Dritter Tag auf dem Atlantik...
... und Moya rennt. Es geht ordentlich vorwärts mit durchschnittlich 6 Knoten. Der Atlantik spielt bisher hervorragend mit, es gibt eine leichte Windsee aus Ost und seeehr lange Atlantikdünnung aus Nordwest, beides aber sehr moderat. Von der angesagten Flaute ist momentan noch nichts zu spüren, wir haben idealen Segelwind mit 14 Knoten von der Seite. Joshua sitzt momentan neben mir im Cockpit und meinte eben "Ist das nicht herrlich hier im Wind?" Ja finde ich auch, deshalb kommt der Eintrag heute auch von außen. Seit wir abgelegt haben von La Palma haben wir noch kein einziges Schiff gesehen. Auf dem AIS zwar einige, aber auf unserem Betrachtungshorizont gibt es weit und breit kein Schiff und das schon seit 230 Meilen. Vorhin haben wir kurzer Hand unsere Pläne geändert, wir wollen jetzt anstatt Sao Vincente doch lieber Sal als erste Insel der Kap Verden anlaufen, weil es dort einen schönen Sandstrand geben soll und wir es dann mit dem vorherrschenden Nordost leichter haben, die anderen Kap Verdischen Inseln zu besuchen. Noch 540 Meilen sind es jetzt bis zum Landfall.
Gestern Abend bekamen wir Besuch von einer Schule Delphine die neben Moya herschwamm, ich war überrascht wie groß die waren. Auch Joshua und Jonathan fanden das total klasse. Joni hätte die Delphine am liebsten geangelt, und schaute noch eine halbe Stunde später durch das Fernglas auf der Suche nach ihnen. Joshua beobachtete die Tiere sehr genau und meinte dann ganz trocken: "Das war aber ein tolles Erlebnis". Gerade als sich alle wieder beruhigt hatten kam ein Vogel (keine Ahnung was das war, sah aus wie ein kleiner Adler) angeflogen und setzte sich erst auf die Mastspitze und dann auf unser Windex. Christian schaute ganz erboßt und stachelte die Kinder an, der würde nur auf Moya kacken. Die drei überlegten dann wie sie ihn am besten vertreiben könnten, es fing beim Nebelhorn an und reichte doch tatsächlich bis zu unserer Signalpistole, was ich zum Glück noch zu verhindern wußte. Gerade kommt eine Möwe um die Ecke die Angriffe auf unseren Angelköder fliegt, das gefällt mir gar nicht, ich möchte doch so gerne unseren ersten Fisch fangen und Sushi zum Abendessen - man, jetzt knurrt mir der Magen.