Letzte Position:
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Breite:
44° 50.5' N
Länge:
13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.201911:45UTC+2
31 °C
Schwache Briseaus Nordwest

Logbucheinträge zuRifffische

14.04.2019 -Sanganeb Riff, Sudan

Ein Leuchtturm, 6 Männer und eine unglaubliche Unterwasserwelt: Sanganeb

Trotz des guten Wetterfensters wollten wir uns einen Stopp am Sanganeb Riff nicht entgehen lassen. Das Riff mit dem 50 Meter hohem Leuchtturm drauf, liegt direkt vor der Haustür von Port Sudan und ist ein Geheimtipp unter Tauchern. Abgesehen vom Leuchtturm gibt es kein Land, aber ein riesiges Korallenriff mit einer Lagune in der Mitte.

Ganz langsam segelten wir die nur 40 Meilen von Suakin durch die Nacht, um nicht zu früh am Riff anzukommen. Es war kalt, ein Vorgeschmack auf das Mittelmeer, Zeit unsere Decken heraus zu kramen. In der Dunkelheit ist die Durchfahrt ins Innere der Lagune unmöglich und auch das Anlegen an dem langen Holzpier, der über einen Teil des Riffs führt, wäre definitiv ein Drahtseilakt. Im Morgengrauen kamen wir am Leuchtturm an, mit jeder Minute und steigender Sonne war das Riff besser auszumachen. Wir hatten uns vorgenommen mit einer Leine am Pier festzumachen und Moya vom ablandigen Wind nach hinten treiben zu lassen. Direkt vor dem hohen Anleger, mit den Wellen und Wind gegenan, erschien uns die Idee plötzlich aber gar nicht mehr so gut. Stattdessen fuhren wir durch den Pass ins Innere der Lagune. Die Suche nach einem geeigneten Ankerplatz zog sich. Die Lagune war tief, uneben und von Korallen bewachsen. Wir wollten schon aufgegeben, als wir dann doch noch einen großen, weitgehend Bommie freien Sandflecken direkt vor dem Riff entdeckten (19°44.0' N, 37°26.9' O). Das Eisen hielt sofort.

Nach dem Frühstück tuckerten wir hinüber zum Leuchtturm, um den Leuchtturmwärtern einen Besuch abzustatten. Was in Europa und vielen Teilen der sonstigen Welt vollautomatisiert ist, wird hier noch vom Menschen überwacht. Sechs Mann leben zusammen für zwei Wochen am Leuchtturm, um danach einen Monat im Hafen von Port Sudan zu arbeiten. Osman, der charismatische Chef, nahm uns unter seine Fittiche und lud uns erstmal zum gemeinsamen Frühstück mit seinen Männern ein. Es gab eine Art Pfannkuchen mit einer braunen, schleimigen Paste. Keine Ahnung was das gewesen ist. Alle aßen aus einer großen Schüssel mit der rechten Hand und schmunzelten gutmütig als Joni sein erstes Stück mit links abriss. Wir saßen im Vorhof vor dem Leuchtturm unter einer Pergola, ringsum umgeben von den unglaublichen Blautönen der See. Es war einfach wunderbar und wieder einmal war die Gastfreundschaft so armer Menschen schlicht großartig. Osman spricht hervorragend Englisch, fast jeden Tag hat er Besuch von einem der Tauchboote, die mit ihren internationalen Gästen zum Riff zum Tauchen kommen. Er erklärte uns die Technik des Leuchtturms während die Jungs viel Spaß mit einer Lore auf Schienen hatten, über die normalerweise die Versorgung vom Pier bis zum Turm transportiert wird. Wenig später standen wir oben auf dem Turm, direkt neben der großen Glühbirne, der Wind wehte uns um die Nase. Wir bewunderten die umwerfende Aussicht über das Riff und die echt afrikanische Technik. Der Capitano staunte und hatte seinen Spaß, aber auch er sah ein: es funktioniert.

Am vorderen Ende des Stegs bildet das Riff eine senkrechte Wand. Der Meeresboden fällt von Null auf mehr als dreißig Meter ab. Vom Pier aus schaut man nach unten wie in ein offenes Aquarium. Die bunten Fische tummeln sich im glasklaren Wasser an der Korallenwand. Zum Tauchen ist das ein Paradies, aber auch das Schnorcheln war weltklasse mit vielen kleinen Rifffischen, Clownfische, Doktorfische, Schmetterlingsfische und vielen anderen, aber auch den großen Jägern, die hier an der Wand nach Beute suchten. Bemerkenswert fand ich, dass die Fisch gar keine Scheu besaßen und ich überraschend nah an sie heran schwimmen konnte. Dazwischen wuchsen Korallen in vielen Farben und farbenprächtige Riesenmuscheln. Natürlich war ausgerechnet heute die Unterwasserkamera nicht dabei. Schön war es auch undokumentiert.

Ohne einen Kaffee und eine Fanta ließ Osman uns nicht gehen, so dass wir erst am Nachmittag wieder Richtung Norden gestartet sind - nicht ohne eine Einladung zum Abendessen zu bleiben. Was für herzliche Menschen, was für eine beeindruckende Natur, was für ein toller Tag!

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12.03.2019 -Uligan, Malediven

Adoptiert von einer maledivischen Familie

Sailorsdinner

Mittlerweile war es richtig voll geworden am Ankerplatz. Die beiden britischen Yachten Calliope und Miss Tiggy lagen nun neben Moya, am anderen Ende der Insel war ein kanadisches Boot angekommen. Vier Boote vor Anker waren Grund genug für Assad ein Willkommens Dinner für die Crews nur wenige Stunden nach ihrer Ankunft zu organisieren.

Bevor es so weit war, gingen wir zu dem zauberhaften weißen Sandstrand gleich hinter dem Hafen. Die Kinder genossen es sichtlich, seit langem mal wieder ausgiebig den Strand umzugraben. Aber noch besser fanden sie die Einsiedlerkrebse. Bei genauerem Hinsehen erspähten wir hunderte der kleinen, sich bewegenden Schneckenhäuser. Die Jungs fingen eine Sammlung an und bauten schließlich, damit die Hermiten nicht immer wieder ausbüchsen ein Labyrinth. Manche schafften es trotzdem zu entkommen, per Räuberleiter.

Nach Anbruch der Dunkelheit war dann eine Festtafel für uns gedeckt und wir lernten die Crews der beiden britischen Schiffe kennen. Auch sie sind auf dem Weg zurück ins Mittelmeer. Genauso wie wir sind sie eher schnell um den Globus unterwegs. Tatsächlich sind sie die ersten Boote, die wir auf unserer Reise trafen, die ihre Weltumsegelung in unter drei Jahren beenden werden. Wir hatten direkt einen Draht zueinander. Zu dumm, dass sie am nächsten Tag schon wieder aufgebrochen sind, um noch einen Abstecher in Male zu machen, vor der langen Passage “nach Hause”.

