Latest position:
(show on map)

Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15UTC+2
Weather report:
from
13.08.201911:45UTC+2
88 °F
Gentle breezefrom Northwest

The ship's log is available in german only. Try Google translator and enjoy the pictures.

Ship's log for the tagHaie

15.06.2018 -Fakurava, Tuamotus, French Polynesia

Swimming with sharks at Fakurava south pass

Auch wenn man im Sand ankert, liegen hier auf den Atollen dazwischen immer wieder Korallenköpfe, an welchen die Kette vorbeikommt. Spätestens bei der nächsten Winddrehung ist dann vorprogrammiert, dass sich die Ankerkette ganz nett um die Korallenköpfe legt und sich dabei unter den Korallen verklemmt. Für die Korallen ist so eine scheuernde Ankerkette natürlich alles andere als gut, und auch für uns wird es äußerst unangenehm, wenn ein bißchen Schwell aufkommt. Moya reißt dann mit ihrem gesamten Gewicht an der viel zu kurzen, unnachgiebig verklemmten Kette, so dass enorme Kräfte auf die am Bug befindlichen Teile herrschen. Wir, die normalerweise Mooring Bojen eher aus dem Weg gehen, waren gestern ganz froh, als eine Boje frei wurde und wir unsere Lady umlegen konnten. Die Bojen hier sehen gut aus mit starken Seilen und waren offensichtlich gut gewartet. Die Dinger sind sonst wie eine Wundertüte, man weiß nie so richtig auf was man sich einlässt. Gut installiert halten sie mehr als unser Anker, aber wer weiß schon bei Festmachen, ob die Boje stabil im Untergrund verankert oder die Seile unter Wasser schon verrottet sind. Zu viele Geschichten über losgerissene, frei driftende Boote poppen da im Kopf auf -manch einer hat so schon sein Schiff verloren. Bevor Moya an den Ball kam, inspizierten wir ihn erst mal. „Alles gut, wir sind ja in Frankreich“ meinte der Capitano. - Ja, und außerdem noch in einem durch die UNESCO klassifizierten Bioreserve, hier müssen die sich mit den Bojen Mühe geben.

Das gesamte Fakurava Atoll ist in Schutzzonen unterteilt, um dieses besondere Ökosystem zu schützen. Hier am Südpass durften wir selbst diese atemberaubende Welt besuchen. Alle 6 Stunden ändern sich die Strömungsverhältnisse im Pass, ein und ausströmendes Wasser wechseln sich ab, unterbrochen durch wenige Minuten Stillwasser. Viele Fische suchen diese Nische, Schwärme von verschiedenster Arten schwimmen in den Strömungen mit dem hohen Nährstoffgehalt. Dazu gehören auch die Zackenbarsche, die eigentlich solitär unterwegs sind, kommen sie jedes Jahr im Juni/Juli zu zig Tausenden in den Fakurava Südpass, um sich bei Vollmond zu paaren. Bis es soweit ist, verweilen sie im Pass und versuchen durch ihre gute Tarnung am Grund zwischen den Korallen zu überleben. Denn nicht nur sie kommen, sondern auch, durch das hohe Nahrungsangebot angelockt, Scharen von Haie. Der Pass ist berühmt für die Wall of sharks, Haie so dicht, dass sie wirken wie eine Wand und entsprechend viele Taucher sind hier unterwegs. Tagsüber ohne Probleme, da die Haie nachts jagen und ohnehin normalerweise vor Menschen Angst haben.

Nachdem der Wind etwas abgeflaut war, schnappten wir Tilly und tuckerten zu Stillwasser in den Pass. Da anschließend der Flutstrom in die Lagune drücken würde, würden wir Schlimmstenfalls in das Atoll hineingespült. Mit den Kindern im Beiboot und der Leine am Arm schwammen Christian und ich an der Wasseroberfläche durch den Pass. Wer hätte gedacht, dass wir mal in durch Haie verpestetes Wasser schwimmen würden? Zumindest mir erschien das noch bis vor Kurzem unvorstellbar. Wir hatten nur wenig Zeit, denn nach 10 Minuten begann schon der Strom einzusetzen und wurde dann immer stärker. Es reichte aber um die großen Tiere 20 Meter weit unter uns am Grund des Passes auf und ab schwimmen zu sehen - zu Dutzenden. Trotzdem gut, dass wir nicht näher dran waren.

