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13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.2019 11:45 UTC+2
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Logbucheinträge zu Karibik

04.02.2018 - Piscadera, Curacao

See you later!

2 Wochen sind tatsächlich schon um, so dass sich Oma und Opa heute morgen bei uns verabschiedet haben. Es war super sie für einige Zeit an Bord zu haben und sie an unserem Bootleben teilhaben zu lassen. Wie jedes Mal haben wir die Zeit mit Gästen an Bord genossen. Jedes Mal merken wir dann noch mehr wie sonst wie schön es ist einfach morgens nach dem Frühstück ins Wasser springen zu können oder bei lauer Brise und glatter See in den Sonnenuntergang zu segeln. Gleichzeitig stellen wir aber auch immer wieder fest, dass das Leben an Bord doch oft etwas komplizierter ist wie an Land. Abspülen, Wäsche Waschen, Duschen und sogar auf die Toilette gehen ist nicht ganz so einfach wie wir das von zu Hause kennen. Mehrere Kilometer bis zum nächsten Brot oder Supermarkt zu laufen ist für uns inzwischen normal, sorgte aber bei unseren Gästen schon das ein oder andere Mal für überraschte Blicke. Selbst von Bord zu gehen mit unserem kleinen Dingi kann zu einem kleinen Abenteuer werden. Uns auch bewusst wie privilegiert wir sind, mit der oft mangelnden Privatsphäre an Bord und den Bewegungen von Moya gut klar zu kommen. Aber am meisten sind wir darüber froh, bei normalen Bedingungen nicht wirklich schlimm seekrank zu werden. Unsere Reise wäre vermutlich nicht halb so schön, wenn vor allem die Kinder sich vor jeder Passage vor Seekrankheit fürchten müssten.

Heute steht der nächste Hüpfer bevor, wir haben bereits den Papierkrieg bewältigt und sind zurück an Bord. Wenn ich gleich das Tablet zu klappe, ziehen wir den Anker aus dem Wasser, setzen Segel und drehen Moyas` Nase nach Westen. Unser nächstes Ziel ist Santa Marta in Kolumbien, wo wir vermutlich in 3 Tagen ankommen werden. Da die Wettervorhersage recht viel Wind und Welle ansagt, wird es etwas ruppiger werden. Wundert Euch also nicht wenn ihr erst wieder etwas von uns hört wenn wir angekommen sind. Einträge schreiben macht mein Magen nur bei milden Bedingungen mit.

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06.02.2018:
Kommentar from Andre Rüegg, SY Mirabella
Ich wünsche euch guten Wind für diese Passage!
02.02.2018 - Spanish Water, Curacao

Autos, Flamingos, Dschungel und alte Herrenhäuser

Das ist die Kurzzusammenfassung unserer Curacao Entdeckungstour auf dem Landweg. Wir sind hier auf Curacao etwas eingeschränkt die Insel vom Seeweg zu erkunden. Das liegt daran, dass Ankern nur an einigen sehr wenigen Plätzen erlaubt ist und es auch keine weiteren Anlege- oder Mooringmöglichkeiten gibt. Da wir normalerweise Moya schnappen und dahin fahren wo es uns gefällt, ist es sehr ungewohnt nun auf nur wenige Orte limitiert zu sein. Mit den Minibusen, die hier überall über die Insel heizen, kann man zwar gut in die Stadt fahren, aber um längere Strecken über die Insel zurücklegen sind auch sie nicht geeignet. Um unseren Bewegungsradius zu erhöhen und ein bißchen mehr von der Insel kennen zu lernen, haben wir uns gestern ein Auto gemietet.

Gleich nach dem Frühstück sind wir Richtung Westen gestartet, wir wollten gerne bis an das Westende der Insel fahren und uns den Christoffel Nationalpark anschauen. Spanish Water liegt fast am Ostende der Insel, so dass wir mit dem Auto die fast gesamte Insel überquerten und über 50 Kilometer zurücklegten. Wir waren überrascht wie stark die Insel bebaut ist, von Spanish Water arbeiteten wir uns 1 Stunde lang vorwärts bis wir in ein Gebiet kamen, in dem Büsche die Häuser ablösten. Unsere Fahrt ging stellenweise etwas zäh, da wir im Verkehr festhingen. Auf Curacao scheint jeder mindestens ein Auto zu haben, zumindest sind die Straßen voll von tauschenden 4 rädrigen Vehikeln. Auf dem Weg nach Westen hielten wir bei den alten Salinen an und beobachteten die Flamingos, die sich hier niedergelassen haben. Im flachen Wasser gab es wahnsinnig viele Quallen, die sich total witzig auf den Kopf stellten und ihre Fäden im Wasser nach oben treiben ließen. Auf den ersten Blick sah das aus wie bräunliche, grünliche und bläuliche blumenkohlartige Pflanzen. Die Kinder haben sich einen Spass daraus gemacht und haben die Wirbellosen etwas geneckt um sie zum Schwimmen zu bewegen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in einer kleinen abgeschiedenen Bucht, der Daaiboolbay, wo sich Sonnenhungrige, Taucher und Schnorchler an einem tollen Strand treffen, ging es weiter bis an die Westspitze der Insel. Dort stand auch gerade der Scuba Bus, mit dem man über die ganze Insel fahren kann und sich von einer fantastischen Tauchlokation zur nächsten bringen lassen kann.

Christian und ich hatten vor einigen Tagen kurz überlegt einen Tauchkurs zu machen, da Curacao und nochmehr Bonair absolute Highlights unter Wasser zu bieten haben. Da wir später nur Single tauchen hätten können, wegen der Kinder, haben wir uns dagegen entschieden, werden das aber bestimmte noch irgendwann mal nachholen. Für jetzt ist Schnorcheln genial, da können alle dabei sein. Als wir beim Christoffel Nationalpark ankamen war es schon früher Nachmittag, unsere Mägen knurrten und das kleine Cactus Cafe sah so verlockend aus, dass wir uns im Schatten niederließen, Kaffee und Limo tranken und einen weltklasse Salat aßen. Um 14 Uhr wollten wir dann auf eine kleine Wanderung aufbrechen. Daraus wurde leider nichts. Wer konnte denn schon ahnen, dass der Park schon eine halbe Stunde zuvor seine Tor zuschließt und keinen mehr hinein läßt. Sogar das kleine Museum war mit schweren Holztüren und Metallriegeln verrammelt. Nur auf die Esel und Wildschweine konnten wir noch einen Blick werfen, bevor plötzlich auch dieses Tor zu war. Still und heimlich hatte das Personal die Schotten dicht gemacht und war wie vom Erdboden verschluckt. Da standen wir etwas betröppelt, wir hatten uns so darauf gefreut Curacaos andere hügelige Seite kennen zu lernen und die kleine Tropfsteinhöhle zu besichtigen. Auf dem Weg zurück zu Moya kamen wir zufällig an einem Schild Hofi Pastor vorbei, wir hatten keine Ahnung was das sein sollte, hielten aber spontan an. Es war ein kleiner Naturpark, so dass wir doch noch ein bißchen durch die Wildniss laufen konnten und einen atemberaubenden 800 Jahre alten Baum, dichtesten Urwald und Hügel bewachsen mit tausend und einer Kaktee erkunden konnten. Spontan war heute mal wieder unbezahlbar!

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31.01.2018 - Punta Santa Barbara, Curacao

Eigentlich fast überhaupt nicht!

War schon das zweite Mal die Antwort auf meine morgendliche Frage "Wie habt ihr geschlafen?". Moya lag auf der Leeseite (der Wind abgewandten Seite) von Klein Curacao. Die kleine Insel befand sich zwischen den Atlantikwellen und dem von Osten wehenden Trade Wind, ansonsten gab es keinerlei Deckung und einige ganz penetrante Wellen suchten sich ihren Weg um die Insel herum. Entsprechen bewegte sich Moya leicht von einer Seite auf die andere. Was wir kaum merkten und uns nur noch besser schlafen ließ, war für die Großeltern, die erst das zweite Mal in ihrem Leben für mehrere Tage an Bord eines Segelschiffes lebten, nachts nur schwer zu ertragen. Zwei weitgehend schlaflose Nächte nach unserer hard am Wind Schneckenetappe gegen den starken Äquatorialstrom nach Klein Curacao waren nur schwer durch den weißen Sandstrand und das glasklare, türkisfarbene Wasser wieder weg zu machen. Mit müden Augen sieht man eben auch den schönsten Ort nicht von seiner besten Seite. Offensichtlich dauert es länger für gestandene Landbewohner bis die Seebeine letztendlich irgendwann gefunden werden. Nun hatte auch noch die Atlantikwelle an Fahrt zugelegt, so dass das Anlanden am Strand zu einem kleinen vermutlich nassen Abenteuer geworden wäre, das bestimmt nicht auf der Habenseite der positiven Erlebnisse abgespeichert werden würde. Deshalb beschlossen wir anstatt noch einmal einen Besuch auf der kleinen Insel zu machen, lieber Moyas' Hintern in den Wind zu drehen und uns 11 Meilen nach Curacao zurück spülen zu lassen.

Wir setzten nur das Großsegel und segelten dieses Mal mit Wind, Strom und Welle von hinten. Die ersten Meilen waren dennoch etwas holprig, da die 2 bis 3 Meter hohe Atlantikwelle sich von links und rechts um Klein Curacao herum arbeitete und teilweise regelrechte Wasserlöcher durch Überlagerungseffekte entstehen ließ. Bald waren wir aber so weit von der Insel entfernt, dass Moya über die Wellen surfte und nach nicht einmal 2 Stunden schmissen wir bereits den Anker in der Fuik Baai, einer durch vorgelagerte Landzungen sehr geschützten Bucht. Moya lag hier wie in einem Ententeich und machte nicht den Hauch einer Bewegung, was zur angenehmen Nachtruhe der Crew erheblich beitrug. Um auf der Habenseite zu bleiben, ging es gestern nur 2 Meilen weiter Richtung Norden, bis an die Einfahrt nach Spanish Water, wo sich direkt am Meer die Santa Barabara Plantation befindet. Es handelt sich dabei weniger um eine Plantage als mehr um ein schickes Hotel mit Pool, Golfplatz und einem Bootsanlegersteg davor. Wenigstens eine Nacht wollten wir unseren tapferen Kurzschläfern hier gönnen. Moya ist fest angebunden an dem Steg, von dem man ganz unkompliziert ohne Dingi an Land kommt, wo wir alle Annehmlichkeiten der Hotelgäste teilen dürfen. Die beiden Jungs liegen schon gleich nach dem Frühstück im Pool. Joshua macht große Schritte in Richtung Schwimmen lernen und hat seine Leidenschaft fürs Schachspielen entdeckt, mit Figuren die fast so groß sind wie er selbst.

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28.01.2018 - Klein Curacao

Seeruinen

Betreten stehen wir heute an der Ostküste von Klein Curacao. Dort liegen die Überreste eines vor 40 Jahren angestrandeten Frachters. Vom Bug waren nur noch vereinzelte Rostteile übrig, die über den felsigen Strand verteilt lagen. Das Heck mit dem Schiffshaus lag noch wie eine Ruine im Wasser. Alles war mit einer dicken Rostschicht überzogen, die Farbe des Schiffes war nicht mehr zu erkennen. Die heute großen Wellen des karibischen Meers rauschen von der Ostseite heran und schlagen in gigantisch, weißen Fontänen in das Wrack ein. Manchmal sind sie so groß, dass sie bis an Deck reichen und das Wasser aus Löchern dann seinen Weg wieder ins Meer zurück sucht. Nach einigen wenigen Schritte weiter nach Norden standen wir bereits vor der nächsten Schiffsruine, die uns noch betroffener machte. Es waren die Überreste eines Segelschiffes, das da auf der Seite lag. Der Mast und die Aufbauten waren abgeschraubt, weil jemand sie noch gebraucht hat, aber der Rumpf, unten aufgeschlitzt, lag da noch. Durch die zerstörten Fenster konnte man ins Innere schauen und sah man noch den schönen Teakfussboden, ein altes Segel und sonstige Trümmer und dachten "ohje, die liegt noch nicht so lange hier". Warum so eine schöne hochseetaugliche Yacht hier angestrandet war wissen wir nicht, vielleicht war es Sturm, vielleicht war sie zuvor schon aufgegeben worden? An navigatorischen Problemen konnte es eher nicht liegen, stand doch in der Mitte der Insel ein großer Leuchtturm mit mehr als 10 nm Reichweite. Ich stand Minuten vor den Überresten des Schiffes und dachte an die Seeleute, die hier auf so ungute Weise angekommen waren. Meine tägliche Ration an Respekt für die See war somit für die nächsten Tage schon mit eingesammelt.

Auf unserer Inselerkundung mussten wir einfach auch den Leuchtturm besichtigen. Der Leuchtturm ist noch voll in Funktion, allerdings ist vom einstig großzügigen Leuchtturmwärterhaus nicht mehr viel mehr übrig als die Wände mit einem Dach darüber, dazwischen liefen kleine Einsiedlerkrebse und Eidechsen herum. Die Treppe bis hinauf in den Turm war noch gut in Schuss, so dass die Jungs nicht unten zu halten waren. Oben pfiff der Wind durch die offenen Fenster. Nach den Ruinen wendeten wir uns erfreulicheren Themen zu und gingen zum "schönsten Strand von Curacao", badeten und schauten den Kitesurfern zu wie sie am Strand hin und her sausten und eine Akrobatikcompetition veranstalteten. Nachdem die ganzen Tagesausflügler wieder auf ihre Boote verpackt sind und in Richtung Curacao ablegten, genießen wir jetzt die Insel fast für uns allein. Gestern Abend hatten wir Besuch von Schildkröten, heute morgen von zwei Dutzend Delfinen und sind gespannt ob noch wer vorbei schaut.

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27.01.2018 - Klein Curacao

Tugboat

Spanish Water ist eine dreizackförmige Bucht - oder eigentlich mehr ein See- der über einen Kanal mit dem Meer verbunden sind. Rings um die Bucht stehen viele Villen von Menschen, die offensichtlich sehr viel Geld haben. Es gibt einige Restaurants und täglich fährt ein Shuttle zum Supermarkt. Es ist also der ideale Ort für Yachties, da die Boote hier sehr geschützt liegen und sich nur bewegen, wenn eines der Superracer-Dingies vorbei heizt. Man sieht den Schiffen an, dass einige hier auch dauerhaft liegen während die Eigner am Schiff arbeiten oder sogar nach Hause gefahren sind. Einziger Nachteil, vor allem für Familien, ist, dass es direkt in der Bucht keinen schönen Strand zum Baden gibt.

Ich hatte aber gelesen, dass einer der schönsten Schnorchelspots von Curacao in der Nähe ist. Nach dem Motto, wo man Schnorcheln kann, kann man auch Baden, haben wir uns auf die Reise gemacht. Wenn wir zum Strand wollen, ist unser kleines Dingy Tilly immer grundsätzlich voll. Die Schuhe wollen mit, die Strandmuschel, Strandspielsachen, Strandmatten, Badesachen, Getränke und was zu Essen. Und dieses Mal auch Marlene und Werner. Nach ein bißchen Schachteln fanden wir schließlich alle Platz im etwas tiefer gelegten Bötchen und sind an Land getuckert - das muss ganz schön witzig ausgesehen haben. Am Meer sind wir an einen öffentlichen Strand gekommen, der war zwar nicht sehr schön, aber es gab Wasser zum Baden und ein bißchen Sand zum Buddeln, so dass die Kinder nicht weiter zu bewegen waren. Joshua und Jonathan hatten einen großartigen Nachmittag mit ihren Großeltern am Wasser, während Christian und ich auf die Suche nach Tugboat gingen.

Wir gingen am alten Fort vorbei und dann waren wir auch schon da. Auf einem Stein war das Tauchersymbol aufgemalt und direkt daneben gab es eine kleine Bar, die Tauchequipment verlieh. Vom Strand aus schwammen wir in weniger als 10 Minuten zu dem untergegangenen Schlepper. Jetzt ist er die neue Heimat von Hunderten von Fischen. Deshalb und da er nur in 5 Meter Wassertiefe liegt ist er ein hervorragendes Erkundungsobjekt für Schnorchel und Taucherbrille. Da der Himmel bedeckt war, drang nur wenig Licht ins Wasser und es war relativ dunkel. Unser Freigang war trotzdem der Hit, nicht nur weil wir zu zweit unterwegs waren, sondern auch, weil wir in Schwärmen von dunkel-bunten Fischen schwammen und das am Grund liegende Wrack inspizierten. Schließlich tauchten wir mit blauen Lippen aus dem 26°C Grad warmen Wasser auf und sammelten die Großeltern und Kinder ein, die inzwischen nicht nur gebadet und gespielt hatten sondern auch mit Eis und Lollies verwöhnt wurden.