Während wir tratschten, futterten wir gegrillten Fisch, Rotis, Dal, Curry und Reis. Die Frauen hatten ein richtiges Festmahl gezaubert. Während Assad und Imaadh mit uns aßen, waren die Frauen leider nicht von der Partie. Irgendwann wurde Joni müde und musste mal dringend. Der Abend endete abrupt. Spannend fand ich aber, dass Imaadh uns nach meiner Frage nach einer Toilette in ein Haus in der Nähe des Hafens führte. Es war aber nicht Imaadhs Haus. Er führte uns durch das blitzblanke Wohnzimmer und ein Schlafzimmer ins moderne Bad. Erst am nächsten Tag erfuhr ich, dass wir bei seiner Cousine waren. Die Verwandtschaftsverhältnisse hier auf der Insel finde ich ohnehin sehr interessant. Heute hörte ich schon zum dritten Mal von dem Onkel in Deutschland und erntete Staunen, als ich seinen Namen wusste. Es scheint also viele Cousinen zu geben. Inzwischen habe ich fast den Eindruck, die 500 Seelen der Insel sind eigentlich eine große Familie.

Familienausflug

Gestern Morgen pingte mein Handy. “Wir fahren auf eine andere Insel und holen Euch um 10 Uhr ab.” Ok gut, wir machen wohl einen Ausflug, dachte ich. Wohin hatten wir keine Ahnung. Die einheimischen Kinder haben diese Woche Ferien, deshalb kam zwei Stunden später eine kleines Speedboat mit 5 Erwachsenen und 4 Kindern an Bord und sammelten uns ein. Wir fuhren nach Dhidhdhoo, der Hauptinsel der Region. Assads Familie wollte sich im Krankenhaus durchchecken lassen, Imaadh wollte gerne seine Frau und seinen Sohn sehen und uns sein neu gebautes Haus zeigen, zwei der Mädchen wollten ihre Papas sehen. Es scheint hier völlig normal zu sein, dass die Familien oft getrennt auf verschiedenen Inseln wohnen und sich nur alle ein bis zwei Monate sehen. Imaads Frau und Sohn werden in das neue Haus in Dhidhdhoo einziehen, während er ein zweites Haus für sich auf Uligan baut.

Nach der Hausführung tingelte unsere Gruppe zum Strand. Dort gab es einen Wasserhüpfpark. Die Kinder und Papas hatten inzwischen Ganzkörper Badesachen an und verschwanden sofort zusammen im Wasser. Die Frauen saßen mit ihren langen Roben und Kopftüchern am Ufer und schauten dem Treiben zu. Trotz der Hitze trugen sie unter den Röcken Jeans und Socken, so dass man keinen Zentimeter Haut sehen konnte mit Ausnahme von Gesicht und Händen. Ich setzte mich dazu und versuchte es mit ein bisschen small talk. Die Frauen lachten herzlich, allerdings scheiterten meine Kommunikationsversuche trotzdem. Während die Männer fast perfekt englisch sprechen, verstehen die meisten Frauen nur wenig. In Zukunft wird sich das vielleicht ändern, denn die kleinen Mädchen plappern schon eifrig mit, da die meisten Schulbücher hier auf englisch gedruckt sind. Der Wasserpark war auch bei unseren Jungs ein voller Erfolg. Auf der Rückfahrt wollten ihre Augen einfach nicht mehr offen bleiben, sie sahen deshalb auch den fliegenden Fisch nicht, der sekundenlang in unserem Tempo neben dem Speedboot herflog.

Spass vor Anker

Vor jeder großen Passage klettert Christian ins Rigg und kontrolliert, ob alles in Ordnung ist. Heute wollte der Rest der Familie auch mal Moya von oben sehen. Der Ausblick vom Masttop ist toll. Man konnte über Uligan hinweg sehen und unter uns sah man die Schildkröten an Moya vorbei schwimmen. Eine Drohne müsste man haben. Danach probierten die Kinder noch aus, wie gut man den Bootsmannstuhl als Schaukel verwenden kann.

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14.12.2018 -Gililawa Darat, Nusa Tenggara, Indonesien

Komodo has it all

Inzwischen sind wir schwer begeistert von den Komodo Inseln. Es gibt hier einfach wahnsinnig viel zu entdecken, bestaunen und genießen. Wir könnten uns hier ohne Probleme noch Wochen aufhalten, langweilig würde uns sicherlich nicht werden. Die Inseln sind einfach perfekt für Wassersportliebhaber und Wanderer. In den letzten beiden Tagen sind wir ganz zufällig von einem Highlight zum nächsten gestolpert und haben dabei tolle Eindrücke und Erinnerung gesammelt.

Komodowarane

Erst waren wir bei den Drachen, die es neben einer kleinen Region im Norden von Flores nur hier auf den Komodo Inseln gibt, und haben einen Morgenspaziergang durch die Welt der Warane gemacht. Nur noch 4000 Warane gibt es weltweit und es war schon sehr beeindruckend, die grossen Echsen aus der Nähe zu sehen.

Nach der geführten Tour wollten wir die schönen Buchten im Süden der Insel Padar besuchen, doch es kam anders als erwartet.

Reißende Ströme

Ganz unbedarft lichteten wir den Anker, der Wind kam aus Westen, so dass wir die Tücher hochzogen, um aus der Krokodilbucht heraus zu segeln. Es waren nur 15 Meilen bis zu den Stränden von Padar, so dass wir den Nachmittag mit den Kids im Wasser zu verbringen wollten. Als wir um die Nordwest Ecke von Rinca herum segelten, wurden wir erst sehr langsam, dann sah ich wieder 5 Knoten auf unserer Geschwindigkeitsanzeige. Ein massiver Strom setzte zwischen den Inseln hindurch, er hatte uns gepackt und drückte Moya seitlich weg. Anstatt nach Südwesten fuhren wir dadurch 90 Grad versetzt nach Nordwesten. Wir schalteten Henry dazu, aber auch er hatte sein Mühe. Trotz unserer 90 PS Maschine schafften wir es nicht, gegen die Strömung anzukommen. Mit 6 Knoten kam uns das Wasser entgegen geschossen und bildete wilde Verwirbelungen. Stehende Peilung zur Insel - wir standen. Nach mehreren Versuchen, am Rande des Fahrwassers, in der Mitte und auf der anderen Seite, überzeugte ich Christian, unsere Pläne zu ändern und an der Nordseite von Padar vor Anker zu gehen. Nächstes Mal werden wir wieder besser auf die Tide schauen, denn ein paar Stunden später drehte sich der Spuk und das Wasser rauschte in die andere Richtung. Tidennavigation sind wir gar nicht mehr gewohnt.

Rosafarbene Strände

Wir ankerten also vor einem endlos erscheinenden Sandstrand im Norden (8°39,3' S / 119°33,3' O), dahinter nichts als die Hügel von Padar. Kein anderes Boot, kein Haus und kein Mensch waren zu sehen. Die Jungs wollten buddeln, also ging es schnell an den Strand. Schon von Weitem sah der Sand rosa aus, mit dem näher kommen wurde die Farbe aber immer intensiver. Fast Pink war der Sand an der Wasserlinie, fein und toll zum Burgen bauen und das Beste: es gab fast keinen Müll. Joshi und Joni bauten eine Brücke und ein Schiff aus Treibholz. Keiner war davon zu überzeugen die Beine in die Hand zu nehmen und eine kleine Trekkingtour zu unternehmen.

