Latest position:
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Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15UTC+2
Weather report:
from
13.08.201911:45UTC+2
88 °F
Gentle breezefrom Northwest
08.10.2018 -Pacific Ocean - 12°36’ S / 158°18’ E

Indispensable reefs

Indispensable heißt eigentlich unverzichtbar, für uns waren die Riffe leider aber eher unerreichbar.

Am Samstag Abend segelten wir nur noch wenige Meilen östlich der Riffe und entschieden uns, mangels Seekartenmaterial in ausreichender Qualität, nach Süden abzudrehen, um einen großen Bogen um die sich über 85 Seemeilen von NW nach SO erstreckende Kette aus drei Atollen herum zu segeln. Unser Plan war bei Tageslicht auf der wind- und schwellabgewandten Seite des Riffs zurückzukehren und zu ankern, um uns die mitten im Ozean liegende Unterwasserwelt anzuschauen.

Wir umsegelten also während der Nacht in gebührendem Abstand das südliche Atoll der Indispensable Reefs, um dann Richtung Nordwesten entlang der Kette hinauf zu fahren. Bei Tagesanbruch befanden wir uns laut Seekarte nur noch 4 Meilen von der westlichen Riffkante weg und ich wurde etwas nervös, denn wir sahen nichts. Keine Insel, kein Riff, keine sich brechenden Wellen, sondern nur sich sanft wogende Wellen soweit das Auge reichte. Auf unserer Seekarte war nur die ungefähre Lage der Riffe verzeichnet, ohne jegliche Details. Wir wussten nicht wirklich, wie gut die wenigen Informationen mit der Realität übereinstimmen und waren deshalb unsicher, wo das Riff anfangen würde. Um besser navigieren zu können, holten wir das Vorsegel ein und schalteten vorsichtshalber 2 Meilen vor der Riffkante laut Seekarte Henry ein. Langsam tasteten wir uns unter Segel weiter vorwärts und suchten mit dem Fernglas den Horizont nach brechenden Schaumkronen ab. Mein Unbehagen wuchs mit jedem Meter - wäre ich James Cook gewesen, wären vermutlich viele Inseln des Südpazifiks erst viel später entdeckt worden. Als wir laut Seekarte schon das Riff berührten und noch immer nichts sahen, wollte ich die Aktion abbrechen. Christian blieb gelassener und tastete noch ein wenig weiter und tatsächlich sah ich nach weiteren 2 Minuten das aufgewühlte Wasser vor uns im Fernglas. Wir hatten die Riffkante gefunden, die konservativ auf den Seekarten verzeichnet war. Beide unserer Seekarten, sowohl cMAPs als auch Navionics lokalisieren das Riff zwar in etwa richtig, stellen die Form aber nicht gut genug dar und haben zu wenige Details.

Die Sicherheit wuchs dann auch wieder mit dem Näherkommen, da wir das Riff jetzt sehr gut ausmachen konnten. Wir umkreisten eine Riffspitze (12°39.6'S, 160°16.8'O) im mittleren Atoll, hinter der wir geschütztes ruhiges Wasser vermuteten und tatsächlich lag diese Riffkante ohne auch nur das leiseste Schaumkrönchen vor uns. Allerdings zeigte unser Echolot immer noch 60 Meter, zu tief zum Ankern. Hinter der Riffkante sahen wir mehrere Einbäume, die wohl viele Seemeilen übers offene Meer hierher zum Fischen gekommen sein mussten, Renell Island ist über 60 Meilen entfernt. Zweifelsohne eine ziemlich gefährliche und anstrengende Aktion für die Fischer. Am Bug stehend schaute ich ins Wasser, Christian steuerte, wir suchten weiter nach einem geeigneten Ankerplatz. Das Wasser war glasklar, in 24 Meter Wassertiefe sah ich den Grund, dann waren es nur noch 18 Meter, Sand und einige Korallenköpfe lagen da kurz vor der Riffkante. Das wäre der Spot gewesen. Aber wir wußten das erst später, noch dachten wir etwas Besseres zu finden, weiter weg von der Kante und nicht ganz so tief. Wegen der großen Korallenköpfen beschlossen wir weiter nördlich nach einer geschützten Stelle zu suchen. Dort gab es aber durchweg für unser Echolot nicht messbar tiefes Wasser direkt neben der Riffkante und keine Einfahrt in die Lagune. Nach mehreren Stunden gaben wir auf und ärgerten uns ein bißchen, wirklich gerne hätten wir uns das Riff so mitten im Nirgendwo angeschaut, aber den gesamten Weg gegen den Wind zurück zu einem nicht ganz idealen Ankerplatz wollten wir dann auch nicht und drehten Richtung Westen ab.

Für die nächsten Tage ist guter Segelwind vorhergesagt, wir machen jetzt Strecke und fliegen direkt nach Papua Neuguinea, noch 300 Meilen sind es bis zum Ziel.

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