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Logbucheinträge imMärz2015

31.03.2015 -

Leesegel

Ich hatte neulich geschrieben, dass wir noch Leesegel brauchen. (Für Nicht-Segler: Es handelt sich dabei nicht um ein Segel, sondern steht für ein Tuch oder Netz das das Rausfallen aus den Kojen bei Schieflage des Bootes verhindern soll.) Schon damals hatte ich kurz recherchiert, ob man Leesegel bei den gängigen Bootszubehör-Shops einfach von der Stange kaufen kann und war erst mal überrascht, dass ich auf Anhieb nur einen Anbieter gefunden hatte, der die Tücher verkauft. Beim genaueren Überlegen, macht das natürlich Sinn: Es ergeben sich durch die verschiedenen Kojenvarianten auf unterschiedlichsten Schiffen auch viele Variationsmöglichkeiten für Leesegel, so dass sich verschiedene Formen von Segel nur sehr selten verkaufen würden oder ein Standard-Segel noch vom Käufer angepasst werden müsste. Da die Leesegel bei uns nicht nur als Rausfallschutz unter Fahrt, sondern für die Kinder auch dauerhaft im Hafen genutzt werden sollen, benötigen wir Leesegel aber unbedingt. Was also tun? Eigentlich blieben als Optionen nur noch i) selbst nähen oder ii) nähen lassen. Da ich selbst noch nie mit einer Nähmaschine genäht hatte, war ich sehr skeptisch ob selber Nähen wirklich eine erstzunehmende Option ist. Allerdings wollte ich in der Familie oder bei Freunden keinem die Zeit abschwatzten 6 Leesegel zu nähen. Leesegel von einem Segelmacher nähen zu lassen ginge natürlich, kostet aber. In Foren habe ich dann erfahren, dass Leesegel eigentlich ziemlich simpel geschneidert sind: An einen schweren Polyesterstoff (er soll ja nicht reißen, wenn man reinfällt) unten einen Tunnel anbringen in welchen eine Schiene geschoben werden kann. Das Leesegel wird nach Fertigstellung über diese Schiene unterhalb der Matratze an die Koje geschraubt. Oben am Tuch Ösen anbringen, mit welchen das Tuch über ein Seil hochgebunden werden kann. Fertig. Das klang so einfach, dass ich es gewagt habe: Die Leesegel habe ich aus Markisenstoff (400g/m2) angefertig, die Nähte (Standard Geradeausstich) habe ich mit sehr reissfestem Polyestergarn (Serafil 30) mit einer Haushaltsnähmaschine (100er Nadel) genäht. Neben den Ösen aus Messing, habe ich oben noch einen weiteren Tunnel angebracht durch den ein Seil gefädelt werden kann, damit das Leesegel bei Bedarf nicht unbedingt nach oben gebunden werden muss, sondern auch seitlich befestigt werden kann. Unten dann der besagte Tunnel für eine 3 cm breite Holzschiene. Für die Kojen der Kinder sind die Leesegel fast so lang wie die Betten (an jeder Seite habe ich nur 15 cm zum Festbinden gelassen). Für die Erwachsenenbetten habe ich am Kopf und Fussende Platz (40 cm) zum Ein/Aussteigen gelassen. Die Seile müssen noch an die Segel angebracht werden, an die Enden kommen Karabiner, damit sie leicht in Ösen eingehängt werden können. 3 Segel sind mittlerweile fertig und ich bin durchaus zufrieden damit. Ob alles wirklich passt, kann ich natürlich erst sagen, wenn wir die Segel an Bord angebracht haben.

