Latest position:
(show on map)

Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Weather report:
from
13.08.2019 11:45 UTC+2
88 °F
Gentle breeze from Northwest

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Ship's log for the tag Sri_Lanka

06.03.2019 - 6°10 N, 76°29 E, Indian Ocean

Poking along to the Maledives

Rückenwind sollten wir haben, zumindest für die ersten beiden Tage unserer Passage. Allerdings hielt das Wetter sich wie so oft nicht an die Vorhersage.

Wir klarierten aus Sri Lanka aus, die Navy Offiziere kamen an Bord und verließen Moya erst wieder, als wir die Leinen los schmissen. Sie nahmen es sehr genau und kontrollierten gründlich, dass unsere Crew komplett und sofort den Boden Sri Lankas verließ. Nachdem der Prozess der Ausreise erst einmal gestartet war, gab es kein zurück mehr, dabei hatte ich doch noch im Supermarkt die Würstchen vergessen. Aber egal, es geht auch so. Albert und Sheena halfen uns bei Ablegen. Die Lücke zwischen Miss Tiggy und dem Ausflugsboot vor uns war super eng. Aber den Capitano managte die Situation prima, dampfte in die Vorspring ein bis Moyas Heck aus der Lücke gedreht war und fuhr ohne jeglichen Moment der Unsicherheit einfach hinaus. „Well done“ brüllte Albert noch vom Steg und winkte uns ein letztes Goodbye zu, bevor wir aus dem Hafen tuckerten. Leider werden wir die beiden netten Briten wohl so schnell nicht mehr wiedersehen, denn sie segeln ostwärts während wir nach Westen unterwegs sind.

Der Hafen von Galle liegt geschützt. Wenn überall anders eine steife Brise weht, steht hier die Luft. Wir mussten nur wenige Meter entfernt zum Surferstrand gehen, dort wehte immer ein angenehmes Lüftchen, während die Hitze im Hafen um die Mittagszeit fast unerträglich war. Deshalb dachten wir auch, als wir die Leinen loswarfen, „kein Problem, wenn wir aus dem Hafen raus sind können wir Segel setzten“. Leider kam es dazu erstmal nicht, denn das kleine Lüftchen wehte von Westen direkt auf Moyas Nase. Nach einigen Stunden unter Maschine, drehten wir die Nase nach Norden, holten die Tücher raus und arbeiten uns anstatt nach Westen nach Norden. Es lief zäh, zäh wie Kaugummi. Zu dem wenigen Wind, kam ein fetter Gegenstrom hinzu. Wir segelten gerade einmal 2 Knoten über Grund, obwohl wir wesentlich schneller durchs Wasser unterwegs waren und das auch noch in die falsche Richtung. Wir sind nicht sicher, ob wir auf den Malediven tanken können und der Weg bis zur nächsten Tankstelle ist sehr lang, deshalb ist unser Dieselvorrat jetzt so wertvoll wie Gold. Trotzdem mussten wir Henry noch am selben Tag ein paar Mal bemühen, um nicht rückwärts zu fahren. Mit Wind aus West, wo wir eigentlich hin wollten, konnten wir auf dem Steuerbordbug nach NNO und auf dem Backbordbug nach SSO segeln, so stark war die entgegenlaufende Strömung. Später schaltete der Wind komplett ab.

Auch gestern kämpften wir mit Flaute und schwachem Gegenwind und fuhren mal in nördliche mal in südliche Richtungen, solange nur etwas Westkomponete dabei war. Inzwischen ist Moya so hart am Wind wie möglich, aber dafür fast auf Westkurs unterwegs, immerhin mit 3 Knoten. Wenn es so weitergehen würde, wären wir in zwei Tagen Uligan, aber leider vermiest uns Wettervorhersage den Tag. Ab Morgen soll der Wind seine Arbeit wieder einstellen. Wir hoffen bis dahin wenigstens dem Gegenstrom entkommen zu sein. Vier Tage auf See hatten wir für diese Passage geplant, jetzt sieht es so aus, als ob wir eher sechs brauchen werden.

