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Latest position:
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Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15UTC+2
Weather report:
from
13.08.201911:45UTC+2
88 °F
Gentle breezefrom Northwest
14.03.2018 -Christobal, Panama

Panamakanal ohne Agent

Wir hatten unsere Nasen die letzten Tag in die verschiedensten Bücher und Internetseiten gesteckt, um so viel wie möglich über die Durchfahrt durch den Panamakanal aufzusaugen. Nachdem wir detailierte Anleitungen gefunden haben wie so ein small vessel transit vor sich geht, dachten wir: "das können wir selbst organisieren und sparen uns lieber die 350 USD für einen Agenten". Wir füllten also vor 2 Tagen das Formular 4405 "Request for Handline Inspection" aus, schickten es via email an das Admeasurers Office im Hafen von Christobal und fragten telefonisch einen Termin für die Vermessung von Moya an. Im Vermessungsbüro wurde englisch gesprochen, so dass wir ohne Probleme einen Termin für die Vermessung für heute Morgen vereinbaren konnten. Die Vermessung ist der erste Schritt auf dem Weg zur Durchfahrt durch den Kanal und kann nur in Christobal erfolgen, entweder in der Shelter Bay Marina oder in der Flats Anchorage im Industriehafen. Gestern bestätigten wir noch einmal, dass wir heute in den Flats vor Anker liegen würden und segelten dann von Portobello nach Colon.

Schon nachdem wir die große Bucht vor Portobello verließen sahen wir die dicken Kontainerschiffe wie auf einer Schnur aufgereiht. Als wir näher kamen konnten wir sie blad nicht mehr zählen. Die meisten Großen lagen vor oder innerhalb des riesigen Breakwaters vor Anker, der den gigantischen Industriehafen von Christobal vom karibischen Meer abtrennt. Wer in den Hafen hinein will, muss die Christobal Signal Station per VHF kontaktieren und auf Anweisungen warten. Auf Kanal 12 funkten wir mit der hocheffizienten Dame am Funk, die den gesamten Hafen kontrollierte und auch den Dicken detaillierte Angaben machte, wann, wie und wo sie ankern, die Lotsen an Bord nehmen oder in den Hafen fahren sollten. Ausnahmsweise, mussten wir gestern den Giganten Platz machen, obwohl wir unter Segel unterwegs waren, da der Schifffahrtsverkehr des Kanals Vorfahrt hat. Als wir in Christobal ankamen war es bereits dunkel und die Lichter des Hafens waren manchmal kaum von den Lämpchen der Schiffe zu differenzieren. Unser AIS war mal wieder Gold wert, da wir so alle Schiffsbewegungen am Bildschirm verfolgen konnten anstatt Rätsel raten zu spielen, ob das weiße Licht wohl zum Hafen oder einem Schiff gehören könnte. Wir wurden mehrere Male von der Signalfrau eingebremst bevor wir dann in den Flats bei 15 Meter Wassertiefe ankerten. Trotz unserer anfänglichen Skepsis hielt das Eisen, aber schön lag Moya da nicht zwischen den Kränen des Kontainerhafens, einigen Gastanks und der Einfahrt in die Schleusen des Panamakanals.

Heute morgen kam dann mit ein wenig Verspätung ein Pilotboot und setzte den Vermesser bei uns an Bord ab. Mr Lopez war sehr nett, sprach perfektes Englisch und nahm sich viel Zeit mit uns die Formulare auszufüllen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Nach der Vermessung müssen die Durchfahrtsgebüren bei der Citibank in Christobal bezahlt werden, anschließend kann man dann telefonisch den vorläufigen Transittermin bei der Kanalbehörde erfragen. Da man von den Flats aus mit unserem Dingi keinen Landzugang hat, schickte uns der Vermesser zum Club Nautico, wo wir mit Tilly anlegen können um von dort zur Citibank zu gehen. Er riet uns aber dringend davon ab heute in die Stadt zu gehen, da die Straßen von Polizei, Militär und Aufständischen besiedelt sind, die um politische Verbesserungen ringen und dabei wohl etwas zu emotional geworden sind. Wir wollten nicht zwischen die Fronten geraten und blieben lieber an Bord und hoffen, dass sich die Unruhen morgen gelegt haben.

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