Pazifik wir kommen
Am 30 März werden wir voraussichtlich den Atlantik verlassen und durch die Gatun Schleuse in den Rio Chargres schleusen. Wahrscheinlich werden wir dort über Nacht vor Anker stehen und den größten Teil der Kanaldurchfahrt am Tag danach machen. Gestern haben wir unsere Durchfahrt bezahlt und nach am gleichen Tag unser vorläufiges Transitdatum erfahren. Die Kanalbehörde ist bestens organisiert und hocheffizient.
Bis es soweit ist, haben wir noch alle Hände voll zu tun. Das Wichtigste sind die neuen Akkus für Moya, unsere alten Batterien sind schon 7 Jahre alt und sterben gerade den Alterstod nach einem erfüllten Leben mit rund 1000 Zyklen. Gestern waren wir im Casa de Batterias und haben tatsächlich neue, zwar ein wenig kleinere aber passende Akkus gefunden, die morgen nach Puertobello geliefert werden. Hier in Colon ist Anlanden, wenn man nicht gerade in der teuren Marina liegt, schwierig. In den Flats haben wir keine Möglichkeit gefunden mit unserem Dingi anzulanden und vor dem Club Nautico lag Moya direkt vor den großen Kreuzfahrern. Im Club wurde uns der Landzugang verwehrt, so dass wir an der daneben liegenden Baustelle angestrandet sind um überhaupt von Bord zu kommen. Mit unserem Invaliden und den beiden Kurzen ist eine Provisionierung von hier ausgeschlossen, muss man doch einmal komplett über die Baustelle humpeln bevor man an der Straße ein Taxi organisieren kann. Um schon einmal ein wenig vorzufühlen, sind wir nach unserem Bankgang einmal durch Colon gefahren, am Markt vorbei und der Free Zone bis zum Zentrum Quatros Altos. Die Stadt ist ziemlich heruntergekommen und überall war die Polizei noch auf den Straßen mit großen Gewehren vertreten - ich war froh, dass wir bei den Unruhen nicht hier waren. An der Zona Libre, der zweitgrößten Freihandelszone der Welt, sind wir nur vorbei gefahren, schon vom Taxi aus sahen wir die großen Hallen mit westlichen Geschäften und riesigen Leuchtreklamen. Hier können Schiffe in Transit steuerfrei einkaufen. Wir überlegen noch, ob sich das für uns lohnen wird, da man sich die Waren für viel Geld direkt ans Schiff liefern lassen muss. Vielleicht finden wir ja noch andere Boote mit den wir die Lieferung teilen können.
Quatros Altos, ist eine Mall am Ausgang von Colon, hier gibt es bestimmt 100 Läden mit Autozubehör, Lebensmitteln, Kleidung, Schuhgeschäften, Restaurants und auch dem Casa de Batterias. In dem großen, westlichen Supermarkt hier gibt es auch internationale Produkte, so dass er bei Seglern sehr beliebt ist um die Schapps für den Pazifik zu füllen. Unsere Ölfilter, die wir noch unbedingt brauchen gab es aber in Quatros Altos nicht, aber nach ein einigem herumfragen fanden wir heraus wo wir hin mussten. In einem LKW Zubehör Laden, lachten sich die Angestellten über Joni kringelig, als er laut brüllend durch den Laden lief und mich versuchte zu ärgern bis ich ihn vor die Ladentür stellte. Sie fühlten sich von uns so gut unterhalten, dass sie mir lachend halfen die Kreuzreferenz der Filternummer heraus zu finden und dann durch die Stadt telefonierten, wo es die Filter denn gibt. Kurz vor Ladenschluss haben wir tatsächlich noch die beiden letzten Exemplare erstanden und waren etwas erleichtert nachdem wir schon auf Curacao, Grenada und Cartagena keinen Erfolg hatten. Nachdem wir heute noch unsere Ersatzteile für den Wassermacher beim Fedexshop in Colon abgeholt haben, sind wir wieder auf dem Wasser Richtung Puertobello. Bei Wind von vorne, liegt Moya auf der Leeseite und arbeitet sich langsam gegen die von vorne kommenden Wellen. Wir sind zwar nicht schnell, dafür stampft unsere Stahllady aber auch nicht und segelt fast wie auf Schienen die 20 Meilen nach Nordosten.