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03.03.2019 - Galle, Sri Lanka

See you later Sri Lanka

Zurück an die Küste

Mit dem vollsten Bus aller Zeiten, fuhren wir zurück nach Galle. Ein Mann hatte Einsehen, dass es keine gute Idee ist, zwei kleine Kinder im Durchgang stehen zu lassen, so dass Joshi und Joni sich einen Platz teilten, während der Busfahrer im halsbrecherischen Tempo den Berg hinabschoss. Ich war froh hinten zu stehen, um die wilden Überholmanöver nicht auch noch sehen zu müssen. Nach 5 Stunden Fahrt konnten dann auch Christian und ich uns in einen der engen Sitze hineinfalten. Der letzte Teil der Strecke fuhr der Bus an der Küste entlang. Die Strände sahen toll aus. Ab und zu sahen wir einige der sri lankanischen Fischer, die im Meer auf Stelzen saßen. Mühevoll sah diese Art des Fischens aus.

Als wir endlich in Galle angekommen waren, fanden wir Moya unter einem dicken Staubpanzer. Die Zementfabrik hatte jeden Tag etwas zu uns rüber wehen lassen. Wir waren trotzdem froh wieder auf unserem schwimmenden zu Hause zu sein.

Der lange Weg nach Hause

Mit uns liegen 6 andere Segler im Hafen von Galle, alle auf dem Weg ins rote Meer oder von dort kommend. Wir nutzten die Gelegenheit Informationen aus erster Hand zu bekommen und fragten den beiden Yachten die bereits dort waren Löcher in den Bauch. Einige Begebenheiten im Golf von Aden, über die wir bereits im Internet gelesen hatten, rückten durch diese Gespräche in ein etwas anderes Licht. Eine ungeklärter Annäherung eines Bootes wurde zum Beispiel als gefällige Bezeichnung seitens der Behörden erklärt, da dem Segelboot der Treibstoff ausgegangen war und die Hilfe irgendwie gerechtfertigt werden musste. Wir hörten außerdem, dass in der Militär überwachten Zone, viel los sein soll. Kriegsschiffe und Flugzeuge kontrollieren, gleichzeitig sind wohl viele Frachtschiffe unterwegs. Seit vielen Jahren gab es keinen erfolgreichen Übergriff von Piraten auf eine Yacht mehr, obwohl wir davon ausgehen, dass momentan jährlich 50-100 Segelboote diese Route befahren. Wir sind natürlich trotzdem nicht ganz entspannt, aber die Gespräche mit den anderen Seglern sorgten dennoch für ein wenig besseres Gefühl. Und das ist auch gut so, denn um zum Ende unserer Elternzeit wieder in Deutschland sein zu können, gibt es nur einen Weg zurück ins Mittelmeer - der über das rote Meer. Die einzige Alternativstrecke zurück - um Südafrika herum, in die Karibik und von dort zurück nach Europa - ist in diesem Zeitrahmen nicht machbar und wegen den starken Strömungen und dem rauhen Wetter am Cape Angulhas außerdem auch nicht ganz ungefährlich.

Seit wir beschlossen haben ins Mittelmeer zurück zu segeln, haben wir konstant Informationen gesammelt, um eine fundiert Risikoabschätzung über die rote Meer Passage machen zu können. Jetzt nutzen wir jede freie Minute damit, aktuellste Berichte von anderen Seglern und den Behörden zusammen zu tragen, um optimal vorbereitet zu sein. Wir registrierten uns bei der MSCHOA, die die Anti Piraten Aktivitäten im Golf von Aden koordiniert und werden täglich an die Behörden berichten, damit die Kriegsschiffe immer genau über unseren Aufenthaltsort informiert sind und im schlimmsten Fall zur Hilfe kommen können. Wenn wir nicht der Überzeugung wären, dass der Weg ins rote Meer sicher ist, würden wir diese Passage nicht machen. Trotzdem steht uns wohl unsere nervenaufreibendste Passage noch bevor.

Moya ist inzwischen aus ihrem Panzer geschält, die Wäsche ist gewaschen, der Tank, die Gasflaschen, der Kühlschrank und die Gemüsenetze sind voll. Es kann also los gehen. Aber noch nicht ins rote Meer, sondern erst Mal zu den Malediven, wo wir noch einmal eine Woche am Strand und im Wasser verbringen wollen, bevor wir uns auf den langen Weg nach Hause machen.