Weil die nächsten Tage Wind, Strömung und Welle weiter zunehmen sollen, sind wir bereits heute frühzeitig in Richtung klein Curacao aufgebrochen. Nicht nur Moya hat schwer gegen die Elemente gearbeitet, auch ihre Crew wurde durchgeschüttelt, als unsere Lady immer wieder in die Wellen gestampft ist. Am Spätnachmittag waren wir dann alle froh, als wir den Anker versenkten. Der 13 Meilen Quickie hat am Ende fast den ganzen Tag in Anspruch genommen, aber für ein Bad von Moyas' Heck mit Kindern, Oma und Schildkröten hat es noch gereicht.

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25.01.2018 - Spanish Water, Curaçao

Aufkreuzen rückwärts

Damit Moya nicht anfängt Wurzeln zu schlagen haben wir heute morgen die Piscadera Bucht hinter uns liegen lassen. Die ganze Family ist inzwischen an Bord, Joshua, Jonathan, die Großeltern, Christian und ich. Weil meine Eltern keine geborenen Seeleute sind, wollten wir es langsam angehen lassen und nur einen kleinen Schlag ins südöstlich gelegene Spanish Water segeln. Der Trade Wind kam schon die letzten Tage, so wie fast immer hier, aus Osten. Dementsprechend ist das auch die Richtung aus der der Schwell um die Insel schwappt. Seit langem, war heute also mal wieder ein am Wind Segeltag. "Das ist zwar nicht ganz so toll für Segelnoobies, da die Bootsbewegungen hart am Wind, mit Welle von vorn doch etwas ruppig sind, aber dafür ist der Spuk nach 2 Stunden vorbei" dachte ich noch bevor es los ging.

Außerdem wollten wir in den nächsten Tagen gerne noch nach Bonair segeln, da die Insel zum Tauchen und Schnorcheln exzellente Bedingenden bietet. Bonair liegt 30 nm östlich von Curacao, also war unser Trip heute entlang der Küste die Generalprobe vor der Premiere. Der Wind war heute nicht ganz so stark wie die Tage davor, so dass wir fröhlich aus der Piscadera Bucht hinaus segelten. Schon nach wenigen Metern war aber klar, dass unsere Fahrt ein kleiner Kampf werden würde. So hart wie möglich tasteten wir uns an den Wind heran, der nun eben exakt von da kam wo wir hinwollten. Die Wellen von vorne stoppen Moya immer wieder auf, so dass wir nur ca 3 Knoten Fahrt durchs Wasser machten. Ich stand am Ruder und drehte mich ab und zu um, dabei fiel mir auf, dass wir zwar Abstand von der Küste bekamen, uns aber fast nicht in Richtung Südosten voran arbeiten. Wir versuchten es lieber noch einmal auf dem Backbordbug. Aber auch hier war die Abdrift so stark, dass wir zwar wieder zurück an der Küste waren, dafür aber auch wieder direkt vor der Piscadera Bucht lagen. Christian begutachtete unseren Track auf der Seekarte und kommentierte "wir fahren effektiv rückwärts". Die Strömung die hier an der Insel vorbei fegt, war so stark, dass sie Moya für jeden gewonnen Meter einen Meter zurück setzte. Da wir nicht komplett ausreffen wollten und auch nicht 10 oder mehr Stunden am Wasser gegen Wind und Welle arbeiten wollten, schmissen wir schließlich Henry an. Es war ohnehin mal wieder an der Zeit, dass er auf Touren kam, sonst brauchten wir ihn schon seit Monaten nur zum An oder Ablegen.

Inzwischen sind wir angekommen, aber unser Bonair Trip ist in meilenweite Ferne gerückt. Bis zur nächsten Insel zu motoren finden wir nicht ganz richtig und segeln wird in dieser Konstellation auch nicht ganz einfach. Schade! Aber immerhin habe ich gestern, das erste Mal seit wir auf Curacao sind, die Taucherbrille geschnappt und war Fische kucken. Kaum war ich im Wasser, war ich schon total begeistert. Die Sonne schien ins Wasser und erleuchtete die Unterwasserwelt, ich konnte Duzende Meter weit sehen, außerdem gab es hier am Strand hunderte von Verstecke, die ein regelrechter Anziehungspunkt für die Fische sind. Wahrscheinlich gibt es hier nicht die Fischvielfalt von Bonair, aber Schnorcheln ist hier trotzdem weltklasse. Gleich bei meinem ersten Schnorchelgang direkt vom Strand aus, habe ich neben den vielen kleinen bunten Fischen auch einen kleinen Hai, 2 riesige Papageienfische und einen Steinfisch gesehen.

Zu diesem Eintrag gibt es 2 Kommentare.
27.01.2018:
Kommentar from Hans und Edith (Weidner)
Verfolgen fasziniert und voller Bewunderung euer Reiseabenteuer. Grüße an Marlene und Werner den Schisser(Meeresangsthase)
30.01.2018:
Kommentar from Moya Crew
Schön, dass ihr aus der Ferne mitfiebert. Grüße auch von unseren beiden ersten Offizieren Werner und Marlene.
23.01.2018 - Piscadera, Curacao

Kleine Segelauszeit

Seit vorgestern morgen stehen wir in der Piscadera Bucht, gleich neben dem Hilton Hotel - in dem die Großeltern eingecheckt haben - und haben Moya noch keinen Zentimeter bewegt. An Land und der Küste bläst der Wind kräftig, aber hier vor Anker spüren wir kaum etwas davon. Moya liegt so ruhig als seien wir in einer Marina. Einen kleinen Nachteil gibt es aber, es ist ziemlich heiß an Bord, so dass wir nachts schwitzen, weil wir das letzte kleine Lüftchen auch noch mit den Fliegengitter vor die Luken ausgesperrt haben, um nicht lebendig aufgefressen zu werden. Die Kinder finden es genial mal nicht im Meer sondern im Pool zu plantschen und den Fernseher von Oma und Opa am Nachmittag zu missbrauchen, wenn es zu heiß ist. Es geht also bei uns momentan noch gemächlicher zu als normalerweise.

Selbst für Wäsche waschen, Putzen und Moyas' To Do Liste bleibt noch jede Menge Zeit und das beste daran ist, dass es sogar ein bißchen Spaß macht hier an Bord die Dinge zu erledigen, wenn die beiden Kurzen nicht zwischen den Beinen herumklettern und alles wieder durch einander bringen. Moya sieht inzwischen wieder so stattlich aus, dass wir es sogar gewagt haben, Besuch mit an Bord zu bringen. Claudia und Christoph haben uns beim Einlaufen gesehen und uns ein großartiges Angebot gemacht für das wir uns gerne bedanken wollten. Die beiden sind auch leidenschaftliche Segler, deshalb wussten sie wieviel Geschleppe und Gerenne ein Einkauf ohne Auto sein kann, und haben uns kurzer Hand mit ihrem Leihwagen zum nächsten Supermarkt gebracht. Es war ein riesiger Markt bestückt mit vielen niederländischen Produkten, als gab alles was wir schon so lange nicht mehr hatten: Gouda, gekochter Schinken, Salami, Eis, Äpfel und sogar Pfirsiche. Da alles auch noch halb so teuer war wie auf den anderen karibischen Inseln, konnten wir gar nicht mehr aufhören einzuladen bis unser Einkaufswagen am Ende randvoll war.

Gestern haben wir unseren zweiten Versuch gestartet an ein Anchor Permit zu kommen und sind leider wieder gescheitert. Die Behörde zieht momentan um, so dass wir den ganzen Weg umsonst gemacht hatten. Aber wenigstens waren dieses Mal die Kinder nicht dabei. Das holländische Sea Research Ship lag immer noch am Kai und dieses Mal konnten wir tatsächlich den ersten Offizier dazu überreden uns herum zu führen. Momentan fährt die Pelagia unter dem wissenschaftlichen Projekt NICO in 12 Etappen über den Atlantik durch die Karibik und wieder zurück nach Texel (Holland). Die Wissenschaftler sammeln dabei Wasser und Sedimentproben vom Grund des Atlantiks (in bis zu 8000 Meter Tiefe) um zu erforschen wie sich der Klimawandel auf den Ozean auswirkt. 11 Mann Crew und 14 Wissenschaftler leben und forschen zusammen an Bord. Ich war ganz aufgeregt, das Zusammenspiel von high Tech Science und der Grobmechanik der großen Schiffsmotoren, Kräne und schwerem Equipment für die Probennahme zu sehen. Und offensichtlich war nicht nur ich begeistert, die kleine Doktorandin, die daran arbeitet wie sich der erhöhte CO2 Gehalt im Wasser auf kleine Schneckentierchen (ich habe den Namen vergessen) auswirkt, ist schon seit 7 Wochen an Bord und strahlte immer noch als sie über das Projekt sprach. Sie wird zwar seekrank, aber wofür gibt es Medikamente, die Zeit die Sie hier an Bord hat, muss genutzt werden. Unser kleiner Ausflug in die Stadt war also doch noch erfolgreich gewesen.

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25.01.2018:
Kommentar from sarah
soooo toll! endlich hab ich mal wieder geschmökert und bin (wie immer) begeistert von euren abenteuern und bildern! lg aus nz :-)
25.01.2018:
Kommentar from Dieter
Ich habe einen uralten Segelfreund, Jogi, der schon sehr lange in Panama lebt und eine guten Draht zu vielen Marinas und vor allem auch zu den Kunas auf San Blas hat. Ich werde ihn informieren, dass ihr in der Gegend sein werdet. Er kennt die Moya sehr gut und würde sich sicher sehr freuen, sie wieder zu sehen und euch kennenzulernen. Und wenn ihr Tips oder Hilfe braucht, seid ihr an der besten Adresse. Tel. und Mail schicke ich an eure E-Mail-Adresse. Alles Gute, Dieter
26.01.2018:
Kommentar from Moya Crew
Liebe Sarah, schön, dass Du immer noch Zeit findest trotz großer Fahrt und Baby Franz auf unsere Seite zu schauen. Das freut mich sehr. Grüße zu Euch Kiwis. Lieber Dieter, einen Kontakt in Panama, wäre wirklich große klasse! Vielen Dank für Euren noch immer unermüdlichen Support. Das wissen wir sehr zu schätzen.
21.01.2018 - Piscadera Bay, Curacao

Auf Wiedersehen Venezuela oder zurück in der Zivilisation

9 Uhr: Wir sind gerade mit dem Frühstück fertig und ich habe einen ziemlich dicken Kopf. Christian packt deshalb die Kinder ein und fährt ohne mich zum Strand. Joshua ist ganz wild darauf die Asche, die die Jungs gestern mit Sand gelöscht haben, auszugraben. Es ist einer der seltenen Momente allein Bord. Statt wie sonst die Ruhe zu nutzen um Aufzuräumen oder zu Putzen, lege ich mich heute ins Cockpit in den Schatten unseres Binimis. Ich lausche dem leisen heulen des Windes uuuuuuu, der über Nacht zugenommen hat und inzwischen mit 20-25 Knoten weht und denke an die bevorstehende Passage. Eigentlich bin ich noch nicht bereit diesen wundervollen Ort schon wieder zu verlassen. Obwohl man meinen könnte eine Sandinsel ist wie die andere, gäbe es hier noch sooo viel zu entdecken, da die Tiere, das Wasser und die Landschaften eben doch alle ein wenig anders sind. Joshua und Jonathan zählen schon seit einer Woche die Tage rückwärts bis sie ihre Großeltern wieder sehen können und Joshua war ganz erbost als er erfuhr, dass wir über Nacht nach Curacao fahren würden, weil er dachte so dauert es einen Tag länger. Bleiben ist also keine Option, wir werden gegen Mittag starten und planen ungefähr 24 Stunden später anzukommen.

1:30 Uhr: Ich bin mal wieder auf Nachtwache. Der Sternenhimmel oben und auch unten im Wasser (die luminizierenden Algen) ist mal wieder sehr beeindruckend. Mit steifer Brise und Wellen von hinten fliegt Moya geradezu Richtung Westen. Nach 13 Stunden liegen schon hundert Meilen hinter uns (fast 8 Knoten im Schnitt), so schnell waren wir noch nie. Christian meinte bei der Abfahrt noch "es ist unmöglich, dass wir bei Dunkelheit ankommen werden" mittlerweile sind die Chancen für unmöglich ganz gut. Bonair liegt bereits querab und ich schalte erleichtert unseren AIS Sender endlich wieder an. Auf Los Roques haben wir viel mit den Einheimischen über die Piratenproblematik gesprochen, auf Los Roques gab es tatsächlich noch nie einen Zwischenfall, aber am Festland besonders im östlichen Teil des Landes in Festlandnähe sind definitiv einige unterwegs, auch wenn die Locals meinten die Anzahl der Piraten hätte sich durch die Krise nicht erhöht. Unsere Sicherheitsvorkehrungen waren also gut bedacht, man muss wirklich sehr vorsichtig sein.

5:30 Uhr: Christian und ich sitzen im Cockpit den Blick Richtung Osten gewandt und warten auf den ersten hellen Streifen am Horizont. Wir sind nun also doch bei Dunkelheit angekommen und segeln nun im Schneckentempo auf das Festland zu, um mit den ersten Sonnenstrahlen in die Piscadera Bucht einzulaufen.

9:00 Uhr: Die Großeltern kommen noch lange nicht, wir haben also Zeit um Einzuklarieren. Wir sind uns zwar nicht sicher, ob die Behörden an einem Sonntag geöffnet haben, machen uns aber dennoch auf den Weg nach Willemstad. Dort lag am Steg direkt vor dem Customs Büro die spanische Yacht, die zuvor morgens um 5:00 Uhr von der Küstenwache auf den Kopf gestellt worden war. Die Offiziellen waren wohl nicht ganz zimperlich, haben ohne Beleuchtung die Yacht geboarded und haben die gesamte Crew aus ihren Betten geholt. Der Schock war der Crew immer noch anzusehen. Kein Wunder! Wir erledigen unsere Zollerklärung, wandern dann durch die Halbe Stadt zur Immigration. Nun nur noch die Ankererlaubnis. Oh nein, das Office hat am Wochenende zu, nun müssen wir morgen noch einmal herkommen, naja wir haben ja Zeit. Dafür sehen wir ein Sea Research Schiff aus Texel, die Proben aus der Tiefsee ziehen. Schade, dass sie grade auf den Zoll warten, sonst hätte ich eine Tour bekommen, das hätte mich wirklich sehr interessiert. Jetzt laufen wir erst mal durch Willemstad. Man fühlt sich fast wie in Holland, mit Zugbrücken einer Schwimmbrücke und bunten holländischen Häusern.

17:00 Uhr: Oma und Opa sind endlich da! Die Kids sind überglücklich

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13.01.2018 - Karibisches Meer vor Grenada

Unter Segeln Richtung Sonnenuntergang

Wo wir gerade schon in der Marina lagen und uns über schaukelfreie Zeit freuten, wollten wir auch Moya etwas Gutes tun. Christian kaufte Öl und Kühlflüssigkeit und machte eine einen Rundumschlag bei Henry. Jetzt ist der Gute wieder fast wie neu. Wir hatten Grenadas Stände, den Regenwald und ihre Hauptstadt erkundet und haben auch die großartigen Menschen kennengelernt. Natürlich hatten wir nicht alles gesehen, aber es fühlte sich ein bißchen so an und der Ozean rief. Wir waren bereit Moya wieder vom Wind schieben zu lassen, den Ozean wieder rauschen zu hören und die Wellen zu spüren, die unter uns hindurch rollten. Moyas' Dieseltank war noch halbvoll, so dass uns nur noch unsere Clearance von der nächsten Passage trennte. Wir klarten auf und klarierten aus und weil es so stickig in der Marina war, schmissen wir die Leinen los nur um um die Ecke noch einmal vor Anker zu gehen und ins kühle Nass zu springen.

Während wir Moya für die bevorstehende Passage vorbereiteten, sahen wir Mirabella in die Bucht einlaufen. Joshua war sofort Feuer und Flamme Jaël wieder zu sehen und auch wir wollten gerne die tolle Schweizer Familie noch einmal treffen bevor wir in See stechen. Es gab also noch eine kleine Spielrunde für die Kids an Bord und ein Schwätzchen für die Erwachsenen bevor wir mit dem letzten Tageslicht den Anker aus dem Wasser holten, Passatbesegelung setzten und Richtung Westen abdrehten. Im Moment gibt es zwar keinen Wind und wir schaukeln ganz sanft im karibischen Meer, aber das wird sich vermutlich bald ändern wenn wir die Landabdeckung Grenadas verlassen. Für 2-3 Tage werden wir auf See sein bis wir Landfall in Los Roques machen werden.

