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Latest position:
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Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15UTC+2
Weather report:
from
13.08.201911:45UTC+2
88 °F
Gentle breezefrom Northwest

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Ship's log forApril2017

11.04.2017 -Nazaré Portugal

Parallel Welten

Eigentlich steht Moya im Club Naval de Nazaré, der Marina von Nazaré. Es ist eine sehr kleine Marina, in der hauptsächlich kleine Böotchen für den Wochenend Fishing Trip liegen. Daneben gibt es auch einige wenige Segelboote, allesamt nicht so groß, Moya ist da schon bei den "Großen" dabei, obwohl sie nur 39 Fuß lang ist. Die Boote gehören fast ausschließlich Portugiesern die man aber oft nur am Wochenende im vorbei gehen trifft. Ganz anders sieht es im Hafen von Nazaré aus. Dort sind wir hingetuckert um Moya aus dem Wasser zu holen und am Unterwasserschiff zu arbeiten. Im Hafen liegen natürlich erstmal die Fischer. Wenn man über das Gelände geht wird überall gesägt, gestrichen und geputzt. Die Fischerboote hier sind fast alles aus Holz und es ist wahnsinnig interessant dem Schiffsschreiner zu zusehen wie er die Planken austauscht und aus alt wieder neu werden lässt - richtig künstlerisch. Zwischen den Fischerbooten lernt man tolle Menschen aus der ganzen Welt kennen. Menschen die mit ihrem Segelboot überwintern, andere haben die Welt umseglt, wieder andere bereiten sich darauf vor oder arbeiten hier. Alle sind sie unglaublich hilfsbereit, packen mit an oder haben einen guten Trick parat um das ein oder andere Problemchen zu lösen. Für mich ist es hier als würde ich mich in einer anderen Welt befinden. Die Arbeitswelt in der man von einer Deadline zur nächsten rennt wirkt Lichtwelten entfernt. Alles geht langsamer, weniger hektisch und manchmal auch weniger effizient. Das letztere ist manchmal wirklich eine harte Nuss, vorallem für mich die normalerweise alles durchtaktet ist es schwer zu ertragen ein Tag länger auf dem Trockenen zu stehen nur weil die Anoden nicht rechtzeitig bestellt wurden oder die Algen am Unterwasserschiff trocknen zu sehen nur weil Strom überraschend eine Vorraussetzung für den Betrieb eines Hochdruckreinigers ist. Ich werde es schon noch lernen - das mit der Gelassenheit - ganz bestimmt. Es tut gut hier zu sein, die Geschichten der Menschen zu erfahren und auf unseren Plan von dem großen Segeltörn mit den zwei Kleinen Interesse anstatt Entsetzen oder Unverständnis zu ernten. Die Menschen hier erzählen wie es Ihnen oder Freunden mit den Kindern auf dem Boot ging, so dass wir mit jeder Unterhaltung etwas dazu lernen. Seltsam, dass bei uns zu Hause die meisten Reaktionen auf unsere Segelpläne in zwei Gruppen eingeteilt werden können: i) die - ich nenne sie mal- Ignoranten- Menschen die gedanklich nicht mitgehen, die schnell das Thema wechseln "ich geh auch gern in Urlaub" und ii) die Prozessierenden - Menschen die nachfragen und mit jeder Frage ein größeres Fragezeichen in Gesicht bekommen. Oft endet das mit "Was macht ihr den wenn ein Kind auf dem Atlantik ein Blinddarmdurchbruch hat?" -Ja das wäre in der Tat ungut und ich hoffe wirklich sehr dass uns das, die Monsterwellen und Hurikans erspart bleiben. Immer wieder gehe ich die Risiken durch und hadere mit mir selbst - unser Boot unsere geplante Route und die Austattung minimieren das Risiko, aber es ist und wird nicht Null sein. Es ist ein gutes Gefühl zu sehen (und nicht nur zu wissen), dass wir nicht allein sind ein bißchen was Anders zu machen wie die Meisten.

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16.04.2017:
Comment fromDody
Ich hab' jetzt Euren gesamten Blog von hinten bis vorne durchgelesen und es hat mir riesig Spass gemacht! Ganz besonders, nachdem ich Eure beiden kleinen Seemaenner in Echt kennengelernt habe. Die eine oder andere Sache von Joshua, ich hab' am Boden gelegen vor lachen :-D!!! Sabrina, mit den Anoden, nimm' es Dir nicht zu sehr zu Herzen, es haette Dir weltweit ueberall das gleiche passieren koennen, und wenn ich Deutschen Seglern Glauben schenken darf ist es dort teils noch viel schlimmer. Vermutlich haette Dir aber sonstwo keiner so eine ehrliche Antwort gegeben ... Ja, leider, mit den beiden Kategorien, so aehnlich habe ich es damals auch erlebt. Komisch nur, dass von Kategorie II keiner auf die Idee kommt dass man ueber die Strasse gehen koennte, vom Auto erfasst wird und dann ist es auch vorbei. Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit um ein vielfaches groesser :-D!!! Nur Mut! Ihr habt Euch umfangreichst Gedanken ueber alles gemacht, Ihr plant und sorgt in vielerlei Hinsicht fuer alle Eventualitaeten vor. Ja, ihr werdet sicher irgendwann irgendwo mal schlechtes Wetter haben. Ja, es wird sicher mal irgendwo was kaputt gehen. Und ja, es mag durchaus sein dass sich einer von Euch mal verletzt. Ich weiss dass Ihr all das meistern und damit umgehen koennt, etwas, was die meisten Landmenschen verlernt haben. Big hugs x Dody
08.04.2017 -Nazaré, Portugal

