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Logbucheinträge imApril2015

27.04.2015 -

Paketmann

Wenn es an der Haustür klingelt, rennt Joshua freudig in der Wohnung herum und ruft "Der Paketmann, Der Paketmann". Pakete aufmachen ist für ihn fast wie ein Geschenk zu bekommen, auch wenn nichts für ihn drin ist. Es kommen fast täglich Päckchen bei uns an, da ich als Elternzeit-Mama immer die Pakete für das ganze Haus annehme. Unsere beiden Paketauslieferer von DHL und Hermes kennen die Kinder und mich mittlerweile schon ganz gut und winken uns beim Spazierengehen auch immer zu. Wegen der vielen Pakete sieht unser Flur manchmal aus wie ein kleiner Paketshop. Wenn die Päckchen für unsere Nachbarn sind und wir sie wieder abgeben müssen ist Joshua regelmäßig enttäuscht. Am Samstag hatte er aber Glück, es türmte sich ein recht hoher Stapel Päckchen im Flur und alle waren für uns oder besser gesagt für Moya. In einer Woche geht es ja bereits an die Ostsee und die letzten Ausrüstungsgegenstände trudeln gerade ein. In den Paketen waren Aquaclean für die Wassertanks, Gastlandflaggen für unsere Elternzeitreise, Kabel um die Solarzellen und den Windgenerator anzuschließen, eine Rettungsweste für Joshua, ein Fender, die Windsteuerungsanlage, Geschirr und die EPRIB (für die Nicht-Segler: das ist ein Sicherheitssystem, das bei Wasserkontakt einen Notruf mit unserer Position an die Küstenwachen sendet). Jetzt fehlt nur noch das AIS (für die Nicht-Segler: AIS bedeutet automatic identification system und ist ein Gerät mit dem man die Position von Schiffen, die auch mit einem AIS ausgestattet sind erkennen kann und das unsere Position auch automatisch übermittelt. Ein weiteres Sicherheitssystem also), in das Kästchen muss der Hersteller noch unsere Schiffsdaten einprogrammieren, wir hoffen aber das es noch kommt bevor wir zu Moya fahren, damit wir das Gerät gleich einbauen können.

Am besten hat Joshua die Rettungsweste gefallen, er wollte sie gar nicht mehr ausziehen und ist den kompletten Samstag damit rumgerannt - hoffentlich bleibt das so.

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23.04.2015 -

Möge die Macht mit Dir sein

Unsere Wlan Rundstrahlantenne ist angekommen und wurde natürlich gleich auf ihre Funktionalität getestet. Das Teil ist 90 cm lang und sieht aus wie ein Jedi - Laserschwert in weiß. Als Christian das Päckchen auspackte sah er damit aus wie einem Star Wars Film entsprungen. Ich bin nicht sicher wie weit man im Jedikampf damit käme, aber immerhin können wir mit der Antenne 52 statt der üblichen 3 Wlannetzwerke in unserem Garten empfangen. Das ist doch schon mal was. Jetzt gibt es wohl keine Ausreden mehr, in den Häfen werden wir über den Rundstrahler erreichbar sein, auf See zwar kein Internet haben, aber zumindest Textemails (die Übertragungsgeschwindigkeit ist seeeehr laaangsam, deshalb nicht für Bilder oder ähnliches geeignet) über Kurzwelle empfangen können. Einen Schönheitswettbewerb wird Moya nach der Montage des ganzen Equipments wohl nicht mehr gewinnen. Ich mag mir noch gar nicht vorstellen wie das Schiff mit weiteren Antennen, Solarpanels und erweitertem Geräteträger ausschauen wird. Falls wir mit den Arbeiten in unserem Werkelurlaub im Mai durchkommen, werdet ihr es hier sehen.