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14.01.2018:
Kommentar from Eva Maria
War ganz toll euch noch kurz zu treffen! Jaël will nun sofort Richtung Panama bzw. San Blas Islands, weil wir ihr gesagt haben, dass wir euch wahrscheinlich dort wiedersehen Wir wünschen euch eine gute Überfahrt!
16.01.2018:
Kommentar from Moya Crew
Ich hatte bei meiner Nachtwache Zeit in unseren Panama Cruising Guide zu schauen und freu mich jetzt noch mehr drauf. Das wäre echt gigantisch wenn wir San Blas zusammen erobern könnten.
12.01.2018 - St. George, Grenada

Man kann nicht alles haben

Seit 5 Tagen ist Nicole schon mit uns unterwegs und bisher hatte sie noch keinen wirklich schönen Strand gesehen. Der Strand vor Hog Island hatte zwar schön aus gesehen, aber das Meer war voll von Seegras und irgendwelchen Tierchen, die brennende rote Stellen auf der Haut hinterließen. Da wir unmöglich zulassen konnten, dass die Texanerin ihren Karibikurlaub ohne weißen Sandstrand und blaues Wasser abschließen muss, parkten wir Moya noch einmal um und gingen vor St. George vor Anker.

Die Grand Anse mit ihrem 2 Kilometer langen Strand grenzt im Süden an die Hauptstadt von Grenada, kann aber nicht per Yacht erreicht werden, da ankern hier der Schwimmer wegen verboten ist. Aber St. George ist nicht weit und Moya stand nur um die Ecke, so dass wir schon von Bord aus den weißen Palmenstrand sahen. Obwohl es erst 11 Uhr am Vormittag war, waren wir schon mehrmals durchnäßt, erst beim Segel setzen an der Mooring Boje, dann kurz vor der Ankunft vor St. George und schließlich beim Ankermanöver und nun regnete es schon wieder wie aus Kübeln. Wir warteten lieber noch ein bißchen bevor wir mit Tilly übersetzten und Christian neckte Nicole "You just ordered beach and forgot about ordering sun - you can't have it all." Nasser Sand und tropfende Bäume bei bedeckten Himmel lockten uns nicht wirklich, trotzdem stiegen wir, als der Regen nachgelassen hatte, unmotiviert ins Dingi, fuhren Richtung Strand und landeten an. Wenig überraschend war am Strand bis auf einige Bauarbeiter, die gerade einen Pier bauten, kein Mensch. Wir hatten die Anse für uns alleine und mit jedem Schritt zogen die Wolken ein wenig weiter auf und ließen die Sonne durch.

Letztendlich bekam Nicole doch Alles: weißen Sand, Palmen, blauen Himmel, kristallklares Wasser, einen Eiskaffee vom kleinen Marktstand nebenan und die fröhlichsten Menschen weit und breit. 2 Männer mit Schubkarre und Rechen gingen den Strand entlang, sie waren gerade fertig damit die runtergefallenen Blätter der Bäume vor dem Radisson Hotel einzusammeln. Die beiden waren so gut gelaunt, dass sie sich schallend lachend unterhielten und gar nicht mehr aufhören konnten zu kichern. Mit breitem Grinsen unterhielten wir uns und sie antworteten auf meine Frage "How are you today?" "We are very happy". Das waren sie offensichtlich wirklich und ansteckend war es auch. Am Abend legten wir noch einmal um in den Yacht Club von St. George. Mit dem Heck am Steg, war Moya seit über einem Monat das erste Mal wieder fest am Steg vertäut und es wurde heiß an Bord. Der Wind der unser Schiff vor Anker kühlt fehlt in der Marina einfach. Dafür gab es eine zwar kalte aber richtige Dusche, die Annehmlichkeiten von 220 Volt Strom und direkten Zugang zum Land. Nicoles' Urlaub ist leider schon vorbei, nach einem letzten Stadtrundgang heute verabschiedeten sich die Jungs nur unter Protest. Wir alle hätten sie gerne noch ein bißchen da behalten.

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13.01.2018:
Kommentar from Martina & Stefan
Bei Karibik denkt immer jeder an Bacardi-Song und weiße Strände mit Sonne. Aber bei Regen sind alle Buchten - egal wo auf der Welt - grau. Schade, wenn man einen festgelegten knappen Zeitrahmen hat. Aber umso mehr kann man dann die Sonne wirklich bewußt genießen, wenn sie scheint. Wir wünschen Euch weiterhin sooft und soviel Sonne, wie Ihr sie nur vertragen könnt - und nur gelegentliche "Erfrischungen".
16.01.2018:
Kommentar from Moya Crew
Zum Glück haben wir sogar Zeit für Regen ;-) Nur für unsere Gäste ist es schade, wenn sie extra aus der Ferne der Sonne wegen angereist kommen. Nächstes Mal einfach länger bleiben, die Sonne kommt bestimmt.
10.01.2018 - Point Moliniere, Grenada

Durch den Dschungel zu den 7 Schwestern

Um Grenada ein bißchen besser kennen zu lernen und einen Blick ins Landesinnere zu werfen, mieteten wir uns gestern ein Auto. Mit Kind und Kegel standen wir um 10 Uhr morgens fertig bepackt an der Prickly Bay Marina. Dort wartete bereits der Herr von der Autovermietung mit einem schicken weißen Geländewagen. Christian mußte noch eine vorläufigen Führerschein für Grenada bei der Autovermietung erstehen, dann konnten wir losfahren. Es sollte ins Innere Grenadas gegen. Die engen sich schlängelnden Straßen sorgten zusammen mit den wie verrückt fahrenden Minibusen für den ein oder anderen Adrenalinschock. Wenn wieder einmal ein Fahrzeug plötzlich hinter der Biegung der Straße auftauchte und gefühlt nur noch einen Meter unserer Fahrspur freiließ zuckte ich regelmäßig heftig zusammen. Wir passierten St. George und kämpften uns dann die Berge hinauf erst entlang von Häusern, später ging es durch den dichten Regenwald.

Bei dem Schild "7 Sisters" bogen wir rechts ab und parken in einem Privatgrundstück. Von hier aus marschierten wir los einen kleinen Wanderweg entlang. Stellenweise ging es wirklich steil über angelegte Stufen bergauf und bergab. In den letzten Tagen hatte es so viel geregnet, dass der Boden komplett aufgeweicht war und unsere Schuhe teilweise im Morast einsanken und mit schmatzenden Geräuschen wieder auftauchten. Der Weg durch den Regenwald war aufregend mit viel dichten grün und uns neuen Geräuschen. Vor allem die riesigen Bambusstauden machten seltsame Töne, neben Affen, Vögeln und dem immer lauter werdenden Plätschern. Schließlich standen wir vor zwei Wasserfällen. Vom größeren der beiden kann man in den darunter liegenden Pool springen. Wir entschieden uns gegen ein Bad, der kleine Fluss führte zu viel aufgewühltes Wasser. Außerdem war ein Bad bei dem nassen Boden und der kühlen Luft nicht so richtig einladend. Stattdessen gab es Cookies und Obst, dann machten wir uns auf den Rückweg.

Bevor wir zurück an die Küste fuhren hielten wir noch an einem gefluteten Vulkankrater an und stiegen auf einem der höchsten Punkte der Insel. Von hier aus konnten wir über das grüne Meer des Regenwaldes bis zur Küste und den davor liegenden kleinen Inselchen blicken. Es regnete immer wieder, die Wolken blieben einfach an den Bergen hängen und ich wusste sofort, dass es keine Übertreibung war als uns eine einheimische Frau sagte "here it´s raining even if everywhere else it isn't".

Nach dem anschließenden obligatorischen Supermarktbesuch (einkaufen mit Auto ist einfach soooo viel einfacher als ohne) tuckerten wir zurück in die Prickly Bay um dort mit der Lily Crew bei einer Trivia night in der Marina Bar teil zu nehmen. Ehrlich gesagt waren wir ziemlich schlecht, wer will schon wissen wie Bob Dylan oder Pele mit richtigen Namen heißen? Nichtsdestotrotz ist die Flasche Rumpunch auf Umwegen doch bei uns gelandet und machte uns somit zum Sieger. Leider hat es heute den ganzen Tag mit nur sehr kleinen Unterbrechungen geregnet, deshalb ist unser Strandtag heute ins Wasser gefallen. Immer wieder zog der Himmel zu, machte seine Tore auf und es schüttete so stark, dass man das Land vom Boot aus nicht mehr sah. Der Regen war kalt, das karibische Wasser aber nicht, also machten wir das Beste aus dem verregneten Tag. Wir rauschten mit fliegenden Segeln auf die karibische Seite Grenadas zum Point Moliniere, zogen Taucherbrille und Schnorchel an und erkundeten den berühmten Unterwasserskulpturenpark. Bis zum letzten Hurrikan gab es hier einen Kreis aus stehenden Kinderskulpturen die am Meeresboden verankert waren. Der Strum zerstörte die Figuren teilweise, teilweise riss er sie um, so dass sie jetzt im Sand liegen. Obwohl wir wussten was es war, war das ganz schön unheimlich als ob man richtige Menschen versenkt hätte.

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08.01.2018 - Prickly Bay, Grenada

Grenadas Südküste

Nach der unruhigen Nacht vor Anker hielt uns in St. Davids Habour nichts mehr. An Land hatten wir alles gesehen und Moya rollte vor Anker von einer Seite auf die andre. Uns stört das Geschaukle mittlerweile gar nicht mehr so sehr, allerdings ist es echt schwer zu ertragen, wenn man krank ist und der Körper sich noch nicht an die Bootsbewegungen gewöhnt hat. Also gingen wir gleich nach dem Frühstück Anker auf um einen kleinen Sprung westwärts zu machen. Das sonntägliche Cruiser BBQ auf Hog Island war unser Ziel von dem die beiden Dänen Jasper und Linda geschwärmt hatten.

Bereits auf dem Weg hinaus aus der Bucht von St Davids Harbour sahen wir die Wellen an den Riffen brechen und wussten es wird etwas ungemütlich werden. Sobald wir den Schutz der Insel verließen wehte der Wind mit 25 Knoten von der Seite und - ich würde sagen - wir durften die bisher größten Wellen unserer Reise erfahren, direkt von der Seite. Ganz schlechtes Timing! Es tat mir wahnsinnig Leid, dass unsere neue Crew an ihrem ersten Urlaubstag unten in ihrer Koje liegen musst und tapfer gegen die Übelkeit kämpfte. Als dann noch eine große Welle gegen Moyas Seite klatschte und ein riesiger Schwall Wasser zur vorderen Deckenluke auf Nicole herabfiel, war sie im wahrsten Sinne ins kalte Wasser geschmissen worden. Zum Glück drehten wir kurz darauf vor den Wind und bereits eine Stunde später nahmen wir Kurs auf Hog Island. Nach der Slalomfahrt zwischen den Riffen, versenkten wir unser Eisen und Moya lag ruhiger als in einer Marina im Schutz der Insel.

Am Strand waren bereits bunte Stände aufgebaut und die BBQs wurden angeschürt. Neben den Segler trudelten auch immer mehr Studenten von der St. George University ein und bald lagen am Stranden mehrere Duzende Dingis. Essen und Getränke wurden für ein Picknick ausgepackt, einige Segler bauten ihr Musikequipment auf und fingen jazzige Rhythmen zu spielen und an der Beachbar wurden Rumpunch und Cocktails ausgeschenkt. Eine richtige Beachparty. Anstatt der Charterboote die wir in den Grenadinen so oft getroffen hatten, standen vor Hog Island das erste Mal wieder Langfahrtensegler. Es gab kaum noch Katamarne und fast jedes Boot hatte Solarpanals und Windgenerator, manche davon liegen hier definitiv schon länger mit dem Heck an den Mangroven vertäut. Die Stimmung an Land war weniger geprägt durch die euphorische Urlaubstimmung der Feiertage, sondern mehr ein relaxtes Miteinander der wettergegerbten Yachties. Nach dem kleinen Landabstecher war Nicoles Seekrankheit zu den Akten gelegt, sie konnte heute sogar die kleine Segeleinlage in die Prickly Bay genießen und half eifrig bei den Manövern - Yeaha!

Als wir gerade von Bord gehen wollten um die Landzunge zwischen der Nachbarbucht Secret Harbour zu Fuss zu erobern, trauten wir unseren Augen kaum. Direkt neben uns stand Lily, das norwegische Schiff mit den 3 Kindern das wir bereits in Marokko und auf den Cap Verden getroffen hatten. Also gab es eine kleine Planänderung und einen Abstecher zu Lily bevor wir an Land gingen. An Land wanderten wir los durch die üppige Vegetation Grenadas - hier scheint alles zu wachsen und wir haben gleich mal eine Mango und eine Papaya eingesammelt - überall blüht es in allen Farben, dazwischen stehen schmucke Häuser - es ist einfach wunderschön.

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10.01.2018:
Kommentar from Dieter
Falls ihr was am UW-Schiff machen müsst: Ihr seid ja vermutlich auf dem Kurs Richtung Trini-Tobago? Wir waren seinerzeit auf der Werft in Chaguaramas (Propellerwechsel). Lagen da sehr gut an Land ( großer Travellift) , Service ok und ein schönes Restaurant gab es da auch. Alles Gute weiterhin! Dieter
11.01.2018:
Kommentar from Moya Crew
Danke Dieter für den guten Tipp. Leider müssen wir Trinidad und Tobago auslassen, da wir schon Ende Januar auf den ABC Islands verabredet sind. Das Unterwasserschiff ist hier viel anfälliger für Wachstum als in good old Germany, aber abgesehen vom Wasserpass ist alles noch tipptopp. Wir werden wohl in Panama aus dem Wasser gehn.
07.01.2018 - St. Davids Habour, Grenada

Texans aboard

Wir legten uns nochmal aufs Ohr bevor wir um Mitternacht hinaus auf den Atlantik fuhren. Nur 35 Seemeilen waren es bis nach Saint Davids´ Habour entlang der Ostküste von Grenada wo der Atlantik mit voller Wucht auf die Küste schlägt. Unsere letzte Nachtfahrt war gefühlt Monate entfernt, so dass wir es genossen den Anker in der Stille der Nacht aus dem Wasser zu ziehen und ganz gemächlich die Segel zu setzen und aus der Bucht hinaus zu gleiten. Das Wasser war glatt und der Wind reichte nur ebenso um zu segeln, aber wir wussten sobald wir aus dem Schutz der Insel hinausfuhren, würde genug Wind wehen um uns die Küste hinunter zu tragen. Der Wind setzte früher ein als gedacht, als die nächste dunkele Wolke auftauchte und mit dem Regen auch Wind brachte. Das war der Anfang einer Fenster auf/zu Odyssee, die die nächsten 2 Tage anhalten sollte. Ungewöhnlich viele Squalls schütteten immer wieder unglaubliche Wassermengen auf uns herunter.

Wir kreuzten einen Unterwasservulkan und mehrere kleinere Inseln zwischen Carriacou und Grenada bis wir Bird Island zu Steuerbord liegen ließen und nach Süden abdrehten. Die Nacht verlief gemächlich bis bei Sonnenaufgang die Kinder aus ihren Kojen fielen und frühstücken wollten. St. Davids Harbour lag bereits um die nächste Ecke und wartete.

Den Tag gebrachten wir den einst wichtigen Hafen zu erkunden, inzwischen ist von ihm nur noch ein Boatyard übrig geblieben, in dem Boote überwintern, Reparaturarbeiten durchgeführt werden oder bei schlechtem Wetter an Land auf ihre nächste Wasserung warten. Angrenzend gibt es ein verlassenes Hotel. Die vielen kleinen hübschen Häuschen werden von der Natur zurückerobert, der Pool ist bereits völlig eingewachsen, aber man kann immer noch spüren wie schön dieser Ort einmal gewesen sein muss. Ansonsten gab es hier neben einem kleinen Pub nur Urwald, durch den ich mehrere Kilometer entlang der Straße liefen um ein Brot zu organisieren - frisch gebacken in einem Privathaus, das man nur durch die leckeren Brotdüfte erkennen konnte.

