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13° 50.5' O
Ort:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Datum/Uhrzeit:
13.08.2019
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vom
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19.11.2018 -Dili, Ost Timor

Dili für Cruisers

Nach Papua Neuguinea war Dili für uns zurückkehren in die Zivilisation. Trotzdem ist es für Segler kein Selbstläufer, also kein Ort, an dem man anlegt und prompt wunschlos glücklich über die Versorgung mit Diesel, Benzin, Wasser, Lebensmitteln, Gas oder Ersatzteilen ist. Wir sind nun sechs Tage durch die Stadt gelaufen und haben folgendes herausgefunden:

Ankern und Anlanden.

Der Hafen von Dili liegt geschützt hinter zwei großen Riffen. Die Einfahrt in die Bucht ist betonnt und befeuert. Nachts ankommen würden wir aber auf Grund des Riffs in der Bucht nicht empfehlen. Während unseres Aufenthaltes war das Wasser sehr ruhig, fast ohne Schwell. Wir ankerten östlich von den Containerterminals, zwischen der Hafenpromenade und dem kleinen Riff in der Bucht (8°33,11 S, 125°34,67 O) im 12 Meter tiefen Wasser. Der Anker hielt gut und war fest im Matsch eingegraben. Wind gab es wenig, aber dafür aus allen Richtungen. Nach starkem Regen wird das Wasser in der Bucht fürchterlich schmutzig und Müll schwimmt herum, der aus den Entwässerungskanälen ins Meer gespült wird.

Zum Einklarieren haben wir auf dem Hafengelände neben der Fähre mit dem Dingi angelandet. Dort sind überall Steine und es gibt keinen Anleger, deshalb haben uns die Hafenarbeiter geholfen, das Dingi aus dem Wasser zu heben und an Land abzustellen. Auch sonst scheint es in der Stadt keinen Dingianleger zu geben, die Locals haben ihre kleinen Boote an Moorings und ziehen sie mit Landleinen zum Strand. Wir strandeten Tilly deshalb und schlossen sie an einem Baum an der Uferpromenade an.

Einreise

Wir wollten unsere Ankunft über Funk ankündigen, bekamen aber keine Antwort, was auch kein Problem darstellte. Die Einreise nach Osttimor ist unkompliziert, wenn man weiß wohin man muss. Die Immigration befindet sich in einem großen, herunter gekommen Gebäude innerhalb des Hafengeländes, direkt am Wasser, im ersten Stock. Man erkennt es gut, da auf dem Balkon meist Uniformierte stehen. Zu Immigration muss man zuerst und bekommt dort die Stempel in den Pass und auf die Crewliste. Dann geht es weiter zum Zoll, direkt gegenüber, östlich vom Haupteingang des Hafens. Wir füllten dort ein Formular zur Einreise aus und gaben eine Kopie von unserem Schiffspapieren und der Crewliste ab. Zuletzt besucht man den Harbour Master. Das Gebäude befindet sich außerhalb des Hafengeländes, gegenüber der Motael Kirche. Der Harbour Master prüft die gestempelte Crewliste von Immigration und behält die letzte Port Clearance, zusätzlich füllten wir ein kurzes Formular aus. Wir hatten den Eindruck, dass das Harbour Master Büro am organisiertesten ist und die Kontrolle über die Abfertigung der Schiffe hat.

Wasser, Diesel und Benzin

Es gibt in Dili keinen Anleger und auch keine Bootstankstelle. Jegliche Flüssigkeit muss somit in Kanistern mit dem Dingi an Bord gebracht werden, was etwas mühsam ist, vor allem weil es ja auch kein Dingidock gibt. Tankstellen haben wir im unmittelbaren Stadtzentrum keine gesehen, aber einige im Westen der Stadt in der Nähe vom Timor Plaza. Mit dem Taxi (1-3 USD in der Stadt) oder Microlet (ca. 25 Centavos pro Person, Streckenplan auf www.dilimicrolets.com) sollte es kein Problem sein, dort zu tanken.

