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Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15UTC+2
Weather report:
from
13.08.201911:45UTC+2
88 °F
Gentle breezefrom Northwest

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Ship's log forAugust2017

31.08.2017 -Nazare

Leben auf der Baustelle

3 Tage sind wir mittlerweile an Bord und tatsächlich sind haben wir noch kaum einen Fuss an Land gesetzt. Christian ist konstant in den Katakomben verschwunden und versucht unsere Entsalzungsanlage ein zu bauen. Aber wie immer dauert alles länger als man denkt: die mitgelieferten Schläuche sind zu kurz, die Anschlüsse passen nicht zu unseren an Bord, Bordwände sind aus Stahl anstatt aus Holz, Equipment muss umgebaut werden um Platz zu machen. Dazu kommt, dass man die passenden Adapterstücke, Schläuche und Kabel gar nicht so einfach findet. Wir waren heute in 5 verschiedenen Läden und müssen nun am Ende doch wieder improvisieren. An Bord sieht es stellenweise aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Unser Esstisch ist unbrauchbar da alle Bänke hochgeklappt sind, weil hier das Werkzeug zu Hause ist. Unsere Bordtoilette ist großteils auch außer Gefecht, da unser Badezimmer gleichzeitig Zugang zum Maschienenraum ist und Boden und alle Ablagen mit Schrauben, Schlauschellen, Schläuchen und Kabeln übersäht sind. Zwischen dem Choas provesionieren wir auch noch, um schonmal Wasser, Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel zu bunkern, bevor wir in naher Zukunft alles nur noch mit unserem Bollerwagen ankarren werden. Joshi stört die ganze Aktion überhaupt nicht, er räumt an Bord herum, repariert und meinte gestern Abend zu mir "Mama, ich freue mich so auf die große Reise". Joni war leider die letzten zwei Tage mit hohem Fieber flach gelegen, heute geht es mit jeder Stunde besser und er hat heute am frühen Abend schon wieder geangelt in dem er Seilchen über Bord gehängt hat. Es geht voran!

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29.08.2017 -Nazaré

Umgezogen

"Wir schaffen es auch noch, dass es am Äquator friert" sagt Christian mit einem Augenzwinkern als wir in Lissabon bei strömendem Regen und stattlichen 17 Grad gelandet waren. Christian spielte hier auf unseren letzten Elternzeittörn an, als wir trotz Jahrhundertsommer in Deutschland, wirklich frische Temperaturen und viel Regen während unseres Törns hatten. Der Regen zog mit uns bis nach Nazaré, was aber nicht weiter störte, da wir ohnehin noch einige Bootbastelaktionen abschließen wollen bevor wir die Leinen los werfen. Deshalb lieber jetzt Regen als später. Witzig dabei war, dass unsere Freunde Patrizia, Flo und die Kids, die uns für einige Tage an Bord begleiten werden, zur selben Zeit in Porto bei strahlend blauen Himmel und Sonnenschein gelandet waren. Insgesamt hatten wir gestern aber trotzdem eine total glückliche Anreise: Schlüssel vergessen + Stau aus der A81 + Stau auf der A8 + Hölle los am Flughafen wegen der Ferien + nur ein Schalter besetzt bei Eurowings + Bastelkleber im Handgepäck = Gate geschlossen und Anzeigetafeln schwarz. Nach kurzem Funkkontakt mit dem Flieger durften wir 4 dann doch noch mit unserem persönlichen Shuttlebus zum Flieger fahren. Mann, war ich froh, als ich dann neben Joni in meinem Sitz saß und noch besser gefiel mir dann als in Lissabon unsere 4 Koffer aufs Band purtzelten und wir in der überfüllten Halle der Mietautos die einzigen waren die sich nicht ans Ende einer meterlangen Schlange stellen durfen. Danach perlte der Regen förmlich von uns ab ;-). Als die Kinder bei Moya angelangten, haben sie zwischen den ganzen Taschen zu spielen angefangen und ihre Spielsachen munter überall verteilt und nebenbei noch spinnennetzartige Seilkonstruktionen abgeliefert. Die Beiden waren happy und haben sich kringelig gelacht, wenn ich zwischen den Seilchen herumgeturnt bin und versucht habe die Entropie zu bannen - hat natürlich nicht geklappt. Ich habe dann aufgegeben und mich doch lieber für Frühstück heute morgen entschieden, für das wir noch Einkaufen mussten.