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19.04.2015 -

Mit allen Wassern gewaschen

  • eine Weltumsegelung mit kleinen Kindern- von Ben Hadamovsky. Dieses Buch lese ich im Moment. Es beginnt mit der Entscheidung einer Familie aus dem Alltag auszubrechen, ein Schiff zu kaufen und mit einem 1,5 jährigen und einem 3 jährigen Kind in See zu stechen. Aus den anfänglich geplanten 2 Jahren Auszeit ist am Ende eine 5 jährige Weltumsegelung geworden. Mir gefällt an diesem Buch, dass es selbstkritisch und vorallem authentisch geschrieben ist. Es beschreibt 5 Jahre aus dem Leben der Familie mit seinen Hoch- und Tiefpunkten und macht nicht so wie manch anderer Erfahrungsbericht Werbung wie aus dem Urlaubsprospekt. Ich bin beim Lesen oft am Schmunzeln und Christian kennt auch schon weite Teile des Buches, da ich ihm oft die entsprechenden Passagen vorlese. Ben beschreibt in seinem Buch auf herrlich zynische Weise viele Situationen, die wir schon jetzt erlebt haben bzw. die ich mir gut Vorstellen kann, dass sie uns unterwegs genauso passieren. Sätze wie "Der unausgesprochene Vorwurf schwingt immer mit: ihr riskiert das Leben Eurer Kinder ohne guten Grund" oder "Die Sorge, wie unsere Kinder genug Bewegung auf einem so langen Törn bekommen sollen, entpuppt sich als unbegründet, denn Dank der Bedingungen sind sie genötigt sich beim Spielen festzuhalten, abzustützen, auszugleichen" können wir gut nachvollziehen. Und ich freue mich über den Ausspruch der kleinen Lisa nach 26 Tagen auf See "Das war ja eine kurze Reise" mit. Mit jeder Buchseite werde ich gespannter auf unseren Elternzeittörn. Wer also in die Welt des Fahrtensegelns eintauchen möchte und vielleicht sogar selbst Kinder hat, empfehle ich diese Buch zu lesen.
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18.04.2015 -

Das Rohr

... ist Meter lang, hat einen Durchmesser von 48 mm und ist aus seewasserfestem Edelstahl hergestellt. Wir benötigen es, um unseren Windgenerator auf unsere Geräteträger an Moya zu montieren. Trotz der unendlichen weiten des Internets, war ein solches unspektakuläres Rohr für uns Normalsterbliche nicht aufzutreiben, da alle Metallhändler nur in größeren Mengen verkaufen wollten. Auch direkte Kontaktaufnahme zu den Firmen hat nicht geholfen "Nein, wir liefern nur Mengen ab 6 Meter Länge" war die geläufige Antwort. Eine Firma wollte sich die Kleinmengen gut bezahlen lassen und vermutlich auch Profit aus unserem Laientum schlagen und hat uns das Rohr für den 10 fachen Normalpreis angeboten. Dieses Angebot haben wir dann doch lieber ausgeschlagen. Am Ende war die Feuerwehr die Rettung. Ein Feuerwehr-Kollege von Christian, der einen Metallverarbeitenden Betrieb besitzt, hat es bei seinem Lieferanten bestellt. 2 Tage später war es da und wartet jetzt darauf mit den anderen Päckchen zu Moya gebracht zu werden. Alles kann so einfach sein, wenn man nur die richtigen Leute kennt. Wir sind jedenfalls happy, haben wir doch schon seit Januar versucht das Teil aufzutreiben.

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11.04.2015 -

Kabelsalat

Quer durch unseren Garten spannt ein Draht. Christian ist seit 2 Tagen abends verschollen. Beim Betreten unseres Gästezimmers sieht man einen grossen Haufen von Kabeln und Drähten, dazwischen einige Kästchen und man findet Christian. Für mich sieht das aus wie Kabelsalat, aber ich vermute das gehört so, denn Christian vermeldet strahlend: "Erste email empfangen!".

