Almost ready for Take off
Unsere Genua ist repariert und wieder gesetzt, die Ersatzbilgepumpe eingebaut, das Rigg ist gecheckt, wir sind ausklariert, Moyas´ Bilge ist auf Anschlag voll mit Lebensmitteln und mit einem neuen Gemüsenetz sind jetzt auch die frischen Sachen verstaut. Wir sind also fast soweit, dass wir den Sprung ins kalte Atlantikwasser machen. Zu dumm, dass es gerade jetzt so schön sein muss. Die Kinder waren heute im siebten Himmel erst haben sie mit den beiden Schweizer Kindern Janis und Medina von der Balu auf dem Spielplatz gespielt und kaum waren die außer Sichtweite haben wir ein Wiedersehen mit Jana, Michel und Paul gefeiert. Im Hafen hier in Mindelo ist die Kinderdichte momentan enorm, auf gefühlt jedem zweiten Boot wuselt es mit Kindern aus aller Welt. Auffällig viele französische Familien sind mit den Segelbooten unterwegs, es gibt aber auch Schweizer, Belgier, Italiener, Engländer, Amerikaner, Australier, Holländer, Norweger, Schweden, Dänen und natürlich Deutsche und alle trifft man hier, weil alle auf sich vor dem großen Abenteuer hier nochmal ihre Batterien, Bilgen und sonstigen Reserven aufladen.
Wenn man sich umschaut, sieht man die Skipper mit dem Bootsmannstühlen im Rigg klettern, die Segel wehen selbst im Hafen im Wind weil noch irgendwas repariert werden muss, es wird geschraubt, gesägt und gehämmert. Alle Schiffe haben noch irgendeine mehr oder weniger ernsthafte Krankheit, die schnell noch kuriert werden muss. Gleich vorne am Steg liegt ein großer Trimeran, ein richtiges Regattaboot (die schaffen die Strecke Kanaren-Kap Verden in ungefähr einem Tag, nur zur Erinnerung wir haben mehr als 6 Tage gebraucht) und liegt seit Tagen am Dock, weil etwas unterwegs zu Bruch gegangen ist. Von Freunden hat sich die Ruderanlage mitten auf dem Atlantik verabschiedet, sie mussten improvisieren um heil hier auf den Kap Verden anzukommen. Gegenüber steht eine Yacht, deren Anker vorne komplett den Rumpf auf ungefähr 50 cm aufgerissen hat und die dann kurzer Hand mit Spachtelmasse geflickt wurde. Je mehr wir uns umhören, desto mehr Geschichten von Pleiten Pech und Pannen hören wir und sind richtig froh, dass wir so ein robustes Schiff haben. Auch wenn wir gestern hörten: "With a 12 meter boat you will arrive in 8 days in Martinique" - "I think we will be much slower, 16 days would be nice for us" - "Oh no, or do you have an Steel Boat?" Morgen geht es vermutlich los, wenn ihr die Tage weniger von uns hört liegt es daran, dass das Logbuch unter erschwerten Bedingungen geschrieben werden wird.