Sanfte Hügel mit weidenden Hirschen

Der Berg rief. So zog ich alleine meine Sportschuhe an und machte mich daran einen Weg den Berg hinauf zu finden. Richtige Wege gab es keine, dafür unzählige niedergetretene Pfade von den Rehen und Hirschen, die hier die Hügel bewohnten. Der Boden war bewachsen von hohem Gras, dazwischen lagen Geröll und Steine. Die Sonne war schon tief am Himmel, ich musste mich beeilen, um noch vor Sonnenuntergang wieder unten am Strand zu sein. Steil ging es hinauf, aber der Aufstieg bis auf den Grat der Bergkette lohnte sich, ich konnte die Buchten der Südseite sehen, hinüber nach Rinca und Komodo schauen und natürlich das Riff mit dem dahinter liegenden rosafarbenen Strand. Der Ausblick war gigantisch. Ich nahm einen anderen Rückweg, um die steile Kletterpassage zu umgehen und hoffte, dass ich nicht irgendwann vor einem Abgrund umdrehen würde müssen. Bergab liefen mir noch einige Hirsche und Rehe über den Weg, die aber schnell reißaus nahmen. Bald war ich wieder unten am rosafarbenen Strand, gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang und zum Bestaunen der gerade fertig gewordenen Bauten der Jungs.

Am nächsten Morgen wollten die Jungs nochmal zum Strand. Da führte kein Weg vorbei. Also los, die Taucherbrillen und Schnorchel waren auch dabei für einen Blick in die lebendige Korallenwelt.

Meeresschildkröten

Am Nachmittag tuckerten wir dann nur einige Meilen nach Norden zu der Insel Siaba, dort machten wir an einer der Mooring Bojen fest (8°32,7' S / 119°38,9' O). Um uns herum lagen in der kleinen Lagune zwischen den Riffen einige Ausflugschiffe. Wir fragten uns was es hier wohl zu sehen gibt und sprangen ins Wasser, genau dort wo die anderen Schnorchler auch paddelten. Es dauerte nicht lange bis wir begriffen, dass nicht das Riff mit den bunten Fischen der Anziehungspunkt der Ausflügler war, sondern die großen Meeresschildkröten, die hier zwischen dem Boden und der Wasseroberfläche pendelten. Es war das erste Mal, dass Joshi die großen Tiere - eine war ungefähr so groß wie ich selbst - hautnah erlebte und entsprechend aufgeregt war er danach. Joni traute sich nicht ins Wasser zu schauen, er war aber trotzdem ganz happy mit im Wasser dabei zu sein.

Lebendige Korallenriffe mit bunten Fischen

Heute wollten wir auf die Suche nach den Mantarochen gehen, die es an der Westseite von Komodo Island geben soll. Dieses Mal hatten wir die Tide im Blick und wussten, dass das Wasser ordentlich Richtung Süden spülen würde. Kein Problem für uns, denn wir fuhren quer zum Strom nur einen Katzensprung nach Westen. Auf halbem Weg lagen an einem kleinen Felsen, der aus dem Wasser schaute, Tauchboote im Stromschatten. Kurzerhand setzte mich Christian in den rauschenden Fluten ab. Zwei Schwimmzüge dann befand ich mich im fast stehenden Wasser hinter der Insel, unter mir 50 Meter blaugrünes Wasser. Beim näheren hinschauen sah ich erst die großen Fische, dann die Taucher unter mir und kurz vor dem Felsen, dann auch die senkrecht abfallende Wand aus Korallen. Wow! Tolle Rifffische gab es dort. Mein Favorit: ein 30 cm langes rosafarbenes, längliches Exemplar mit dutzenden von hellblauen Punkten. Es war ein großartiges, wenn auch kurzes Schnorchelerlebnis. Etwas mulmig fühlte es sich schon an hier alleine zu schwimmen und darauf zu achten nicht von der starken Strömung erfasst zu werden. Moya und die Jungs warteten, so dass ich schnell wieder an Bord war.

Mantarochen

Eine Meile weiter im Westen gingen wir in ruhigeren Gewässern vor Anker (8°32,0' S / 119°35,8' O), packten alle Mann an Bord von Tilly und gingen auf Manta Suche. Schon von Moya aus hatte ich es immer wieder Platschen hören, deshalb gingen wir davon aus, dass die Giganten in der Nähe sind. Gesehen hatten wir sie aber nicht. Nach einer halben Stunde auf Drift mit dem Dingi wollten wir schon aufgeben, aber dann tauchten sie ganz plötzlich auf. Joni sah sie zuerst. Sie winkten mit ihren schwarz-weißen Schwingen. Immer wieder kamen die Spitzen über die Wasseroberfläche. Mantas sind Vegetarier, sie fressen nur Plankton und kommen immer wieder an die gleichen Stellen mit nährstoffreichen Wasser. Um zu fressen, leiten sie das Wasser in ihre großen Münder und filtern es bevor es zu den Kiemen wieder hinausfließt. Heute waren wir dabei, so nah, dass wir sie hätten berühren können. Die großen Tier glitten vollkommen unbeeindruckt an uns vorbei. Einmal befand ich mich sogar in der Mitte von einigen Tieren. Sie schauten mich mit ihren seitlich stehenden Augen neugierig an und schwammen dann spiralförmig an mir vorbei. Es waren kleinere, aber auch Große mit Spannweiten von über drei Metern dabei. Majestätisch sahen sie aus! Immer wieder tauchten sie mit ihren eleganten Flügelschlägen auf und setzten ihre Reise fort. Wir konnten uns nur schwer trennen, aber irgendwann wurde es kalt (das Wasser ist hier viel kälter als bisher in Indonesien)...

Geschützte Ankerbuchten

Nach unserem Mantaabenteuer suchten wir eine Bucht für die Nacht. Zu exponiert lag Moya an der Ostseite Komodos. Drei Meilen weiter nördlich befindet sich die kleine Insel Gililawa Darat mit geschützten Buchten gegen jegliche Windrichtung. Wir liegen jetzt an der Südseite an einer Mooring, ganz ohne Schwell. Moorings gibt es hier in vielen Buchten, damit die Segler und Ausflugsboote nicht mit ihren Ankern die Korallen zerstören, meines Erachtens eine Win-Win Situation für Cruiser und Natur.

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15.07.2018 -Maupiti, Gesellschaftsinseln, Französisch Polynesien

Haarig - der Pass von Maupiti

Um noch ein bißchen mehr von Bora Bora kennen zu lernen verlegten wir unseren Ankerplatz in den Norden. In der Nähe des Flughafens liegen eine Hand voll kleiner Inselchen, davor ist das Wasser relativ flach und perfekt türkis schimmernd. Wir legten Moya in nur fünf Metern Wassertiefe - eine Seltenheit auf den Gesellschaftsinseln - vor Anker, schnappten uns Tilly machten uns auf Entdeckungsreise Richtung Motus.