Gas

Wir haben in Dili niemanden gefunden, der europäische oder amerikanische Gasflaschen auffüllt. Allerdings kann man in Osttimor Gasflaschen mit indonesischem Gewinde, ohne Hahn, oder Gasflaschen mit australischem Gewinde und Hahn kaufen. Die kleinsten Flaschen beinhalten 10kg Butan. Mit einem Hochdruckschlauch und einem passenden Adapter haben wir unsere deutschen Gasflaschen selber wieder befüllt. Den Schlauch haben wir standardmäßig an Bord, den Adapter erstanden wir nach einigem Suchen bei Klean Gas. Sie haben eine Filiale (Gino Gas) in der Nähe des Hafens, wir mussten allerdings in das Hauptgeschäft von Klean Gas (+670 7723 1057) im Westen der Stadt (-8.5677, 125.5308), um aus ihrer großen Auswahl einen passenden Adapter zu bekommen (7 USD). Beim W4 Supermarkt im Stadtzentrum (nahe Burger King) konnten wir gegen 20 USD Pfand eine Gasflasche mit australischen Gewind für einen Tag für unsere Umfüllaktion leihen, das Gas kostete weitere 30 USD. Unsere Flaschen in Dili zu füllen war für uns wichtig, da nach unseren Informationen das Auffüllen von europäischen Gasflaschen in Indonesien sehr schwierig bis unmöglich sein soll.

Provisionierung

Fast alle Lebensmittel konnten wir in den zahlreichen Supermärkten in Dili kaufen. Allerdings muss man für bestimmte Produkte wie Butter und frisches Fleisch schon mal zu mehreren Geschäften. Frischkäse bekamen wir überhaupt nicht, Käse nur sehr eingeschränkt, Ceddar gab es zum Beispiel. Provisionieren in Dili ist nicht billig bis teuer, da fast alle Produkte importiert sind. Kmanek und Lita Supermarkt haben mir am besten gefallen. Pateo hat tolle portugiesische Produkte, ist aber sehr teuer. Exzellentes, portugiesisches Brot gibt es bei fast allen Märkten. Frisches, lokales Obst und Gemüse kaufen wir auf dem Lecidere Markt, es gibt aber auch importierte Äpfel, Trauben und Kiwi in den Supermärkten. Milch und Wein und Bier sind überall relativ teuer. Achtung, manche Supermärkte nehmen keine ausländischen Kreditkarten.

Ersatzteile

Weder am Timor Plaza noch in der Stadt fanden wir einen Laden der Bootszubehör verkauft. In der Rua Colmera gibt es einige „Baumärkte“ und Läden die Gastlandflaggen nähen.

Internet und Geld

Wir haben für 1 USD eine SIM Karte der Timor Telekom gekauft. Mit weiteren 5 USD erstanden wir Credit für 1.1 GB und zwei Wochen Nutzung, es gibt auch andere Pakete. SIM Karten gibt es bei Telekom direkt oder im Phonehouse im Timor Plaza oder der Rua de Comera. Credit gibt es an jeder Straßenecke oder bei denselben Geschäften. Das Internet war das schnellste seit Panama.

Osttimor verwendet USD als Währung hat aber zusätzlich einheimische Münzen, Centavos (100 sind 1USD). Bei Straßenhändlern kann man indonesische Rupien tauschen. Bei zahlreichen Bankautomaten können USD mit Kreditkarte abgehoben werden.

Wäsche

In der Stadt haben wir keine self service Wäscherei gefunden. Wir brachten unsere Wäsche zu Mana Laundry (www.manalaundry.com) um die Ecke der indonesischen Botschaft. Nach zwei Tagen konnten wir die Sachen getrocknet, gebügelt, gefaltet, in Folie verpackt, gut riechend und einwandfrei sauber wieder abholen (2 USD/kg, 1 Tag Express Service 4 USD/kg).

Ausreise

Zuerst meldet man sich beim Harbour Master. Er berechnet die Anzahl der Tage des Aufenthalts. Danach wurden wir zur Zahlstelle geschickt, 1 Woche Aufenthalt im Hafengebiet kostete 17 USD. Beim Zoll füllten wir das Ausreiseformular aus, danach wurden bei Immigration unsere Pässe gestempelt. Mit allen Quittungen ging es wieder zurück zum Harbour Master, der die Clearance zur Weiterfahrt ausstellte.