Auf dem Trockenen

Es ging raus aus dem Wasser mit einem riesigen Travellift wurde unser Boot samt uns aus dem Wasser gekrant. Die beiden Jungs fanden das große brummende und piepende Gefährt super. Joshua war total fasziniert als Moya an den beiden Gurten in der Luft hing und es langsam aufwärts ging. Christian und ich waren etwas angespannt, ob die Gurte richtig sitzen - sie mussten vorbei am Echolotgeber vorne und hinten zwischen Kiel und Skeg gefädelt werden. Gar nicht so schwierig, wenn man weiss wie´s geht. Aber beim ersten Mal... An Land musste dann erst mal der gesamte Bewuchs abgeduscht werden, eigentlich sofort aber hier im Hafen geht alles etwas gemächlicher und es dauerte erstmal ein, zwei Stündchen bis Strom da war und ein Hochdruckreiniger. Auf unserer Schraube hatte eine Miesmuschelkolonie ihr zu Hause gefunden- eigentlich ein nettes Abendessen, aber beim Gedanken an das Wasser im Hafen ist uns der Appetit schnell vergangen. Der Rest des Schiffes hatte nur einen überraschend dünnen Überzug - das Antifouling hat seinen Job auch noch nach 3 Jahren im Salzwasser gut gemacht und die Anoden waren auch noch da. Nach der Dusche waren wir total erleichtert, alles tiptop in Ordnung, nicht das kleinste bißchen Rost - puh! Bis jetzt hatten wir gezittert, schließlich lag Moya in ihrem früheren Leben immer im Brackwasser in der Schlei, jetzt aber schon seit 2 Jahren im Atlantik mit deutlich höherem Salzgehalt. Wir hatten zwar gehofft unsere Dame so vorzufinden, wissen konnten wir es aber nicht. Im Folgenden war dann Schleifen, Putzen, Schleifen, Primern angesagt. Noch 2 Schichten Antifouling dann darf Moya wieder zu den Fischen wo sie hingehört - sie an Land stehen zu sehen fühlt sich einfach nicht richtig an.

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05.04.2017 -Nazare - Portugal

Da ist Sie!

5:45 Uhr: Der Wecker klingelt, noch einmal umdrehen dann jagt uns Joni mit Löwengebrüll aus dem Bett. Wir fiebern Moya entgegen, seit fast einem Jahr waren wir nicht mehr bei ihr. Jetzt bin ich total aufgeregt, frage mich ob alles in Ordnung ist und freue mich auf unser Schiff. Schnell die letzten Sachen packen, frühstücken und unsere beiden Tornados von der totalen Verwüstung unsrer Wohnung abhalten. 8:30 Uhr: "Das Taxi ist da! Ein Toyota Yaris?" Der Taxifahrer war schon etwas verschnuft als ich dann noch "ob wir da wohl alle reinpassen?" hinterherschob. Als wir mit unserem Gepäck tatsächlich alle in dem Hustenzuckerle Platz gefunden hatten, wurden wir über sein Auto, seine Familie und sein Ferienhaus aufgeklärt. Die 15 min zu Flughafen hätten ihm fast gereicht um uns ein Auto und einen Urlaub in der Ägais aufzuschwatzen - wenn da nicht Moya gewesen wäre... 10:00 Uhr: "Familie Coqui bitte zur Gepäcknachuntersuchung Gate 156" Ich konnte mir nicht so richtig vorstellen was ich dieses Mal Falsches eingepackt hatte. Es war - Eine Schwimmweste! Die Aufblaskartusche sah wohl auf dem Röntgenbild gefährlich aus - da hat die Bundespolizei gut aufgepasst und ich fühlte mich direkt viel sicherer. 12:20 Uhr: Endlich aus dem Flieger raus, dachten sich wohl unsere unmittelbaren Sitznachbarn. Zumindest sind die Rentner im Urlaub und haben Zeit sich zu erholen, wenn nicht gleich der nächste Übeltäter um die Ecke kommt. 13:45 Uhr: Wir sitzen im Auto und brausen Richtung Nazare. Die Portugieser sind echt ne Wucht - haben unsere Kleinen gesehen, gelächelt und uns direkt an der Autovermietungsschlage vorbei gelotst (nette Menschen mit nem Sack voll Erfahrung mit Familien mit 2 Kurzen in der Warteschlage). 15:15 Uhr: Unter Protest Joshuas´geht es erstmal am Hafen vorbei. Da Moya ein neues Unterwasserschiff bekommt und wir in der Zeit kein Wasser an Bord haben und ein Leiter brauchen um an Deck zu kommen, übernachten wir in einem Appartment - sehr ungewohnt! Die Wohnung ist toll, sehr klein aber bis ins letzte Detail liebevoll eingerichtet 16:00 Uhr: Yes! 12V Spannung, Tankzeiger bewegt sich, der Diesel rattert und es sprudelt Wasser aus dem Auspuff. Auch sonst ist alles in Ordnung, kein Wasser, kein Schimmel und es riecht wie immer - nach Segeln :-) 16:45 Uhr: Sylvia - No aqui! Aber am Telefon haben wir sie dann doch noch erreicht. Die Frau die am Fischerhafen Schiffe repariert und einen Reparatur Shop besitzt, kennt jeder - wie alle sind auch wir begeistert von ihr. Sie wird uns die nächsten Tage unterstützen. 17:40 Uhr: Wir schleppen unsere Einkäufe in die Wohung, die Kinder sind immer noch gut drauf. Wir nutzen die Chance und lassen den Tag an der Strandpromenade mit gutem Essen und Sonnenuntergang ausklingen. Ein Hoch auf die Jungs sie haben 1A mitgemacht!

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