Provisioning in Vanuatu
Port Vila ist die Hauptstadt von Vanuatu. Sie liegt auf Efata in der Bucht Mele geschützt hinter zwei kleinen Inselchen. Beim Einlaufen sahen wir neben der Cityskyline, schön angelegte Resorts, das Containerterminal und den Hauptanleger mit einem großen Kreuzfahrtschiff davor. Zwischen der vorgelagerten Iririki Insel und dem Festland lagen rund 20 Yachten an Moorings, dazwischen fuhren Taxiboote und kleine Funboote umher. Kaum zu glauben, dass das dasselbe Land wie auf Tanna ist. Schon vom Boot aus erkennen wir: Port Vila ist eine richtige Stadt. Nur die angespülten Bootwracks auf Iririki vom letzten Tsunami deuten darauf hin, dass wohl auch hier die Menschen nicht im Geld schwimmen.
An der Uferstraße reihen sich die Minibusse und Taxis auf, angrenzend gibt es Beauty salons, Restaurants, Bars, Eisdielen, ein Casino, Souvenirgeschäfte, Chinaläden, Supermärkte und der Gemüsemarkt. Die Markthalle ist voll von Tischen, hinter welchen die Bauersfrauen sitzen, quatschen, schlafen oder das Gemüse waschen und mit Plamen- und Bananenblättern verpacken. Schmale Gässchen schlängeln sich zwischen den Tischen hindurch, in ihrer Mitte stehen trotz der Enge noch Palmwedelkörbe mit Kürbissen, Süßkartoffeln, Kokosnüssen und Tarowurzel. Auf den Tischen gibt es was gerade so reif ist, Ananas leider nicht mehr und Mango noch nicht, dafür aber Bananen, Papayas und - ganz toll - Inselhimbeeren. Die schmecken wie eine Kreuzung aus Him- und Erdbeere und wurden gleich von den Jungs zu Dutzenden verputzt. Beim Gemüse ist es ähnlich, Salat, Bok Choy, Inselkraut, Karotten, Brokkoli und Tomaten liegen da zum Verkauf. Jeder Tisch hat eine etwas andere Zusammenstellung, aber am Ende doch die gleichen Produkte. Die Preise sind von erschwinglich für Himbeeren (500 Vatu entsprechen ca 4 Euro) bis hin zu billig für Salat (10 Köpfe für 200 Vatu) und stehen auf Schildchen bei den Waren, gehandelt wird hier somit nicht, Einheimische und Touris zahlen das Gleiche. Kartoffeln und Zwiebeln gibt es hier allerdings nicht, dafür mussten wir in den Supermarkt.
Bon Marche heißen die Supermärkte hier und handeln mit vielen importierten Produkten, hauptsächlich aus Frankreich, Australien und Neuseeland. Die Auswahl ist breit, es gibt fast Alles - zu unerhört teueren Preisen. 1900 Vatu (16 Euro) für 250g Salami oder 2400 Vatu für 1kg Nüsse sind eine richtige Kampfansage. Sogar Milch, Reis, Nudeln und Mehl sind hier doppelt so teuer wie überall sonst (jedenfalls in den Ländern, die wir besuchten). Schlimm, denn das brauchen die Locals wirklich, so dass sie für Grundnahrungsmittel tief in die Tasche greifen müssen. Wir wollten es genau wissen und waren auch noch in den Chinaläden, um zu schauen, ob die Basics dort billiger zu kriegen sind - keine Chance.
Nach unserem Erlebnis auf Tanna, wo die Menschen Früchte gegen Reis, Mehl und Öl tauschen wollten, haben wir Moya dennoch bis unters Deck voll gemacht, um auf dem weiteren Weg nach Norden handeln und auch verschenken zu können. Wir kauften Mehl, Milchpulver, Zucker, Reis, Tee, Lollis, Kaugummis, Luftballons, Bälle, Stifte, Hefte, Stoffe, Garn, Gummizüge, Nadeln, Batterien, Streichhölzer, Solarlampen, Holzsägen, Stechbeitel und haben auch schon in unseren Schränken Kleidung zum weggeben zusammengesammelt. Mal sehn was die Leute brauchen können. Auch die Dieseltanks sind wieder voll, das Motoröl ist gewechselt, so dass wir nun bald zu den äußeren Inseln Vanuatus aufbrechen können.