Tugboat
Spanish Water ist eine dreizackförmige Bucht - oder eigentlich mehr ein See- der über einen Kanal mit dem Meer verbunden sind. Rings um die Bucht stehen viele Villen von Menschen, die offensichtlich sehr viel Geld haben. Es gibt einige Restaurants und täglich fährt ein Shuttle zum Supermarkt. Es ist also der ideale Ort für Yachties, da die Boote hier sehr geschützt liegen und sich nur bewegen, wenn eines der Superracer-Dingies vorbei heizt. Man sieht den Schiffen an, dass einige hier auch dauerhaft liegen während die Eigner am Schiff arbeiten oder sogar nach Hause gefahren sind. Einziger Nachteil, vor allem für Familien, ist, dass es direkt in der Bucht keinen schönen Strand zum Baden gibt.
Ich hatte aber gelesen, dass einer der schönsten Schnorchelspots von Curacao in der Nähe ist. Nach dem Motto, wo man Schnorcheln kann, kann man auch Baden, haben wir uns auf die Reise gemacht. Wenn wir zum Strand wollen, ist unser kleines Dingy Tilly immer grundsätzlich voll. Die Schuhe wollen mit, die Strandmuschel, Strandspielsachen, Strandmatten, Badesachen, Getränke und was zu Essen. Und dieses Mal auch Marlene und Werner. Nach ein bißchen Schachteln fanden wir schließlich alle Platz im etwas tiefer gelegten Bötchen und sind an Land getuckert - das muss ganz schön witzig ausgesehen haben. Am Meer sind wir an einen öffentlichen Strand gekommen, der war zwar nicht sehr schön, aber es gab Wasser zum Baden und ein bißchen Sand zum Buddeln, so dass die Kinder nicht weiter zu bewegen waren. Joshua und Jonathan hatten einen großartigen Nachmittag mit ihren Großeltern am Wasser, während Christian und ich auf die Suche nach Tugboat gingen.
Wir gingen am alten Fort vorbei und dann waren wir auch schon da. Auf einem Stein war das Tauchersymbol aufgemalt und direkt daneben gab es eine kleine Bar, die Tauchequipment verlieh. Vom Strand aus schwammen wir in weniger als 10 Minuten zu dem untergegangenen Schlepper. Jetzt ist er die neue Heimat von Hunderten von Fischen. Deshalb und da er nur in 5 Meter Wassertiefe liegt ist er ein hervorragendes Erkundungsobjekt für Schnorchel und Taucherbrille. Da der Himmel bedeckt war, drang nur wenig Licht ins Wasser und es war relativ dunkel. Unser Freigang war trotzdem der Hit, nicht nur weil wir zu zweit unterwegs waren, sondern auch, weil wir in Schwärmen von dunkel-bunten Fischen schwammen und das am Grund liegende Wrack inspizierten. Schließlich tauchten wir mit blauen Lippen aus dem 26°C Grad warmen Wasser auf und sammelten die Großeltern und Kinder ein, die inzwischen nicht nur gebadet und gespielt hatten sondern auch mit Eis und Lollies verwöhnt wurden.
Weil die nächsten Tage Wind, Strömung und Welle weiter zunehmen sollen, sind wir bereits heute frühzeitig in Richtung klein Curacao aufgebrochen. Nicht nur Moya hat schwer gegen die Elemente gearbeitet, auch ihre Crew wurde durchgeschüttelt, als unsere Lady immer wieder in die Wellen gestampft ist. Am Spätnachmittag waren wir dann alle froh, als wir den Anker versenkten. Der 13 Meilen Quickie hat am Ende fast den ganzen Tag in Anspruch genommen, aber für ein Bad von Moyas' Heck mit Kindern, Oma und Schildkröten hat es noch gereicht.