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30.08.2017:
Comment fromGabi
Peter hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass das Logbuch weiter geführt wird. Also dann warte ich im Dezember auf Barbados ? oder in der Gegend zum Mitsegeln. Die zwei Hilfsmatrosen halten das sicher aus. Gute Fahrt!
26.08.2017 -Deutschland

3, 2, 1

Nach einer größeren Packaktion, haben wir inzwischen Abschied von unserem kleinen Zuhause genommen. 4 dicke Taschen sind randvoll gepackt, mit Kleidung, Schuhen, Medikamenten, Hörbüchern, Spielen und tausend Kleinigkeiten, die wir meinten noch unbedingt zu brauchen. Wenn wir mehr als 23 kg pro Person hätten einpacken können, hätten wir vermutlich noch Vieles gefunden, das mit muss. Es erschien uns unheimlich wichtig, die richtigen Käbelchen, Sonnenschutz und Ersatzteile mit zu nehmen. Natürlich bekommt man davon das meiste auch in Portugal, aber wenn man mit Sack und Pack auf s Boot umzieht, steigt zumindest bei mir der Nervositätslevel ein bisschen. Am Ende haben wir sogar noch einen Ersatzservomotor für unsere Autopiloten von den Voreignern per Kurier bekommen (Danke Adolf!) und natürlich ist der dann auch noch in unsere Taschen gewandert. Momentan denke ich wir haben an alles Denkbare gedacht, aber wer weiß schon welche Undenkbarkeiten da kommen werden. Geschichten dazu gibt es ja viele und eins ist sicher wir werden dann irgendwann garantiert eine andere auf Lager haben. Also kein Grund zu Grübbeln - bringt ohnehin nichts. Joshi und Joni´s haben sich nun auch von ihren Kindergarten Gangs verabschiedet, ein bißchen traurig waren wir dabei schon und hoffen sehr von den kleinen Jungs und Mädels mal etwas zu hören. Joshua hat außerdem darüber nachgedacht wie wir jetzt da Mama und Papa kein Geld mehr verdienen unsere Essen herbekommen. Da unsere Vorratsschränke leer sind hatte er zwischenzeitlich Bedenken, aber dann das Problem erfolgreich gelöst: "Wir müssen ganz schnell zum Boot fahren, dann können wir ja Fische fangen". Nachdem das und alle sonstigen Last Minute Aktionen erfolgreich erledigt sind (yes auch die Visa haben geklappt) können wir jetzt schon durchatmen und freuen uns auf Portugal. Unser Abschied ist unheimlich schön, da wir noch ein Familienfest feiern durften und meinen Bruder jetzt in den besten Händen wissen. So haben wir viele wichtige Menschen noch einmal vor unserer Fahrt getroffen und haben mit Ihnen gefeiert, getanzt, geratscht und uns verabschiedet - was will man mehr? Jetzt kurz vor Abreise kann ich sagen: das meist verwendetste Adjektiv der Daheimgebliebenen über unsere Reise war eindeutig "mutig" - was auch immer das heißen mag?

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26.08.2017:
Comment fromSteppke
Gute Reise. Bin gespannt auf eure Logs. Viele Grüße
27.08.2017:
Comment fromNici
Ich wünsche euch eine wundervolle, ereignisreiche, spannende, sonnige und erholsame Reise. Passt gut auf euch auf und lässt etwas von euch hören. Ich fiebere fleißig mit. Fühlt euch gedrückt. Liebe Grüße Nici
27.08.2017:
Comment fromMichael
Gute Fahrt! Genießt es und lasst es euch gutgehen :-D
28.08.2017:
Comment fromKurz, Monika
Es war schön euch zu sehen. Wir wünschen euch eine gute Reise oder wie sagt man Schiff Ahoi und passt gut auf euch auf. sind schon sehr gespannt auf weitere Logs
29.08.2017:
Comment fromToni
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute, tolle Erlebnisse, viel Abenteuer und das alles so läuft wie Ihr es euch vorgestellt habt. Vielleicht sehen wir uns auf dem Atlantik. Vom 28.10 - 04.11 bin ich mit meiner Frau von Gran Canaria aus auf einem Segeltörn. Vielleicht hören und sehen wir was von einander. Grüße und allzeit Gute Fahrt Toni
17.08.2017 -Deutschland