Von weitem sahen die Inseln unbewohnt aus. Kleine Ilande, dicht mit Palmen bewachsen, weißer Sandstrand, ohne das geringste Lebenszeichen sahen wir. Beim näher kommen fielen uns dann aber die Schilder auf, die hier ganz akkurat aufgereiht im Abstand von ca. 50 Metern standen, einmal komplett um die Insel herum. „Privat Island“ stand darauf und spätestens als wir die zahlreichen Kameras an den Palmen ausmachten, hatten es sogar wir verstanden: da wollte jemand nicht gestört werden. Jemand der das Geld hatte drei große Gebäude zwischen den Palmen verstecken zu können, unter dem dichten Palmendach englischen Rasen anpflanzen und den weißen Sand mit der Harke kämmen zu lassen, so dass die Streifen im Sand zu erkennen waren. Wer der Besitzer von Motu Tane ist wissen wir nicht, allerdings scheint ihm Privatsphäre nicht ganz unwichtig zu sein. Vielleicht ist es ein Hollywoodsternchen, ein Profisportler oder ein Milliardär? Jedenfalls ist der Ort gut gewählt, direkt am Aussenriff mit herrlichen Korallen, Rifffischen und ohne Kontakt zu Menschen - und das auf Bora Bora. Ob der wohl weiß, wie schön sein Unterwasservorgarten ist, oder reicht es ihm oder ihr zu wissen dass man nachschauen könnte, wenn man nur wollte? Wir jedenfalls sind abgetaucht und haben die tollen Korallenformationen und bunten Fische bewundert. Zum Abschluss ist uns sogar ein Manta Rochen begegnet, ganz natürlich, ohne anfüttern glitt das riesige Tier durch das Wasser und war dann auch blitzschnell mit zwei Flügelschlägen weg als er mich bemerkte.

Für uns war das ein toller Abschied von Bora Bora, wir hatten schon am Morgen ausklariert bevor wir heute nach Maupiti, unsere letzte Insel französisch Polynesiens, gestartet sind. Maupiti ist klein, ohne Gendarmerie, deshalb musste der Papierkrieg schon auf Bora Bora erledigt werden. Es ging heute morgen schon nass los und wurde den ganzen Tag nur schlimmer. Ein Squall jagte den nächsten, der Wind drehte kräftig, wehte dabei frisch. Kurz vor Maupiti holte ich die Angelleine für die bevorstehende Pass Durchfahrt ein, als es plötzlich an der Leine zog, ein riesiger Mahi Bulle hatte sich in letzter Sekunde den Köder geholt und kämpfte jetzt. Mit starken Flossenzügen schwamm er von rechts nach links, tauchte ab und sprang aus dem Wasser, aber es half nichts, am Ende hatten wir ihn an Deck. Größer als Joshua war er und brachte 9kg auf die Waage und ist wie immer vorzüglich, das erste Viertel hat uns heute papsatt gemacht. Bevor wir mit dem Angeln angefangen haben, las ich öfter, dass Fische vor allem in der Morgen- oder Abenddämmerung anbeißen, jetzt weiss ich, dass das nicht stimmt, sie beißen dann wenn man es gerade am lästigsten ist - beim Segelreffen, beim Kochen oder wie heute beim Vorbereiten für die Einfahrt.

Und das war heute besonders nötig, denn der Pass von Maupiti ist lang und schmal und nach Süden geöffnet, dort wo die Wellen herkommen - und die waren gar nicht mal so klein. Von außen sahen wir nicht so richtig was im Pass los war und plötzlich waren wir mittendrin. Adrenalin flutete meine Blutbahnen und machte meine Knie weich, zum Glück waren die Kinder unten und Christian am Ruder - die Brecher und das ablaufende Wasser auf dem Riff waren mir einfach viel zu nah bei Moya - keine 20 Meter entfernt. Comfortlevel ade. Maupiti hat uns nun so lange, bis es ruhiger wird da draußen. Keine Ahnung wie lange das sein wird, die Wettervorhersage zu befragen ist sinnlos, die ist hier so zuverlässig wie würfeln.

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10.07.2018 -Tahaa, Gesellschaftsinseln, Französisch Polynesien

Treffen mit Nemo im Korallenlabyrinth von Tahaa

Es gibt sie ja doch noch! Lebende Korallen auf den Gesellschaftsinseln. Wohingegen man auf den Tuamotus Korallen in den schönsten Formationen und allen möglichen Farben sehen kann, waren wir bisher von der Unterwasserwelt der Gesellschaftsinseln etwas ernüchtert. Wir sahen in Tahiti, Raiatea und auf Huahine fast nur tote Korallen, entsprechend wenige Fische waren auch unterwegs. Ob das Korallensterben hier an verschmutztem Wasser, menschlicher Einwirkung, der globalen Erwärmung, Zyklonen oder anderen Faktoren liegt wissen wir nicht, wir vermuten aber, dass es zumindest teilweise an lokalen Einflüssen liegen muss, sonst können wir uns die Korallenpracht 200 km östlich nur schwerlich erklären. Heute zeigte uns der Sprung ins Wasser, dass in den Korallengärten von Tahaa die Korallen erholen und große Teile wieder wachsen.

Schon gestern waren wir aus der lang eingeschnittenen Bucht von Haamene gefahren. Die Bucht ist nach Osten hin offen und wirkte so beim Einsetzen des Südostpassats wie eine Düse. Wir lasen in Böen 35 Knoten Wind vom Windmesser ab, das ist fast Sturmstärke. Bei diesem Wind machte selbst unser Windgenerator regelmäßig eine Notbremsung, damit unsere Akkus nicht überladen und Moya nicht abhebt - zumindest könnte man das bei den Geräuschen glauben. Moyas Anker hielt zwar wie Bombe, aber durch den Schwell, der sich über 2.5 Meilen aufbauen kann, hüpfte Moya auf den Wellen. „Auf der Leeseite muss es ruhiger sein“ dachten wir und zogen das Eisen aus dem Wasser. Das war bei dem Wind und weil die Kette immer noch an Deck lag - unsere Streicharbeiten waren durch den Regen verzögert- gar nicht so einfach. Aber schließlich war es geschafft und wir hofften auf eine Mooring in der Bucht von Tapuamu. Als wir dort ankamen wehte es immer noch mit 25 Knoten, der Wind fiel hier einfach von den Bergen herab. Das war nicht ganz was wir uns vorgestellt hatten, zumal keine Boje frei war und unser Echolot konstant 20 Meter Wasser unterm Kiel anzeigte. Auch mit der Kette im Kasten wäre es nicht möglich gewesen hier zu ankern, also suchten wir nach Alternativen. Am Aussenriff gibt es hier drei Motus, dazwischen liegen die Korallengärten, wo wir gerne schnorcheln wollten. Laut Cruising guide ist das Ankern hier aber aussichtslos und die Stelle auch wenig geschützt. Wir versuchten es trotzdem, tatsächlich war der Wind hier sogar etwas schwächer als in der Bucht. Einige Bootslängen vor der Sandbank versenkten wir den Haken in 8 Meter Wassertiefe - er hielt auf Anhieb und bestand den Test auch über Nacht.

