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Breite:
44° 50.5' N
Länge:
13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
12:15UTC+2
Wettermeldung:
vom
13.08.201911:45UTC+2
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24.02.2019 -Kandy, Sri Lanka

Mit dem Zug ins Herz Sri Lankas

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Sri Lanka kann man wohl auf unterschiedlichste Weise erkunden, von all inklusive Hotelaufenthalten am Strand, über gebuchte Touren mit persönlichem Fahrer oder Mietwagen bis hin zur Unterbringung in Homestays in Privathäusern. Ganz wie die Einheimischen sind wir nicht unterwegs. Um dennoch Sri Lanka so authentisch wie möglich kennen zu lernen, haben wir die Tourenangebote in Galle abgelehnt und uns stattdessen auf eigene Faust auf Entdeckungstour ins Landesinnere gemacht. Statt Autos nehmen wir Bus, Bahn und TukTuk und übernachten in B&Bs anstatt in Hotels.

Gestern morgen packten wir also unsere Tasche für ein paar Tag in die Berge, machten Moya sicher und starteten mit Nihal, unserem inzwischen persönlichen TukTuk Fahrer vom Hafen zum Kopfbahnhof in Galle. Um Sitzplätze für den 11 Uhr Zug nach Colombo zu erwischen gingen wir besser schon kurz vor 10 Uhr von Bord, wir brauchten noch Tickets und außerdem weiß man im Hafen nie so recht, ob die Security nicht auf die Idee kommt unsere Sachen zu filzen - auch rauswärts. Am Bahnhof erstanden wir insgesamt drei Tickets nach Colombo, zwei Ganze und eins das in der Mitte durchgeschnitten wurde, Kinder brauchen nur ein halbes Ticket. 3 Stunden Fahrt für zusammen umgerechnet unglaubliche 3€! Direkt nach Kandy konnten wir nicht bezahlen, später begriffen wir auch warum. In Colombo, unserem Umsteigebahnhof, mussten unsere Tickets beim Ausgang abgegeben werden. Danach konnten wir gleich ausschauende Neue für die Fahrt nach Kandy erwerben. In Colombo versuchten wir im Reservierungbüro Plätze für diese Fahrt und unsere Weiterfahrt von Kandy aus zu reservieren, aber die wenigen Wagen, in denen Plätze reserviert werden können, waren längst ausgebucht.

Dagegen ist der Schulbus ein katholisches Mädcheninternat

In Colombo verließen wir den Bahnhof nicht, sondern deckten uns nur mit Wasser und den süßen und pikanten Teilchen ein, die hier an jeder Straßenecke verkauft werden. Danach ging es auf die gut gefüllte Platform 8, wo schon eine Menge Menschen auf den verspäteten Zug nach Kandy warteten. Die Kinder setzten sich auf unsere Tasche, wir warteten. Nach einer unverständliche Lautsprecherdurchsage sprangen alle Wartenden von den Bänken auf und bildeten eine geschlossene Reihe an der Kante des Bahnsteigs. „Ah, der Zug kommt!“ wir schnappten unsere Sachen und stellten uns dazu. Ich und Joshi wollten einen Platz ergattern, während Christian mit der Tasche und Joni nachkam. Soweit die Theorie. In der Praxis brach am Bahnsteig der Krieg aus. Mir fiel zu spät auf, dass da vor allem junge Männer an der Front standen. Sie sprangen bereits auf den einfahrenden Zug auf. Viel auch von den Nachbarschienen auf der Rückseite des Zugs aus. Ohne Rücksicht auf Verluste kaperten sie die Türen, da kriegte es nicht nur Joshi mit der Angst zu tun. Spontan gab ich den Plan an Sitzplätzen zu kommen auf. Am Ende ergatterten wir dann doch noch einen, so dass wir wenigstens abwechselnd sitzen konnten. Die zweite Klasse war randvoll, in der dritten war es eher noch schlimmer. Trotzdem drückten sich immer wieder fliegende Händler durch die Gänge und verkauften kalte Getränke und Teilchen, Strassenmusiker spielten. Zu den offenen Fenstern wehte der Fahrtwind herein. Die Türen waren zwar auch offen, aber oft durch zwei junge Männer verdeckt, die aus dem Zug hinaus hingen. Zwischen den Wagen konnte man hinunter zu den Gleisen schauen, manchmal hüpften die Wägen regelrecht. Diese Art zu Reisen ist zwar etwas anstrengend, aber dafür auch sehr interessant. Die Jungs waren begeistert, vor allem als es ein bißchen leerer wurde und sie auf den Fensterplatz rutschten.

Auf den Spuren Buddahs

Von unserer netten privaten Unterkunft brachen wir heute Morgen zu den Royal Botanical Gardens auf und schlenderten ein wenig durch den größten botanischen Garten Sri Lankas. Wir sahen die größten Kokosnüsse der Welt, Orchideen und jede Menge anderer Pflanzen, schön angelegt. Die Kids sammelten ihren obligatorischen Stock ein, rannten und kämpften, bis sie auf die Makakken trafen - vor denen hat Joni immer noch gehörig Respekt. Weiter ging es zum Bahirawakanda Tempel und dem riesigen Buddah, der über die Stadt wacht. Fast alle Menschen hier in Sri Lanka sind buddhistisch, unglaublich nett und fröhlich, obwohl viele relativ arm sein müssen, was wir an den niedrigen Essenspreisen bemerken. Auch sie besuchen den Tempel und lassen Blumen als Opfergaben da. Der heilige Zahn Buddahs war danach an der Reihe, dann das Museum des Weltbuddhismus. Nach hunderten von Buddahs wollten wir eigentlich endlich Essen, aber dann kamen uns die sri-lankischen Tänze dazwischen. Die mussten wir sehen! Also spazierten wir am See entlang zum Kulturzentrum. Die Show mit den vielen verschiedenen traditionellen Tänzen war exzellent, teilweise richtig akrobatisch und am Ende sogar richtig heiß, als einige Tänzer einen Feuerlauf machten. Wir waren beeindruckt.

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