Eine Insel
"Haus zu vermieten, vorzugsweise längerfristig, an Helgoländer Familie". Dieses Schild fanden wir im helgoländer Unterland an einem Haus. Zusammen mit der Tatsache, dass es ein Hotel Rickmers, einen Yachthandel Rickmers, ein Baustoffhandel Rickmers und sogar ein Bistro "Hans Rickmers Nachfolger", schließen wir, dass die Helgoländer wohl gern unter sich bleiben - jedenfalls längerfristig. Wir haben heute die Insel erkundet, sie hat ihren ganz eigenen Charme. Tagsüber wimmelt es wie in einem Ameisenhaufen, große Boote und Katamarane bringen jeden Tag Tagestouristen vom Festland auf die Insel. Diese kommen meist mit leeren Taschen und gehen mit vollen wieder nach Hause, da auf Helgoland die Waren steuerfrei verkauft werden. Vor allem Alkohol und Kosmetika aber auch Kaffee wird in solchen Mengen gekauft, dass man es gerade noch tragen kann. Bisher haben wir noch nichts gekauft. Wir sind aber tatsächlich auch nicht nur wegen der Schönheit der Insel gekommen, sondern auch um günstig unsere Dieseltanks zu füllen. Am späten Nachmittag strömen die Touris dann in den Hafen zu ihren Booten, danach wirkt die Insel sehr friedlich. Geht man abends am Hafen spazieren trifft man fast keinen und kann entspannt mit den Einheimischen plauschen. Los ging unsere heutige Tour mit Bollerwagen, Manduca und Joshuas´Laufrad. Bald wollte Joshua aber lieber laufen und ist dann tatsächlich fast um die ganze Insel gestiefelt. Sogar den steilen Berg hinauf ins Oberland mit den vielen Treppen ist er tapfer hinauf geklettert, der Antennenmast war dann aber doch zu hoch. Oben wurde leidenschaftlich mit Steinen gespielt. Die Aussicht fand er hingegen weniger spannend, wir haben sie aber sehr genossen. Die lange Anna sowie die Nistplätze der Lummen haben wir gesehen, waren aber doch zu weit weg, um zu sehen ob die Kamikazekücken gerade in den Abgrund stürzen (Danke Silke für den guten Tipp) - Es war sehr schön da oben. Gab sogar Kühe und eine Baustelle, so dass Joshua weiter motiviert werden konnte zu laufen. Jonathan war abwechselnd im Bollerwagen gelegen oder wurde auf dem Arm oder im Manduca getragen, wenn er keine Lust mehr hatte hat er einfach die Augen zu gemacht und hat geschlafen. Anschließend ging es einmal durchs Ober- und Unterdorf wo sich auch 90% der Tagestouristen aufgehalten haben. Zum Abschluss hat Joshua seine restliche Energie auf dem großen Abenteurspielplatz gelassen. Eigentlich wollten wir ja mit dem Elektrobähnchen (es gibt nur Elektroautos auf Helgoland) eine Rundfahrt machen, da dort das Durchschnittsalter aber fast dreistellig war und Joshua überraschender Weise so toll mitgelaufen ist, haben wir das dann aber spontan gecanceled. Lieber aßen wir am Boot Kaffee und Kuchen und haben uns Gedanken über unsere Weiterfahrt gemacht während die beiden Kleinen ihren verdienten Spätnachmittagsschlaf hielten. Neben dem Aktivitätsschub hörte Joshua heute gar nicht mehr auf zu reden, dabei kamen wieder einmal sehr witzige Situationen zustanden so z.B gerade eben: "Joshua ist dein Akku eigentlich nie leer? Ich hätte auch gerne so einen!" -"Dann musst Du einen Akku kaufen, Mama" - Aha! Na dann :-)