Historic, little towns and picturesque caves in Apulia
Weiße Altstadt
Monopoli war eine positive Überraschung. Eigentlich hatten wir ja nur in dem kleinen Hafen angelegt, um Henry wieder in Gang zu kriegen, aber tatsächlich ist die Altstadt ein kleines Juwel. Viele kleine Gässchen führen zwischen den alten Gebäuden, der Burg und gut Duzend Kirchen hindurch. Der helle Boden ist blankpoliert und glänzt. Hinter Gebäudeecken der massiven Bauten findet man süße Restaurants, Eisdielen oder kleine Läden. Von der Hafenmole, an der Moya lag, sind es nur wenige Meter zum Fischerhafen und nicht mal eine Minute zu Fuss bis in die wunderbare alte Stadt. Um die Mittagszeit waren die Gässchen leer. Die Museen, Kirchen, zahlreiche Läden und sogar die öffentlichen Toiletten waren von 13-17 Uhr geschlossen. Nur am kleinen Stadtstrand war richtig was los. Aber mit sinkender Sonne kamen immer mehr Menschen auf die Straße und mit eintretender Dunkelheit pulsierten die kleinen Gässchen vor Leben. Die schicken Italienerinnen gingen shoppen, die Kinder spielten in den autofreien Straßen Flussball, die liebevoll gestalteten Restaurants deckten ihre Tische ein, an den Ecken spielten die Straßenmusiker. Ich manövrierte mit dem Sackkarren durch das bunte Treiben auf der Suche nach einem Supermarkt. Nachdem ich einmal durch die halbe Stadt gelaufen war fand ich einen Minimarkt - auf geschätzt 50 Quadratmetern waren die Waren feilgeboten. Das Nötigste fand ich, fragte mich aber doch, ob die Monopolies von Luft und Liebe leben.
Als ich zu Moya zurückkam warteten die Jungs im Cockpit. Flo und Patrizia hatten einen Kurzbesuch angekündigt. Die Kids waren total aus dem Häuschen. So aufgeregt wie Joshi und Joni waren, war kein Gedanke an die Koje zu verschwenden. Wir sammelten also nur unsere neue Crew ein und mischten uns direkt unter die Nachteulen.
Sandstrand, Klippenstadt und Felsengrotten
Mit reparierter Maschine und neuer Crew ging es am nächsten Tag direkt weiter Richtung Bari. Wir ließen uns Zeit und arbeiteten uns langsam Richtung Norden. In der felsigen Küste, sahen wir immer wieder dunkle Stellen - Löcher in den Felsen. Das wollten wir uns genauer anschauen. Nachdem das Eisen versenkt und Tilly im Wasser war, packten wir alle Mann ins Dingi und tuckerten hinüber. Moya rollte derweil vor Anker in den Wellen. Das dunkle Loch in der Felsenwand mutierte beim Näherkommen zu einer Grotte, die einige Meter in den Felsen hineinführte. Am Höhlenende strahlte die Sonne ins Wasser durch Löcher in der Decke. Das Wasser innen war herrlich ruhig. Wir mussten einfach schwimmen gehen.
Später schauten wir uns die mittelalterliche Stadt Polignano a Mare vom Meer aus an. Die schmalen, hohen Steinhäuser waren direkt bis zu den Klippen gebaut und teilweise unterhöhlt von Grotten. Ein Nobelrestaurant war in eine der großen Höhlen in der Felswand gezogen und hatte dort weißen Tische, Stühle und Lampen aufgestellt. Der Blick hinaus aufs Meer muss sagenhaft von dort oben sein. Aber auch unsere Aussicht vom Boot aus war klasse. Direkt neben der Altstadt auf den Felsen lag ein Canyon mit einem kleinen, übervölkerten Strand am hinteren Ende. Die mutigen sprangen von den Klippen ins Meer. Schade, dass wir abends in Bari sein wollten, aber so müssen wir halt noch mal wieder kommen.
Am Nachmittag drohte dem Bademeister am Strand ein Herzinfarkt. Er musste sich aufgeregt haben, denn er zappelte herum und hörte gar nicht mehr auf in seine Trillerpeife zu pusten. Dabei wollten wir doch gar nicht an seinen Hotelstrand, sondern an den Naturstrand daneben und paddelten sogar, nachdem wir Moya ans Eisen gelegt hatten. Nach dem Badestopp ging es weiter nach Bari, wo wir als einziges Boot im alten Stadthafen festmachten. Ich frage mich immer noch wieso wir hier alleine waren, denn die Marina ist weit außerhalb der Stadt und somit ein schlechter Ausgangspunkt, um Bari zu erkunden. Wir nutzten die Lage des alten Hafens und starteten am Abend noch in die Altstadt. Zusammen hatten wir einen tollen Abend unter Freunden und schon ist unsere neue Crew wieder weg - leider!