Visum für Indonesien

Die indonesische Botschaft in Dili ist sehr genau. Ein Visum (auch 30 Tage) bekommt man dort nur mit Sponsorletter eines Indonesiers. Bevor man zur Botschaft geht, müssen die Namen per E-Mail (imigrasikbridili@gmail.com) angekündigt sein, allerdings kann man seine Unterlagen nur physisch morgens zwischen 9 und 11 Uhr einreichen (obwohl es anders auf der Website steht). Zur Einreichung benötigt man für jede Person Kopien der Schiffspapiere und der Crewliste, des Sponsorletters und Ausweises des Sponsors, Kopien des Passes, Passbilder mit rotem Hintergrund und das mit schwarzen Stift, beidseitig (!) bedruckte, ausgefüllte Antragsformular, es kann nichts nachgereicht werden. Das Visum kostet 50 USD pro Person. Am dritten Arbeitstag kann es am Nachmittag zwischen 14 und 16 Uhr abgeholt werden. In die Botschaft gelangt man nur mit langen Hosen.

Kym von Dili central Backpackers unterstützt bei der Beantragung des Visums inklusive Sponsorletter, allerdings dauert die Bearbeitung dann ca. 3-4 Tage länger, als wenn man selbst zur Botschaft geht und ist wesentlich teurer (50 USD pro Person allein für den Sponsorletter). Wir organisierten unser Visum deshalb selbst. Passbilder kann man am westlichen Ende der Rua de Calmera machen lassen, in der gleichen Straße gibt es auch einige Copyshops. Den Sponsorletter organisierten wir über das Internet von Raymond Lesmana, dem Organisator der Sail2Indonesia Rally (raymond@sailtoindonesia.com, 75 USD für alle Crewmitglieder eines Schiffes, Bezahlung erst in Indonesien). Er bearbeitete unsere Anfrage sofort, noch am selben Tag bekamen wir den Brief.

Sicherheit & Sprache

Die Leute auf der Straße freuen sich Touristen zu sehen und lächeln einen fast ohne Ausnahme an. An einigen Stellen war es ein wenig holprig mit Englisch durch zu kommen, aber da sich ausnahmslos jeder bemühte, konnten wir alles lösen. Trotz weiter Spaziergänge in den verschiedenen Vierteln der Stadt haben wir uns an keiner Stelle unsicher gefühlt. Teilweise lagerten wir unsere Einkäufe in unserer Abwesenheit im Dingi am Strand, es kam nichts weg.

Jetzt sind wir wieder auf dem Wasser, unterwegs Richtung Indonesien.

Zu diesem Eintrag gibt es2Kommentare.
19.11.2018:
Kommentar fromTimo FF Sielmingen
hi ihr 4, kommen gerade von den gilis, davor waren wir auf java und haben den norden von bali bereist - traumhaft schön hier in ID. sind jetzt noch ein paar tage in kuta. schöne reise euch weiterhin!!
21.11.2018:
Kommentar fromMoyaCrew
Timo, schön von Dir zu hören! Da haben wir uns gerade verpasst. Wenn Du noch Empfehlungen für Indonesien hast würden wir uns freuen!
16.11.2018 -Dili, Ost Timor

Was machen in Dili

Zwei Tage in Dili sind zu lang, drei Tage zu kurz. So oder so ähnlich habe ich die Zusammenfassung des touristischen Dilis für Touristen gelesen. Nach vier Tagen hier in der Stadt verstehe ich so langsam was der Author damit umschreiben wollte. Nach dem ersten dominierenden Eindruck von verwahrlosten Häusern und Ruinen findet man bei näherem Hinschauen doch viele kleine schöne Ecken, trifft auf die traurige aber spannende Geschichte des Landes und genießt die kombinierten kulinarischen Highlights aus Portugal und Südostasien:

Cristo Rei

Die Bucht von Dili wird von einer 27m hohen Statue von Jesus Christus überblickt. Während der indonesischen Besatzung wurde die Kupferstatue am Ende des Kreuzweges von den Besatzern aufgestellt. Die Locals haben ein gespaltenes Verhältnis zu dem Monument, nicht nur weil die Völkerrechtsverletzungen der Besatzung unvergessen sind, sondern auch weil Jesus Richtung Jakarta blickt und mit 27 Meter Höhe auf Osttimor als 27zigste Provinz Indonesiens anspielt. Nichtsdestotrotz ist das Monument sehr beeindruckend und der Aufstieg hinauf auf das Kap über den Kreuzweg empfanden sogar die Kinder sehr interessant. Von oben hat man nicht nur den direkten Blick auf Cristo Rei, sondern auch einen phänomenalen Blick über die Bucht von Dili, die weißen Sandstrände und vorgelagerten Riffe.

