Auf Wiedersehen Deutschland
Heute morgen bekamen wir Brötchen ans Boot gebracht. Diesen Service verdanken wir Remmer, Annelieses Mann. Er hat uns an Bord besucht und auch gleich Freundschaft mit Joshua geschlossen. Nach dem Frühstück war putzen angesagt, innen und außen, damit wir Moya Holland von ihrer besten Seite zeigen können. Außerdem haben wir an unserem Provisorium gearbeitet, haben 2 Stangen aufgestellt und das Sonnensegel darüber gespannt. Schon bei der Hafenausfahrt meinte Christian "Unsere Konstruktion hat noch Optimierungspotential". Wohl wahr, das Ding hat ganz schon geflattert, dennoch hat es uns heute Schatten gespendet. Das war auch dringend nötig, die Temperaturen sind bis auf 30 Grad geklettert und Jonathan kam trotz Beschattung mit der Hitze nur schwer klar - kein Wunder, er kannte sie ja bis heute auch noch nicht. Joshua bauten wir ein Miniplanschbecken auf Moyas Heck auf, das er zum Wasserschöpfen benutzte, rein zu kriegen war er nicht. Die Ems ist Grenzfluss zwischen Holland und Deutschland so mussten wir nur einen kleinen Schlag bis zur Seeschleuse in Delfzijl fahren. Die Schleuse hatte 2 Tore, eine für die Berufsschifffahrt eine für Sportboote. Das zweite wirkte so schmal, dass Christian 2 Mal nachfragte, ob wir wirklich da reinfahren sollen. Einmal drin, hat dann auch alles gepasst - entspannt Schleusen sieht trotzdem anders aus. Bei der Kanalfahrt ist uns aufgefallen, dass viele Häuser unterhalb der Wasserlinie stehen. Die Menschen dort scheinen ein großen Vertrauen in die Infrastruktur zu haben. Ich persönlich hätte meine Probleme da zu wohnen. Auf den ersten Kilometern im Kanal sind wir bereits durch 7 Brücken gefahren. 6 davon wurden eigens für uns geöffnet. Das ging so: "Appingedam for sailing ship Moya, over" "Appingedam" "We would like to enter Woldbrug" "Woldbrug is opening for you". Und keine 2 Minuten später war die Brücke offen und die Autos mussten warten. Ist das nicht cool? Über die 7te Brücke führte eine stark befahrene Straße, so dass die Brücke nur jede halbe Stunde und zur Feierabendszeit gar nicht aufging. So hatten wir die Gelegenheit die dicken Flussschiffe unter einer nur 10 Meter hohen Brücke durchfahren zu sehen. Das sah gespenstisch aus, ich dachte wirklich gleich kracht es. Angelegt haben wir heute in Gronningen mitten in der Stadt. Um uns herum gibt es dutzende Bars, Bistros und Cafes, die Stadt ist voller junger Menschen. Das hat eindeutig Flair.