Während unserer Elternzeitreise wollen wir gerne über Internet mit Euch in Kontakt bleiben, damit das auch außerhalb der Häfen gelingt benötigt man eine Kurzwellenfunkanlage und ein Modem. Über die Anlage können geringe Datenmengen wie z.B emails in Funksignale transformiert und an bestimmte Sendestationen transferiert werden. Dort werden die Funksignale wieder zu emails konvertiert und ins Netz eingespeist. - Bing! Neue mail im Postfach. - Ich bin total fasziniert, dass so was geht.

Christian hat nun die letzten Abende damit verbracht die Anlage zu installieren und zu testen. Das ging deshalb, da wir momentan das Kurzwellenfunkgerät und den Antennentuner noch hier bei uns zu hause haben. Auf das teure Pactormodem wollen wir gerne verzichten, statt dessen simulieren wir es virtuell. So wird nur noch ein Interface zwischen Computer und Kurzwellenfunkanlage geschaltet, dann gehts los. Nach einigem Zusammengebastel, kontaktiert Christian die ersten Funkstationen, anfangs allerdings ohne Rückmeldung. Nach Anpassung der Einstellungen hat es dann geklappt - trotz Kabelsalat. Das Genie überblickt wohl in diesem Falle doch das Chaos.

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08.04.2015 -

Wenn Yacht draufsteht...

... ist es doppelt so teuer - zumindest, wenn man nicht aufpasst wie ein Luchs. Nachdem Moyas Voreigner das Geschirr unseres Bootes als Andenken von Bord genommen haben, kam mir Aufgabe zu neues Geschirr zu kaufen :-) An-und-für-sich eine einfache Sache - wenn da die kleinen Stolpersteine nicht wären. Voller Elan recherchierte ich nach bruchsicherem Melamingeschirr, da ja Teller und Tassen bei Schieflage schon manchmal Beine bekommen. Melamingeschirr wird auch oft von Campern oder Outdoor Fans verwendet, ist also eigentlich nichts yachtspezifisches. Es wird meist in Sets verkauft mit 4 Tassen, 4 Esstellern, 4 Frühstückstellern und 4 Müslischalen/Suppentellern und kostet zwischen 30 und 50 Euro. Es sei den es steht Yacht drauf - natürlich nur im übertragenen Sinne. Aber es ist schon seltsam, dass Geschirrsets mit maritimen Design dann auch mal 200 Euro kosten. An der Salatschüssel die in manchen dieser Sets als Zugabe enthalten ist, liegt es vermutlich eher nicht. Nach langem Suchen, habe ich dann doch noch ein Geschirrset gefunden mit Seilchen und Seemannsknoten am Tellerrand das für 60 Euro zu haben war. Als das Paket dann kam, war die Enttäuschung groß: die Teller sahen OK aus, aber die Salatschüssel und alle Tassen waren mangelhalf. Der Druck auf der Schüssel sollte eigentlich rund um den Rand verlaufen, tatsächlich sah man aber deutlich an welcher Stelle die Drucknaht war. Der Druck auf den Tassen war teilweise schief, die Lackierung im Henkelbereich abgeschliffen und unter jedem Henkel war ein Loch, das da eigentlich nicht hin gehört. Ich bin nicht sicher, ob das ein Versehen war und wir B-Ware erwischt haben oder, ob sich die Läden das bei "Billig-Maritim-Sets" erlauben können. Deshalb ein kleiner Aufruf zu dem Thema: Liebe Bootszubehörindustrie, bitte nimm zur Kenntnis, dass nicht alle Yachtbesitzer reich sind und durch den Verkauf solcher Ware dennoch wertvolle Kunden verloren gehen. Die Teller hätten mir gut gefallen, aber bei der Qualität habe ich die Ware umgehend zurückgeschickt. Jetzt kaufe ich doch lieber klassisches Campinggeschirr ohne Schiffs-Schnick-Schnack.

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