Strand, Wasser, Buddeln und noch viel mehr - an Land muss man sich kein Unterhaltungsprogramm für die Kurzen ausdenken. Anders ist das manchmal auf Passage. Die Kinder verwenden zwar oft was gerade so rum liegt, manchmal spielen sie sogar mit ihren Spielsachen, aber ab und zu wollen die Kleinen doch ein bißchen mehr.
Generell haben wir festgestellt, dass unsere Kinder am liebsten das machen was wir auch tun. Das bedeutet sie lieben es in die Bordaktivitäten integriert zu werden, bei kleinen Kindern ist das manchmal noch schwierig, aber bestimmte Aufgaben können auch sie schon übernehmen. In Küstennähe helfen die beiden beim Ausschau-halten nach Tonnen und Schiffen und sind jedes Mal stolz wie Oskar, wenn sie dem Captain helfen können. Am großen Ruder stehen geht zwar nur auf offener See bei ruhigen Bedingung dafür kommen sich die Kleinen dann ganz groß vor.
Regelmäßig ist Joshua schon für unsere Sicherungspanels an Bord verantwortlich, Ankerlicht an und ausschalten, Navigation, Ankerwinsch und vieles mehr kontrolliert er schon und trägt so schon zum Leben an Bord bei und lernt ganz nebenbei sogar ein bißchen lesen. Beide Jungs helfen gerne in der Pantry mit, Teig kneten, kochen, abspülen und fegen finden sie in kleinen Dosen klasse.
Kleber, Schere, buntes Papier und am besten noch kleine Holzstöckchen oder Muscheln dann sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Bastelbögen aus Europa sind natürlich ganz besonders toll, aber Laternen, Drachen und Fensterbilder kann man auch mit Bordmitteln zusammenbasteln, allerdings nur wenn das Wetter gut mitmacht.
Die Jungs lieben Brettspiele mit Mama und Papa. Leider funktionieren die klassischen Brettspiele (z.B. Mensch ärgere Ding nicht) nur vor Anker oder bei milden Bedingungen, da sonst die Männchen durchs Schiff fliegen. Magnetspiele, Puzzle und die Ratz Fatz Spiele von Haba können noch bei moderaten Bedingungen gespielt werden. Genauso wie Mini Lük, was die Kids sogar super alleine beschäftigt.
Kinderbücher anschauen oder Vorlesen machen wir täglich, mit Ausnahme zu Beginn einer Passage. Da braucht man schon einen sehr robusten Magen, selbst wenn man normalerweise mit Seekrankheit keine Probleme hat. eBooks kann man mit anderen Familienbooten tauschen, schöner ist es aber für kleine Kinder richtige Bücher anschauen zu können. Deutsche Bücher findet man leider nur in Deutschland, so dass man zu Beginn der Reise vorsorgen sollte oder sich Bücher von Gästen mitbringen muss. Pixibücher haben wir viele, weil die nicht so viel Platz wegnehmen, schön zum Anschauen sind und auch mal kurz vorgelesen werden können.
Wenn Moya Lage macht, der Seegang rau ist oder auch zu Beginn einer Passage, wenn uns noch die Seebeine fehlen, haben sich folgende Aktivitäten bewährt:
Mit den Kleinen kann man viele Kartenspiele noch nicht spielen. Uno Junior oder Mau Mau sind aber super, auch schon für die Kleinen. Sie sind nicht zu lang und sehr kurzweilig, da kann Joni sogar schon prima mitmachen, auch bei Seegang.
Bauen mit Magneten oder Lego geht selbst bei Schieflage oder Wellengang. Die kleinen Lego kann man danach überall im Boot finden, deshalb lieben wir Lego Duplo ganz Besonders. Lego Duplo haben wir außerhalb Europas noch gar nicht gesehen, normale Legos selten und sehr teuer. Wenn man kann also besser von zu Hause mitbringen (lassen). Legos sind eines unserer wichtigsten Unterhaltungsbausteine an Bord, davon hätten wir mehr mitbringen sollen. Holzbausteine sind an Bord nicht ganz so praktisch. Konstruktionssets mit Schrauben sind auch toll, damit schrauben die Jungs immer neue Gebilde zusammen.
Malen mit Wasserfarben geht zwar nur bei milden Bedingung, aber mit Buntstiften können sich die Kinder selbst bei raueren Verhältnissen prima beschäftigen. Die Stifte müssen nur ordentlich verstaut werden, da sie sonst bei jeder Welle davon rollen. Malbücher sind toll, aber man liebsten Malen Joshi und Joni eigene Bilder, auch wenn bei Seegang nur ein oder 2 Stifte zur Verfügung stehen. Wenn es ruhiger ist, fängt Joshua inzwischen an seine Erlebnisse aufzumalen, das sind tolle Erinnerungen.