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28.03.2015 -

Überraschung von Angie und Co

Heute sind zwei Briefe bei uns reingeflattert. Nach dem Öffnen war ich doch sehr überrascht. Der erste Brief war von der L-Bank und drin war mein Elterngeldbescheid. Ich dachte ich bin ein alter Hase und weiss über das Elterngeld Bescheid. Schließlich haben wir die ganze Formularschlacht schon einmal bewältigt als wir für Joshua Elterngeld beantragten. Die erste Überraschung war die Bewilligung meines Elterngeldantrags ohne Nachforderung von weiteren Unterlagen, die Zweite war der Betrag, er ist nämlich größer als erwartet. Was ich nicht wusste: das Elterngeld steigt um 10%, wenn man mit 2 Unterdreijähigen in einem Haushalt lebt. Nachdem die Politik viele schönende Halbwahrheiten über das Elterngeld propagiert, erwartet man eigentlich, dass es auch politische Stimmen zu dieser wirklich elternfreundlichen Regelung gibt. Meines Erachtens erhalten Eltern für nur 12 und nicht für die offiziell kommunizierten 14 Monate Elterngeld (die anderen beiden Monaten erhält die Mutter Mutterschutzgeld). Fragwürdig finde ich auch, dass Elterngeld Steuer- und Sozialabgaben- frei sein soll, schließlich unterliegt es dem Progressionsvorbehalt und ist nur dann von Krankenkassenbeiträgen befreit, wenn eine Familienversicherung abgeschlossen werden kann. Es ist eigentlich seltsam, dass die Werbung seitens unserer Politiker für die reale 10% Regelung nicht größer ist. Wie dem auch sei, ich finde die 10 zusätzlichen Prozent eine super Sache und seeehr gut für unsere Reisekasse.

Der zweite Brief in unserem Briefkasten war von der Bundesnetzargentur. Es war die Zuteilung unserer MMSI Nummer auf die wir schon die ganze Zeit gewartet haben. Es ist kaum zu glauben: 2 Behörden, 2 Briefe und gleich 3 Überraschungen und das an nur einem Tag.

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20.03.2015 -

Niemals ohne...

Was wäre nur ein Beamter ohne seine Stempel? Damit sich Christian auf unserer Reise nicht gar so einsam fühlt, haben wir für Moya einen Schiffsstempel designed - mit Schiffchen drauf und unseren Namen. Für Joshua gab es dann auch noch einen Walfischstempel dazu damit er mit Papi um die Wette stempeln kann. Gestern haben wir bestellt und heute sind die Stempel schon da - irre wie schnell das ging. Joshua hat das gebührend gefeiert und aufgeregt "Walfisch! Segelboot!" gerufen und losgestempelt.

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14.03.2015 -

Ostseepläne

Leider dauert Alles immer länger als man denkt. Nach der Eintragung ins Schiffregister waren wir guter Dinge, dass jetzt nur noch ein kurzer Abstecher bei der Bundesnetzargentur kommt, um unsere alte MMSI Nummer bestätigt zu bekommen. Diese Nummer ist Voraussetzung, damit wir unser Sicherheitequipment bestellen können, da sie vom Hersteller in die Geräte einprogrammiert wird. Inzwischen warten wir schon wieder Wochen auf die Bestätigung und hoffen es bald geschafft zu haben, so dass AIS und EPIRB dann doch noch bestellt und geliefert werden können bevor wir Moya aus dem Winterschlaf holen und an die Ostsee zum Werkeln fahren. Im nächsten Arbeitsurlaub in Kappeln soll Moya nicht nur die erweiterte Sicherheitsausrüstung bekommen, auch die Stromversorgung soll durch Solarzellen und Windgenerator ergänzt, die Funkanlage durch ein Kurzwellenfunkgerät erweitert und das stehende Gut ausgetauscht werden. Die Geräte sind schon da, sie werden auf den Geräteträgern von Moya installiert werden. Christian tüftelt zur Zeit an den Montageplänen, manchmal sucht er stundenlang im Netz nach Alurahmen, Edelstahlrohren und Verbindungselementen. Ich frage mich nicht zum ersten Mal, wie man diese Dinge vor der Erfindung des Internets eigentlich besorgt hat. Neben diesen technischen Arbeiten wird das Schiff im Inneren ein bißchen aufgehübscht werden. Neue Kojenbezüge, Bettwäsche und Küchenutensilien haben wir heute gekauft. Der Tisch in der Achterkabine wird verkleinert und außerdem werden wir in den nächsten Tagen Leesegel nähen. Wie Moya mit ihrem neuen Make up wohl ausschauen wird? Da wir zudem nicht im Detail wissen, welche Schätze sich eigentlich in den Tiefen des Schiffsbauchs so alles verstecken, werden wie eine große Umräumaktion starten, bei der wir hoffen alle Überraschungen des Voreigners zu finden.

