Hoch hinauf
Nach dem Frühstück heute morgen sind wir losgelaufen. Jonathan im Buggy, Joshua zu Fuß, das Manuduca hatten wir eingepackt, falls die Füße dann doch schwer werden. Zunächst haben wir kurz beim Strand vorbei geschaut, der direkt neben dem Hafen liegt. Hier an der Alabaster Küste gibt es leider keine Sandstrände, die Kalkklippen sind unterbrochen von kleinen Kieselstränden. Joshua fand auch Kiesel gut, er hat eifrig die Steine hin und her sortiert und Kaffee serviert aus einem Stein, der ein wenig ausgehöhlt war und so ein bißchen aussah wie ein Becher. Anschließend hat Joshua seine gespeicherte potentielle Energie in kinetische umgesetzt und ist wie wild Richtung Stadtzentrum gerannt. Heute war Marktag und wir sind ein wenig durch die Altstadt geschlendert, haben die sehr schöne Kirche besucht (Joshua war begeistert von den bunten Fenstern), Obst gekauft und eine Eisdiele gesucht. Entweder hatten wir Tomaten auf den Augen, die Eisdiele hat sich hinter den Marktständen versteckt oder es gibt tatsächlich keine im Zentrum von Fecamp. Wir waren gerade unterwegs zum Busbahnhof und da hat uns das goldene M, das direkt daneben lag, einfach zu sehr angelacht. So haben wir aus lauter Verzweiflung McFlurry gekauft. Danach ging es mit dem Bus nach Etretat, einem kleinen benachbarten Ort an der Küste, wo man die Klippen besonders gut bewundern kann. Die Busfahrt war Joshuas Highlight, er hatte sich bereits denn ganzen Morgen darauf gefreut. Christian und ich haben uns derweil darüber gewundert wie es möglich ist eine ganze Familie für 4 Euro knappe 20 Kilometer zu chaufieren und dabei noch Gewinn heraus kommen kann. Unterwegs ging es Überland, wir haben Kühe und Schafe gesehen, sind durch Wälder gefahren und immer wieder standen da wirklich schöne kleine Häuser, mit Fasaden die an ein Mosaik erinnern. Etretat selbst, ist zwar sehr hübsch aber auch ein sehr touristischer Ort. Es scheint die Attraktion der Gegend zu sein. Man trifft Franzosen, Engländer, Asiaten, Deutsche, Niederländer, Familien, Paare, Singles, Rentner und sogar Wanderer mit riesigen Wandrucksäcken. An den Klippen geht der Fernwanderweg G21 vorbei, hier hätten wir uns auch gut vorstellen können ein kleines Stücken zu wandern. Anstatt dessen haben Joshua und ich es nur auf die "Hausklippe" geschafft, während Christian und Jonathan unten gewartet und Brei gegessen haben. Unser Buggy ist einfach nicht geländegängig genug. Überrascht hat mich, dass Joshua, der unbedingt auf den Berg wollte, den ganzen Weg wirklich gelaufen ist und ich die Tragehilfe gar nicht gebraucht habe. Im Bus zurück wurde es dann überraschend still, Joshua der momentan ohne Punkt und Komma redet, war eingeschlafen, kein Wunder bei dem Pensum das er heute absolviert hatte.