Ich war alleine unterwegs und wollte anschließend zu den Jungs aufschließen, die schon einmal entlang der Küste auf eine Wanderung aufgebrochen waren. Gerade als ich dachte "ohje, die finde ich ja nie" endete das Unterfangen in einer Art Schnitzeljagd bei der aus grüne Zeichen auf dem Boden mir die richtige Richtung zeigten. Die drei hatten super Arbeit geleistet, die Abzweigungen waren so gut markiert, dass ich keine Probleme hatte sie zu finden. Am Abend war es dann endlich soweit, Nicole stieg aus einem Taxi aus und wir freuten uns die nette Texanerin endlich wieder zu sehen. Es gab viel zu erzählen, zu lachen und gutes Essen, so dass wir in der Bar versumpften bis es schon dunkel war. An ihre erste Nacht an Bord wird Nicole vermutlich keine guten Erinnerungen haben, erst wurde sie seekrank, dann fing die Ankerkette an geräuschvoll über den Boden zu rutschen und der nächste Squall holte sie triefnass aus ihrer Koje. Schlafen war also nicht allzu großgeschrieben heute Nacht, ich drücke ganz fest die Daumen, dass es ab jetzt bergauf geht.

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10.01.2018:
Kommentar from Pam
Awww Poor Nicole! I hope its gotten better.
11.01.2018:
Kommentar from Moya Crew
Thanks Pam for careing. I'm glad that Nicole is fine now. She is actually awesome at the helm - maybe we'll just keep her on board.
05.01.2018 - Sandy Island, Carriacou

Ruhige Tage vor Carriacou

Obwohl Carriacou zu der Inselgruppe der Grenadinen gehört, gehört es nicht zu St. Vincent sondern zu Grenada. Wir haben somit innerhalb der Grenadinen den Staat gewechselt und sind gestern ganz offiziell nach Grenada eingereist. Es ging dabei wie bisher immer sehr relaxed zu und war dieses Mal ein eher länglicher Prozess. Erst gingen wir zur Polizei um die Einreisestempel in unsere Pässe abzuholen, dann zum Zoll und anschließend zum Hafen. Es wollten noch andere in Hillborough nach Grenada einreisen, deshalb hieß es bei jeder Station erst mal warten. Schließlich kamen wir dran und durften die Formulare ausfüllen, Stempel drunter und dann warten bis alles geprüft war. Es dauerte. Wir wollten eigentlich noch auf die Ostseite der Insel um ein bißchen zu wandern, aber als wir fertig waren, zeigte die Uhr schon halb drei und da es um sechs schon dunkel wird, haben wir unsere Pläne geändert und sind statt dessen durch das nette Örtchen gelaufen.

Obwohl Carriacou nur wenige Kilometer südlich von Union Island liegt, sehen die Straßen ein bißchen anders aus - alles ist ein bißchen ordentlicher. Die Häuser besser gepflegt, die Autos größer, die Menschen schicker. Da wir plötzlich nicht verplante Zeit hatten, haben wir noch einige Einkäufe erledigt und haben sogar einen Cappuccino ergattert - in Patty´s Deli. Der kleine sehr hübsche Laden verkauft außerdem französischen Käse und Wurstaufschnitt. Das mag trivial klingen, war für uns aber so toll, dass wir mit leuchtenden Augen vor der Theke standen, denn mit Ausnahme von Martinique hatten wir so ein Angebot in der ganzen Karibik noch nicht. Zurück an Bord sind wir noch ein kleines Stück weitergefahren und sind vor Sandy Island vor Anker gegangen. Dort stehen wir immer noch, nachdem wir den Tag heute sehr ruhig mit Baden, Schnorcheln und Bootinstandhaltung verbracht hatten. Tilly hatte einige Löcher die gestopft werden mussten, Moya einen 20 cm langen grünen Algenteppich rum um ihren Wasserpass, der weg musste, das Unterwasserschiff schaute schon etwas grünlich aus und gehörte doch eigentlich blau, der weiße Lack hatte einige Kratzer, die ausgebessert werden wollten, der Mastanschlusskasten wollte abgedichtet werden, das Relingnetz für die Kinder umgebaut werden und die Lüfterabdeckung vom vorderen Bad wieder angebracht werden. Schwups war es dunkel. Jetzt klaren wir auf und machen uns, wenn die Kinder in ihren Kojen liegen, auf nach Grenada, wo morgen Nicole zu uns an Bord kommen wird.

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03.01.2018 - Petit St. Vincent

27000 US Dollar...

...kostet es ein Stück vom Paradies für einen Tag zu mieten, zuzüglich Steuer und Servicegebühren. Dafür hat man aber auch eine Insel mit 20 kleinen Häuschen und 130 Angestellten exklusiv für sich alleine und wenn man möchte seine 50 Gäste. Wenn es nicht die ganze Insel sein muss, ist man schon für 1100 US Dollar pro Nacht dabei auf Petit St. Vincent zu wohnen. Es ist der ideale Erholungsort für Topmanager, da sie hier abschalten müssen ganz ohne Internet und Telefon, dafür aber mit kleinen Fähnchen, die gesetzt werden können, wenn man etwas benötigt oder in Ruhe gelassen werden möchte, einem eigenem Strandabschnitt, Korallenriff und Luxusbungalow.

Wenn man kein Geld ausgeben möchte, nimmt man sich ein Segelboot, fährt an die Leeseite der kleinen Insel, schmeißt seinen Anker der hier bombensicher im weißen Sand hält und genießt was sonst nur die upper 10000 können. Natürlich dürfen wir nicht in die Privatbereiche der Gäste wandern, aber die Segelboote machen sich so gut neben der Insel, dass wir Segler an Strand und Strandbar willkommene Gäste sind. Dort haben wir gestern die 4 köpfige Crew des Schweizer Schiffes Mirabella kennengelernt, die wie wir gerade über den Altantik gesegelt sind und jetzt auf dem Weg nach Grenada sind. Joshua hat sich auf anhieb prima mit der 6 jährigen Jaël verstanden und ist direkt mit ihr ins Wasser gesprungen um Wasserpolizei zu spielen und die Ozeane der Welt von Plastikmüll zu befreien. Die beiden haben im Wasser zusammen geräubert, auch wenn Joshua teilweise Rauchwölkchen über dem Kopf stehen hatte und sich fragte was denn jetzt "icch sammel i" heißen soll. Joni wurde von den beiden geduldet, konnte er doch schon genauso laut schreien wie die Großen. Nur die 2.5 jährige Amina saß ruhig im Sand und spielte glücklich vor sich hin. Was zwei XX doch für einen großen Unterschied machen können, so habe ich meine beiden Jungs noch nie erlebt.

Uns hat es auf Petit St. Vincent so gut gefallen, dass wir noch über Nacht geblieben sind obwohl wir eigentlich am Morgen schon ausklariert hatten. Als die Kinder im Bett waren, wir friedlich im Cockpit saßen um den Tag ausklingen zu lassen, kam ein immer heller werdendes Licht auf uns zu. Es schlängelte sich zwischen Ankerliegern hindurch, erst als es direkt neben uns war erkannten wir, dass es eine kleine Fähre war. Die sich jetzt einmal um sich selbst drehte, dabei hinten fast an einen Katamaran anstieß und aus unserer Perspektive eigentlich schon auf dem Korrallenriff hätte hängen müssen. Nach der Pirouette, drehte sie nach Osten um zu wenden und dann nach weiterem zwischen den ankernden Booten rückwärts hindurch manövrieren am Dingidock der Insel anlegte. Dort holte sie zwei Stapel Hairounkästen (die lokale Biermarke) ab. Wir konnten gar nicht aufhören zu Staunen und fragten uns nachdem Christian vorsichtshalber unser Salinglicht und den Topblitz angeschaltet hatte warum so eine nicht ungefährliche Aktion nachts gefahren wird und ob die Kästen nicht auch auf ein kleineres Schiff gepasst hätten.

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04.01.2018:
Kommentar from Doris von der Weiden
Liebe Familie Coqui, eine wunderschöne Idee Ihre Reise. Ihnen allen herzliche Neujahrsgrüße von den Nachbarn aus dem sehr verregneten Filderstadt. Alle Liebe und Gute bis zur Ihrer Rückkehr, wir freuen uns auf Sie.
05.01.2018:
Kommentar from Moya Crew
Herzlichen Dank für die vielen lieben Neujahrsgrüße - das ehrt uns sehr. 2017 war in der Tat ein sehr abenteuerliches und ergeinisreiches Jahr für uns, wohnten wir doch letzten Januar schon einmal auf dem amerikanischen Kontinent, sind dann umgezogen und jetzt wieder mit Moya hier. Vielleicht gerade deshalb war es für uns ein sehr schönes Jahr. @Petra und Kathi: Kolumbien ist weiterhin bei uns im Hinterkopf. Es wäre doch gelacht, wenn wir es nicht schaffen uns zu treffen. Wir freuen uns jetzt schon drauf.
02.01.2018 - Clifton Harbour, Union Island

Hiking Union Island - off the beaten tracks

Clifton Harbour ist ein kleiner Ort, der mittlerweile das Yacht und Charterzentrum der Grenadinen darstellt. In der Bucht, die vor den Wellen des Atlantiks durch ein großes davor liegendes Riff geschützt ist, liegen viele Boote an Moorings oder vor Anker. Das meiste davon sind Katamarane, die hier fast ausschließlich in die Charter gehen. Entsprechend ist der Ort geprägt von kleinen Bars, Restaurants, Supermärkten und Obstständen, die die Touristen versorgen. Es gibt Croissants und Baguettes zu kaufen und sogar allerlei französische Köstlichkeiten können in einem Gourmet Supermarkt erstanden werden. Der lokale Yachtclub hat sogar einen Steg an dem man anlegen kann. Wenn man als Charterskipper seine Yacht nicht unter Kontrolle hat, geht das Anlegen notfalls auch mit vielen Männern, die das Boot vom Steg aus sichern. In dem so schön hergerichteten Dorf, dreht sich Alles um Boat people und Kiter, die Union Island wegen des Windes suchen.

Heute morgen haben wir Moya abgesperrt, sind zu dem kleinen Dingi Dock motort und haben uns zu Fuss auf Entdeckungstour gemacht. In Clifton sind wir durch kleine Sträßchen mit vielen bunten Häusern gegangen. Am westlichen Ortsausgang ging es dann steil den Berg hinauf. Als Eisenbahn konnten wir Joni sogar dazu motivieren den ganzen Weg zu laufen und hatten auf der Höhenstraße nach Aston eine wunderbare Aussicht über die Ankerbucht. Von hier oben konnten wir neben dem äußeren Riff sogar das innere Riff genau erkennen, in hunderten von Blauschattierungen lag die Bucht unter uns. Wir passierten den Pinnacle und schauten uns nach dem Abstieg in Aston um.

In Aston gibt es keine Touristen, vor einigen Jahren scheiterte der Bau einer Marina, da der Investor bankrott gegangen war. Der ehemalige Hauptort ist vollkommen ursprünglich, man trifft fast ausschließlich Einheimische. So auch einen 80 jährigen Cliftonian, der nur nach Aston kommt wenn er muss. Seit dem er als kleiner Jung von Clifton aus nach Aston hatte jeden Tag zur Schule gehen müssen hat er eine deutliche Abneigung gegen den kleinen Ort. Dafür mag er Deutsche, wegen ihrer Effizienz, ihrer tollen Autos und der Rakete die die Menschheit zum Mond gebracht hat - für meinen Geschmack fast ein bißchen zu sehr. Betreten schaute ich den Mann an, der in seinen bräunlich gefärbten Ausführungen gar nicht mehr zu bremsen war. Als wir gerade von Aston aufgebrochen waren um an die Nordseite der Insel zu marschieren, hörten wir aus einem Golfchart "Do you need a lift?" - warum eigentlich nicht, der Weg war noch weit und die Kinder fingen gerade an zu nölen. Bis zum Beachclub Sparrows wurden wir mitgenommen -welch ein herrliches Stückchen Erde. Der Inhaber hatte Sonnenschirme zwischen den Palmen aufgestellt, davor waren die Liegen so angeordnet, dass man mit den Füssen im Meer planschen kann. Die strahlenden Bedienungen brachten Getränke und Cocktails und für Hungrige Gäste auch lecker aussehende Happen aus der Küche.

Nach einer kurzen Abkühlung ging es bei uns weiter, wir wollten noch auf den Fort Hill hinauf. Von hier wurde die Insel früher gegen Angreifer verteidigt, die Kanonen stehen immer noch auf dem Berg. Der Weg ging steil den Berg hinauf, wurde immer schmaler und an dem darüber wachsenden Gras sah man, dass sich nicht sehr viele Leute an den Aufstieg machen. Und das obwohl das Fort direkt neben Clifton liegt und man nicht nur Einblicke in die Ankerbucht genießt sondern auch auf die umliegenden Inseln: Mayreau und den Tobagos Cays im Norden, Petit Martinique und Petit St. Vincent im Westen und Carriacou und Grenada im Süden. Natürlich wollten die Jungs sich jetzt abkühlen. Da wir gestern den idealen Spot für die Kinder zum Baden gefunden hatten, wussten wir bereits wo wir hin wollten: nämlich direkt vor den Yacht Club Clifton. Im Nu waren die Jungs mit 2 karibischen Mädchen in einem kleinen Salzwasserpool, der von einer alten Mauer vom Meer abgetrennt war. Das Wasser ging Joshua an der tiefsten Stelle bis zur Brust und es gab Sand zum buddeln. Die Mädchen spielten mit unseren Sandspielsachen, die Jungs lieber mit einer großen Planke die vom Meer angeschwemmt worden war.

Zum Sonnenuntergang ging es noch zum Sun Downer zu Island Bar. Das ist ein Häuschen mit 2 Palmen mitten im Meer und erinnert an eine Kinderzeichnung. Das Haus steht auf einer Miniinsel, die der Besitzer sich mit den am Strand herumliegenden, störenden Muscheln aufgeschüttet hatte. Hier steppt der Bär und wir hatten unseren ersten Island Punch der Karibik aus dem bestimmt zwei geworden wären, hätten die Kinder nicht Hunger bekommen. Was für ein Tag!

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03.01.2018:
Kommentar from Gabi
Traumhafter kann man die ersten Tage im neuen Jahr nicht verbringen. Möge es so weiter gehen. Happy New Year Moya Crew wünscht Gabi, wenn auch etwas verspätet.
03.01.2018:
Kommentar from Robert
Alles Gute im neuen Jahr. Die Jungs vom AMS.
04.01.2018:
Kommentar from petra
2017 war ereignisreich und 2018 hat gut für euch begonnen. Ich verfolge eure Abenteuereise täglich und bin jedesmal erstaunt über eure schönen Eindrücke. Liebe Grüße auch von Kathi die gerade zu Besuch ist und euch gerne in Lateinamerika treffen würde.
04.01.2018:
Kommentar from petra
2017 war ereignisreich und 2018 hat gut für euch begonnen. Ich verfolge eure Abenteuereise täglich und bin jedesmal erstaunt über eure schönen Eindrücke. Liebe Grüße auch von Kathi die gerade zu Besuch ist und euch gerne in Lateinamerika treffen würde.
01.01.2018 - Clifton Habour, Union Island

Ein etwas anderer Start 2018

Anstatt dicke Jacke, Schal und Handschuhe trugen wir zum Ende des Jahres Sommerkleid, kurze Hosen und T-Shirts. Anstatt Raclette, Fondeau oder Häppchen hatten wir an Sylvester gegrillten Fisch und Lobster karibisch zubereitet. Anstatt mit Familie oder Freunden warten wir mit hunderten von anderen Yachties auf den Jahresanfang 2018. Anstatt im Restaurant oder in einer Wohnung zu verbringen, waren wir am Strand und hatten unser Sylvesteressen unter offenem Himmel, hinter uns das Meer wo die Ankerlichter der Boote den Sternenhimmel ergänzten. Anstatt Feuerwerk, gab es Hupkonzert der Nebelhörner mit vereinzelte Raketen. Anstatt mit Sektgläser auf das neue Jahr anzustoßen, klapperten bei uns die Bierdosen aneinander - wir waren dieses Jahr zu schlecht organisiert und hatten es verpasst auf Bequia Sekt zu kaufen, hier gab keinen. Anstatt uns über Dinner-for-One zu amüsieren, standen wir eine Stunde vor Mitternacht an Bord von Moya.