Heute morgen wehte es immer noch ordentlich. Gut, dass wir Übung im Übersteigen ins Dingi haben, denn das war etwas wackelig heute. Durch das schwappende Wasser ging es hinüber zu den Inseln. Auf der größten gibt es eine Hotelanlage mit Wasserbungalows, die war tabu, bei hunderten von Dollar die Nacht will die Elite unter sich bleiben. Das Motu nebenan tat es auch zum Anlanden und die Korallengärten waren ohnehin im Wasser und das gehört jedem. Mit Kind und Kegel gingen wir Schnorcheln. Joni wollte zwar noch keine Taucherbrille, aber er guckte einfach von Christians Rücken in Wasser. Joshi war voll dabei - ganz ohne Schwimmhilfe. Im Labyrinth der Korallen war das Wasser nur ein bis zwei Meter tief, ideal zum Schnorcheln mit Kinder, denn die bunten Fische sind auch dann ganz nah, wenn man nicht hinunter taucht. Vom Aussenriff kann man sich in einem kleinen Kanal in die Lagune treiben lassen und nebenbei Korallen und Fische schauen. Wir waren wieder mal total begeistert von der Unterwasserwelt. Nur kalt war es heute, Joshi fing schon bald an zu zittern und beendete unsere kleine Wasserexpedition, aber nicht bevor wir Nemo in einer Seeanemone erspäht haben - wow ist das toll.

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15.06.2018 -Fakurava, Tuamotus, Französisch Polynesien

Schwimmen mit den Haien durch den Fakurava Südpass

Auch wenn man im Sand ankert, liegen hier auf den Atollen dazwischen immer wieder Korallenköpfe, an welchen die Kette vorbeikommt. Spätestens bei der nächsten Winddrehung ist dann vorprogrammiert, dass sich die Ankerkette ganz nett um die Korallenköpfe legt und sich dabei unter den Korallen verklemmt. Für die Korallen ist so eine scheuernde Ankerkette natürlich alles andere als gut, und auch für uns wird es äußerst unangenehm, wenn ein bißchen Schwell aufkommt. Moya reißt dann mit ihrem gesamten Gewicht an der viel zu kurzen, unnachgiebig verklemmten Kette, so dass enorme Kräfte auf die am Bug befindlichen Teile herrschen. Wir, die normalerweise Mooring Bojen eher aus dem Weg gehen, waren gestern ganz froh, als eine Boje frei wurde und wir unsere Lady umlegen konnten. Die Bojen hier sehen gut aus mit starken Seilen und waren offensichtlich gut gewartet. Die Dinger sind sonst wie eine Wundertüte, man weiß nie so richtig auf was man sich einlässt. Gut installiert halten sie mehr als unser Anker, aber wer weiß schon bei Festmachen, ob die Boje stabil im Untergrund verankert oder die Seile unter Wasser schon verrottet sind. Zu viele Geschichten über losgerissene, frei driftende Boote poppen da im Kopf auf -manch einer hat so schon sein Schiff verloren. Bevor Moya an den Ball kam, inspizierten wir ihn erst mal. „Alles gut, wir sind ja in Frankreich“ meinte der Capitano. - Ja, und außerdem noch in einem durch die UNESCO klassifizierten Bioreserve, hier müssen die sich mit den Bojen Mühe geben.

Das gesamte Fakurava Atoll ist in Schutzzonen unterteilt, um dieses besondere Ökosystem zu schützen. Hier am Südpass durften wir selbst diese atemberaubende Welt besuchen. Alle 6 Stunden ändern sich die Strömungsverhältnisse im Pass, ein und ausströmendes Wasser wechseln sich ab, unterbrochen durch wenige Minuten Stillwasser. Viele Fische suchen diese Nische, Schwärme von verschiedenster Arten schwimmen in den Strömungen mit dem hohen Nährstoffgehalt. Dazu gehören auch die Zackenbarsche, die eigentlich solitär unterwegs sind, kommen sie jedes Jahr im Juni/Juli zu zig Tausenden in den Fakurava Südpass, um sich bei Vollmond zu paaren. Bis es soweit ist, verweilen sie im Pass und versuchen durch ihre gute Tarnung am Grund zwischen den Korallen zu überleben. Denn nicht nur sie kommen, sondern auch, durch das hohe Nahrungsangebot angelockt, Scharen von Haie. Der Pass ist berühmt für die Wall of sharks, Haie so dicht, dass sie wirken wie eine Wand und entsprechend viele Taucher sind hier unterwegs. Tagsüber ohne Probleme, da die Haie nachts jagen und ohnehin normalerweise vor Menschen Angst haben.

Nachdem der Wind etwas abgeflaut war, schnappten wir Tilly und tuckerten zu Stillwasser in den Pass. Da anschließend der Flutstrom in die Lagune drücken würde, würden wir Schlimmstenfalls in das Atoll hineingespült. Mit den Kindern im Beiboot und der Leine am Arm schwammen Christian und ich an der Wasseroberfläche durch den Pass. Wer hätte gedacht, dass wir mal in durch Haie verpestetes Wasser schwimmen würden? Zumindest mir erschien das noch bis vor Kurzem unvorstellbar. Wir hatten nur wenig Zeit, denn nach 10 Minuten begann schon der Strom einzusetzen und wurde dann immer stärker. Es reichte aber um die großen Tiere 20 Meter weit unter uns am Grund des Passes auf und ab schwimmen zu sehen - zu Dutzenden. Trotzdem gut, dass wir nicht näher dran waren.

Nachdem wir fast bis in die Lagune gespült worden waren, legten wir bei dem kleinen Tauchladen an. Direkt in Passmitte an einer vor der Strömung geschützten Stelle, über einem flachen Riff lagen die Stege. Es war der optimale Ort mit den Kindern zu schnorcheln, in Fischschwärmen zu schwimmen, die vielen bunten Fische zu beobachten und die Blacktip Riffhaie zu bewundern. Joni: „Sind die Haie giftig?“ -Nein - „Kann man die Essen?“ - schön wie einfach so ein Kindergehirn noch funktioniert. Auch Joshua fand sie gut und versuchte ganz aufgeregt hinterher zu schwimmen. Die Bajka Jungs waren auch mit beim Schnorcheln, so dass danach noch ordentlich geräubert wurde. Eine richtige kleine Gang aus vier glücklichen Jungs war da am Start und als es dann auch noch Pfannkuchen für alle gab, waren sie im siebten Himmel - und wir Erwachsenen irgendwie auch.

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18.06.2018:
Kommentar fromMartina & Stefan
Hallo Ihr Lieben, endlich gibt es zu den vielen immer wieder spannenden Reiseberichten auch wieder traumhaft schöne Bilder!! Wir verfolgen natürlich weiterhin Eure beeindruckend schöne Reise und warten jeden Tag auf neue Berichte. In Deutschland genießen wir zwar auch einen sehr intensiven Sommer mit Dauersonnenschein, aber Eure Berichte toppen natürlich immer wieder alles!!! Weiterhin alles Gute und viel Spaß
18.06.2018:
Kommentar fromMoya Crew
Es ist total schön von Euch zu hören. Dass ihr in Deutschland einen schönen Sommer habt freut uns auch, das haben wir noch gar nicht mit gekriegt. Wir freuen uns momentan ganz Besonders über Kommentare, da wir hier am Ende der Welt nur sehr selten Internetzugang haben, aber emails und Kommentare über Kurzwelle empfangen können. Das ist auch der Grund warum es so lange keine Bilder gab.
11.06.2018 -Tahanea, Tuamotus, Französisch Polynesien

Südsee par Excellence...

mit weniger wollte sich Joshua nicht begnügen. Es musste schon ein unbewohntes Atoll sein mit richtigem Sandstrand (auf den meisten Atollen der Tuamotus gibt es nur Strand aus groben Korallenstückchen), kristallklares Wasser mit Sichtweiten unter Wasser von über 50 Meter, bunter Korallenwelten mit kleinen Rifffischen und ein Naturschutzgebiet getaucht in die schönsten sattesten Farben, die man sich vorstellen kann. Das Alles findet man auf der Südostseite von Tahanea, bei einer Gruppe von kleinen Inseln, direkt dahinter donnern mit mächtigem Getöse die Südpazifikwellen an das Aussenriff und türmen sich zu meterhohen Brechern. Gestern wollten wir dem Schwell entkommen, der sich wegen des Westwindes in der Lagune aufbaute und unsere Achorage am Pass in eine ungemütliche schwappende Suppe verwandelte und tuckerten quer über die Lagune in den besser geschützten Süden.

