• Latest post
  • March2015 ⇒
  •  
Latest position:
(show on map)

Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15UTC+2
Weather report:
from
13.08.201911:45UTC+2
88 °F
Gentle breezefrom Northwest

The ship's log is available in german only. Try Google translator and enjoy the pictures.

Ship's log forFebruary2015

27.02.2015 -

3 Schwestern

Angefangen hat es vor einigen Jahren mit einer unschludigen kleinen Reportage im Fernsehen - bis dahin hatte ich von Mosterwellen oder Freakwaves noch nichts gehört. Inzwischen haben sich diese Wellen zu meiner persönlichen Horrorszenario entwickelt.

Monsterwellen sind einzelne oder eine Folge aus 3 Wellen - den 3 Schwestern - die ungefähr die doppelte Wellenhöhe erreichen können wie die umliegenden normalen Wellen. Diese exterm steilen Wellen sind mit der linearen Wellentheorie nicht zu vereinbaren, nach dieser Theorie können Ozeanwellen nicht höher werden als ca 15 Meter. Deshalb und wegen mangelnder Beweise für das Vorkommen von Monsterwellen wurde lange Zeit gedacht, dass diese Wellen nur in der lebendigen Phantasie von Seeleuten vorkommen. Erst seit 1995 ist wissenschaftlich anerkannt, dass es solche Wellen tatsächlich gibt. In diesem Jahr wurde an der norwegischen Ölbohrplattform Daupner-E das erste Mal eine Freakwave mit der Höhe von 26 Metern von einer Wellenmessanlage erfaßt worden, der umgebende normale Wellengang war dabei auch beeindruckende 12 Meter. Inzwischen wurden das Vorkommen von Mosterwellen systematisch erfasst und auch durch Radarsatellittenaufnahmen belegt. Das EU Projekt MaxWave ermittelte während des 3 wöchigen Einsatzes der Satellitten ERS-1 und -2 10 Wellen über 25 Meter. Über die Entstehung von Freakwaves wird noch diskutiert, man weiss aber, dass Monsterwellen in bestimmten Gebieten (z.B. an der Ostküste Südafrikas) vermehrt entstehen. Vor allem wenn die Meerestiefe rasch flacher wird oder aber Strömung gegen den Wind läuft steigt die Frequenz der Ungetüme. Die ökonomischen Folgen von Monsterwellen können nicht beziffert werden, da Unklarheit herrscht wie viele Schiffe durch Monsterwellen beschädigt werden oder gar untergehen. An der Vorhersage der Wellen wird geforscht auch wenn sie bislang noch nicht möglich ist.

Auch wenn die Frequenz dieser Wellen niedrig zu sein scheint und die Wahrscheinlichkeit eine zu treffen dadurch sehr gering ist, tauchen Monsterwellen immer wieder in meinem Kopf auf und ich habe schon ernsthaft darüber nach gedacht unsere Blauwasserfahrt deshalb zu canceln - einer 30 Meter hohen Wasserwand möchte ich wirklich nicht begegnen. Christian hat wahrscheinlich Recht, wenn er meine Angst als irrational abtut und belächelt, die Gefahren im Alltag zu hause sind de facto deutlich größer, trotzdem bleibt bei mir ein flaues Gefühl im Bauch.

Als ich dann gestern Nazaré Portugal in das Google Browser Fenster getippt habe um mehr über die Stadt und die Marina zu erfahren, habe ich meinen Augen kaum getraut: Unter dem ersten Google Hit sieht man ein Leuchtturm mit einer gigantischen Welle im Hintergrund. Schnell musste ich erfahren, dass sich vor unserem favorisierten Hafen jedes Jahr Wellenberge von 20-30 Meter türmen. Spätestens nachdem 2011 Garett McNamara den Surfrekord im Guiness Buch der Rekorde über die höchste jemals gesurfte Welle in Narzaré aufstellte wurde Nazaré zum Surfer Mekka. Zwar handelt es ich bei diesen Wellen nicht um Monsterwellen im eigentlichen Sinne, sondern um wirklich hohe, sich am Strand brechende Wellen, trotzdem scheinen mich gigantische Wellen zu verfolgen. Überall ist zu lesen, dass Nazaré über eine sichere, gut geschützte Marina verfügt die noch dazu bei jedem Wetter anlaufbar ist, dennoch frage ich mich: wollen wir Moya wirklich in nicht einmal 5 km Entfernung von diesen Monstern über Winter parken? Manchmal helfen alle rationalen Argumente nicht.