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04.03.2019:
Comment from Christina
Wow, ihr wollt es wirklich wagen! Wir waren am Wochenende beim Piratenpräventivworkshop der Bundespolizei und da wurde das Gebiet als klares No-Go bezeichnet. Ich drücke die Daumen und zittere mit euch mit, dass alles gut geht und ihr heile ankommt! Liebe Grüße, Christina, Serenity Sailing
04.03.2019:
Comment from Dody
Drueck' Euch ganz feste die Daumen, wird schon gutgehen irgendwie! Big hugs xxx
04.03.2019:
Comment from Anna von SY Capetown
Wir sind in Gedanken bei euch. Ihr werdet es schon richtig machen. :)
04.03.2019:
Comment from Marlene und Werner
Gute Reise und einen super Segelwind! Wir freuen uns euch bald wieder näher bei uns zu haben. Liebe Grüße aus Deutschland.
05.03.2019:
Comment from Gabi
Ihr seid einfach zu schnell. Ich hatte diese Woche geplant, nach Sri Lanka zu kommen. Jetzt muss ich Fasching hier feiern, denn auf den Malediven war ich erst. Keine Angst vor Piraten, die halten sich an Containerschiffe und Versorger oder Kreuzfahrer. Außerdem sieht euer magerer Captain nicht danach aus, als gäbe es was zu holen auf dem Schiff. Macht es weiterhin so super wie bisher, dann klappt schon alles.
28.02.2019 - Ella, Sri Lanka

Sri Lankas green mountains

Es war einmal...

...ein verwunschenes kleines Dörfchen. Es lag zwischen grünen Bergen und Teeplantagen. Am Morgen zog dichter Nebel durch das Dorf, der aber schnell von der Sonne vertrieben wurde. Es hieß Ella.

Obwohl Ella ziemlich weit oben am Hang lag, führte ein Zug dorthin. Die Eisenbahn ermöglichte es den Dorfbewohnern in der großen Stadt am Meer Besorgungen zu machen oder die Familie zu besuchen. Der Zug fuhr entlang an tiefen Schluchten mitten hindurch durch ein Meer von Teepflanzen, vorbei an anderen kleinen Dörfchen, Bergen und Wasserfällen. Da es so steil den Berg hinauf ging, musste sich die Eisenbahn oft in Schlangenlinien entlang der Hänge oder gar in Aufstiegsschleifen hinauf kämpfen.

Von dieser Beschaulichkeit ist inzwischen kaum etwas übrig geblieben. Aus Ella ist eine lokale Metropole geworden. Weiße Touristen mit großen Rucksäcken auf dem Rücken und Wanderstiefeln an den Füßen bevölkern die Straße. Sie laufen zwischen den Tuktuks und wilden Hunden, hinein in große, beschilderte Gebäuden mit vielen Terrassen, auf denen schon jede Menge Artgenossen sitzen und schlemmen. Es gibt hier oben in den Bergen fast alles was das westliche Herz begehrt, von Lasagne über Fussmassage bis hin zum Zip Gliding. Wem die Anreise zu anstrengend ist und das nötige Kleingeld besitzt, kann sich mit dem Heli am Meer abholen lassen, um dann in dem kleinen Bungalow Dorf mit Aussicht auf den Little Adams Peak zu nächtigen.

Es wird eng auf dem Weg nach Ella

Wir sind allerdings einfach mit dem Zug gekommen. Wobei einfach, alles andere als einfach war. Mit dem Tuktuk hatten wir uns zum letzten Bahnhof vor Kandy bringen lassen. Wir wussten der Zug wird voll werden und hatten keine Lust 6 Stunden zu stehen. Diese Idee hatten noch andere, als der Schalter um 8 Uhr aufmachte, bildete sich eine lange Schlange aus Touristen, um ein Ticket zu erstehen. Der Bahnsteig war voll, genauso wie der Zug der dann mit leichter Verspätung eintrudelte. Ein Sitzplatz war nicht drin, aber immerhin waren wir im Zug und konnten gemütlich stehen. Die Touris am Bahnhof von Kandy hatten da weniger Glück, da wurde so lange von hinten geschoben bis alle irgendwie in die Eingänge gepfercht waren. Das hielt die fliegenden Händler aber nicht davon ab, ihre Waren an den Mann zu bringen. Nach ein paar Stationen stiegen einige Locals aus, so dass wir uns sogar setzten konnten. Andere standen aber viele, viele Stunden. Auf halber Strecke, war kaum noch ein Einheimischer zu sehen. Wir Touris hatten den Zug auf der, wie sie sagen, schönsten Zugstrecke der Welt übernommen. Ob die Strecke wirklich die schönste der Welt ist, ist vermutlich abhängig davon wir groß die persönliche Welt ist, ich bin aber ziemlich sicher, dass viele im Zug davon herzlich wenig gesehen haben.