In den letzten Tagen gab es öfter Ausrufe solcher Art: "Dieses dumme Teil ist einfach riesig", "Der kommt nicht mit ins Auto" - gemeint war der Kinderwagen. Tatsächlich ist unsere Kofferraum nur mit dem Kinderwagen bereits voll, so dass sogar Joshuas Buggy im Innenraum verstaut werden muss. Wenn wir also so an die Ostsee fahren wollen, wäre kein Platz mehr für Spielsachen, Kleidung, um gar nicht erst von Bootszubehör zu sprechen.
Vor einigen Wochen habe ich noch gewitzelt, dass wir mit Umzugsanhänger zum Boot fahren werden, jetzt ist es sicher - ohne wird es nicht gehen.

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04.03.2015 -

Nazaré wir kommen!

Ja - Christian hat mich überzeugt - eigentlich waren es Christian und Mr. Silva von der Marina in Nazaré. Ja - man kann das Wetter nicht vorhersehen! Und ja - dort kann es schon mal ziemlich hohe Wellen geben! Aber genau aus diesem Grund gibt es ja Häfen und der in Nazaré ist sehr gut geschützt mit dem großen Vorhafen und den gut platzierten Stellplätzen im Hafenbecken. Außderdem werden die Schiffe an 7 Tagen die Woche von morgens bis spät abends überwacht, so dass sich lösende Seile und fehlplatzierte Fender sofort wieder korrigiert werden können. In dem recht kleinen Hafen können sie ein Auge auf jedes Boot haben meint Herr Silva. Der gute Kontakt zu ihm ist eine wichtige Voraussetzung, um Moya dort zu lassen. Ein Blick auf Google Earth zeigt außerdem, dass die Häuser von Nazaré bis zum Strand reichen, was ich als weiteres gutes Zeichen werte. Wir haben nun also unseren Mitgliedsantrag an den Club Naval da Nazaré abgeschickt um Mitglieder im dortigen Yachtclub zu werden. Das ist ganz schön spannend, wir sind dann eine deutsche Familie zwischen lauter portugisieschen Yachties. Zudem wird es eine Premiere - bisher waren wir noch in keinem Yachtclub.

Um klar zu machen, dass wir auch wirklich gehen, sind die Rückflüge von Lissabon nach Deutschland auch schon gebucht. Theoretisch könnte es also bald losgehen, wenn da unsere lange To Do Liste und der Behördendschungel nicht wären.

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03.03.2015 -

We´re a family

Nach 2 Wochen mit leichten Turbulenzen, kranken Kindern, schlaflosen Nächten und Eifersuchtsattacken, haben sich die Wogen etwas geglättet. Die Karten sind neu gemischt und jeder bezieht seinen neuen Platz in unserer kleinen Familie. Joshua hat seine erste Eifersuchtswelle hinter sich und kuschelt sogar schon manchmal mit Jonathan, bringt ihm Spielsachen oder möchte ihn füttern - sehr goldig. Christian und ich bemühen uns für beide unsere Kinder gleichermaßen da zu sein, das gelingt uns meist ganz gut - trotzdem können wir uns leider (noch) nicht Klonen, das wäre manchmal ganz hilfreich. Die beiden Kleinen reißen in manchen Momenten dann doch tierisch an meinen Nerven - Christian bleibt da cool - wie immer. Er war gestern das erste Mal wieder Arbeiten und ich war allein zu Haus mit den Kindern. Das war eigentlich ganz entspannt und gar nicht so chaotisch wie ich erwartet hatte, trotzdem kann ich mir momentan ehrlich gesagt noch nicht so richtig vorstellen wie wir zu Viert Segeln gehen. Gleiches hatte ich aber schon letztes Jahr vor unserem ersten Familientörn mit Joshua gedacht und dann war Alles doch ganz easy. Ich lasse mich mal überraschen und man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben :-)

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