Nachdem wir fast bis in die Lagune gespült worden waren, legten wir bei dem kleinen Tauchladen an. Direkt in Passmitte an einer vor der Strömung geschützten Stelle, über einem flachen Riff lagen die Stege. Es war der optimale Ort mit den Kindern zu schnorcheln, in Fischschwärmen zu schwimmen, die vielen bunten Fische zu beobachten und die Blacktip Riffhaie zu bewundern. Joni: „Sind die Haie giftig?“ -Nein - „Kann man die Essen?“ - schön wie einfach so ein Kindergehirn noch funktioniert. Auch Joshua fand sie gut und versuchte ganz aufgeregt hinterher zu schwimmen. Die Bajka Jungs waren auch mit beim Schnorcheln, so dass danach noch ordentlich geräubert wurde. Eine richtige kleine Gang aus vier glücklichen Jungs war da am Start und als es dann auch noch Pfannkuchen für alle gab, waren sie im siebten Himmel - und wir Erwachsenen irgendwie auch.

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18.06.2018:
Comment fromMartina & Stefan
Hallo Ihr Lieben, endlich gibt es zu den vielen immer wieder spannenden Reiseberichten auch wieder traumhaft schöne Bilder!! Wir verfolgen natürlich weiterhin Eure beeindruckend schöne Reise und warten jeden Tag auf neue Berichte. In Deutschland genießen wir zwar auch einen sehr intensiven Sommer mit Dauersonnenschein, aber Eure Berichte toppen natürlich immer wieder alles!!! Weiterhin alles Gute und viel Spaß
18.06.2018:
Comment fromMoya Crew
Es ist total schön von Euch zu hören. Dass ihr in Deutschland einen schönen Sommer habt freut uns auch, das haben wir noch gar nicht mit gekriegt. Wir freuen uns momentan ganz Besonders über Kommentare, da wir hier am Ende der Welt nur sehr selten Internetzugang haben, aber emails und Kommentare über Kurzwelle empfangen können. Das ist auch der Grund warum es so lange keine Bilder gab.
04.06.2018 -Raroia, Tuamotus, French Polynesia

Kon Tiki island

Vor dem 60 Seelen Dörfchen ankerten wir in 15 Meter tiefen Wasser. Das ist eigentlich etwas zu tief für uns, da wir nur 50 Meter Kette im Kasten haben und somit in dieser Tiefe nicht genügend Kette strecken können für eine gute Haltekraft des Ankers. Was mich aber noch mehr beunruhigte waren die Boomies - die Korallenköpfe- die es hier sowie überall gibt. Wenn sich bei drehendem Wind die Ankerkette um die Boomies wickelt ist man erst mal gefangen und kann den nicht mehr bergen, da hilft oft nur noch hinuntertauchen und die Kette lösen - undenkbar in 15 Metern ohne Taucherflasche. Naja, es war kein Wind und außerdem standen wir erst mal, also Tilly gewässert und los ins Dorf.

Wir fuhren am Korallenriff vorbei und legten am großen Betonanleger an. Dort standen einige Kinder die versuchten mit selbstgebauteb Angelruten Fische zu fangen. Im Wasser schwammen zwei oder drei ausgewachsene Blacktip Reef Sharks. Die waren ungefähr 1.5 Meter lang und ihre Rückenflosse hatte eine schwarze Spitze, sie waren gar nicht mehr so süss wie die Kleinen aus der Anaho Bucht. Die Einheimischen scheinen nicht sonderlich großen Respekt vor den Haien zu haben, aber mir waren die trotzdem suspekt und machte eine Gedankennotiz „Nachschlagen, ob die Blacktips gefährlich sind“. Vor dem Gebäude am Anleger saß ein älterer Herr im Rollstuhl und schaute aufs Meer hinaus, neben ihm hockte ein jüngerer, dicklicher Mann auf dem Boden und bastelte Muschelketten aus kleinen Schneckenhäusern. Vor dem Haus nebenan verbrannte eine Frau gerade ihren Plastikmüll, ihre Kinder riefen Bon jour! und als sie merkten wir sprechen kein französisch How are you? Die Frau kam auf uns zu und nahm uns unsere Mülltüte ab, unterhalten konnten wir uns leider nicht und ich fluchte mal wieder in der Schule nicht französisch gelernt zu haben.