Um 16:30 Uhr hatten wir es geschafft, der Zug hielt in Ella und spuckte fast alle Insassen in den strömenden Regen aus. Man, war das kalt! Nach Monaten, in denen das Thermometer auch nachts die 25°C Marke nie unterschritten hat, fühlten sich die vielleicht 15°C jetzt an wie eine Eishöhle. Wir packten die Fliespullis aus und ergatterten ein Tuktuk zu unserem Homestay. Erst am nächsten Morgen sahen wir, dass wir vom Onestar Homestay eine hervorragende Aussicht auf den Ella Gap hatten.

Ein Tag in Ella

Nach dem Frühstück starteten wir damit, uns den in Stein gemeißelten, über 2000 Jahre alten Buddah und den fast genauso alten Höhlentempel anzuschauen. Innen gab es neben vielen Buddahs auch hinduistische Götter, der Tempelvorsteher sprach aber zu schlecht Englisch, so dass ich scheiterte herauszufinden warum. Dann sahen wir uns die berühmte 9 Arches Bridge an. Ich hatte von der Brücke im Internet schon viele schöne Fotos gesehen, leer oder mit Zug. Jetzt war sie belagert von Menschen, kein Wunder, jeden Tag kommen hier zwei gut gefüllte Züge mit Touris an, die alle diese Brücke sehen wollen. Wir warteten bis der Zug kam, schossen auch ein paar Fotos und machten uns dann an den Aufstieg auf den kleinen Adams Gipfel. Die Aussicht von oben war phänomenal. Ich hatte fast den Eindruck in den Alpen zu sein. Aber halt, da war ja noch der Buddah, anstatt eines Kreuzes am Gipfel. Den Abschluss machten wir an den Rawana Fällen und genossen danach ein Kottu, eine sri lankische Spezialität aus Gemüse und geschnitten Rotis, die ich zu hause auf jeden Fall versuchen werde nach zu kochen. Morgen geht es zurück an die Küste, nach hause.

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26.02.2019 - Kandy, Sri Lanka

About elephants and buddahs

Das Sri-lankische Abenteuer geht weiter - mit dem Bus

Am Busbahnhof von Kandy gingen wir auf die Suche nach einem Bus ins 68 km entfernte Dambulla. Mit unseren beiden kleinen Blondschöpfen fielen wir einmal mehr auf und wurden direkt von den Einheimischen in die richtige Richtung gelost. Busnummer 52 war dann richtig. Wir stiegen ein und wunderten uns erst einmal über die 5 Sitze in jeder Reihe. Aber klar, die Sri-Lankaner sind wesentlich zierlicher als wir Europäer, da passen dann auch fünf Leute neben einander. Als wir ankamen war der Bus noch halbleer, eine unhaltbare Situation, die sich in Minuten änderte. Mit dem Verlassen Kandys waren die fliegenden Essenshändler durch, alle Plätze besetzt und nur noch der Mann mit dem Headset auf dem Kopf pries seine Ware noch über Lautsprecher an und verkaufte noch tatkräftig Ingwersalbe, die gegen alle möglichen Gebrechen helfen soll. Jetzt kam auch der Schaffner und kassierte umgerechnet 2€ für uns alle zusammen. Dann ging die wilde Reise los.

Der Verkehr hier in Sri Lanka ist zwar durch die vielen TukTuks und Motorräder etwas wuselig, aber sonst ganz zivilisiert. Die Regeln sind einfach: Busse, Laster und Autos nehmen gegenseitige Rücksicht. TukTuks und Motorräder müssen schauen, dass sie nicht unter die Räder der großen Fahrzeuge kommen, und Fußgänger - ja die brauchen am besten auch Augen hinten. Gehupt wird mit Herz, was einfach “Hallo” heißen kann oder auch “Achtung, hier komme ich”. Auch unser Busfahrer machte häufig Gebrauch von seiner tiefen, lauten Tröte, besonders dann, wenn er die Schnecken vor ihm überholte. Schnecken waren langsamere Fahrzeuge, egal ob sie nur einen halben Stundenkilometer weniger schnell waren als er oder halb so schnell, sie wurden lautstark überholt.