Home sweet Home & Bürokratische Stolpersteine

Seit Montag bin ich zu Hause und genieße das tolle Wetter, die freie Zeit und fühle jetzt schon wie sich mein Leben entschleunigt. Selbst wenn man Urlaub hat ist zumindest bei uns ordentlich viel los: Meist fahren wir weg und vor der Abreise ist richtig Action angesagt, Wäsche waschen, Packen, Aufräumen, Putzen und die Verwüstung der Kinder in Grenzen halten. Die Eltern unter Euch wissen auch dass die Anreise - egal ob mit dem Auto, Bahn oder Flugzeug mit den Kleinen doch oft anstrengend ist und man Glück hat wenn die Kinder nicht alles zusammen Brüllen. Urlaub bedeutete bei uns in den letzten Jahren außerdem immer: Moya besuchen und meist leider gar nicht entspannen und segeln sondern, reparieren, schleifen und Streichen. Als ich nun am Montag die Kinder in der Kita abgegeben hatte und wieder zu Hause war, holte ich mir eine Tasse Kaffee und setzte mich auf unsere Terrasse - ganz in Ruhe - ungewohnt - schön! Das war der Moment an dem ich innerlich das erste Mal gefeiert habe, dass wir uns für ein Sabbatical entschieden haben. Es war einfach total schön, Zeit für mich alleine zu haben, ohne Arbeit, ohne Kinder, ohne Stress. Ich hatte die letzten Wochen alles mögliche aufgeschoben auf die Zeit vor unserer Abreise - mit dem Gedanken: Da habe ich ja Zeit... Nachdem ich Montag mit deutscher Gründlichkeit abgewiesen worden bin - da für die Passbilderneuerung der Kinderreisepässe 2 Elternteile zustimmen müssen, bin ich also Dienstag noch einmal mit den nötigen Unterschriften im Gepäck angekommen. Das Gespräch im Bürgerbüro war im Nachhinein sehr amüsant und ging ungefähr so: "Ich möchte gerne die Passbilder in den Pässen erneuern" - "Wo wollen Sie hinreisen?" - "Gute Frage, wissen wir noch nicht so genau, wir fahren mit unserem Segelboot in Portugal los" - "Wenn Sie außerhalb Europas unterwegs sind, dann reichen die Kinderreisepässe nicht" - "Oh, dann muss ich noch einmal auf der Seite des auswärtigen Amtes nachschauen, nach meinen bisherigen Informationen akzeptieren alle Länder auf unserer etwaigen Route den Kinderreisepass" - Sie blättert im Pass und sieht unser USA Visum "Sie können mit dem Pass nicht in die USA" - "Wir waren aber da" - "In welchem Jahrhundert war das denn?" - "...Was wären denn unsere Alternativen?" - "Sie können einen richtigen Reisepass beantragen" - "Ok, dann machen wir das" - "Da müssen die Kinder dabei sein wegen der Fingerabdrücke" - "Dann machen wir jetzt die Passbilderneuerung, ich checke heute nochmal die Einreiserichtlinien der Länder und wenn wir nicht einreisen können, komme ich morgen mit den Kindern und wir machen einen richtigen Reisepass." -"Das macht keinen Sinn dann bezahlen Sie ja 2 mal und ich ziehe den Kinderreisepass dann ein" - "Ja das Risiko gehe ich ein, es sind nur 6 Euro" - (Unverständnis, Sie macht sich an die Arbeit) -"Ich frage mich wie das mit den Fingerabdrücken bei so kleinen Kindern funktioniert?" - "Das machen wir erst ab sechs Jahren" - " Dann hätten wir ja doch einen richtigen Pass machen können, geht das jetzt noch?" - "Nein, jetzt habe ich ja schon angefangen" - "Dann aber für Jonathan, nach der Passbilderneuerung ist ja doch recht wenig Platz im Pass?" - "Ja" - nachdem die Passfotos von Ihrem System abgelehnt wurden, schickte sie mich zur Hauptverwaltung, da sonst die Pässe nicht mehr rechtzeitig fertig würden. Dort erfuhr ich, dass unsere Kinderreisepässe gar nicht eingezogen werden dürfen, da sie ein gültiges Visum enthalten und war sogar erfolgreich bei der Beantragung der neuen Pässe. Um auf Nummer sicher zu gehen habe ich dann Dienstag nochmal die Einreiserichtlinien überprüft und dabei festgestellt, dass wir ohne Visum nicht auf die Kap Verden einreisen dürfen. Ich hätte mir in den Hintern beißen können, dass ich das vorher übersehen hatte. Nachdem Christian gestern dann die Sekretärin vom Honorarkonsulat der Kap Verden um den Finger gewickelt hat, durften wir heute unsere Pässe (gut, dass ich die Kinderreisepässe verlängert habe, die richtigen Pässe sind ja noch nicht da) bei ihr abgeben (obwohl das eigentlich erst in frühestens zwei Wochen möglich ist) und bekommen sie Dienstag wieder. Bitte drückt uns die Daumen, dass das jetzt alles doch noch funktioniert.