Die Kinder waren müde geworden, so dass wir an Bord zurück gegangen waren. Kurze Zeit später, die Kinder waren gerade eingeschlafen, drehte der Strom in der Durchfahrt zwischen den beiden Inseln in der wir ankern. Der Wind fegte weiter mit 25 Knoten von Osten, aber die Strömung kam jetzt von hinten. Moyas Hintern wurde in den Kanal gedrückt, der Bug drehte hin zum Land, genau dort wo die Ananas ein Charterkatameran lag, der heute am Nachmittag innerhalb unseres Schwojbereichs geankert hatte. Der Kat drehte nicht mit, da er nicht so anfällig für den Strom war wie wir uns sich deshalb nur im Wind ausrichtete. Während Christian den Motor startete und verhinderte, dass wir mit der Ananas zusammen stießen, stand ich vorne am Bugspriet versicherte mich dass unser Anker noch hielt und sagte Christian den Abstand zum anderen Boot an "3 Meter, 2 Meter...". Unser Anker hielt und da wir bei Wind und Strömung ungern ein neues Ankermanöver starten wollten harrten wir der Dinge und blinkten das Nachbarboot immer wieder mit unserem großen Strahler an. Irgendwann kam von der anderen Seite der Durchfahrt ein Dingi und fragte ob wir Hilfe benötigten. Der nette Familienvater fuhr für uns zum Strand und suchte den Ananasskipper, der daraufhin in einem Mördertempo zum Schiff zurück gerast kam - er dachte wohl, dass die Ananas driftete. Nach kurzem Schwätzchen war alles geklärt, offensichtlich kannte er die Strom gegen Wind Konstellation schon, er meinte das passiert hier ständig. Unser Erlöser ging sofort Anker auf und machte Platz für Moya -welch ein Champ. Der Spuk war noch vor Mitternacht vorbei, so dass wir pünktlich auf das neue Jahr anstoßen konnten.

Zu Jahresbeginn holten wir unser wie einzementiertes Eisen aus dem Wasser und verließen die Cays Richtung Süden. Zwischen zwei Riffen hindurch nahmen wir Kurs auf Union Island wo wir bereits eine Stunde später vor Anker gingen und das leergefegte Clifton erkundeten. Wir erfuhren von den wenigen unheimlich herzlichen Einheimischen, dass hier in der Nacht ein Sturm tobte, der erst am morgen abebbte - die Partygänger lagen jetzt alle selig in ihren Betten, um sich vom Partysturm zu erholen oder ließen sich auf dem Kiteboard vom Wind den Kopf wieder frei blasen. Wir hoffen ihr hattet einen ähnlich guten Start wie das Partyfolk von hier - Happy new year to you all!

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31.12.2017 - Petit Rameau, Tobago Cays

Schildkröten hautnah

In der Durchfahrt zwischen den beiden Inselchen Petit Rameau und Petit Bateau, gibt es einen weißen Sandstrand gesäumt mit Palmen. Hier haben einige lokale Verkäufer Tische aufgebaut und verkaufen T-Shirts mit Aufschriften wie "Live slow" oder "Work less". Das muss man uns nicht erst sagen, wir machen das schon seit - mmmh - wow! schon vier Monaten. Direkt vor diesem Strand liegt Moya vor Anker. Vom Boot aus kann man direkt ins blaue Wasser abtauchen und an den Inseln entlang schnorcheln. Direkt neben dem Strand wurden tausende von riesigen Muscheln aufgeschüttet, in denen sich kleine bunte Fische und Langusten verstecken. Außerdem haben sich teilweise Korallen darauf nieder gelassen und bilden jetzt einen gelb-grünen lebendigen Korallenrasen. Bisher habe ich hier in der Karibik noch nicht so viele lebendige Korallen gesehen, aber hier im Nationalpark scheinen sie sich wohl zu fühlen. Da ich nur kurz ins Wasser springen wollte hatte ich leider keine Kamera mitgenommen und plötzlich tauchten zwei riesige Schildkröten unter mir auf. Eine von beiden kam zum mir an die Wasseroberfläche zum Luft holen. Ich hätte nur meine Hand ausstrecken müssen, so hätte ich den im Durchmesser vielleicht 80 cm großen Panzer berühren können. Fasziniert schaute ich dem Schauspiel zu. Nur kurz ragte der Kopf aus dem Wasser heraus um Luft zu holen. Insgesamt 3 Mal tauchte sie auf bevor sie mit eleganten Schwimmstößen wieder hinunter zum Meeresboden schwamm, wo sie sich im Seegras niederließ und anfing zu knabbern.

Schnell schwamm ich zu Moya und holte die Kamera mit der Hoffnung sie wieder zu finden und ich hatte Glück - sie saß immer noch da wo ich sie einige Minuten zuvor habe Essen sehen. Nach meiner Schwimmanlage haben wir unseren Dingi Anker geschnappt und sind ans äußere Riff motort. Es ging nur langsam voran, Wellen, Strömung und Wind kamen uns vom Atlantik entgegen und Tilly kämpfte ganz schön. Außen in einer Sandbank vor dem Riff ankerten wir und Christian und ich wechselten uns ab die Unterwasserwelt zu erkunden. Da die Kinder im Dingi warteten und wegen den Wellen, war jeder von uns nur 5 Minuten im Wasser mit den Fischen. Mit Wind, Strömung und Wellen konnte man von relaxtem Schnorcheln nicht sprechen. Das äußere Riff mit den stehenden Wellen war einige Meter entfernt, trotzdem war es beeindruckend nah und ging es auch an der inneren Riffgrenze ganz schön hoch und runter. Wir mussten ganz schön paddeln um wieder an Bord zu kommen. Weniger abenteuerlich war unsere dritte Schnorchelrunde direkt an der Spitze von Petit Rameau - hier war es genauso schön wie am Hufeisenriff, dafür aber ohne Wellen und Strömung und die Kinder konnten am Strand spielen. Nebenan stieg die Privatparty der Souverein, einer 50 Meter Motoryacht die draußen vor Anker lag. Ein Angestellter hatte zuvor einen Pavillon aufgebaut, Handtücher lagen auf dem Tisch und ein BBQ stand da. Wenn der Chef dann plötzlich Gin trinken möchte, muss eben einer organisiert werden - egal wo er her kommt. Nur das Wetter konnte nicht eingekauft werden. In Minuten verfärbte sich der Himmel dunkel, gerade noch bevor die ersten Regentropfen fielen schafften wir es an Bord zurück.

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30.12.2017 - Petit Rameau, Tobago Cays

Stehende Wellen

Ich sitze im Salon. Die Sonne geht grade auf und strahlt die Cumuluswolken über uns an. Sie leuchten orange-gelb. Im Schiff ist es noch sehr ruhig, Christian und Joshua liegen noch in ihren Kojen, nur Jonathan sitzt neben mir und hilft mir beim Schreiben. Zwei Wörter schreiben, eins wieder löschen - Joni lacht wenn mein der Cursor an einer anderen Stelle landet - so arbeiten wir uns langsam voran.

Wir waren gestern morgen Anker auf gegangen und auf die kurze Passage nach Myreau gestartet. Ein frischer Ostwind wehte, die Atlantikwellen kamen ungebremst zwischen den Inseln. Selbst mit unserem vor dem Wind Kurs schaukelte es ganz schön, aber das war Nichts im Vergleich zu den entgegen kommenden Yachten - die wurden richtig durchgeschüttelt, selbst die Kats stampften gegen die Wellen. Trotzdem war unterwegs war einiges los, so viele Boote hatten wir schon lange nicht mehr auf dem Wasser gesehen. Auch in der Salt Whistle Bay war es voll, nur mit Mühe schafften wir es überhaupt in die Bucht, befanden sich doch am Süd- und am Nordufer zwei Korallenriffe. Dazwischen drängten sich bestimmt 20-30 Boote, ziemlich viel für so eine kleine Bucht. Selbst nach etlichen Versuchen konnten wir uns nicht auch noch dazu quetschen und drehten dann um. Spontan entschieden wir in den Nationalpark Tobago Cays zu fahren.

Die Tobago Cays sind 5 kleine Inselchen, die gegen den Atlantik von einem großen Korallenriff abgeschirmt werden. Hier wohnen Fische, Seesterne und Schildkröten, aber keine Menschen. Eigentlich wollten wir bei dem starken Wind, der ungebremst vom Atlantik auf die Inseln weht, nicht hierher fahren. Und tatsächlich brachen sich bei der Anfahrt um uns herum die Wellen. Weiße Gischt stand am Horizont wohin wir auch blickten - das war ganz schön unheimlich, wußten wir doch, dass Moya, wenn wir nicht gut aufpassen, von Wind und Strömung auf die Riffe gedrückt werden kann. Seglerisch sind die Cays nicht einfach - hier haben schon viele Schiffe Schaden erlitten - deshalb sind wir noch vorsichtiger als sonst. Inzwischen steht Moya sicher zwischen den Inselchen. Das Eisen ist im weißen Sand eingegraben. Ich war ganz entzückt als ich es beim Anker schmeißen habe im Boden verschwinden sehen habe - so kristallklar ist hier das Wasser. Trotz Atlantikwind stehen wir hier ruhiger vor Anker als in Canouan und genießen die Natur hier. Schildkröten haben wir bisher noch keine gesehen, dafür aber riesige Seesterne und strahlende Kinder, die Burgen unter Palmen errichteten.

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31.12.2017:
Kommentar from Dieter
Einen guten Rutsch und alles Gute für euer Segelabenteuer 2018! Wir werden auf euer Wohl und das Wohl unserer Ex trinken! In genau 8 Stunden. Ihr habt ja noch mehr Zeit. Mit herzlichen Grüßen, Adolf und Dieter
31.12.2017:
Kommentar from Dieter
Ach ja, vergessen, man wird nicht jünger... ganz naaaachträglichen Glückwunsch zum Geburtstag! Man muss auch mal der Letzte sein können :-))) Adolf und Dieter
29.12.2017 - Charlestown Bay, Canouan

Wir sitzen fest

Draußen am Atlantik weht der Passat konstant mit 20 bis 25 Knoten. Caouan schrimt ihn mit ihren Bergen ab, allerdings nicht vollständig. Es fallen immer wieder neckische, starke Fallböen über die Berge, die Moya an ihrem Anker ziehen lassen. Bei so einer Böe springt unser Windgenerator an, der Wind pfeift und rüttelt, unser Binimi vibriert. Da die Böen nur kurz sind, kann unser Windmesser nicht messen wie stark sie sind. Gestern Morgen, wir schliefen alle noch, hörten wir "Hello, my friend" und ein Außenborder der tuckerte. Immer wieder rief der Mann, bis Christian entnervt aufgab, aus dem Bett stieg und seinen Kopf durch unsere Achterschifflucke streckte. "Your dingi is flipped. I can fix this for you". Christian kletterte an Deck und tatsächlich lag Tilly falsch rum im Wasser, unser Außenborder eingetaucht im Salzwasser, der Gummiboden zeigte nach oben. Die Paddel die im Inneren lagen waren weg. Wir waren erstmal gefangen an Bord - ohne Paddel und funktionierenden Motor für Tilly.

Der Wind und die Wellen müssen es irgendwie geschafft haben Tilly umzudrehen. Oder war es doch anders? Christian zumindest war sehr skeptisch, dass ein Dingi sich durch den Wind auf dem Kopf stellte war ihm noch nie passiert. Er schlug die Hilfe des Mannes aus und fing sofort an unseren Außenborder zu zerlegen und mit Frischwasser zu spülen, alle Teile zu trocknen säubern und mit WD40 einzusprühen. Nach ungefähr zwei Stunden kam das orangefarbene Dingi wieder angefahren "I found some paddels". Christian schaute ins Boot, tatsächlich lagen da unsere Paddel, alle beide. Für ein bißchen Kleingeld konnten wir sie wieder haben - zum Glück es wäre schwierig geworden genau solche wieder zu bekommen. Diesmal fragte ich mich, wie wahrscheinlich es ist, dass man zufällig beide Paddel findet. Die Paddel schwimmen zwar und können am Strand angespült werden, aber Moya liegt relativ weit draußen und Wind und Strömung sollten sie erst hunderte von Meter weit weg anspülen. Christian repariert weiter, erst sprang der Motor zwar an aber bekam zu wenig Benzin, dann lief er nur bei viel Gas. Nach zweimal Vergaser zerlegen und zwei weiteren Besuchen unseres Freunds war am Abend unser Außenborder wie neu. Wind oder nicht - wir hatten Glück gehabt.

Nach dem Frühstück wollen wir los nach Myreau in die Salt Whistle Bay um zu schauen ob Moya hier ruhiger steht. Außerdem sieht die Bucht zumindest im Cruisers Guide wahnsinnig toll aus mit weißem Sandstrand und Palmen.

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30.12.2017:
Kommentar from Dody
Nachtraeglich Happy Birthday fuer Christian, und die grosse Party mit Freunden kommt wenn sie da ist, no worries, muss ja nicht unbedingt am gleichen Termin sein, oder? Mit dem Dinghi, mir ist es bisher 3 mal passiert dass der Wind es mit Motor aus dem Wasser geblasen und umgedreht hat und vielen meiner Freunde ist das auch schon passiert. Ich will damit nicht sagen, dass in Eurem Fall "Fremdhilfe" ausgeschlossen ist, sondern dass es durchaus moegich ist dass sich ein Dinghi bei einer starken Boe mit Motor am Heck aus dem Wasser hebt und auf der falschen Seite zu liegen kommt. Und Paddel? Eine Woche nachdem sie uns von den Rocks gezogen hatten brachte uns jemand beide unserer Paddel die er am Strand gefunden hatte. Nun, ganz sicher in dem Fall, waren sie nicht vorher von Menschenhand entfernt worden sondern von den Wellen die ueber's Schiff schlugen, und, wegen Stroemung, Wind, und weil sie gleich schwer waren vermutlich, landeten sie nicht weit voneinander am Strand. Big hugs an alle xXx
30.12.2017:
Kommentar from Moya Crew
Danke Dody, so richtig dran geglaubt habe ich ohnehin nicht, dass jemand einfach des Buisiness wegen Dingis kaputt macht. Jetzt ist mein Glaube an die Menschheit aber wieder deutlich gestärkt :-)
01.01.2018:
Kommentar from Martina & Stefan
Es ist tatsächlich unglaublich und man denkt erstmal, das kann nicht sein. Aber uns ist das gleiche in Bequia passiert - Dinghi mit samt dem Außenborder auf dem Kopf im Wasser. Das erste und sicherlich einzige Mal, wo wir nicht konsequenterweise das Dinghi nachts reingeholt haben... Bei der Gelegenheit wünschen wir Euch ein fröhliches neues Jahr und weiterhin viele unvergessliche Erlebnisse auf Eurem Törn. Liebe Grüße Martina & Stefan
27.12.2017 - Charlestown Bay, Canouan

Christians`Birthday Blast

Als Joni heute morgen zu uns ins Bett gekrabbelt kam, fing er gut gelaunt zu singen an "Happy Birthday to you. Happy Birthday to you". Er hatte natürlich keine Ahnung, dass unser Skipper heute Geburtstag hat. Er liebt dieses Lied nur einfach und fängt fast jeden Tag an es zu trällern. Wenn es denn schon sein muss, war es besser mit Happy Birthday geweckt zu werden im Vergleich zu Kindergebrüll. Am Geburtstagsfrühstücktisch meinte mein Mann ganz unschuldig "Das war bestimmt nicht einfach zu organisieren". Mein Hirn war noch nicht komplett hochgefahren "Was genau?" "Geburtstagsfrühstück vor Anker in der Karibik, der Traum jeden Seglers". Typisch Christian- als ob ich da was für kann.

Grinsend frühstückten wir, nur die Kinder litten etwas Futterneid, sie wollten sich ihr Omelett nicht teilen, wenn Papa doch ein eigenes bekam. Nachdem alle Bäuche voll waren setzten wir Tilly ins Wasser und legten am Dingidock des Beachhotels Tamarind, einem flachen Bau mit Palmwedelschirmen davor, an. Auf dem Hotelgelände gibt es einem kleinen italienischen Laden mit allerlei Köstlichkeiten. Wir kauften dort bei zwei Karibikladies Proccutio Cotto, Mozzerella und zwei Ciabattas für ein Picknick am Strand. Danach liefen wir in den kleinen Ort, um nach dem Marineteileladen zu suchen, der nicht nur Bootsmotoren verkauft, sondern auch Golf Carts verleiht.