In den Felsenhöhlen von Dambulla

Nach 2 Stunden Fahrt stiegen wir leicht durchgeschwitzt und etwas dehydriert in Dambulla aus. Wir hatten uns nicht getraut im Bus zu trinken, um einem „ich muss Pipi“ zu entgehen. Mit dem TukTuk ging es nun an den Stadtrand, vorbei an der großen goldenen Buddahstatue, um den Berg herum. Wir waren gekommen, um uns die buddhistischen Felsenhöhlen anzuschauen. Skelettfunde belegen, dass die 80 Höhlen bereits vor über 2700 Jahren von Menschen verwendet wurden. Im dritten Jahrhundert vor Christus entstand hier ein Kloster, das es heute noch gibt und schon im ersten Jahrhundert vor Christus die erste Höhle zum Tempel wandelte. Inzwischen gibt es über 150 Buddahstatuen und viele Wandmalereien, die vom Leben des letzten Buddahs Gautama erzählen. Nach dem Aufstieg zu den Höhlen und der wunderbaren Aussicht über die Hochebene Sri Lankas, besuchten wir fünf der Höhlen. In der ersten, der ältesten, begrüßte uns ein 14 Meter langer, aus Stein gehauener, liegender Buddha. Die zweite und dritte Höhle waren noch größer. Neben den vielen rot und golden bemalten Statuen waren sie komplett mit Wandmalereien verziert. Die schwache Beleuchtung der Höhlen sorgte für eine angemessene, etwas mystische Stimmung. Zu früh hatten die Kids genug und waren nur noch durch ein Eis wieder einzufangen. Trotzdem waren wir froh den langen Weg auf uns genommen zu haben, um dieses Stück Weltkulturerbe zu sehen.

Wir baden einen Elefanten

Nach dem Tag für die Erwachsenen, waren heute die Kinder dran. Wir wollten eigentlich zur Pinnewala Elephant Orphanage, besuchten dann spontan aber doch lieber die Millennium Foundation. Die Foundation hat es sich zum Ziel gemacht, die Lebensbedingungen der in Gefangenschaft lebenden Elefanten zu verbessern. Die Zahl der gefangenen Elefanten ist zwar zurück gegangen, allerdings leben noch heute allein in Sri Lanka ca. 130 Tiere in privaten Besitz. Besitzer sind vor allem Tempel oder Wohlhabende, denn einen Elefanten zu besitzen ist teuer. Mindestens 200kg Nahrung verschlingt er am Tag, dazu kommen noch Kosten für seine Unterbringung und die Bezahlung seines Mahouts, der Person, die sich um ihn kümmert und ihn führt. Die Elefanten werden von ihren Besitzern hauptsächlich als Arbeitstiere oder für den Tourismus eingesetzt. Die Millennium Foundation behandelt seit 2002 unentgeltlich kranke Tiere und gibt sie nach Rehabilitation den Besitzern zurück, außerdem nimmt sie Elefanten auf, die sich ihre Besitzer nicht mehr leisten können. Unterstützt werden sie von freiwilligen Helfern aus aller Welt. Momentan sind zehn Tiere in der Foundation untergebracht, mit einem davon - Ranj - sind wir heute spazieren gegangen, haben die 37 jährige Dame gefüttert und danach im Fluss gebadet. Natürlich war das nicht der natürliche Tagesablauf eines Elefanten, aber wir hatten dennoch den Eindruck, dass es Ranj zumindest vordergründig ganz gut geht. Ohne Ketten lief sie gutmütig neben uns her und zeigte auch kein repetitives Verhalten, so wie man es aus den Zoos kennt. Die Kinder waren am Anfang sehr zurückhaltend, tauten aber nach kurzer Zeit auf und wollten den schwarzen Elefanten gar nicht mehr aufhören zu streicheln. Mein persönliches Highlight war Ranj im Fluss zu Baden. Joshi und Joni änderten ihre Meinung darüber, als Ranj uns ordentlich nass duschte. Joshua wollte lieber noch einmal in das kleine zugehörige Museum, um sich die Elefantenknochen im Detail anschauen zu können.

Papier aus Elefanten-Dung

„Das geht?“ ich konnte es nicht glauben, wurde aber eines Besseren belehrt. Neben der Millennium Foundation steht die weltweit einzige Papierfabrik, die aus Elefantenkacke Papier herstellt - in Handarbeit. Der Dung wird erst gewaschen und getrocknet, dann gekocht, klein geraspelt und mit Wasser zu einem Brei verarbeitet. Danach wird der Brei auf Tücher gestrichen, gepresst und anschließend getrocknet und glatt gebügelt - fertig. Aus dem Papier fertigen dann viele Frauen in künstlerischer Handarbeit Karten, Hefte und Bücher. Die fertigen Produkte werden hauptsächlich in die USA exportiert, für uns blieb aber auch ein kleines, faszinierendes Andenken übrig.