Wer Schnorchelsachen mitbringt, kann so wie wir das gemacht haben an dem weißen Sandstrand auf der Ostseite von Cristo Rei im badewannenwarmen Wasser schnorcheln gehen und die tolle Unterwasserwelt von Osttimor entdecken. Wenn nicht kann man unter den Bäumen im Schatten entspannen oder einen Strandspaziergang am menschenleeren Strand machen. Direkt vom Strand aus kann man zu den vorgelagerten Korallenriffen schwimmen und trifft dort auf lebendige Korallen in allen Formen und Farben und eine Vielfalt von kleinen bunten tropischen Fischen, die darin wohnen. Wir hatten nicht viel erwartet vom Schnorcheln hier direkt neben der Stadt und hatten deshalb auch keine Unterwasserkamera dabei, waren aber von der Vielfalt der Fische und Korallen positiv überrascht. Es waren sogar welche dabei die wir bisher noch gar nicht kannten.

Resistance Museum

Im Andenken an die Geschichte des Landes gibt es im Zentrum von Dili das Widerstandsmuseum. Dort wird mit vielen Bilder auf Portugiesisch und Englisch die Geschichte von Osttimor erzählt. Der Fokus des Museums liegt vor allem auf dem Ende der portugiesischen Kolonialzeit und der nachfolgenden indonesischen Besatzung. In vielen Schautafeln erfährt man über die Hintergründe der Besatzung, die politische und die militärische Widerstandsbewegung der Bevölkerung sowie die vielen Völkerrechtsverletzungen bis hin zu Blutbädern die hier noch in den 1990ziger Jahren stattfanden. Außerdem werden wichtige Ereignisse in kleinen Filmchen veranschaulicht. Wir waren schockiert und beeindruckt von unserer bisherigen Ignoranz.

Santa Cruz Friedhof und Chega Ausstellung

Während das Resistance Museum auf die Geschichte fokussiert ist, informiert die Chega Ausstellung über die Völkerrechtsverletzungen während der indonesischen Besatzung. Der Santa Cruz Friedhof ist nur um die Ecke, dort kann man sich dann direkt die Gegebenheiten des Santa Cruz Massakers anschauen, bei dem 1991 nach einer niedergeschlagenen Demonstration mindestens 271 Menschen starben, 270 spurlos verschwanden und 383 verletzt wurden.

Spaziergang entlang des Palacio Governo und der Uferpromenade

Direkt am Wasser verläuft die belebte Avenida Marginal, südlich davon findet man das große, weiße Parlamentsgebäude. Schön hergerichtet befindet sich ein Springbrunnen davor, über das Gelände kann man spazieren und vom östlichen Ende die Madonnenstatue bewundern, bevor man über die Straße geht und in den Parks am Ufer entlang weiter schlendert. Im Schatten der Bäume mit einem Windzug vom Wasser ist es hier nicht ganz so heiß, viele Studenten der Universität Dilis sitzen deshalb hier zum Lernen.

Shopping im Timor Plaza

Das Timor Plaza ist das einzige Einkaufszentrum von Osttimor mit zahlreichen Geschäften, großen Supermärkten, Apartments, einem tollen Foodcourt und dem einzigen Kino Osttimors. Wir fanden es toll hier einzukaufen, Kaffee zu trinken und im Foodcourt aus den vielen möglichen asiatischen Spezialitäten auszuwählen.

Gemüsemarkt Lecidere

Direkt am Ufer des Stadtteils Lecidere gibt es einen Obst- und Gemüsemarkt. Frische lokale Produkte werden hier hübsch ausgelegt unter farbigen Sonnenschirmen in zahlreichen kleinen Ständen verkauft. Natürlich haben wir zugeschlagen und Bananen, Ananas, Paprika, Tomaten, Mangos und Mandarinen gekauft. Direkt gegenüber gibt es den Lita Store, wo man viele importierte Produkte bekommt.