Nach der nicht vorhergesagten Flaute, gab es tatsächlich Westwind und das im Gürtel des Südostpassats, natürlich war der auch nicht in der Wettervorhersage und kam überraschend. Erst heute haben wir herausgefunden, dass die südpazifische Konvergenzzone wohl momentan über den Tuamotus liegt. Wenn das passiert trifft der Südostpassat auf westliche Winde, die durch von Neuseeland nach Westen ziehende Tiefdruckgebiete entstehen. Die Folge ist chaotisches Wetter, von Flaute, über Starkwind bis zu Gewitter, das keiner so richtig vorhersagen kann. Bei uns reichte es für einen steifen Westwind, der mittlerweile nach Süden gedreht und etwas abgeflaut ist, so dass wir hier vor dem südlichen Aussenriff 1a geschützt liegen. Nur das Rauschen der sich brechenden Wellen erinnern uns daran, dass das im Süden vorbeiziehende Tief ordentlich gewütet hat und uns jetzt die Überbleibsel der 8 Meter Wellen vorbei schickt.

Die kleinen Inseln von Tahanea sind wie aus dem Bilderbuch, weißer Sand in türkisblauem Wasser mit grünen Palmen und anderen Pflanzen bedeckt. Davor ist das Wasser flach, hellblau mit dunklen Korallenköpfen dazwischen. Steckt man den Kopf unter die Wasseroberfläche sieht es fast aus wie durchsichtig, wäre da nicht das Licht, das durch die Oberfläche Muster auf den Grund zeichnet. Die Unterwasserwelt kann man durch diese ganz außergewöhnliche Sicht bestens beobachten. Darauf scheint unser Großer gewartet zu haben, bis er heute entschied, dass jetzt wohl ein guter Zeitpunkt ist, um schwimmen zu lernen. Ich hatte ihn vor allem in letzter Zeit immer wieder dazu animiert schwimmen zu üben, aber er hatte wenig Lust die Übungen zu machen. Nachdem ich ihn heute dazu bewegt hatte seine Schwimmweste auszuziehen und er einen Spritzer Wasser in die Augen bekommen hatte, wollte er schon aufgeben. Meine gesamten Überredungskünste brauchte es, dass er es noch einmal mit Taucherbrille und Schnorchel versuchte. Das war der Durchbruch - mit dem Kopf unter Wasser, schwamm er einfach los. Ich vermute, dass er es schon länger konnte, es aber gar nicht gemerkt hatte. Ohne Brille hatte er immer Angst Wasser in die Augen zu kriegen. Natürlich müssen wir jetzt üben und sein Stil erinnert auch noch ein bißchen an einen Hund, aber der erste wichtigste Schritt ist geschafft - er hat Spass zu schwimmen und die Unterwasserwelt zu entdecken. Es kamen auch gleich einige Fische zu kucken vorbei zu seinem ersten Schnochelgang.

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06.06.2018 -Raroia, Tuamotus, Französisch Polynesien

Südseeentspannung

Heute ist schon unser fünfter Tag auf Raroia, wie schnell hier die Zeit vergeht! Moya liegt ohne die geringste Regung im Wasser. Es ist windstill, aber man hört das donnern der Wellen, die auf das Aussenriff prallen. Südlich von Rarioa gab es die letzten Tage starke Winde und Seegang. Der Schwell kommt nun hier in hohen Brechern an. Hinter der Kon Tiki Insel sieht man einen weißen brodelnden Streifen und Gischt, die teilweise meterhoch in die Luft schießt. In der Lagune ist das Wasser spiegelglatt, mal abgesehen vom Planschen der Jungs, die gerade hinter dem Schiff im Wasser mit Wolke, unserem aufblasbaren Delfin, spielen. Christian bastelt an der Kurzwellenantenne und ich sitze im Cockpit, lehne mich zurück und ergebe mich dem süßen Nichtstun. Die Wäsche ist gewaschen, Moyas Unterwasserschiff abgeschabt, die Kabine geputzt, die Kinder sind satt und die Teller können auch noch ein bißchen warten. Genauso hatte ich mir das vorgestellt als wir damals beschlossen die Segel zu setzen und die Welt zu entdecken - Sonne, Palmen, Sand, azurblaues, kristallklares Wasser und einen Mix zwischen aktivem Erkunden, Segeln und Relaxen.

Einfach mal auf der faulen Haut liegen ist toll, hatten wir bisher aber selten. Das ist eigentlich paradox, wenn einer zwei Jahre lang Zeit hat und machen kann was er möchte, könnte man meinen er hat auch Zeit zum Faulsein. Wäre da nicht die Kinder, Moya, tausend Möglichkeiten was man tun könnte und Millionen neuer Orte die man entdecken könnte, könnte unsere Nichtstunrate höher liegen. Die faulsten Tage sind bei uns die Tage auf See, dort will zwar das Boot gesegelt werden, die Kinder versorgt, aber sonst gibt es auf dem engem Raum eingeschränkte Möglichkeiten für Aktivitäten. Trotzdem sind wir nach den Überfahrten oft ein bißchen ko, Schlafmangel, konstante Ausgleichbewegung und das Geschaukele zehren irgendwie auch. Gerade ist einer der wenigen Momente, an denen nichts geplant ist, nichts wichtiges zu tun und die Jungs friedlich sind. Ich könnte jetzt sogar daran denken mir einen Kaffee zu machen, die Kissen zurecht zu machen und ein Buch zu lesen, mitten am Tag oder hinüber zur Insel schauen, um die wunderbare Umgebung zu genießen.

Stattdessen kann ich es mal wieder nicht lassen schreibe erst am Logbuch bis die Hummeln im Hintern zu wild werden. Die Unterwasserwelt lockt mich sch die ganze Zeit. Genauso wie an den letzten Tagen, an denen Christian und ich uns abwechselnd die schönen Kreaturen und Korallengebilde im klaren Wasser anschauten und jedesmal etwas neues Tolles entdeckten. Wenn ich nicht irgendwann total ausgekühlt wäre (ja das geht selbst in dem warmen Wasser hier), könnte ich endlos zwischen den Korallenköpfe schwimmen, den Rifffischen zuschauen und in die bunten Schwärme hineintauchen. Ich sammle also die Jungs ein und wir fahren an Land, das Nichtstun muss noch ein bißchen warten.