Ein Kaffeetrinker wird beim Tee trinken schlauer

Auf der Rückfahrt fragte unser TukTuk Fahrer, ob wir die Teefabrik sehen wollen. Wir wollten! Um uns herum wächst schließlich überall der berühmte Ceylon Tee. Eine Sri-lankische Dame führte uns durch die Hallen und erklärte uns den Prozess der Schwarzteeherstellung. Ich muss gestehen, dass mir Kaffeetrinker sich erst dadurch eine Lücke in der Allgemeinbildung schloss, denn ich wusste bisher nicht, dass Schwarztee und Grüntee aus derselben Pflanze hergestellt werden. Im Anschluss hatten wir noch die Möglichkeit den Tee zu verkosten und natürlich zu kaufen. Überrascht stellt ich fest, dass das Gebräu ja gar nicht so grauselig schmeckt, wie ich es in Erinnerung hatte. Ob ich zum Teetrinker werde, sei trotzdem dahingestellt.

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26.02.2019:
Comment from Robert Hertler
Hallo ihr „srilankalesen“, da wir das herrliche Land drei Tage vor euerer Anunft wegen des festgelegten Rückfluges verlassen mussten, können wir die ganzen Schilderungen sehr gut nachvollziehen. Da wir wegen unserer Verbindung zu England schon immer begeisterte Teetrinker sind, fühlten wir uns in Sri Lanka besonders wohl und laden euch gerne zuhause zum Teetrinken ein.
27.02.2019:
Comment from MoyaCrew
Robert, es ist wirklich sehr schade, dass wir uns so knapp verpasst haben. Die Einladung zum Teetrinken nehmen wir aber sehr gerne an und ich weiß auch schon worüber wir quatschen...
24.02.2019 - Kandy, Sri Lanka

Taking the train into the heart of Sri Lanka

Like a local

Sri Lanka kann man wohl auf unterschiedlichste Weise erkunden, von all inklusive Hotelaufenthalten am Strand, über gebuchte Touren mit persönlichem Fahrer oder Mietwagen bis hin zur Unterbringung in Homestays in Privathäusern. Ganz wie die Einheimischen sind wir nicht unterwegs. Um dennoch Sri Lanka so authentisch wie möglich kennen zu lernen, haben wir die Tourenangebote in Galle abgelehnt und uns stattdessen auf eigene Faust auf Entdeckungstour ins Landesinnere gemacht. Statt Autos nehmen wir Bus, Bahn und TukTuk und übernachten in B&Bs anstatt in Hotels.

Gestern morgen packten wir also unsere Tasche für ein paar Tag in die Berge, machten Moya sicher und starteten mit Nihal, unserem inzwischen persönlichen TukTuk Fahrer vom Hafen zum Kopfbahnhof in Galle. Um Sitzplätze für den 11 Uhr Zug nach Colombo zu erwischen gingen wir besser schon kurz vor 10 Uhr von Bord, wir brauchten noch Tickets und außerdem weiß man im Hafen nie so recht, ob die Security nicht auf die Idee kommt unsere Sachen zu filzen - auch rauswärts. Am Bahnhof erstanden wir insgesamt drei Tickets nach Colombo, zwei Ganze und eins das in der Mitte durchgeschnitten wurde, Kinder brauchen nur ein halbes Ticket. 3 Stunden Fahrt für zusammen umgerechnet unglaubliche 3€! Direkt nach Kandy konnten wir nicht bezahlen, später begriffen wir auch warum. In Colombo, unserem Umsteigebahnhof, mussten unsere Tickets beim Ausgang abgegeben werden. Danach konnten wir gleich ausschauende Neue für die Fahrt nach Kandy erwerben. In Colombo versuchten wir im Reservierungbüro Plätze für diese Fahrt und unsere Weiterfahrt von Kandy aus zu reservieren, aber die wenigen Wagen, in denen Plätze reserviert werden können, waren längst ausgebucht.