Citytour via Microlet

Die kleinen Minibusse fahren hier in Dili sogar in Linien und sind Hauptverkehrsmittel der Locals. Oft quetschen sich 10 Leute oder mehr in die umgebauten Gefährte. Wenn man aussteigen will, klopft man und drückt dem Fahrer ein paar Münzen in die Hand. Jeder gibt was er denkt, es gibt keine einheitlichen Preise. Eine wunderbare Methode um die Stadt zu erkunden, die Menschen zu beobachten und die schönen, alten portugiesischen Häuser zu entdecken. Wo kein Microlet hinfährt, kommt man mit dem Taxi hin. Man hat die Auswahl zwischen den Gelben, klapprigen ohne Klimaanlage dafür mit Patina, die gerne auch mal liegenbleiben oder den Blauen, neuen, klimatisierten die einen für den zigfachen Preis von A nach B bringen.

Reading Room

Der Reading Room ist ein altes hübsches Häuschen im portugiesischen Stil. Er liegt im Stadtviertel Lecidere, hier findet man noch weitere solcher Gebäude, einige Hotels und Restaurants. Im Haus sind Bilder der Besatzung ausgestellt. Angeschlossen an den Reading Room ist die überraschend kleine Bibliothek Dilis mit vielen jungen Menschen die hier studieren.

Kaffee trinken im Pateo

Das Pateo ist ein portugiesischer Supermarkt mit Deli und Kaffee. Dort gibt es Cafe con Leche aus der Siebträgermaschine und Pasteis de nata dazu. Wir waren nach einem Jahr ausserhalb Europas total hin und weg von den portugiesischen Köstlichkeiten. Wer was anderes will, kein Problem, der Supermarkt bietet viele portugiesische Produkte an.

Schnorcheln am Pertamina Pier und Tasitolu Strand

... steht bei uns für Morgen auf dem Programm. Die Unterwasserwelt soll hier toll sein, paradoxerweise besonders unter dem Steg über den das Benzin vom Schiff an Land gebracht wird. Die Fische suchen dort den Schatten. Im Stadtteil Tasitolu fällt das Riff gleich vom Strand viele Meter in die Tiefe, so dass man dort prima tauchen kann. Anschließend kann man dann noch die Papststatue dort besichtigen oder den Dili Tauch Felsen.

Zu diesem Eintrag gibt es3Kommentare.
18.11.2018:
Kommentar fromDody
Sabrina, zur Info an Euch falls Ihr einen Ausflug auf die andere Seite (Sued) machen solltet: ein Freund von mir kam vorgestern aus Ost-Timor zurueck und erzaehlte mir dass Salties (Australische Salzwasserkrokodile) an der Suedseite von Timor gesichtet worden sind - die Kerle stehen in OZ unter Naturschutz und scheinen sich etwas mehr als erwuenscht vermehrt zu haben. Wie viele und ob das nur ein paar ausserordentliche Zufaelle waren weiss ich nicht. Drueck' Euch die Daumen fuer die Visas!!! Big hugs xxx
19.11.2018:
Kommentar fromDody
Hm, kann Papagayo gerade nicht erreichen um da noch mal nachzuhaken. Beim Lesen von William Dampier gestern abend "A Continuation of a Voyage to New Holland, Etc. in the year 1699" ist er auch grade in Timor angekommen und beschreibt was er alles vorfindet, unter anderem auch Alligatoren. Nun, was auch immer der Unterschied zwischen Crocs and Alligators sein mag, diesen Typ Tierchen scheint es da jedenfalls schon ewig zu geben. Fair winds xxx Dody
19.11.2018:
Kommentar fromMoyaCrew
1000 Dank Dody für die Recherche und die Warnung! Wir sind kürzlich bei unserem Krokodilprojekt mit den Kindern auch über die Saltis gestolpert. Laut Wikipedia soll es die von Australien über PNG, Timor, Indonesien, Malaysia bis hinauf nach Thailand und sogar Sri Lanka geben. Das ist kein gutes Gefühl. Wir werden versuchen super vorsichtig zu sein. Schwimmen in der Nähe von Mangroven ist definitiv gestrichen.
14.11.2018 -Dili, Ost Timor

Papierkrieg in Dili

Erst seit 2002 ist Osttimor ein international anerkanntes, unabhänges Land, nachdem es zuvor erst von den Portugiesen, später dann von den Indonesiern kontrolliert wurde. Es ist 191 Mitglied der vereinten Nationen und eines der neust geborensten Länder der Erde. Wenn man durch Dili läuft ist der portugiesische Einfluss immer noch unverkennbar. Anders wie im nahe gelegenen Indonesien beherrschen Kirchen, anstatt Moscheen das Stadtbild, eine Jesusstatue überblickt den Hafen von Dili. Man findet in den Läden portugiesische Produkte von Pasteis de nata bis hin zu Vino Tinto vom Douro Fluss und die Menschen sprechen neben Tetum nicht Englisch sondern Portugiesisch.