Nach etwas erfolgloser Suche trafen wir Tancha, einen Grenadinen mittleren Alters mit langen Rastalocken und dem ansteckendsten Lachen weit und breit. Er führte uns in eine kleine Werkstatt und am Ende hatten wir ein altes Golfauto und eine ziemlich lustige Wartezeit verbracht bis das Auto da war. Tancha legte los, erzählte von seiner Familie die auf St Vincent auf ihn wartet, während er hier Geld als Klempner verdient, von St. Vincent, den Leuten hier und der Insel. Dazwischen brach er immer wieder in Lachen aus, hielt mir die Hand zum Einschlagen hin und freute sich - und ich mich noch mehr bei so viel geballter Lebensfreude. Durch ihn erfuhren wir, dass die nagelneue Marina auf Canouan bereits eröffnet ist und dass wir auch mit dem Golfcart bei einem Besuch der Marinabar auf das abgesperrte Gelände gelangen. Wir verabschiedeten uns und tuckerten Richtung Glossy Bay Marina mit unserem abenteuerlichen Gefährt. Hier fahren zwar viele von den Golfautos durch die Straßen, dazwischen aber auch richtige Autos, bei deren Überholen man sich so klein und verletzlich fühlt. Ich zuckte regelmäßig an den Kreuzungen zusammen und fiel fast hinten aus unserem Wagen, wenn es knallte und das alte Ding mal wieder eine Fehlzündung hatte. Ansonsten funktionierte es prima und trug uns über die Insel, jedenfalls über den befahrbaren Teil der Insel.

Der komplette Norden und größte Teil der Insel ist sowohl für die Einheimischen als auch für die meisten Besucher gesperrt. Hier gibt es ein Boutique Hotel, in den Buchten davor stehen die Superyachten, die dazu gehörigen Privatjets warten am kleinen Flughafen. Es ist sehr traurig, dass die Grenadinen ausgesperrt von Teilen ihrer eigenen Insel sind. Jetzt mit Eröffnung der neuen Marina im Süden ist nur noch der mittlere Teil der Insel frei zugänglich. Die neue Marina wurde traumhaft angelegt, alles ist begrünt, die wenigen Boote die schon da waren, lagen in einem langen Kanal. Auf der Seite der Anleger wurde einige neue Gebäude wie eine Häuserzeile aus Sizilien errichtet, vermutlich um Geschäfte zu eröffnen. Wir fühlten uns privilegiert als wir an der Marina Bar zwischen Pool und dem aquamarinen Meer im Schatten von Bäumen saßen, auf einem Sofa lümmelten und unseren Cappuccino schlürften - es war einfach traumhaft schön. Danach ging die wilde Erkundungsfahrt so lange weiter bis wir einen wunderbaren Ort am Meer zum Geburtstagskuchen essen gefunden hatten. Nach dem Sprung ins kühle Nass gingen wir zurück an Bord. Schade nur dass Christian den Ausklang des Tages nicht mit Freunden bei einem Cocktail oder zwei erleben konnte, sondern nur mit den Kindern und mir vorlieb nehmen musste.

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26.12.2017 - Charlestown Bay, Canouan

Bittersweet

Joni brach heute Abend in Tränen aus nachdem ich seine Frage "Sind die Kinder noch da?" verneinte. Unser Kleiner ist momentan etwas unausgeglichen, hat er doch ganz tapfer alle seine Schnullis dem Christkind mitgegeben, damit sie an die Babies weiterverschenkt werden können. Tagsüber merkt man nur subtil was in ihm vorgeht, er ärgert Joshi, stört beim Spielen und weiß nicht so recht was er mit sich anfangen soll. Abends im Bett sieht man ihm seinen Kampf richtig an. Da kann nur Mama und auch nur mit Mühe helfen. Jonis emotionales Gleichgewicht ist also labil, Weinen und Lachen sehr nahe beieinander, da war es einfach für ihn zu viel, dass die beiden kleinen Jungs von der JaJaPaMi nicht mehr zum Spielen da waren.

Joshua und Jonathan waren die beiden letzten Tage im siebten Himmel, natürlich war es super, dass das Christkind da war, aber fast besser war noch mit Paul und Michel zu spielen und all die schönen Spielsachen zu testen, die Platz auf dem großen Katamaran hatten. Auch Christian und ich haben es genossen andere erwachsene Gesichter zu sehen und sich nett zu unterhalten mit Menschen die Ähnliches bewegt - sind sie doch auch Segler, Atlantiküberquerer und Eltern. Nach einem relaxten Spielnachmittag, haben unsere beiden Familienboote mit den beiden reizenden Britten Maria und Allan von der Lady Jane den Weihnachtsabend verbracht. Bevor es los ging zwang sich Christian zum ersten Mal seit Monaten in lange Hosen, Joshua freute sich sogar darauf eine Hemd zu tragen und ich suchte in den Tiefen meines Kulturbeutels Mascara heraus. Dann stellte ich fest, dass ich gar keine High Heels an Bord hatte - ohje keine Schuhe zum Kleid. Ich hatte keine andere Chance, als mit FlipFlops zum Restaurant zu gehen. Als wir aus dem Dingi am Anleger ausstiegen stellte ich schmunzelnd fest - ich war nicht allein.

Der Wind frischte auf, der gefühlt 17te Squall des Tages war im Anmarsch, wir joggten los und drückten die Daumen, dass wir nicht triefnaß beim Abendessen sitzen würden. Im Beach Hotel Bequia haben wir (trocken) bei hervorragendem Service, karibischen Ambiente, süffigen Cocktails und leckeren Essen den Abend verbracht. Wir saßen auf der Terrasse hin zum Meer, die Jungs konnten räubern ohne zu stören und hatten einen so tollen Abend, dass sie bis spät in die Nacht durchhielten. Bei guter Gesellschaft und aufgeräumten Kindern verging der Abend viel zu schnell. Die anschließende Nacht war überraschend ruhig, Moya rollte weniger wie die Tage zuvor von einer auf die andere Seite und die Luken waren und blieben offen, ohne multiples Aufstehen um Schiffsüberflutungen zu verhindern.

Nach diesem Tag war Abschied nehmen für keinen einfach - aber zum Glück sieht man sich ja immer zweimal oder vielleicht auch drei oder viermal. Die Pami und Lady Jane starteten nach Norden, wir sind nach Süden abgebogen. Bei 20-25 Knoten und subjektiv ganz schön ordentlichen Wellen sind wir nach Canouan gecruised und haben seit langem mal wieder unsere Angelleine ausgelegt. Nachdem ich den Köder ausgebracht hatte, hörte ich noch auf dem Weg zurück ins Cockpit "krrrrssssssssssssssss", die Angelschnur rauschte nur so raus. Immer ersten Augenblick dachte ich, der Haken hat sich in irgendetwas verfangen. Ich merkte aber schnell, da war einer so richtig wütend und kämpfte. Nur 3 kg schwer und 90 cm lang war der Fighter, aber die Zähne des Barracudas haben mir trotzdem ganz schön Respekt eingeflöst. Allein hätte ich ihn nicht landen können, nur zusammen haben Christian und ich den Fisch an Bord gebracht und ich war froh, dass hinterher alle Finger noch heile waren.

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27.12.2017:
Kommentar from Alexandra
Hallo Christian! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und viele liebe Grüße von der Reiteralm!
27.12.2017:
Kommentar from Gabi
Hallo Christian, auch von mir herzliche Glückwünsche zum Geburtstag.Schade, dass ich nicht mehr an Bord bin, sonst hätten wir im Beach Hotel noch einmal gefeiert, nachdem ihr doch tatsächlich dort Weihnachten feiern konntet ohne dass die englischen Ladies eure beiden Süßen an eine Palme haben ketten lassen. Viel Vergnügen weiterhin und vielleicht sehen wir uns ja noch einmal in der Südsee. Gabi
27.12.2017:
Kommentar from Christian
Hallo Christian, wünschen dir alles Gute zum Geburtstag - deine Kollegen vom Projekt. Rutscht gut ins Neue Jahr.
27.12.2017:
Kommentar from Steppke
Hallo ihr Vier, herzlichen Glückwunsch an den Skipper. Liebe Grüße, SSLTx :-)
27.12.2017:
Kommentar from Flo
Hallo Christian, wir wünschen Dir alles Gute zum Geburtstag! Wo habt habt ihr eigentlich den hübschen Weihnachtsbaum her? ;) Gruss Flo,Patsy+FKM
27.12.2017:
Kommentar from Maxi, Lars und Benno
Hallo Christian, auch nochmal auf diesem Weg alles Gute zum Geburtstag! Lass Dich schön feiern!
28.12.2017:
Kommentar from Moya Crew
Danke für die vielen Geburtstagsgrüße. Und der Baum kommt natürlich aus ... China. Christian.
24.12.2017 - Friendship Bay, Bequia

Frohe Weihnachten

Heiligabend ist jedes Jahr etwas Besonderes. Aber dieses Jahr auf unserem kleinen zu Hause auf dem Wasser war Heiligabend für uns einzigartig. Die letzten Tage schaute ich immer wieder auf den Kalender und sah Weihnachten näher kommen, aber so richtig angekommen, dass nun wirklich Weihnachten sein soll, ist es erst heute nachmittag bei mir. Bei Sonne, Strand und 30 Grad ist eben von Weihnachtsstimmung nicht wirklich etwas zu spüren. Vereinzelt sind die Geschäfte hier auf den Inseln zwar weihnachtlich dekoriert und wir haben auch schon den ein oder anderen Weihnachtsbaum auf den Marktplätzen gesehen, aber das alles wirkt für uns Deutsche, die Weihnachten im Kalten gewohnt sind, eher ein wenige wie von einer anderen Welt.

Moya steht seit 2 Tagen hier in der Friendship Bay in der wir uns mit der Pami Crew verabredet hatten. Seit den Kanaren haben wir die vierköpfige Familie immer wieder getroffen. Joshi und Joni waren ganz aus dem Häuschen als sie erfuhren, dass Paul und Michel an Weihnachten zum Spielen da sind. Wir waren heute morgen mit den Jungs am Strand und genossen das etwas andere Weihnachten. Die Bucht ist eher dünn besiedelt, neben einem Hotel gibt es nur Privatgrundstücke und auch vor Anker stehen nur wenige Yachties. Der Strand hier ist traumhaft, türkisfarbenes Wasser, fast weisser Sand und Palmen und Mangroven die bis ans Wasser reichen und die ideale Schattenquelle darstellen. Außerdem hat man in einer Hängematte dazwischen wirklich den idealen Start in den Tag, auch wenn er sich so gar nicht weihnachtlich anfühlt.

Erst als wir später an Bord Weihnachtssterne und einen Weihnachtsmann bastelten, die Kinder danach eine Weihnachtsgeschichte anschauten und wir ein die letzten Plätzchen hervorholten kamen wir etwas in Weihnachtsstimmung. Als später dann das Christkind unseren Mini-Baum geschmückt hatte, die Geschenke auf dem Tisch lagen und die Kinder mit leuchtenden Augen darüber herfielen, war dann fast alles wie immer. Naja, aber auch nur fast, unsere Familie vermissen wir heute noch mehr als sonst, die 28 Grad die wir hier am Abend immer noch haben passen nicht so recht zu Weihnachten und die Tatsache, dass das Auspacken der Geschenke diese Jahr in wenigen Minuten erledigt war ist dann doch ungewohnt. Uns und auch den Kindern hat es trotzdem gefallen. Wir wünschen Euch zu Hause ein schönes Fest mit Freuden und Familie, erholsame Feiertage, ganz viel Freude und hoffentlich ein bißchen Schnee.

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25.12.2017:
Kommentar from Marga
Frohe Weihnachten und von allem das Beste für 2018 wünschen Euch Marga, Lea und Jürgen
27.12.2017:
Kommentar from Jürgen Seidel
Lieber Christian, alles Gute zum Geburtstag, Gesundheit und noch weiterhin ein tolles Gelingen der weiten Reise. Viele Grüße aus dem Amt. Grüße auch an die Familie.
22.12.2017 - Friendship Bay, Bequia

Nächste Station: Paradies

...hieß es nach unserem Abstecher in Kingstown. Bequia ist die größte Insel der Grenadinen, dennoch ist sie weniger als zwei Kilometer breit, nicht mal 10 Kilometer lang und beherbergt nur 5000 Einwohner. Im einzigen Dorf der Insel Port Elizabeth ist trotzdem einiges los. Die Admirality Bay die vor dem Ort liegt is voll von ankernden Yachten. Dazwischen fahren kleine Boote herum, verkaufen Eis, Wasser, Diesel, sammeln Wäsche ein, bieten ihre illegal gelegen Mooring Bojen oder Taxiservice an. Hier sind sie also alle! Wir haben uns schon die letzten Tage gewundert, dass wir am Horizont so viele Segler gesehen haben, aber die Buchten entlang der Küste leer waren. Kein Wunder, die Insel ist grün, das Wasser in der Bucht an den tieferen Stellen dunkelblau an den seichten Stellen türkisblau, der Strand ist weiß und der Ort wunderschön. Entlang der Bucht ragen Felsen auf und bilden unter Wasser ideale Plätze zum Schnorcheln oder Tauchen. Die Häuser sind bunt und sehr gepflegt und alles ist darauf ausgelegt die Yachties glücklich zu machen. Es gibt unzählige Bars, Cafés und Restaurants, Läden mit Angelbedarf, Delikatessupermärkte, Obst und Gemüseläden, eine Tauchschule, einen Rigger, verschiedene Segelmacher und sogar einen Paparazzi.

Letzterer hat uns bereits vor der Insel aufs Korn genommen und Action-Fotos von Moya gemacht. Wir wunderten uns schon ziemlich als das kleine Schlauchboot angerast kam und der Typ mit einem riesigen Teleobjektiv in alle 4 Richtungen abgespannt in seinem Boot stand und knipste. Die Fotos von Moya unter Segeln, die wir selbst nicht machen können, haben uns zuerst prima gefallen, dann aber ist uns die Luft weggeblieben und wir fanden sie gar nicht mehr so toll.

So ähnlich ging es uns später auch bei Doris Fresh Food, auf einem Tablett lag ein Leib Vollkornbrot, daneben ein Olivenciabatta und Schokocrossaints - mir ist schon das Wasser im Munde zusammengelaufen bis der Schwabe in mir Oberwasser bekommen hat. In dem kleinen Laden mitten im karibischen Nirgendwo findet man Alles von Lindt Schokolade bis Hengstenberg Saure Gurken und jeder Artikel kostet in etwa gleich so um die 10 Euronen. Bei Doris einzukaufen war nicht drin, aber 2 Smoothies für die Kinder und Cappuccinos aus der Siebträgermaschine für Christian und mich mit Blick auf die Bay mussten dann einfach sein. Bevor es zurück an Bord ging sind wir den Belmont Walkway um die Bucht gelaufen, ein schmaler Weg direkt am Wasser entlang der bis zum Strand führt und von dem man die Waterfront hervorragend erkunden kann.

Zurück bei Moya schaue ich noch einmal in unseren Cruising Guide um mich noch ein bißchen über den Ort zu informieren - dabei stolpere ich über den Absatz "avoid anchoring on the wreck that is 13°00,67'N, 61°14,47'W" und frage Christian ob es wisse, dass es hier ein Wrack gibt. Auf sein Kopfschütteln schaue ich auf unser GPS -Bingo! Genauer kann man gar nicht mehr treffen, 2 Meter unter Moyas´ Kiel liegt wohl noch ein Boot, das laut Hafenführer schon einige Anker verschlungen hat. Unser Eisen ist wieder aus dem Wasser gekommen als wir uns am Nachmittag in die Friendshipbay aufgemacht haben, wo wir Weihnachten verbringen werden.

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20.12.2017 - Kingstown, St. Vincent

Wer kennt diese Bucht?

...viele von Euch vermutlich, aber wo habt ihr die wohl schon einmal gesehen? Ich hätte sie nicht wieder erkannt, aber vielleicht kommt ja von Euch einer drauf. Wir sind gestern entlang der Küste von St. Vincent gesegelt bis in die Hauptstadt Kingstown. Unterwegs stoppten wir zweimal, einmal zum gucken und fotografieren und einmal zum Baden. Am Nachmittag haben wir dann unser Eisen vor einem kleinen Strand in Kingstown versenkt. Wir sind hier die einzige Yacht, wie so oft wenn die Yachting facilities limitiert sind. Wir besuchen diese Orte ganz gerne, da sie meist weniger touristisch, unbequemer aber auch authentischer sind. In Kingstown gibt es kein Dingi Dock, deshalb landeten wir am Strand zwischen den Fischerböötchen an, sofort waren wir von mindestens 10 Kindern umringt, die zuvor im Meer gebadet haben und wir die Abwechslung des Tages waren.

