Einreise und Marina in Santa Marta
Bis heute morgen war Moya in der Marina Santa Marta längsseits am Ende eines Pontoons vertäut, da wir bei unserer Ankunft bei 35 Knoten Wind nicht in die engen Gassen fahren wollten. Das Gelände der Marina ist 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag gesichert. Wenn man auf das Gelände gelangen will, kommt man an zwei Metallgittertüren vorbei, die eine kontrolliert durch einen Fingerabdruckscanner, die zweite von einem Security Mitarbeiter um zu verhindern, dass jemand ungewollt durchschlüpft. In der Marina gibt es Dusch- und Toilettenräume mit warmem Wasser, Waschmaschinen, Trockner und einen Minimarkt. Am Steg kann gegen ein separates Entgelt Strom und Wasser an Bord verlegt werden. Die Marinamitarbeiter sind super freundlich und sehr hilfsbereit.
Da wir hier in Kolumbien unsere Einreiseformalitäten nicht selbst erledigen dürfen, fungiert das Marinaoffice als unser Agent und koordiniert unsere Einreise. Am ersten Tag haben wir hier unsere Pässe abgegeben und sie einen Tag später mit den Einreisestempeln wieder bekommen. Trotzdem kam am Tag unserer Ankunft noch ein Offizieller vom Zoll an Bord, der die Formalitäten unseres persönlichen Gepäcks aufnahm und ankündigte, dass für die temporäre Einreise von Moya später noch jemand an Bord kommen würde um Fotos von unserer Motor- und Rumpfnummer und Moyas Äußerem zu machen. Da der Zoll am Wochenende und heute am Faschingsmontag nicht arbeiten, haben wir inzwischen die Bilder selbst gemacht, sie an die Marina geschickt und hoffen Moyas` Einreisepapiere (temporary import permit) morgen 6 Tage nach unserer Ankunft endlich in unseren Händen zu halten. Anschließend müssen wir noch das Cruising Permit bei der Marina erwerben und können uns und Moya danach frei in Kolumbien bewegen. Bis das Cruising Permit und, wenn man nicht in der Marina ist, einen Agenten, kosten die Einreiseformalitäten nichts. Zudem hatten wir heute morgen überraschend Besuch von der Gesundheitsbehörde. Zwei Offizielle kontrollieren erst ob wir alle Gelbfieber geimpft sind. Danach inspizierten sie unsere Bäder, die Küche, den Kühlschrank, die Kabinen und die Lebensmittelvorräte. Abschließend wurden noch unsere Medikamente kontrolliert bevor sie zufrieden von Bord gingen. Ob dieses Vorgehen Standard ist, wissen wir nicht, wir kamen uns aber etwas durchleuchtet vor.
Kaum war die Gesundheitsbehörde weg, kamen die Marineros und kündigten an, dass wir Moya nun in eine Box umparken sollten. Wir schauten auf den Windmesser, der immer noch 35 Knoten anzeigte (Böen mehr) und waren wenig begeistert. Umlegen bei dem Wind wollten wir eigentlich nicht, aber wir standen auf dem Parkplatz der Küstenwache, so dass die Marineros ihren Chef im Nacken hatten. Mit drei Mann an Land schafften wir es Moya in die Box zu legen, es war aber ein grenzwertiges Manöver. Christian wollte das Umlegemanöver abbrechen und rückwärts aus der Gasse fahren, als ein kleines Boot aus einer kleinen Lücke fuhr, war aber gezwungen es zu Ende zu fahren, da Moya vom Wind in Sekunden die Gasse hinunter gedrückt wurde. Wenn Henry es nicht geschafft hätte die Nase in den Wind zu drehen wären wir in die Boote gegenüber gedriftet. Die heutige Lesson learned ist also: Wir fahren nicht mehr in Steggassen, wenn unser Windmesser mehr als 30 Knoten Wind anzeigt.