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04.06.2018 -Raroia, Tuamotus, Französisch Polynesien

Fena Kon Tiki

Vor dem 60 Seelen Dörfchen ankerten wir in 15 Meter tiefen Wasser. Das ist eigentlich etwas zu tief für uns, da wir nur 50 Meter Kette im Kasten haben und somit in dieser Tiefe nicht genügend Kette strecken können für eine gute Haltekraft des Ankers. Was mich aber noch mehr beunruhigte waren die Boomies - die Korallenköpfe- die es hier sowie überall gibt. Wenn sich bei drehendem Wind die Ankerkette um die Boomies wickelt ist man erst mal gefangen und kann den nicht mehr bergen, da hilft oft nur noch hinuntertauchen und die Kette lösen - undenkbar in 15 Metern ohne Taucherflasche. Naja, es war kein Wind und außerdem standen wir erst mal, also Tilly gewässert und los ins Dorf.

Wir fuhren am Korallenriff vorbei und legten am großen Betonanleger an. Dort standen einige Kinder die versuchten mit selbstgebauteb Angelruten Fische zu fangen. Im Wasser schwammen zwei oder drei ausgewachsene Blacktip Reef Sharks. Die waren ungefähr 1.5 Meter lang und ihre Rückenflosse hatte eine schwarze Spitze, sie waren gar nicht mehr so süss wie die Kleinen aus der Anaho Bucht. Die Einheimischen scheinen nicht sonderlich großen Respekt vor den Haien zu haben, aber mir waren die trotzdem suspekt und machte eine Gedankennotiz „Nachschlagen, ob die Blacktips gefährlich sind“. Vor dem Gebäude am Anleger saß ein älterer Herr im Rollstuhl und schaute aufs Meer hinaus, neben ihm hockte ein jüngerer, dicklicher Mann auf dem Boden und bastelte Muschelketten aus kleinen Schneckenhäusern. Vor dem Haus nebenan verbrannte eine Frau gerade ihren Plastikmüll, ihre Kinder riefen Bon jour! und als sie merkten wir sprechen kein französisch How are you? Die Frau kam auf uns zu und nahm uns unsere Mülltüte ab, unterhalten konnten wir uns leider nicht und ich fluchte mal wieder in der Schule nicht französisch gelernt zu haben.

Unsere kleine Entdeckungstour dauerte nicht lange, es gab einige Häuser, eine Schule, einen kleinen Flughafen, einen Vinispot, den wir nutzten um unseren letzten Logbucheintrag ins Netz zu stellen, und einen Laden vor dem die Blauen Werbeschilder der lokalen Biermarke und Muschelketten aus Austerschalen hingen. Ein Mann stand hinter dem Tresen mit verbundenen Händen und Füssen. Er sprach sogar ein bißchen englisch und meinte es sei eine Hautkrankheit, sei aber schon ganz gut. Citguatera gäbe es hier nicht (später erfuhren wir, dass er schon sechs Vergiftungen hinter sich hat). Brot oder frische Lebensmittel hat er keine und gibt es hier im Atoll nicht, aber er könne uns gefrorenes Toastbrot verkaufen. Das nahmen wir als Überbrückung bis wir wieder selbst Brot backen, unsere Müslivorräte gehen nämlich auch langsam zu neige. Dann setzten wir uns noch an den kleinen Strand und aßen eine Kokosnuss, die wir gefunden hatten, die Jungs spielten im Wasser. Zwei korpulente Damen brachten ihre Stühle, schauten den Jungs wohlwollend zu und freuten sich über unser „Nana“ zum Abschied.

Nach kurzer Erkundungstour über das Riff entschieden wir noch einmal Anker auf zu gehen, um auf der geschützten Ostseite des Atolls die Nacht zu verbringen. Christian startete den Motor, drückte den Knopf der Ankerwinsch. Das leise zuckeln der Winsch begann, aber leider nicht lange, bald hörte man wie schwer sie sich tat die Kette nach oben zu liften, bis sie dann aufgab. Die Kette war gespannt wie ein Flitzebogen und zog Moyas Bug ein bißchen weiter ins Wasser. Wir fingen an Kette nachzulassen, Moya anders auszurichten, wieder hochzuholen. Stück für Stück hatten wir immer ein wenig mehr Kette im Kasten, aber dann war einfach nichts mehr zu machen, wir hingen immer wieder an der selben Stelle bei inzwischen 17 Meter Wassertiefe. Christian setzte seine Taucherbrille auf und meinte „ich schau mir das mal an“. Ich stand am Ankerkasten und überlegte, ob er größenwahnsinnig geworden war und rief noch, ob er nicht wenigstens die Flossen nehmen wolle, aber da war er schon verschwunden. Es dauerte und dauerte und dauert bevor er die Wasseroberfläche durchschlug und nach Luft japste. Er hatte nicht nur geschaut, sondern hatte den Anker vom Korallenkopf befreit, nur am Rückweg wäre ihm fast die Luft ausgegangen. Wir nehmen uns vor in so tiefem Wasser nicht mehr zu ankern.

Mit der Nachmittagssonne von hinten fuhren wir rund 12 km über die Lagune. Christian am Steuer, ich am Bug, die Kinder im Salon. Im Slalom navigierten wir im tiefen Wasser zwischen den Korallenriffen, die immer wieder auftauchten, aber durch die Sonne gut auszumachen waren, in der Seekarte waren sie nicht verzeichnet. Gegen 17 Uhr versenkten wir das Eisen 8 m über Sand im Wasser vor einer kleinen Insel. Fena Kon Tiki, der Endstation der berühmten Kon Tiki, wollten wir dann am nächsten Tag erkunden. Das Kon Tiki Floss war 1947 über den Pazifik gesegelt und war hier bruchgelandet.

Mit Schnorchel und Flossen bewaffnet paddelten wir gestern an Land. Die Insel direkt am östlichen Aussenriff des Atolls war mini, es gab Palmen, pink-weißer Sand, weiße Vögel und einen großen Gedenkstein, zum Andenken an die spektakuläre Landung der Kon Tiki und ihrer Expedition, die von dem Norweger Thor Heyendahl geleitet wurde. Über das Aussenriff wanderten wir ein Stückchen weiter nach Süden, dort lag eine weitere Yacht und wir wollten gerne „Hallo“ sagen. Zwischendurch mussten wir immer Stücke durchs Wasser und tauchten in die schillernde Unterwasserwelt ein. Inzwischen hatte ich von Wikipedia gelernt, dass die Blacktip reef sharks Angst vor den Menschen haben und es nur selten zu kleineren Unfällen kam, wenn sie menschliche Füsse mit Fischen verwechselt haben, so dass das Gefühl nicht mehr ganz so mulmig war, wenn eines der Exemplare in die Nähe kam. Die kleinen Korallenköpfe im Wasser sind farbenprächtige Welten und das zu Hause von vielen kleinen Rifffischen und großen Muscheln die im Inneren in grün, blau, orange oder lila schimmern - wunderschön. Überhaupt war das Schnorcheln hier phänomenal, gleich beim ersten mal Kopf unter sahen wir Nadelfische, kleine Zebrafische, Grouper, kleine gelbe, weiße und blaue Fische, wohin man den Kopf auch drehte wimmelte es und versteckte sich in den bunten vielgestaltigen Korallen.