Am Strand standen wir dann doch etwas unschlüssig herum, ob wir unser Dingi alleine lassen konnten. Für uns wäre es eine kleine Katastrophe würde es geklaut werden. Normalerweise haben wir ein Edelstahlkabel mit dem wir es an den Dingidocks sichern, aber am Strand gestern gab es absolut keine Möglichkeit es anzuschließen. Christian sicherte so nur unseren Außenborder und klappte ihn nach oben, so dass man nicht davonfahren konnte. Wir waren unterhalb des Busbahnhofs gelandet, am Strand standen kleine Häuser mit Wellblechdächern. Als wir zur Straße gingen kamen wir an einem Bistro vorbei, der Besitzer und seine Freundin saßen vor der Tür, rauchten und tranken Bier. Der Mann hatte einen Hut auf, eine goldene Uhr am Arm und hatte mindestens 1cm lange Fingernägel auf die viele Frauen neidisch sein würden. Nachdem wir ein wenig mit ihm gesprochen hatten und ihm versprochen haben später bei ihm zu essen, ließ unsere Anspannung etwas nach - wir waren fast sicher, dass unser Dingi später noch genau dort stehen würde wo wir es gelassen hatten.

Kingstown ist ein lebendiger Ort, mit vielen Autos, Menschen und Musik. Es gibt hier einen riesigen Markt auf dem frische Lebensmittel, aber auch Hygieneartikel, Autoteile und Textilien verkauft werden. Die Auswahl an Obst und Gemüse ist nicht mit unseren Supermärkten daheim vergleichbar. Es gibt zum Beispiel keine Äpfel, Trauben oder Birnen. Karotten gibt es nur importiert. Zu meinem Erstaunen wurden auch nur vereinzelt Mangos, Orangen und Papayas verkauft. Dafür gibt es aber Bananen, Kokosnüsse und tatsächlich Früchte die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Wir kauften eine Wurzel von der Größe einer großen Kartoffel. 10 kleine rote birnenförmige Früchte und ein melonengroßes stachelig grünes Ding aus dem man wohl Saft machen kann oder es so essen. Unsere Essens Gewohnheiten werden wohl in nächster Zeit etwas umgestellt werden.

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22.12.2017:
Kommentar from Adolf
Diese Bucht kenne ich leider nicht, aber euch und den Kindern ein frohes Weihnachtsfest in ungewohnter Umgebung , einen guten Rutsch ins "Neue Jahr" und eine glückliche Weiterreise in 2018
25.12.2017:
Kommentar from Moya Crew
Keiner eine Idee? Naja es ist auch schwer zu erkennen. Es ist die Wallilabou Bucht oder auch das Piratennest von Fluch der Karibik - hier wurde der Großteil der Filme gedreht
19.12.2017 - Chateaubelair, Saint Vincent

Smiling Faces, wild country

Columbus nannte die Menschen von St. Vincent Caribs. Zu der Zeit als hier die ersten Europäer siedelten und Sklaven von Afrika mitbrachten ist vor Bequia ein Sklavenschiff gesunken. Die Caribs beschlossen die Sklaven als ihr Eigentum zu übernehmen und brachten alle männlichen Nachkommen der Sklaven um, um sie zu kontrollieren. Das löste eine Revolte aus und brachte kriegsähnliche Zustände auf St. Vincent, die Sklaven klauten die Frauen der Caribs und flüchteten in die Berge, sie übernahmen bestimmte Traditionen der Caribs und nannten sich Black Caribs. Mit der Zeit übernahmen sie die Insel und wirkten der Britischen Besiedelung entgegen. Erst die geballte britische Seeflotte konnte dem ein Ende bereiten.

Wir wurden gestern alles andere als unfreundlich empfangen. Joshua und Jonathan mit ihren blonden Köpfen waren die Anziehungspunkte der Blicke, aber die Leute lachten als sie die beiden sahen. Wir wurden von den Menschen gegrüßt "How are y doing?" und viele fragen ob wir Hilfe brauchten. Wir stehen mit Moya in der Bucht von Chateaubelair, an der Küste stehen die kleinen karibischen Häuser, am schwarzen Lavastrand Palmen. Chateaubelair ist vom Tourismus fast unberührt, nur einige wenige Yachten halten hier -oft nur für einige Stunden- um die Einreise nach St. Vincent zu machen und fahren danach weiter Richtung Grenadinen. Vermutlich wollen die meisten Reisenden lieber an weißen statt schwarzen Stränden liegen? Tatsächlich hat Chateaubelair viel zu bieten, man kann von hier nicht nur Zeit am Strand verbringen, sondern zum Vulkan aufstiegen oder verschiedene Wässerfälle besuchen. Der Ort ist authentisch und ursprünglicher als die meisten Orte die wir bisher in der Karibik gesehen haben und die Menschen unglaublich nett. Am Strand gibt es keinen vernünftigen Anleger für die Dingis so dass wir Tilly stranden mussten - ein Rastamann war direkt zur Stelle und hat uns geholfen die Kinder sicher an Land zu bringen und hat uns bei der Gelegenheit auch gleich mit Maracuja aus dem Garten versorgt.

Als wir vor der Einreise warteten, kam ein Teenager heraus lachte Joshua an und zeigte ihm wie man wie ein Äffchen auf die großen Bäume am Strand kletterte. Später hielt ein Junge an und fragte ob wir von dem Schiff in der Bucht kommen. Auf meine Bejahung sagte er, dass wir genau richtig vor Anker stehen und Moya dort sicher ist. Vorhin klopfte es, ein Mann war vom Ort zu Moya gepaddelt und verkaufte Früchte. Auf die Frage "What fruits do you have?" packte er sein kleines Körbchen aus und antwortete lachend "I'm like a small supermarket" was hieß er hatte einige Bananen, 5 Kokosnüsse, 10 Limetten und einige Muskatnüsse, alle aus seinem Garten. Er redete und redete, erklärte uns wie wir Bananen und Kokosnüsse essen sollten, wünschte uns 5 mal frohe Weihnachten und meinte er gehe jetzt nach Hause auf ein Schläfchen.

St. Vincent ist grün, sogar sehr grün, überall wächst und spriest es - kein Wunder bei dem warmen und feuchten Klima. Der Regenwald ist dicht, mit Blättern so groß wie ich selbst, Bäumen mit Lianen und Pflanzen an denen bunte Blüten wachsen. Auf unserem Weg zu den Dark View Falls sind wir ein Stück durch den Regenwald gelaufen. An den Wasserfällen die in zwei Stockwerken von den Bergen herabfallen waren wir zunächst alleine später kamen dann doch noch guided Touren vorbei. Das Wasser war sehr erfrischend, es gab zwar keinen angelegten Pool, wir konnten aber dennoch in dem kleinen Becken baden in das sich das Wasser von 40-50 Meter Höhe ergoss. Neben dem Wasserfall war ein Weg angelegt um den Berg hinauf zu steigen, oben angelangt kamen wir zu einem zweiten Wasserfall und hatten eine hervorragende Aussicht über das dichte Grün.

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17.12.2017 - Soufriere, St. Lucia

Ein perfekter Tag

Heute morgen direkt nach dem Frühstück zog ich meinen Bikini, meine Tauscherflossen und meine Taucherbrille an und sprang ins Wasser. Moya lag nur ungefähr 25 Meter von der Küste entfernt die grün bewachsen steil ins Meer abfiel. Unter mir sah ich nur türkisblaues Wasser, rechts von mir lag Moya und links von mir sah ich bereits wie die Felsen steil ins karibische Meer abfielen. Am Cliff beobachtete ich einen kleinen Schwarm Rainbow Runners. Weiter am Ufer wo es flacher war und die Sonne den gesamten Meeresboden ausleuchtete, lagen große Felsen im Wasser bewachsen von sich im Wasser wiegenden Wasserpflanzen und teilweise sogar Korallen. Dazwischen schwammen kleine Fische und knabberten an den Felsen. Ich kenne die meisten dieser Fische nicht, besonders gefallen haben mir aber die kleinen Kofferfische, weil sie so ulkig aussehen und die in allen Farben schillernden Papageienfische.

Nachdem ich das fünfte Mal dachte "nur noch einmal um die nächste Ecke gucken" riss ich mich schließlich los und tauchte auf. Christian wartete schon, er war jetzt dran die ganz andere Welt zu erkunden. Nachdem wir alle gebadet hatten, ging es an Land. Wir wollten eine kleine Wanderung zum Wasserfall machen. Hier in der Gegend gibt es mindestens drei verschiedene alle flussläufig zu erreichen. Wir wussten nicht so richtig welchen wir ansteuern sollten und entschieden uns letzt endlich für die Piton Falls, die vermutlich unspektakulärste aber auch untourististe Variante. Entlang der Küste wanderten wir bis zum Ortsausgang. Heute am Sonntag nutzten die Lucies die Küstenstraße für ein get-together, immer wieder kamen wir an BBQs vorbei an denen die Einheimischen mit einem Bier in der einen und einer Tüte in der anderen Hand standen und sich lebhaft unterhielten. Nebenbei lief der Contest wer hat die dickste Bassbox und den lautesten Sound. Am Ortsausgang wurde es ruhiger und die Straße ging über in einen schmalen Wanderweg der direkt neben dem Meer durch den Regenwald führte. Das letzte Stück gingen wir steil die Straße hinauf, der Wanderweg hatte aufgehört und dann standen wir vor einem kleinen Häuschen in dem Eintrittsgelder gesammelt wurden. Wir wussten überhaupt nicht was auf uns zukommt, ob es sich bei den Wasserfällen um ein kleines Rinnsal handelt oder es einen Pool zum Schwimmern gibt. Deshalb fanden wir es umso besser als wir vor zwei kleinen befestigten Pools standen in die sich Mineralwasser aus einem Wasserfall ergoß, das einem der Vulkane in der Näh auf ungefähr Körpertemperatur erwärmt wurde. Die Kinder fanden es gigantisch, sie konnten in den Pools stehen und plantschten, tauchten und rasten zwischen den Pools hin und her. Sie störten dabei keinen, den wir waren die einzigen Gäste. Mein Lieblingsplatz war direkt unter dem kleinen Wasserfall, es fühlte sich einfach toll an das warme Wasser fast wie unter einer Dusche auf den Kopf plätschern zu lassen.

Bevor wir uns an den Rückweg machten haben wir noch die Kokosnuss und die Kakaofrucht geknackt, die wir beide geschenkt bekommen hatten. Die Bohnen der Kakaofrucht sind von einem herrlichen fruchtigen Fruchtfleisch umgeben, so dass man die Kerne nur ablutscht und dann wieder ausspuckt - der Geschmack erinnert eher an Ananas und das hat mit Kakao wie man ihn kennt gar nichts zu tun. Zum Sonnenuntergang gab es dann noch ein Bier und Sternenhimmel nachdem die Kinder im Bett waren. Nur jetzt gerade flüchte ich in den Salon, da der Himmel seine Tore öffnet, wie so oft hier auf den Inseln.

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16.12.2017 - Soufriere, St. Lucia

Along the coast of St. Lucia

Die Marigot Bay ist wirklich wunderschön. Regenwald und Mangroven treffen hier das Meer und weiße Palmenstrände. Die schmale Bucht war früher ein kleiner verschlafener Ort, in der Bucht standen die Boote auch bei Hurrikans sicher. Das Hurricane Hole wurde mit der Zeit immer lebendiger und mittlerweile ist die Bucht amerikanisiert. Die Preise in den Bars und Cafes sind anstatt in east carribean Dollars in U$ angegeben und sind astronomisch hoch. Im inneren der Bucht gibt es eine kleine Marina, die an ein Hotel grenzt, hier liegen die Sternchen und Celebrities am Steg mit ihren riesigen Luxusyachten. Unten am Wasser gibt es neben den Bars und Restaurants, einige Boutiquen und einen kleinen Supermarkt.

Um an Brot zu kommen, bin ich steil den Berg hinauf gelaufen und habe oben den wirklichen, sehr anderen Ort kennen gelernt. Hier oben sind die Häuser aus Holz in bunten Farben angemalt. Unterwegs haben mich 3 verschiedenen Leute angestrahlt, gefragt ob ich Hilfe bräuchte und mir dann einen guten Tag gewünscht. Nachdem wir wieder an Bord waren und leider keinen Zugang zum Strand gefunden haben, da das kleine Stückchen Erde zum Beach Club gehört, haben wir kurzer Hand beschlossen dem laut Reiseführer schönsten Naturstrand der Karibik den Rücken zu kehren und 2 Meilen weiter südlich vor Anker zu gehen.

Anse de Ray war das Gegenteil der Marigot Bay, im Ort gab es kein Restaurant, keinen Supermarkt, dafür drei Kirchen und eine Bar vor der 2 Megaboxen standen und den Ort mit Reggae beschallt haben. Am Pier stand eine schwanger Frau die in heißem Fett Krapfen und Fischküchen gebacken hat - der ganze Ort kaufte bei ihr ein. Wir auch. Heute morgen haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht und liegen jetzt in Soufrieres vor den Pitons, den Wahrzeichen von St. Lucia. Ich sitze gerade im Zaka Art Cafe und schreibe am Logbuch Eintrag. Vor mir ein Smoothie und wundervoll bemalte Masken an der Wand, die der Besitzer selbst bemalt, genauso wie der Kaffee den er selbst pflückt und röstet. Neben mir sitzt ein Rastamann und spielt Gitarre - ein wirklich schöner Ort.

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15.12.2017 - Marigot Bay, St. Lucia

The Nightswatch

...war heute etwas ganz Besonderes. Nicht nur dass wir ausnahmsweise drei Erwachse auf Wache waren, sondern auch weil richtig was los war. Wir sind gestern Abend um 21 Uhr gestartet, die Kinder waren sicher in ihren Kojen verstaut und waren im Land der Träume. Die große Bucht von Fort de France war beleuchtet von tausenden Lämpchen an Land, aber auch auf dem Wasser blinkte es, dazwischen lagen die großen Ankerleger. Wir hatten es nicht eilig wir hatten schließlich nur 40 Meilen vor uns bis St. Lucia und wollten erst im Morgengrauen ankommen, so sind wir erst mal mit 1.5 Knoten aus der Bucht hinausgestanden. Kaum waren wir um die Ecke beim Roque Diamond kam aus der Nachbarbucht die Royal Clipper - die Segel waren schön angestrahlt von Scheinwerfern. Auch sie wollte nach St Lucia. Christian packte den Ehrgeiz, er wollte gerne vor dem 5 Master ankommen und reffte unsere Segel aus. Im Abstand von nur einer halben Meile segelten wir neben dem Riesen entlang.

Um uns rum gab es viele Lichter, es waren ganz schön viele Schiffe unterwegs, viele davon konnten wir nicht auf dem AIS sehen, sondern nur ihre Lichter erkennen. Gegen 2 Uhr morgens, Christian schlief gerade, kamen zwei Schiffe auf der Steuerbord Seite immer näher. Ich hatte sie schon einige Zeit beobachtet und noch war es unkritisch, aber es gefiel mir nicht, da ich nur das eine von beiden auf dem AIS sah. Als es dann auch noch mit einem Strahler aufblinkte kam mir das Ganze noch suspekter vor und ich schaltete vorsichtshalber mal unser Funkgerät an. Die Royal Clipper war immer noch auf unserer Backbordseite und hatte die Segelbeleuchtung die schon seit einiger Zeit aus war wieder eingeschaltet. Gabi meinte "Oh die haben wohl Probleme mit ihrer Elektrik". Kurz darauf frischte der Wind auf, wir mussten die Segel reffen und genau als ich die Leinen in der Hand hatte hörte ich am Funk "Moya, Moya, Moya". Wie sich herausstellte waren die zwei Schiffe zu Steuerbord nur ein Schiff das ein riesiges Ölfass in einer halben Meile Abstand hinter sich herzog. Der Verband bat uns hinter ihm durchzugehen, was für uns hieß von 6 Knoten auf 3 abzubremsen und unser Kurs nach Steuerbord zu ändern. Wenig später hörten wir "Royal Clipper for Captain Dann, will you continue with this speed and course? Then I need to go to starbord, but there is still Moya". Offensichtlich hatten die Beiden schon über uns gesprochen und wir waren wohl ziemlich im Weg und die Leuchtzeichen waren wohl für uns bestimmt und hatten mit der Elektrik nichts zu tun (peinlich!). Sekunden danach hatten wir die Royal Clipper am Funk und wir hörten "We are going under sail only, could you make room for us?" Christian antwortete "We are running under sails too, but obviously not with as many as you. We will slow down and take care of you. Please go ahead an adjust your course." Danach fuhr der 5 Master scharf nach Steuerbord passierte uns nur wenige hundert Meter entfernt. Gleichzeitig kreuzte die Captain Dann Richtung Backbord und wir guckten, dass wir nicht am Ende noch das Ölfass mitnahmen. Das Wettrennen hat Moya gewonnen, wir waren heute morgen vor der Clipper in der Marigot Bay vor Anker. Die Clipper Gäste haben wir später an Land getroffen, die hatten von der nächtlichen Action nichts mitbekommen.

