Feuerberge
Gestern sind wir den kurzen Schlag von Fuerteventura zurück nach Lanzarote gesegelt. Es gab nur sehr leichten Wind dafür aber glatte See, deshalb hat alles etwas länger gedauert. Moya ist tapfer die Strecke gesegelt und Christian und ich haben bei jedem voll besegelten Segelschiff, das uns überholte, diskutiert ob der wohl zusätzlich den Motor an hat oder wir in einem Windloch liegen. Am Nachmittag hatten wir es dann geschafft und haben den Anker vor der Playa Blanca im Süden von Lanzarote geworfen. Die Playa Blanca ist eines der touristischen Zentren von Lanzarote, so dass wir hier ohne Mühe ein Auto für einen Tagesausflug organisiert haben und danach noch zum Strand gingen.
Heute Morgen war es dann gar nicht so einfach an Land zu kommen. Wir dachten wir könnten unser Dingi in der Marina Rubicon abstellen, allerdings wollten die dafür fast so viel Geld wie woanders eine Nacht in der Marina für Moya, nur um ein Leinchen zum Land legen. Da wir zufällig Peder von der Lily wieder getroffen haben lud er uns ein bei sich am Boot fest zu machen, allerdings wurde das auch umgehend unterbunden da uns untersagt wurde in die Marina mit dem Dingi hinein zu fahren. So einen schlechten Service hatten wir bisher auf unserer ganzen Reise noch nicht erlebt und das -obwohl oder vielleicht gerade deshalb- die Marina Rubicon gut besucht war und die ganze Anlage sehr gepflegt, wenn auch ein bisschen snobby ist - Schade! Unser geplantes Tanken haben wir dann auch gleich verschoben und bringen lieber jemand anderen unser Geld.
Als wir schließlich alle an Land standen und unser süßes kleines Auto in Empfang genommen haben, ging es endlich los. Erst mal sind wir durch Playa Blanca an den unzähligen Hotels, kleinen Läden und Restaurants vorbei gefahren und dann ins Landesinnere abgebogen. Auf Lanzarote gibt es ca 300 Vulkane, so dass die ganze Insel von vielen Bergen überzogen ist. Sonst sieht es hier eher aus wie in einer Wüste, es wachsen auch hier nur Flechten und kleiner Büsche. An manchen Orten versuchen sie dennoch Wein anzubauen. Unsere erster Stop war im Nationalpark Timanfaya (Danke Gabi für den Tipp), 1824 gab es hier das letzte Mal einen großen Vulkanausbruch auf Lanzarote. Man fährt hier durch weite Lavafelder und hat den Eindruck als wäre die Lava erst kürzlich hier entlang geflossen. Das schwarze Lavagestein ist so gut wie nicht bewachsen und erscheint nicht verwittert. Mehrere Krater konnten wir sehen, sind durch Lavakanäle gefahren und am Ende konnten wir Zeuge davon werden dass Timanfaya immer noch aktiv ist nur momentan schlummert. An der höchsten Stelle des Parks ist es so heiß, dass Zweige sich von der aufsteigenden Hitze entzünden und man Hähnchen über den offenen Löchern grillen kann. Das war sehr beeindruckend und auch etwas beängstigend - Joshua war ein bisschen mulmig zumute. Danach sind wir zur Touristeninfo gefahren. Der Name ist etwas irreführend, eigentlich ist es eine kleine Ausstellung in der Vulkanismus und die Entstehung der Kanaren erklärt wird. Hat uns super gefallen. An dem kleinen Surferstrand Famara Beach an der Nordwestküste Lanzarotes aßen wir zu Mittag und sahen die großen Kliffs die wohl von der Wucht des atlantischen Ozeans entstanden sind. Jetzt ist es kurz vor Mitternacht und wir segeln Richtung Teneriffa. Bis wir ankommen wird allerdings noch etwas dauern, da wir uns mit (fast zu) wenig Wind aufgemacht haben, schließlich bekommen wir bald Besuch.