Später lernten wir Katja und Matthias von der Papillon kennen, die beiden waren schon seit drei Monaten auf Raroia und versorgten uns mit vielen wertvollen Tipps, der Kon Tiki Doku und guter Abendunterhaltung. Die Kinder waren ganz hinweg, mal wieder deutsche Gäste zu haben, so dass sie fast nicht ins Bett zu kriegen waren. Als sie dann doch im Schlummerland waren, versumpften wir Erwachsenen im Cockpit und genossen die laue Nacht. Es ist immer wieder spannend neue Blauwassersegler kennen zu lernen, wirklich alle haben eine interessante Geschichte zu erzählen.

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23.05.2018 -Taiohae, Nuku Hiva, Marquesas, Französisch Polynesien

Am Wind nach Taiohae

Nach den beiden aktiven Tagen hatten wir es gestern ganz langsam angehen lassen. Nach dem Frühstück wollten die Kinder wissen wie die Kariesbakterien Löcher in die Zähne machen und schauten sich ein Filmchen dazu an. Während dessen ließ ich das Paddle Board uns Wasser und ging auf Erkundungstour entlang der Bucht. Schon vom Board aus konnte man die Korallen und viele bunte Rifffische erkennen. Der Blick unter die Wasseroberfläche war noch beeindruckender. Ich fand, dass es ein großartiger Ort für eine erste Schnorchelstunde mit Joshi ist.

Joshi fand es ganz toll jetzt einen echten Schnorchel zu besitzen, aber als wir dann dazu kamen den Kopf unter Wasser zu stecken zögerte er dann doch - wie immer wenn wir etwas neues versuchen. Ich packte Joshi auf das Board setzte ihm die Taucherbrille und den Schnorchel auf und paddelte zum Riff. Dort legte Joshi sich rechtwinklig über das Brett und konnte so die Taucherbrille erst auf das Wasser legen, bis er schließlich, total beeindruckt von der Unterwasserwelt und der Tatsache ganz normal mit dem Schnorchel atmen zu können, den Kopf nach unten gleiten ließ. Wir sahen ein Sammelsurium von kleinen und mittelgroßen Rifffischen, gelbe, blaue, gelb-blau gestreifte, schwarz-gelb gestreifte, Schwarze mit weißem Kopf, lilafarbene und viele mehr. Leider war der Himmel bedeckt und die Farben waren etwas gedeckt, bei wolkenlosem Himmel wäre das Schauspiel bestimmt noch faszinierender gewesen. Wenig später fing es an zu regnen und wir gingen zum buddeln zum Strand - nass waren wir ja ohnehin schon und der Regen ist hier nicht kalt. Der Blick über die Lagune war ja wirklich super, aber hier im seichten Wasser zu plantschen war fast noch besser sogar bei Regen. Joshi hatte auf Schwimmübungen überhaupt keine Lust und spielte lieber mit Joni im Sand und im flachen Wasser. An Land lagen Kokosnüsse und Zweige herum, die die beiden mit einbauten. Neben der Sandburg entdeckte ich im flachen Wasser zuerst einen Rochen, dann erst einen später mehr als 5 Minihaie. Mein anfänglicher Schreck hielt nicht lange an, die Haie waren wirklich klein und nahmen schnell reiß aus, wenn man näher kam. Die Polynesin, die gerade dabei war in die Lagune zum Baden zu gehen, sah wohl trotzdem meine Skepsis. Sie erklärte mir, dass es keine großen Haie hier gäbe und die kleinen völlig harmlos seien.

Wir genossen den Tag in der Lagune und gingen dann heute Morgen Anker auf, um Nuku Hiva halb zu umrunden. Wir wollten gerne von Anaho auf der Nordseite nach Taiohae, dem Hauport, auf der Südseite der Insel. Hierfür hieß es, gegen Wind, Welle und Strömung arbeiten und mal wieder hart am Wind unterwegs sein. Wir kreuzten mit dichten Segeln bis wir das Kap an der Ostseite von Nuku Hiva hinter uns gelassen hatten und bogen dann nach Süden ab. Hinter dem Kap kam uns die Tada entgegen, die wir schon öfter getroffen hatten.

Der kurze Chat über Funk hatte was, es war wie alte Bekannte wieder zu treffen. Später als wir dann in Taiohae im kleinen Seglerbistro saßen und nach kurzem zwei weitere bekannte Bootcrews bei uns am Tisch standen und schnackten, dachte ich, dass es doch irgendwie seltsam ist an einen neuen Ort zu kommen, dort aber trotzdem viele bekannte Gesichter zu treffen. Die Segler Community ist klein, man kennt zwar nicht jeden, viele trifft man aber öfter und kommt unglaublich schnell in Kontakt - wir haben ja alle die gleiche Leidenschaft und eine ähnliche Reise vor uns.

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09.03.2018 -Banedup, San Blas, Panama

Capitano außer Gefecht

Um das Beste aus unseren 3 verbleibenden Tagen auf San Blas zu machen, tuckerten wir mit Moya nur um die Ecke und schmissen den Anker vor Dog Island. Dog Island ist sehr touristisch, hierher kommen die Boote vom Festland und spucken Bootladungen von weißen Touris aus, die den Tag hier auf der Insel verbringen, um Sonnen zu baden, zu schnorcheln und sich Rum aus Kokosnüssen schmecken zu lassen. Vor Dog Island ist in den 1950ziger Jahren ein Lastenschiff auf Grund gelaufen und liegt seitdem im kristallklaren Wasser. Es ist besiedelt von Korallen in allen Farben und ist so Anziehungspunkt für bunte Rifffische und Touristen gleichermaßen.

Auch wir wollten ein bißchen Schnorcheln im Wrack und schwammen durch den alten Maschinenraum und zwischen den Wrackteilen umher. Neben den vielen kleinen bunten Fischen, die man hier in vielen Riffen trifft, waren am Wrack auch überraschend große Exemplare unterwegs. Es war wieder einmal umwerfend in die andere Welt da unten abzutauchen. Als wir gerade aus der Unterwasserwelt auftauchen wollten, hörte ich Christian stöhnen und sah gleich darauf wie er sich an den Fuss fasste. Er war bei einer Schwimmbewegung gegen eine scharfe Wrackkante gestoßen und hatte sich einen tiefen, 5cm langen Schnitt an der Fussohle zugezogen. Ich stützte den Capitano und wir humpelten aus dem Wasser zu unserer Strandmatte. Die Wunde blutete nicht so schlimm wie ich gedacht hätte, aber genug dass unsere Touristennachbarn uns mit Wunddesinfektionsmittel versorgten und wir von den Gunas eine Kompresse und Mullbinde auftreiben konnten. Nach dem anfänglichen Schock, versorgten wir den Schnitt und stellten erleichtert fest, dass der Fuss keinerlei Bewegungseinschränkungen hatte. Nun humpelt und springt unser tapferer Skipper durchs Schiff, wo er leider bis auf Weiteres bleiben muss, um zu verhindern, dass die Wunde sich infiziert.

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