Kribbeln im Bauch
Wahnsinn, es geht bald los! Meine letzte Arbeitswoche läuft bereits , ab nächste Woche Montag habe ich Elternzeit für die nächsten 2 Jahre. Sonntag Abend lag ich wach im Bett und konnte nicht schlafen, weil ich so aufgeregt war. Das erinnert mich ein bisschen an Weihnachten als ich noch ein Kind war: ich konnte es damals kaum erwarten, dass der Weihnachtsmann kommt und die Geschenke bringt und habe mich bereits Wochen vorher gefragt, ob er was von meinem Wunschzettel mitbringt. Gleichzeitig hatte ich aber auch ganz schön Bedenken, ob ich wohl ausreichend brav gewesen bin oder er am Ende mit der Rute um die Ecke kommt... Jetzt sind es noch mehr als 2 Wochen bis wir mit dem Flugzeug nach Portugal nach Moya fliegen und mir zittern schon die Knie - das ist echt verrückt - schließlich ist es nicht das erste Mal das wir auf Langfahrt gehen oder im Ausland leben. Ich freue mich unheimlich auf die Familienzeit mit Christian und den Kindern und auf all die Abenteuer, die wir bestimmt zusammen erleben werden, gleichzeitig ist es ein Sprung ins kalte Wasser - alles ändert sich auf einen Streich: der Wohnort, der Arbeitsstatus, der Tagesablauf, die Menschen. Aus Sicherheit wird Unsicherheit und vermutlich werden wir am Anfang erst Mal unsere Comfort Zone wieder finden müssen und neue Routinen entwickeln. Am meisten Gedanken mache ich mir um Joshua, er fängt gerade an richtige Freundschaften zu schließen und erfasst auch schon, dass da etwas Großes auf ihn zu kommt. Obwohl er Moya liebt, ist er skeptisch und weiß nicht so richtig, ob er mit uns segeln möchte. Ich drücke beide Daumen, dass die beiden Jungs nicht inzwischen seekrank werden, angst bekommen oder sie einfach keinen Spass haben. Letztes Mal war zumindest Joni noch viel zu klein und konnte noch gar nicht seekrank werden. Außerdem lag er als dreimonatiges Baby die ganze Zeit nur rum, was uns Eltern das Leben einfach gemacht hat, jetzt müssen wir auf 2 wilde Rabauken aufpassen. Wir haben auch lange überlegt, ob wir unserer kleinen Familiencrew nicht zu viel zumuten und haben deshalb unsere Reiseplanung auch noch nicht abgeschlossen. Als Erstes werden wir -um uns wieder an Moya und den Atlantik gewöhnen entlang der portugiesischen Küste bis zur Algarve segeln, danach wollen wir einen kleinen Testtörn nach Markokko machen und dann je nachdem wie es mit den Kindern klappt entscheiden, ob wir weiter auf die Kanaren fahren oder vielleicht doch besser links statt rechts abbiegen und das Mittelmeer erkunden. Eigentlich ist es gar nicht so wichtig wo wir hinfahren, es wir ganz sicher ein intensives Erlebnis. Tatsächlich habe ich schon beim Bestellen der Gastlandflaggen was gelernt, jetzt weiß ich, dass die Kanaren eine eigene Flagge haben und kenne sogar die Farben - I´m excited!