This post has no comments.
23.02.2015 -

Where I come, where I go ...

In den letzten Tagen und Wochen haben wir das Internet durchforstet, um einen neuen Heimathafen in südlichen Gefilden für Moya zu finden. Ursprünglich schwebte mir vor Moya an die Algarve zu segeln, von wo wir nach drei Monaten Blauwasser-Segeln nach Deutschland zurückfliegen und unser Schiff gut geschützt in einer Marina überwintert und für weitere Urlaubstörns zur Verfügung steht. Seltsam nur, dass das gemäßigte Klima, die Schönheit von Land und Meer und die Freundlichkeit der Menschen nicht nur mir aufgefallen ist ;-), so dass ein Bootsliegeplatz für unsere Schiffsgröße schier unbezahlbar ist. Vor allem die Sommermonate von Juli bis September sind Preistreiber und oft genauso teuer wie das restliche Jahr, für die Wintersession gibt es in vielen Marinas Angebote, so dass die Stellplätze dann schon akzeptablere Preise haben. Da Moya aber Ganzjahresbetreuung benötigt bringt uns das auch nicht weiter. Algarve, egal ob portugisisch oder spanische Seite, ist also nichts für uns, so dass wir unsere Suche ausgeweitet haben. Weitere Suchkriterien waren nun mehr noch Erreichbarkeit in 3 Monaten mit 2 kleinen Kindern, Bezahlbarkeit und natürlich Sicherheit des Liegeplatzes - wir wollen ja nicht, dass unser Schiff beschädigt wird oder untergeht während wir hier in Deutschland sind und wir es am Ende eventuell erst merken wenn wir zum nächsten Urlaubstörn ankommen. Lage, sowie Services und Facilities des Hafens haben wir depriorisiert. Weitere ca. 30 Marinas und Häfen schauten wir uns in Galicien, der portugisischen Atlantikküste, Gibraltar und Marokko an, um 3 Dinge festzustellen: i) wir sind zwar verwöhnt von den Liegeplatzgebühren an der Ostsee ii) aber es gibt sie dennoch, die seltenen Perlen - Häfen die unseren Vorstellungen entsprechen - iii) einziges Manko: sie sind weit weg von jeglichem Flughafen. Nach weitere Recherchen im Reeds, der Noonsite und vorallem den Kontakt zu den Häfen haben wir nun 2 Favoriten: die Marina Figuera da Foz und den Club naval Nazaré - Juhu

This post has no comments.
19.02.2015 -

1 Monat, drei Wochen und 6 Tage...

...so lange dauert es ein Schiff ins deutsche Schiffsregister eintragen zu lassen - zumindest bei Moya. Eigentlich sollte man denken, die Eintragung ins Schiffsregister ist eine unproblematische und schnelle Sache, wenn der Schiffsmessbriefs sowie der Eignernachweis vorliegt. Anscheinend werden Behörden aber vor größere Herausforderungen gestellt, wenn ein Schiff nicht vollständig von einer Werft fertiggestellt wurde und somit keine originale Baubescheiniung vorgelegt werden kann. Letztendlich haben wir den Eintrag ohne diesen Nachweis doch noch geschafft - und zwar als erstes Schiff überhaupt bei dem zuständigen Amtsgericht. Uns wundert es, dass es so einen Fall dort nicht schon einmal gab und wir fragen uns, ob die meisten Bootseigner kleinere Schiffe nicht eintragen oder ob die Anzahl der Schiffe insgesamt doch sehr begrenzt ist. Egal - wir sind drin - und zwar mit dem sehr schönen Rufzeichen: DELF. Als nächster Schritt kommt nun die Bundesnetzargentur, damit wir dann endlich EPRIB und AIS bestellen können.

This post has no comments.
17.02.2015 -

Neuer Matrose an Bord!