Dagegen ist der Schulbus ein katholisches Mädcheninternat

In Colombo verließen wir den Bahnhof nicht, sondern deckten uns nur mit Wasser und den süßen und pikanten Teilchen ein, die hier an jeder Straßenecke verkauft werden. Danach ging es auf die gut gefüllte Platform 8, wo schon eine Menge Menschen auf den verspäteten Zug nach Kandy warteten. Die Kinder setzten sich auf unsere Tasche, wir warteten. Nach einer unverständliche Lautsprecherdurchsage sprangen alle Wartenden von den Bänken auf und bildeten eine geschlossene Reihe an der Kante des Bahnsteigs. „Ah, der Zug kommt!“ wir schnappten unsere Sachen und stellten uns dazu. Ich und Joshi wollten einen Platz ergattern, während Christian mit der Tasche und Joni nachkam. Soweit die Theorie. In der Praxis brach am Bahnsteig der Krieg aus. Mir fiel zu spät auf, dass da vor allem junge Männer an der Front standen. Sie sprangen bereits auf den einfahrenden Zug auf. Viel auch von den Nachbarschienen auf der Rückseite des Zugs aus. Ohne Rücksicht auf Verluste kaperten sie die Türen, da kriegte es nicht nur Joshi mit der Angst zu tun. Spontan gab ich den Plan an Sitzplätzen zu kommen auf. Am Ende ergatterten wir dann doch noch einen, so dass wir wenigstens abwechselnd sitzen konnten. Die zweite Klasse war randvoll, in der dritten war es eher noch schlimmer. Trotzdem drückten sich immer wieder fliegende Händler durch die Gänge und verkauften kalte Getränke und Teilchen, Strassenmusiker spielten. Zu den offenen Fenstern wehte der Fahrtwind herein. Die Türen waren zwar auch offen, aber oft durch zwei junge Männer verdeckt, die aus dem Zug hinaus hingen. Zwischen den Wagen konnte man hinunter zu den Gleisen schauen, manchmal hüpften die Wägen regelrecht. Diese Art zu Reisen ist zwar etwas anstrengend, aber dafür auch sehr interessant. Die Jungs waren begeistert, vor allem als es ein bißchen leerer wurde und sie auf den Fensterplatz rutschten.

Auf den Spuren Buddahs

Von unserer netten privaten Unterkunft brachen wir heute Morgen zu den Royal Botanical Gardens auf und schlenderten ein wenig durch den größten botanischen Garten Sri Lankas. Wir sahen die größten Kokosnüsse der Welt, Orchideen und jede Menge anderer Pflanzen, schön angelegt. Die Kids sammelten ihren obligatorischen Stock ein, rannten und kämpften, bis sie auf die Makakken trafen - vor denen hat Joni immer noch gehörig Respekt. Weiter ging es zum Bahirawakanda Tempel und dem riesigen Buddah, der über die Stadt wacht. Fast alle Menschen hier in Sri Lanka sind buddhistisch, unglaublich nett und fröhlich, obwohl viele relativ arm sein müssen, was wir an den niedrigen Essenspreisen bemerken. Auch sie besuchen den Tempel und lassen Blumen als Opfergaben da. Der heilige Zahn Buddahs war danach an der Reihe, dann das Museum des Weltbuddhismus. Nach hunderten von Buddahs wollten wir eigentlich endlich Essen, aber dann kamen uns die sri-lankischen Tänze dazwischen. Die mussten wir sehen! Also spazierten wir am See entlang zum Kulturzentrum. Die Show mit den vielen verschiedenen traditionellen Tänzen war exzellent, teilweise richtig akrobatisch und am Ende sogar richtig heiß, als einige Tänzer einen Feuerlauf machten. Wir waren beeindruckt.

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21.02.2019 - Galle, Sri Lanka

Fun with flags ...and stamps

Endspurt mit Schub von hinten

Nach der Verschnaufpause hatte der Wettergott seine Wangen noch einmal kräftig aufgebläht und uns stürmischen Wind von achtern geschickt. Dazu gab es noch ein bisschen Unterstützung von Neptun, so dass Moya mit 7 bis 8 Knoten entlang der Südküste von Sri Lanka gefetzt ist.

Natürlich hatten wir Verpeiler die Flautenzeit mal wieder nicht genutzt. In Langkawi hatten wir uns die Füße wund gelaufen, um eine Gastlandflagge von Sri Lanka zu erstehen. Eigentlich ist das dort kein Problem, aber wir kamen ungünstig und sie waren alle aus. Irgendwie musste jetzt also noch eine Flagge herbei gezaubert werden, bevor wir in Galle ankommen. In unserer Not haben wir in Osttimor schon einmal zu Pinsel und Farbe gegriffen und die Flagge mit Wasserfarben aufgemalt und dann einlaminiert. “Ok, kein Problem, das machen wir einfach in Sri Lanka wieder so” dachte ich. Herzlichen Glückwunsch! Habt ihr die Flagge von Sri Lanka im Kopf? Ich hatte das offensichtlich nicht und hatte dann Spass die Flagge mit dem gelben Löwen zu skizzieren und auszumalen und dabei immer schön das Rollen von Moya auszugleichen. Joshi und Joni waren von unserer Flaggenaktion aber restlos begeistert und haben gleich selbst angefangen kleine Deutschland Flaggen aus Zahnstochern und Papier herzustellen. Nach zwei Stunden war es dann geschafft, wir waren bereit nach Sri Lanka einzureisen. Die Visa hatten wir schon in Malaysia beantragt und unser Agent war auch schon informiert, dass wir am nächsten Tag ankommen würden.

