Latest position:
(show on map)

Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15UTC+2
Weather report:
from
13.08.201911:45UTC+2
88 °F
Gentle breezefrom Northwest
08.03.2019 -6°41.9 N, 73°34.9 E, Indian Ocean

Where is the water coming from?

Joshi Adlerauge

„Papa, das rote und orange Lämpchen der Bilgepumpe ist an“ rief Joshua ganz aufgeregt gestern Morgen um kurz nach 6:00 Uhr. Er war kurz davor aufgestanden und wusste genau, dass da eigentlich nur das grüne Licht leuchten sollte. Christian hatte mich ausnahmsweise noch nicht zur Morgenwache geweckt, aber nach dem Ausruf von Joshi war ich hellwach. Die beiden Lämpchen zeigten an, dass unsere Bilgepumpe arbeitete, sie pumpte Wasser aus dem Schiffsbauch nach draußen. Wasser im Schiff! Gar nicht gut. Beim aus der Koje klettern fragte ich mich, wo das Wasser wohl herkommt, als auch schon der Capitano mit Taschenlampe bewaffnet an mir vorbei rannte. In der Hektik hatte er ganz vergessen das Licht im Maschinenraum anzuschalten. Gleichzeitig brüllte Joni aus dem vorderen Bad „aus dem Wasserhahn kommt nichts!“. Ich schaltete das Licht ein und die Frischwasserpumpe besser aus, denn unsere Wasserleitungen stehen bei angeschalteter Pumpe unter Druck. Christian kam erleichtert aus dem Maschinenraum gekrabbelt: „Es ist Frischwasser.“ Das grüne Lämpchen der Bilgepumpe leuchtete jetzt auch wieder. „Ok gut! - Hast Du schon eine Ahnung wo es herkommt?“ Hatte er nicht und war auch schon wieder auf dem Weg das Problem zu suchen.

Schon wenige Minuten später wurde er fündig, der Schlauch von der Druckwasserpumpe zu unserem Warmwasserspeicher hatte sich wohl im Laufe der Zeit gelöst. Durch das Druckwassersystem im Schiff sprudelte nun unser Trinkwasser in die Bilge und wurde brav ins Meer gepumpt. Es war dennoch der denkbar beste Auslöser für das Problem „Wasser im Schiff“, überall anders wäre es deutlich aufwändiger geworden das Leck zu finden. Der Schlauch war schnell wieder drauf gesteckt, die Schlauchschelle angezogen und gecheckt, dass alles dicht ist. Und einmal mehr dachte ich „wie gut, dass wir einen Wassermacher an Bord haben.“ Ohne ihn wäre ich weniger entspannt gewesen, wenn das kostbare Nass in der Mitte des indischen Ozeans im Meer verschwindet.

Fast da

Die letzten Nächte waren unglaublich dunkel. Der abnehmende Mond ging immer erst in den frühen Morgenstunden auf. Heute ist Neumond. Selbst die Sterne waren in der milchigen, fast stehenden Luft nur in kleiner Zahl erkennbar. Normalerweise reichte deren Licht immer, um selbst in einer mondlosen Nacht den Horizont zu sehen. Die letzten Tage war dem nicht so. Ich fand es fast ein bisschen gespenstisch, so in das Schwarze hinein zu fahren. Aber jetzt haben wir es fast geschafft.

Zum Glück behielt die Wettervorhersage auch dieses Mal nicht Recht. Wir hatten zumindest ein kleines bisschen Wind zum Segeln. Der nagende Strom drehte letztendlich auch noch in unsere Richtung, so dass wir jetzt schon die ersten Inseln der Malediven ausmachen können. Wir freuen uns schon auf den Landfall.

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