Die Jungs spielen gerne alleine oder mit uns Rollenspiele. Manchmal sind sie Feuerwehrleute, Kapitäne oder auch Tiere, das geht bei fast jedem Seegang. Wenn es die See zuläßt bauen wir dabei auch Boote, Autos oder Häuser aus Kissen und Decken. Matchbox Autos kann man selbst bei Lage hin und her fahren lassen, die kommen dann sogar selbst zurück. Schleichtiere schlafen dann schon mal auf der Seite, spielen kann man mit ihnen aber immer noch.
Hörbücher sind die Rettung, zu Beginn einer Passage oder wenn es draußen wütet. Oft bauen unsere Kids nebenbei oder spielen mit Autos und Tieren. Wir haben eine breite Auswahl an CDs an Bord und zusätzlich noch elektronische Tracks auf MP3. Kopfhöhrer sind manchmal für die Erwachsenen echt Gold wert. Die elektronische Hörbücher kann man auch wunderbar mit anderen Blauwasserfamilien tauschen.
Besonders zu Beginn einer neuen Überfahrt müssen sich die Kinder erst wieder auf das Leben auf den wenigen Quadratmeter einstellen, so dass man manchmal den Energieüberschuss regelrecht spüren kann.
Musik an und Tanzen im Salon finden die Jungs prima, am Besten zu Kinderliedern. Sie sind in Bewegung und bauen ihre Aggressionen ab. Das ist natürlich nicht mit Rennen am Strand vergleichbar, hilft aber oft auch schon.
Wenn Tanzen nicht mehr reicht, haben wir schon kleine Hindernissparcours auf Papier aufgemalt. Die Kinder müssen den Weg durchs Schiff finden und dabei Hindernisse bewältigen z.B. an der Maststütze hochklettern, 5 Mal die Leiter hoch und runterrennen, unter unser Bett kriechen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, genauso wie bei der Schiffsolympiade wo wir die verschiedensten Disziplinen einführen von Hampelmann, über Purzelbaum bis zu Kniebeugen.
Beide Aktivitäten funktionieren leider nur wenn die See nicht allzu rau ist.
Auf See gibt es manchmal Situationen bei denen beide Erwachsenen an Deck gebraucht werden und die Kinder sich alleine beschäftigen müssen. Viele Segelmanöver können zwar von einer Person bewältigt werden, bestimmte Dinge z.B. Segel setzen, Ankern und Anlegen fallen aber leichter zu zweit. Oft spielen die Kinder während dieser Zeit einfach weiter was sie eben gerade so gemacht haben. Wenn es allerdings mal länger dauert z.B. wenn Behörden an Bord sind oder wenn die Segelkonfiguration komplett geändert wird, ist es hilfreich die Kleinen aufgeräumt zu wissen:
Videos und elektronische Spiele behandeln wir an Bord sehr restriktiv. Für die Kinder ist es somit etwas Besonderes, wenn sie mit dem Tablet spielen dürfen, einen Kinderfilm oder kleine Filmchen anschauen dürfen. Wenn Christian und ich mit Moya arbeiten können wir uns so sicher sein, dass die Beiden zusammen gebannt auf das Tablet schauen und sich nicht die Köpfe einhauen. Die Lach und Sachgeschichten von der Sendung mit der Maus kann man aus der ARD Mediatek oder über die Maus App herunterladen, sind nicht zu lang und hoch im Kurs bei unseren Kindern. Die Apps der kleine Drache Kokosnuss und Captain Sharky bieten viel Unterhaltung und sind gleichzeitig wirklich lehrreich. Unterwegs herrscht außerdem ein reger Tauschhandel an Filmen zwischen den Familienbooten.
habe ich noch in Europa eine kleine Notfallkiste zusammen gestellt, auf die ich zurück greifen kann, wenn die Kinder einen schlechten Tag auf See haben. Nach einem Jahr Leben an Bord existiert sie immer noch, d.h. sie wird gar nicht so oft gebraucht. Drin sind Bastelbögen, Pixibücher, Reiseblöcke, kleine Spiele und Spielsachen (z.B. Schleichtiere, Matchbox Autos...). Neue Spielsachen waren bisher immer der Hit und haben die Kinder wieder verträglicher gestimmt.