Pünktlich wie die Maurer war Jonathan! Dabei hatte er es so eilig auf die Welt zu kommen, dass sein Papa fast zu spät gekommen wäre. Um 1:19 Uhr morgens an seinem voraus berechneten Geburtstermin, Freitag den 13ten Februar ist er auf die Welt gekommen - keine halbe Stunde nach meiner Ankunft im Kreissaal. Wir sind super happy, dass es ihm gut geht und freuen uns riesig darauf mit ihm die Welt zu erkunden. Jetzt müssen die beiden Brüder nur noch klären wer Steuermann und wer erster Offizier werden wird, dann kann es los gehen mit unserer kleinen Segelreise. Jonathan und Joshua haben sogar schon einen Trainingsplan ausgearbeitet, um uns auf die Nachtwachen vorzubereiten - die Nächte sind dem entsprechend anstrengend. Ich bin mal gespannt, wann der Schlafentzug größer sein wird - nach der ersten Woche mit 2 unter-2-jährigen oder nach 4 Tagen Überfahrt?

This post has no comments.
11.02.2015 -

Erster!

Seit August 2014 ist Moya unser Schiff. Sie macht momentan Winterschlaf im Museumshafen in Kappeln. Winterfest unter dicker LKW Plane eingepackt liegt sie im Wasser wie schon viele Jahre davor. Wir hoffen, dass sie die Winterzeit gut übersteht und freuen uns, dass die Hafenmeisterin auf sie aufpasst, während wir hier in Baden- Württemberg nicht eben mal so nach unserem Schiff schauen können. Die ersten Winterstürme sind inzwischen durch und bisher gab es keinerlei Probleme. Nach detailierter Einweisung durch die Voreigner in unser neues schwimmendes Zuhause (1000 Dank für die Mühe und Zeit - Dieter und Adolf), haben wir im noch im letzten Jahr mit ersten Arbeiten am Schiff begonnen. Vor dem Winter konnten wir die Top Prio Punkte noch angehen, so wurde als erstes ein Relingnetz angebracht, damit Joshua sich besser an Bord bewegen konnte. Auch im Inneren haben wir Fallsperren gebaut und das Boot kindgerechter gemacht. Es folgte der Umbau einer Achterkoje in eine Doppelkoje, der Einbau einer Dusche, das Anbringen von Maststufen, die Vermessung der Wanten die wir nach 20 Jahren gerne austauschen würden, sowie erstes Näherkommen an meinen neuen Langzeitgefährten - die Schleifmaschine. Mit meiner Schwangerschaft und dem Bootskauf haben wir bereits letzten Sommer angefangen von einer gemeinsamen Elternzeitreise zu träumen - allerdings wussten wir noch nicht so recht wo es hin gehen soll - Dänemark, Norwegen, vielleicht Irland. Wegen meiner Liebe zu Sonne und Wärme, entschieden wir uns dann doch für Portugal, vor allem nach dem verregneten kalten August in der Schlei. Bevor es los geht gibt es allerdings noch Einiges zu tun - Moya ist zwar tiptop gepflegt, nichts-desto-trotz ist unsere To-Do-Liste lang. Angefangen von einem Update für die Stromversorgung, werden wir wohl noch weiteres zusätzliches Equipment installieren, um das Boot für eine Blauwasserfahrt auszurüsten. Während wir leider momentan wenig Handfestes in Angriff nehmen können, bestellen wir Ausrüstung soweit es unser Budget hergibt, basteln an der Homepage, wälzen Literatur und träumen von unserer Reise. Mittlerweile türmen sich schon die Pakete in unserer kleinen Wohnung, neues laufendes Gut, die Wanten, ein Windgenerator, ein Kurzwellenfunkgerät, Teakholz für die restlichen Holzumbauten aber auch eine Babyschaukel die für Joshua im Cockpit angebracht wird und eine Hängewiege für unser Baby. Ich habe noch keine Ahnung wie wir das ganze Zeug, 2 Kinder plus Kinderfuhrpark sowie ein bißchen Gepäck eigentlich zu Moya bekommen sollen??? Insgesamt bin ich eben aber mehr gespannt auf unser Baby. Momentan - 2 Tage vor dem errechneten Geburtstermin - macht es sich unser Kleiner noch ganz gemütlich in meinem Bauch, während ich die Daumen drücke, dass er gesund und munter möglichst schnell auf die Welt kommt. Vielleicht sind das ja gute Vorzeichen und wir bekommen ein ganz entspanntes Baby, das beim Segeln so gut mitmacht wie Joshua? Who knows?

This post has no comments.