Langkawi - hier müssen sie sein
Wo sind sie nur alle?
... sie, sind die anderen Cruiser, die wir bis auf einige wenige Ausnahmen, seit Vanuatu aus den Augen verloren haben. Aus “spätestens in Bali holen wir unsere Mitsegler ein” wurde ein, “vielleicht in Singapur”, dann ein “vielleicht in Malakka oder Port Dickson”. Dass es keine brilliante Idee ist, bei Nordwest Monsun durch Indonesien Richtung Norden zu segeln, haben wir inzwischen selbst gemerkt, aber spätestens in der Straße von Malakka, für die der vorherrschende Nordost Monsun exzellente Segelbedingungen liefert, hätten wir das ein oder andere Böötchen erwartet. Gestern waren wir auf Pulau Pangkor immer noch alleine. Touristen haben wir unterwegs immer wieder getroffen, aber fast keine Segler. Die müssen sich einfach auf Langkawi häuslich niedergelassen haben.
Schroffe Schönheit im Meer
Heute nacht waren die Sterne mal wieder ins Wasser gefallen. Um Moya herum glitzerte es, sobald ihr Rumpf das Wasser durchschnitt. Rechts und links funkelte das auseinander gedrückte Wasser und wurde dadurch sanft beleuchtet. Diesem Naturschauspiel zu zuschauen ist schon etwas sehr Besonderes, aber leider mit unserem Equipment überhaupt nicht auf einem Foto oder Video festzuhalten. Genauso wie ich es nie geschafft habe, die Milchstraße von unserem sich bewegendem zu Hause einzufangen.
Am Morgen, bei Sonnenaufgang sah ich sie dann schon, die Langkawi Gruppe mit ihren insgesamt 99 Inselchen. Grün bewachsene Berge ragten aus dem Wasser und plötzlich begriff ich auch, warum die Segler alle hier sein mussten: sie ist wunderschön! Der Wind legte nochmal ein wenig zu und Moya rauschte mit 7 Knoten der Küste entgegen. Beim Näherkommen sahen wir sie dann, gleich vier andere Segelboote und dabei sind wir noch gar nicht nach Kuah, dem Hauptort von Langkawi gefahren, sondern haben vor einer vorgelagerten Insel geankert. Wir freuen uns jetzt schon drauf “Hallo” zu sagen, vielleicht kennen wir ja sogar jemanden?
Zwischen den Felsen gibt es hier immer wieder kleinere und größere verlassenen Sandstrände. Ich muss spontan an die Vava-U von Tonga denken, verbringe den Nachmittag mit einer Tasse Kaffee auf dem Vordeck und lasse mir den Wind um die Nase wehen. Christian und die Kinder sind an Land. Ich ignoriere das Chaos im Schiffsbauch noch ein bißchen, höre dem Rauschen der Wellen, der Bäume an Land und dem undefinierbaren, singsang-artigen Klängen, die von den Bergen immer wieder herüber wehen, zu, und genieße die friedliche Schönheiten der Insel.
Ab Morgen gibt es viel zu tun - Anoden und ein neues Funkgerät warten bereits in der Marina auf uns, außerdem hat sich Moya ein bisschen Wellnessprogram mehr als verdient.