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16.12.2017:
Kommentar from Martina & Stefan
Trinkt für uns im Hotel Capella an der Bar einen Zacapa-Rum mit während eure Jungs im Pool planschen :-) Wenn Ihr in der Marina eingecheckt seid, habt Ihr auch freuen Zugang zum Capella-Hotel am süd-westlichen Ende von Marigot Bay. Das ist Luxus pur! Ganz liebe Grüße Martina & Stefan
14.12.2017 - Pointe du Bout, Martinique

Von Kreuzfahrern und 5-Mastern

Im Hafen von Fort de France lagen gestern 4 große Kreuzfahrtschiffe die zusammen gut und gerne 5000 Gäste unterbringen. Bei diesen Tourimassen haben wir kurz überlegt direkt Kurs auf die nächste Ankerbucht zu nehmen, aber wir brauchten noch Kleber um unser Dingi zu reparieren, Joni ein paar neue Schuhe und die Kinder Auslauf auf dem Spielplatz. Also sind wir doch übergesetzt und waren ganz überrascht, dass in der Stadt gar nicht so viel los war. Die meisten Cruiser sind an den Souvenir Ständen direkt am Hafen hängen geblieben, nur einen Straßenzug entfernt sah man fast niemanden mehr mit buntem Band und Kärtchen um den Hals.

Fort de France ist ein kleines französisch geprägtes Städtchen mit unendlich vielen Autos. Überall gibt es kleine Geschäfte und Restaurants, nur auf der Suche nach einer Bäckerei habe ich mir die Hacken krumm gelaufen. Nachdem wir unsere Besorgungen erledigt haben sind wir Anker auf gegangen um auf die Südseite der Bucht nach Anse a L´Ane zu fahren. Die ist eine kleine Bucht mit Sandstrand und Palmen und wir sollten unser repariertes Leichtwindsegel heute wieder bekommen. Wir Armen mussten also am Strand warten bis wir unser Segel gebracht bekamen und durften solange im Meer schwimmen, schnorcheln, Sandburgen bauen und Muscheln sammeln.

Gleich nach dem Frühstück waren wir mit den Kindern schon da und haben Gabi eine Kinder-Auszeit am Boot gegönnt. Als wir ankamen war der Strand noch weitgehend unbesiedelt, nur ein Rastaman mit dicken Dreadlocks unter der Rastamütze stand mit einem Wurfnetz am Strand und hat Anchovies gefischt und ein anderer hatte einen gelben Eimer neben sich stehen in dem zwei riesige Muscheln lagen - beide ungefähr so groß wie mein Kopf. Hinter uns in der Bucht lag majestätisch ein großer 5-Master vor Anker. Ich meinte noch zu Christian "Es gibt doch gar nicht so viele 5 Master, lass uns mal schauen wie der heißt". An Bord schaute Christian dann auf unser AIS und meinte "Ah, die Royal Clipper liegt dort im Hafen. Aber Moment wie kann das sein? Der da liegt doch vor Anker!". Nach einigem Stirnrunzeln fanden wir heraus, dass tatsächlich von den nur drei weltweit fahrenden 5-Master Segelbooten, 2 momentan in Sichtweite lagen, nur das Schwesternschiff der Wind Surf, die Club Med 2 segelte wo anders.

Überhaupt gab es laut Wikipedia nur insgesamt 12 so große Segelschiffe von welchen 9 verschwunden oder gesunken sind, die meisten tatsächlich schon am Anfang des letzten Jahrhunderts. Heute Nachmittag hat dann die Royal Clipper ihre volle Besegelung gesetzt und ist in einem ziemlichen Tempo davon gesegelt und hat dabei wirklich atemberaubend ausgeschaut. Wer will kann im April mit ihr den Atlantik überqueren, sie benötigt dafür garantiert weniger als 19 Tage ;-). Wir sind dann nochmal eine Bucht weiter gefahren bis zum Pointe du Bout, dort haben wir unseren Anker unter dem weit und breit einzigen Felsbrocken verkeilt und Christian musste ein Anker-Rescue-Manöver tauchen um uns wieder zu befreien. Nach dem Abendessen kann es jetzt weiter gehen über Nacht nach St. Lucia.

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12.12.2017 - Fort der France, Martinique

Carpe Diem

Die karibische oder besser gesagt martiniquinische Art zu leben ist schon sehr relaxed. Am Samstag Nachmittag sind die meisten Geschäfte geschlossen, am Sonntag haben ohnehin alle Läden zu und man findet die Menschen am Strand beim Picknicken. Unter der Woche haben wird morgens gearbeitet. Wie das mit den Öffnungszeiten am Nachmittag ist haben wir noch nicht so richtig verstanden, das scheint etwas kompliziert zu sein. Auf der einen Seite machen die Läden eigentlich um 17 Uhr zu, auf der anderen haben sie aber auch lange Mittagspausen und öffnen erst um 16 Uhr wieder. Aber vielleicht auch nicht immer und an manchen Tagen wird am Nachmittag nicht gehandelt. Gestern stand ich jedenfalls viertel vor 16 Uhr vor dem Obst und Gemüse Laden von Anses D Arlet und habe vergeblich gewartet bis das Geschäft öffnet.

Wir waren gerade am Strand und die Kinder haben im Sand gebuddelt nachdem sie fast den gesamten Nachmittag im Wasser waren. Ja, sogar Joshua war im warmen Wasser und hatte so richtig Spaß. Es brauchte zwar Überredungskunst und Mühe aber ich brachte ihn sogar dazu im Wasser ohne Schwimmhilfe Schwimmübungen zu machen. Hinterher war er stolz wie Oskar und hat sich total gefreut was er geschafft hatte. Unsere Strandmatte lag am Strand unter einer Palme, die natürlichen Sonnenschutz für die Kids beim Sandeln lieferte.

Vor der Küste lagen einige Felsen im Wasser die Anziehungspunkt für bunte Fische und natürlich aus Touristen waren. Ich bin regelrecht an den Steinen hängengeblieben und konnte mich an der Unterwasserwelt kaum satt sehen. Einmal Luft holen, untertauchen und ich schwamm in Mitten eines Schwarms gelb-braun gestreifter Fische. Bei genauerem hinschauen sieht man dann auch Fische mit langer Nase, kleine gelbe Fische, schwarze Fische mit blauen Punkten, rote mittelgroße Fische, Papageienfische und sogar einen Kugelfisch. Schnorcheln ist schon eine tolle Sache mit der man so einfach in eine ganz andere Welt eintaucht.

Am Strand gab es viele kleine Buden, die gutes französisches Essen verkauften und man sah vor allem Einheimische da sitzen- an einem Montag. Und am Jetty drüben waren die Schulkinder gerade dabei ihre Schwimmprobe abzulegen, dabei würde gekrault, getaucht und auf der Stelle geschwommen. Weil es in der Petite Anse so schön war, konnten wir uns heute morgen einfach noch nicht losreißen und mussten nachmal an den Strand bevor wir die 10 Meilen nach Fort de France, der Hauptstadt von Martinique gesegelt sind. Hier liegt Moya nur einen Steinwurf vor dem Fort. Wir waren noch im Supermarkt und haben eingekauft wie die Weltmeister, wir hätten noch mehr gekauft, hätten wir mehr tragen können - nach unserer Konsumabstinenz gab es hier einfach wieder Alles was das Herz begehrt - nur die Preislabels haben gestört.

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13.12.2017:
Kommentar from Thomas
Traumhaft! Genießt die Zeit!
14.12.2017:
Kommentar from Stefan & Martina
Ja! Karibik ist Entschleunigung pur und einfach das Paradies auf Erden! Nur der Rum ist auf Martinique schlecht ;-)
10.12.2017 - Anses de Arlets, Martinique

Endlich Strand

Wir wollten gestern gleich nach dem Aufstehen los. In der Marina Marin war es etwas stickig, es wehte kein Lüftchen. Die Marina ist zwar riesig und Moya liegt sicher, aber besonders ansprechend ist der Ort nicht und außerdem wollten wir dringend zum Strand. Es war bereits der dritte Tag in der Karibik und wir waren noch nicht mal im Wasser -das musste einfach geändert werden. Aus gleich nach dem Aufsehen wurde - fast gleich nach dem Aufstehen. Wir mussten natürlich noch Frühstücken, zum Segelladen, zum Angelladen, zum Segelmacher, zum Markt und nochmal in den Supermarkt um die letzten Sachen zu besorgen die wir am Tag zuvor vergessen hatten. Die Fock musste runter, das Dingi wollte wieder aufgeblasen werden und am Vordeck verzurrt werden und das Babystag entfernt. Und natürlich wollte die Marina noch ihr Geld.

Nachdem alles geschafft war, war ich total erledigt, Gabi hatte schon das zehnte Mal mit Joshua und Jonathan Hund gespielt und die Uhr zeigte 15:30 Uhr. "Wollen wir wirklich noch raus, um 18 Uhr ist es schon dunkel?" fragte ich Christian vor mich hinschwitzend und ohne jegliche Motivation mich zu bewegen. Christian zog es aufs Wasser und Gabi war zum Segeln da und nicht zum rumstehen. Minuten später schmissen wir die Leinen los und winkten dem netten deutschen Paar von nebenan. Kaum war der Steg hinter uns war auch schon die Genua draußen und ich froh, dass wir noch los gekommen waren. Der leichte Wind schob Moya im Fahrwasser aus der Bucht hinaus und blies die drückend schwüle Luft fort. Eine Stunde später hatten wir unser Eisen vor Saint Anne versenkt. Der kleine verschlafene Ort lag auf der anderen Seite der Bucht und hatte das größte Ankerliegerfeld vor der Tür das wir bisher gesehen haben - hunderte Yachten lagen dort.

Zum Strand haben wir es nicht mehr geschafft, stattdessen sind wir alle von Moyas Badeplattform ins Wasser gehüpft - sogar Joshua. Es war herrlich endlich im (gar nicht so) kühlen Nass zu sein und zu plantschen. Danach sind wir übergesetzt um Saint Anne zu erkunden. Wir freuten uns total, dass es dort einen Steg gab, der nur zum Anlegen der Dingis gedacht war, so dass wir ganz bequem aussteigen konnten. Das Beste war, dass es direkt nebenan einen Spielplatz gab. Gegenüber, war die Kirche aufgesperrt, die Kronleuchter im Inneren leuchteten und die Einheimischen versammelten sich langsam. Immer wieder wurden Lieder gesungen, wir lauschten fasziniert von draußen. Heute dann war es soweit, wir sind die wenigen Meilen an der Küste entlang gesegelt bis zum Anse Meunier, wo wir vor Anker gegangen sind und der schöne Sandstrand uns angelacht hat. Kurze Zeit später hatten wir auch schon ein Plätzchen unter den Mangroven am Strand gefunden, haben gebadet und gestrandelt - endlich! Nicht nur die Jungs fanden das super. Am Nachmittag sind wir dann noch ein bißchen an der Küste entlang spaziert, direkt hinter dem Strand führt ein Wanderweg durch die Mangroven. Joni war beeindruckt von den vielen Krabben, die wir dort in wirklich allen Farben -blau, orange, rot, braun, schwarz, lila - gesehen haben. Es ist hier so anders und wahnsinnig spannend.

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11.12.2017:
Kommentar from Betty von der bugaboo
Hallo! Nachdem ihr in Le Marin aufgebrochen seid, hörten wir dass St. Anne extrem voll ist. Die Hurricanes haben im Norden gewütet und viele Segler mussten umdenken. Wir werden uns das per Dinghi anschauen, Situation checken, denn auch wir verweilen dort gerne bevor Gäste eintreffen. Schön, dass ihr endlich Strand genießen könnt! Viele Grüße von Ralf und Betty
11.12.2017:
Kommentar from Alexandra
Hallo zusammen! Verspätete Glückwünsche zur gelungenen Atlantiküberquerung, meinen Respekt! Genießt Eure Zeit in der Karibik, obwohl ja Weihnachten ohne Schnee irgendwie komisch ist... Viele Grüße von den Skifahrern aus Passau
08.12.2017 - Marin, Martinique

Geschafft!

Gestern am späten Nachmittag haben wir noch einmal richtig Gas gegeben. Der Wind frischte auf und Moya rauschte Richtung Martinique. Um 14:30 Uhr hatte wir dann Handy Empfang - Ding das war die SMS von Vodafone die uns mitteilte, dass wir hier wie in Deutschland telefonieren. Martinique ist schließlich EU, sehr cool! Christian rief dann erstmal in der Marina du Marin an. Ja, sie haben noch bis 18 Uhr offen, wenn wir bis 17:30 Uhr da sind können wir noch einen Liegeplatz bekommen, sonst müssten wir vor Anker gehen. Da änderten auch 2 kleine Kinder und die Atlantiküberquerung nichts, 17:31 Uhr ist keiner mehr da der uns einweist, alles gesellschaftlich geregelt. An dieser Stelle hatten wir noch 18 Meilen bis zum Ziel und wir sahen uns schon vor Anker stehen. Aber mit Rückenwind, Flutstrom, einem Squall, Henry der dazu schnurrte und das rufende Steak waren wir 17:25 Uhr an der Marina und tatsächlich meinte der nette Herr am Funk "Come quickly, Come quickly".

In der Bucht vor Marin liegen hunderte Boote vor Anker, die Insel ist sehr grün mit Mangroven bewachsen. Als wir Richtung Marina fuhren und sich die Wassermassen von oben entleert hatten, kamen wir auch schon an einem kleinen weißen Standstrand vorbei gefahren, am Strand standen Liegen, dahinter Palmen und davor lag ein gelber Katamaran - grinsend standen wir da, zwar pitschnass von dem Squall der uns auf Martinique empfangen hatte, aber das Karibikfeeling war definitiv entzündet. 17:30 Uhr war Moya dann fest am Steg, der Motor war aus und plötzlich bewegte sich gar nichts mehr. Joshua meinte "warum schaukelt es nicht mehr?" - sehr ungewohnt. Noch ungewohnter waren die vielen Lämpchen an Land - die haben ganz schön geblendet nach 19 Tagen auf dem Wasser mit keinem Licht um uns herum.

Um 18 Uhr wird es hier schon dunkel und bis wir von Bord kamen war es schon dunkel. Trotzdem gab es noch kein Abendessen, hier merkt man den französischen Einfluss schon sehr. Wir sind also noch ein bißchen durch den Ort gelaufen und haben Baguette fürs Frühstück gekauft und schließlich gab es dann doch noch lecker Abendessen. Leider hatte die Bedienung mich um mein Steak gebracht. Das stand zwar auf der Karte, war aber nur am Wochenende zu haben. Zumindest bis die nette Dame am Nachbartisch das schöne Ribeye auf ihrem Teller hatte - hmpf! Naja, kommt schon noch und es war auch so lecker! Heute war dann Großreinemachen angesagt. Wir haben alle Betten raus geräumt, die Sofapolster haben eine Wäsche bekommen, alles wurde gesaugt und gewischt und die Wäsche gewaschen. Danach ging es direkt zum Einkaufen unser Kühlschrank war leer, genauso wie die Obst und Gemüsenetze und schließlich wollte unser Spi noch repariert werden, das beim Segel setzen von den Maststufen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zwischen dem ganzen Chaos haben wir Gabi an Bord gegrüßt, die die nächsten Tage mit uns Segeln wird. Wir freuen uns, dass sie da ist und wir mit ihr Martinique erkunden dürfen.

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09.12.2017:
Kommentar from Martin
Hallo ihr tapferen Segler, bin der Schwiegervater von Sarah aus Tübingen und habe eure Reise mit Spannung verfolgt, gratuliere euch unbekannterweise ganz herzlich zur gelungenen Ankunft....wir haben Schnee auf der schwäbischen Alb.... lg martin
09.12.2017:
Kommentar from Judith Michaela Markus Robert Simon Carina Lukas Theresa Anne Oli und Marcus
Hallo Ihr Kolumbusse, wir vermissen Euch beim Weihnachtsessen. Sind sehr sehr stolz auf Euch. Lasst es Euch weiter gutgehen. Viele liebe Grüße von den Landratten
13.12.2017:
Kommentar from Moya Crew
Oh wie schön, dass ihr eine so schöne Vorweihnachtszeit mit Schnee habt. Weihnachtsgefühle kommen hier noch nicht so richtig auf. Wir denken an Euch!