hoffnung sie wieder zu finden und ich hatte Glück - sie saß immer noch da wo ich sie einige Minuten zuvor habe Essen sehen. Nach meiner Schwimmanlage haben wir unseren Dingi Anker geschnappt und sind ans äußere Riff motort. Es ging nur langsam voran, Wellen, Strömung und Wind kamen uns vom Atlantik entgegen und Tilly kämpfte ganz schön. Außen in einer Sandbank vor dem Riff ankerten wir und Christian und ich wechselten uns ab die Unterwasserwelt zu erkunden. Da die Kinder im Dingi warteten und wegen den Wellen, war jeder von uns nur 5 Minuten im Wasser mit den Fischen. Mit Wind, Strömung und Wellen konnte man von relaxtem Schnorcheln nicht sprechen. Das äußere Riff mit den stehenden Wellen war einige Meter entfernt, trotzdem war es beeindruckend nah und ging es auch an der inneren Riffgrenze ganz schön hoch und runter. Wir mussten ganz schön paddeln um wieder an Bord zu kommen. Weniger abenteuerlich war unsere dritte Schnorchelrunde direkt an der Spitze von Petit Rameau - hier war es genauso schön wie am Hufeisenriff, dafür aber ohne Wellen und Strömung und die Kinder konnten am Strand spielen. Nebenan stieg die Privatparty der Souverein, einer 50 Meter Motoryacht die draußen vor Anker lag. Ein Angestellter hatte zuvor einen Pavillon aufgebaut, Handtücher lagen auf dem Tisch und ein BBQ stand da. Wenn der Chef dann plötzlich Gin trinken möchte, muss eben einer organisiert werden - egal wo er her kommt. Nur das Wetter konnte nicht eingekauft werden. In Minuten verfärbte sich der Himmel dunkel, gerade noch bevor die ersten Regentropfen fielen schafften wir es an Bord zurück.

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