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08.08.2017 -Deutschland

Kribbeln im Bauch

Wahnsinn, es geht bald los! Meine letzte Arbeitswoche läuft bereits , ab nächste Woche Montag habe ich Elternzeit für die nächsten 2 Jahre. Sonntag Abend lag ich wach im Bett und konnte nicht schlafen, weil ich so aufgeregt war. Das erinnert mich ein bisschen an Weihnachten als ich noch ein Kind war: ich konnte es damals kaum erwarten, dass der Weihnachtsmann kommt und die Geschenke bringt und habe mich bereits Wochen vorher gefragt, ob er was von meinem Wunschzettel mitbringt. Gleichzeitig hatte ich aber auch ganz schön Bedenken, ob ich wohl ausreichend brav gewesen bin oder er am Ende mit der Rute um die Ecke kommt... Jetzt sind es noch mehr als 2 Wochen bis wir mit dem Flugzeug nach Portugal nach Moya fliegen und mir zittern schon die Knie - das ist echt verrückt - schließlich ist es nicht das erste Mal das wir auf Langfahrt gehen oder im Ausland leben. Ich freue mich unheimlich auf die Familienzeit mit Christian und den Kindern und auf all die Abenteuer, die wir bestimmt zusammen erleben werden, gleichzeitig ist es ein Sprung ins kalte Wasser - alles ändert sich auf einen Streich: der Wohnort, der Arbeitsstatus, der Tagesablauf, die Menschen. Aus Sicherheit wird Unsicherheit und vermutlich werden wir am Anfang erst Mal unsere Comfort Zone wieder finden müssen und neue Routinen entwickeln. Am meisten Gedanken mache ich mir um Joshua, er fängt gerade an richtige Freundschaften zu schließen und erfasst auch schon, dass da etwas Großes auf ihn zu kommt. Obwohl er Moya liebt, ist er skeptisch und weiß nicht so richtig, ob er mit uns segeln möchte. Ich drücke beide Daumen, dass die beiden Jungs nicht inzwischen seekrank werden, angst bekommen oder sie einfach keinen Spass haben. Letztes Mal war zumindest Joni noch viel zu klein und konnte noch gar nicht seekrank werden. Außerdem lag er als dreimonatiges Baby die ganze Zeit nur rum, was uns Eltern das Leben einfach gemacht hat, jetzt müssen wir auf 2 wilde Rabauken aufpassen. Wir haben auch lange überlegt, ob wir unserer kleinen Familiencrew nicht zu viel zumuten und haben deshalb unsere Reiseplanung auch noch nicht abgeschlossen. Als Erstes werden wir -um uns wieder an Moya und den Atlantik gewöhnen entlang der portugiesischen Küste bis zur Algarve segeln, danach wollen wir einen kleinen Testtörn nach Markokko machen und dann je nachdem wie es mit den Kindern klappt entscheiden, ob wir weiter auf die Kanaren fahren oder vielleicht doch besser links statt rechts abbiegen und das Mittelmeer erkunden. Eigentlich ist es gar nicht so wichtig wo wir hinfahren, es wir ganz sicher ein intensives Erlebnis. Tatsächlich habe ich schon beim Bestellen der Gastlandflaggen was gelernt, jetzt weiß ich, dass die Kanaren eine eigene Flagge haben und kenne sogar die Farben - I´m excited!

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