Geschafft!
Gestern am späten Nachmittag haben wir noch einmal richtig Gas gegeben. Der Wind frischte auf und Moya rauschte Richtung Martinique. Um 14:30 Uhr hatte wir dann Handy Empfang - Ding das war die SMS von Vodafone die uns mitteilte, dass wir hier wie in Deutschland telefonieren. Martinique ist schließlich EU, sehr cool! Christian rief dann erstmal in der Marina du Marin an. Ja, sie haben noch bis 18 Uhr offen, wenn wir bis 17:30 Uhr da sind können wir noch einen Liegeplatz bekommen, sonst müssten wir vor Anker gehen. Da änderten auch 2 kleine Kinder und die Atlantiküberquerung nichts, 17:31 Uhr ist keiner mehr da der uns einweist, alles gesellschaftlich geregelt. An dieser Stelle hatten wir noch 18 Meilen bis zum Ziel und wir sahen uns schon vor Anker stehen. Aber mit Rückenwind, Flutstrom, einem Squall, Henry der dazu schnurrte und das rufende Steak waren wir 17:25 Uhr an der Marina und tatsächlich meinte der nette Herr am Funk "Come quickly, Come quickly".
In der Bucht vor Marin liegen hunderte Boote vor Anker, die Insel ist sehr grün mit Mangroven bewachsen. Als wir Richtung Marina fuhren und sich die Wassermassen von oben entleert hatten, kamen wir auch schon an einem kleinen weißen Standstrand vorbei gefahren, am Strand standen Liegen, dahinter Palmen und davor lag ein gelber Katamaran - grinsend standen wir da, zwar pitschnass von dem Squall der uns auf Martinique empfangen hatte, aber das Karibikfeeling war definitiv entzündet. 17:30 Uhr war Moya dann fest am Steg, der Motor war aus und plötzlich bewegte sich gar nichts mehr. Joshua meinte "warum schaukelt es nicht mehr?" - sehr ungewohnt. Noch ungewohnter waren die vielen Lämpchen an Land - die haben ganz schön geblendet nach 19 Tagen auf dem Wasser mit keinem Licht um uns herum.
Um 18 Uhr wird es hier schon dunkel und bis wir von Bord kamen war es schon dunkel. Trotzdem gab es noch kein Abendessen, hier merkt man den französischen Einfluss schon sehr. Wir sind also noch ein bißchen durch den Ort gelaufen und haben Baguette fürs Frühstück gekauft und schließlich gab es dann doch noch lecker Abendessen. Leider hatte die Bedienung mich um mein Steak gebracht. Das stand zwar auf der Karte, war aber nur am Wochenende zu haben. Zumindest bis die nette Dame am Nachbartisch das schöne Ribeye auf ihrem Teller hatte - hmpf! Naja, kommt schon noch und es war auch so lecker! Heute war dann Großreinemachen angesagt. Wir haben alle Betten raus geräumt, die Sofapolster haben eine Wäsche bekommen, alles wurde gesaugt und gewischt und die Wäsche gewaschen. Danach ging es direkt zum Einkaufen unser Kühlschrank war leer, genauso wie die Obst und Gemüsenetze und schließlich wollte unser Spi noch repariert werden, das beim Segel setzen von den Maststufen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zwischen dem ganzen Chaos haben wir Gabi an Bord gegrüßt, die die nächsten Tage mit uns Segeln wird. Wir freuen uns, dass sie da ist und wir mit ihr Martinique erkunden dürfen.