Die Stadt ist in großen Teilen etwas verwahrlost, immer wieder kommt man an Häuser Ruinen und Abrissplätzen vorbei. Müll liegt herum, in manchen Stadtteilen gibt es sogar Tonnen zur Mülltrennung, die geflissentlich ignoriert werden. Als Touristen ist man hier weitgehend alleine, laut Lonely Planet (Stand 2008) sollen hier jedes Jahr nur ca. 1500 Touris herkommen. Entsprechend wenig touristisch entwickelt ist das Land und entsprechend einzigartig ist man als Weißer, vor allem als weißer, blonder 3 oder 5 jähriger. Die Jungs werden geliebt und müssen des öftern für Selfies mit den Locals herhalten. Denn anders als in PNG und Vanuatu haben die Menschen hier Handys, die Straßen sind geteert und es fahren Autos, Busse und Motorräder herum. Für uns war das gestern erstmal ein kleiner, lauter und schmutziger Schock nach den Wochen an abgasfreier, ruhiger Seeluft. Wir sind nun also zurück in einer Art von Zivilisation. Die Einreise hier war gestern Morgen unkompliziert und schmerzfrei, nachdem wir Immigration, Customs und den Hafenmeister gefunden hatten - aber danach ging die Odyssee erst los.

Manch einer hat sich inzwischen sicherlich schon gefragt „was wollen die eigentlich in Ost-Timor?“ und die Frage ist ziemlich pragmatisch zu beantworten: ein Visum für Indonesien! Eigentlich kann man mit unserem magenta farbenen Reisepass in Indonesien visumfrei einreisen, aber das Ganze ist auf 30 Tage beschränkt und nicht verlängerbar. Möchte man nun länger bleiben - immerhin besteht Indonesien aus über 18000 Inseln und ist kulturell gesehen ein großer Schatz - dann benötigt man auch als Deutscher ein vor Einreise in das Land erteiltes Visum.

In Dili liegt nun die nächste indonesische Botschaft an unserer geplanten Segelroute, aber ob es nicht schneller gewesen wäre ein Visum anderswo zu bekommen können wir momentan noch nicht sagen. Bei der Botschaft waren wir nämlich mittlerweile schon vier Mal und haben es bisher immer noch nicht geschafft, dass die Dame unsere Unterlagen entgegen nimmt. Bevor es los gehen kann muss der Name per email registriert sein. Danach müssen die richtigen Formulare ausgefüllt sein, Passbilder mit rotem Hintergrund werden gebraucht, die Pässe müssen kopiert sein (und nein der Kopierer nebenan kann nicht verwendet werden), die Crewlisten und Schiffsregistrierung müssen hinterlegt werden und ein ausgewiesener indonesischer Sponsor muss in einem Brief darlegen und unterstützen, dass wir nach Indonesien einreisen wollen. Alles eigentlich nicht sooo kompliziert, auch wenn wir im ersten Moment nicht wussten wo wir jetzt in Ost Timor einen Indonesier herkriegen sollen, der unsere Einreise befürwortet. Aber wofür gibt es das gute, alte Internet? Richtig tricky wird es erst, wenn die Informationen häppchenweise geliefert werden und den Inhalten der Botschaftswebsite teilweise widersprechen. Bei unserem letzten Besuch heute Nachmittag bemängelte Miss Indonesia, dass unsere Bewerbungsformulare nicht beidseitig bedruckt sind, sondern über 2 Seiten verteilt, nachdem sie unsere Zettel heute Morgen schon unkommentiert gesehen hatte und nur weitere Kopien haben wollte. Außerdem kann sie Unterlagen nur morgens zwischen 9 und 11 Uhr annehmen und natürlich kann sie die Pässe und Dokumente nicht auf ihrem Tisch liegen lassen und den Eingangsstempel morgen früh drauf machen, da müssen wir schon ein 5tes Mal kommen, sagte sie unwillig ohne den Blick von ihrem Handy zu nehmen.

Wir sind gespannt, ob wir morgen tatsächlich unsere Dokumente abgeben dürfen, lange Hosen ziehen wir jedenfalls an, dass es nicht wieder daran scheitert.

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