Darf es noch ein Stempel sein?

Mir fliegenden Tüchern kamen wir heute Morgen kurz vor 8:00 Uhr vor dem Breakwaters des Hafens von Galle an. Port Control wusste bereits seit einer Stunde, dass wir gleich da sein werden (unsere neue Funke funzt 1A). Trotzdem dauerte es nochmal anderthalb Stunden bis das kleine graue Boot der Navy längsseits anlegte und 3 Klappenträger mit blauen Hemden und schwarzen spiegelnden Schuhen absetzte. In den Hafen darf man nur nach Freigabe durch die Navy einlaufen. Wir starteten also den Papierkrieg bereits im Hafenbecken treibend. Ein paar Zettel, viele Unterschriften und 5 Stempel später, durften wir dann rein in den Hafen. Die Offiziere schauten eifrig zu wie Christian und ich an der Betonwand anlegten. Das war gar nicht so einfach ohne helfende Hand an Land. Nachdem die Leinen fest waren, entschwanden die netten Herren in den blauen Hemden. Moyas Deck war jetzt schwarz, aber das störte nicht weiter, denn schmutzig würde es hier ohnehin werden mit der Zementfabrik gleich nebenan.

Unser Agent (Windsor Reef) kam mit einem ganzen Packen Papier. Wir füllten gemeinsam die Zettel aus und stempelten munter weiter, bevor er den Behörden Bescheid gab an Bord zu kommen. Erst kam der Zoll und kontrollierte unseren Alkoholvorrat, dann kam die Gesundheitsbehörde und schließlich 3 Beamte von Immigration. Fertig waren wir aber immer noch nicht, denn die Stempel in unsere Pässe gibt es nur im Büro der Immigration und außerdem fehlten unsere Hafenzugangs Pässe noch. Schließlich war dann auch das erledigt, so dass wir doch tatsächlich um 14 Uhr endlich an Land durften nachdem wir Moya noch ein Fenderbrett verpasst hatten. Man sieht hier im Hafen zwar keinen Schwell, aber die Boote -außer uns sind noch vier andere Segler hier- machen trotzdem übele Bewegungen, reißen an den Leinen und quetschen die Fender gegen den Beton.

Tuk Tuks überall

Mit dem Verlassen des Hafens wurden wir von Tuk Tuk Fahrern umzingelt. Alles kann man von ihnen bekommen, Wäsche waschen, Gas auffüllen, SIM Karten, Touren, die einfache Fahrt in die Stadt tritt dabei in den Hintergrund. Trotzdem wehrte mein Mann, wie er das immer tut, die Meute ab. Er will lieber selbst entscheiden, wenn er gefahren werden will. Wir marschierten also los in Richtung Stadt um Geld aufzutreiben. Entlang der Hauptstraße liefen wir, auch hier wimmelte es von den dreirädrigen Gefährten, von Bussen und Autos, ohne Gehsteig. Für meinen Geschmack fuhren die motorisierten Verkehrsteilnehmer, dann doch etwas zu dicht an uns vorbei, so dass wir mit den ersten Rupien in unserer Tasche ein Tuk Tuk zum portugiesischen Fort organisierten.

Das Fort ist ein touristischer Ort, so viele Weiße haben wir schon lange nicht mehr auf einmal getroffen, dennoch ist es wunderschön, gut erhalten und lädt zum Verweilen an. In den kleinen Gässchen der Altstadt kommt man sich fast vor wie in Portugal, wenn da nicht die Stuppas der buddhistischen Tempel dazwischen nicht in die Höhe ragen und die lokalen Ladies in ihren tollen traditionellen Saris durch die Straßen stolzieren würden. Mit keinen Erwartungen an Galle, war ich positiv überrascht und direkt infiziert von Sri Lanka.

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