Unsere kleine Entdeckungstour dauerte nicht lange, es gab einige Häuser, eine Schule, einen kleinen Flughafen, einen Vinispot, den wir nutzten um unseren letzten Logbucheintrag ins Netz zu stellen, und einen Laden vor dem die Blauen Werbeschilder der lokalen Biermarke und Muschelketten aus Austerschalen hingen. Ein Mann stand hinter dem Tresen mit verbundenen Händen und Füssen. Er sprach sogar ein bißchen englisch und meinte es sei eine Hautkrankheit, sei aber schon ganz gut. Citguatera gäbe es hier nicht (später erfuhren wir, dass er schon sechs Vergiftungen hinter sich hat). Brot oder frische Lebensmittel hat er keine und gibt es hier im Atoll nicht, aber er könne uns gefrorenes Toastbrot verkaufen. Das nahmen wir als Überbrückung bis wir wieder selbst Brot backen, unsere Müslivorräte gehen nämlich auch langsam zu neige. Dann setzten wir uns noch an den kleinen Strand und aßen eine Kokosnuss, die wir gefunden hatten, die Jungs spielten im Wasser. Zwei korpulente Damen brachten ihre Stühle, schauten den Jungs wohlwollend zu und freuten sich über unser „Nana“ zum Abschied.

Nach kurzer Erkundungstour über das Riff entschieden wir noch einmal Anker auf zu gehen, um auf der geschützten Ostseite des Atolls die Nacht zu verbringen. Christian startete den Motor, drückte den Knopf der Ankerwinsch. Das leise zuckeln der Winsch begann, aber leider nicht lange, bald hörte man wie schwer sie sich tat die Kette nach oben zu liften, bis sie dann aufgab. Die Kette war gespannt wie ein Flitzebogen und zog Moyas Bug ein bißchen weiter ins Wasser. Wir fingen an Kette nachzulassen, Moya anders auszurichten, wieder hochzuholen. Stück für Stück hatten wir immer ein wenig mehr Kette im Kasten, aber dann war einfach nichts mehr zu machen, wir hingen immer wieder an der selben Stelle bei inzwischen 17 Meter Wassertiefe. Christian setzte seine Taucherbrille auf und meinte „ich schau mir das mal an“. Ich stand am Ankerkasten und überlegte, ob er größenwahnsinnig geworden war und rief noch, ob er nicht wenigstens die Flossen nehmen wolle, aber da war er schon verschwunden. Es dauerte und dauerte und dauert bevor er die Wasseroberfläche durchschlug und nach Luft japste. Er hatte nicht nur geschaut, sondern hatte den Anker vom Korallenkopf befreit, nur am Rückweg wäre ihm fast die Luft ausgegangen. Wir nehmen uns vor in so tiefem Wasser nicht mehr zu ankern.

Mit der Nachmittagssonne von hinten fuhren wir rund 12 km über die Lagune. Christian am Steuer, ich am Bug, die Kinder im Salon. Im Slalom navigierten wir im tiefen Wasser zwischen den Korallenriffen, die immer wieder auftauchten, aber durch die Sonne gut auszumachen waren, in der Seekarte waren sie nicht verzeichnet. Gegen 17 Uhr versenkten wir das Eisen 8 m über Sand im Wasser vor einer kleinen Insel. Fena Kon Tiki, der Endstation der berühmten Kon Tiki, wollten wir dann am nächsten Tag erkunden. Das Kon Tiki Floss war 1947 über den Pazifik gesegelt und war hier bruchgelandet.

Mit Schnorchel und Flossen bewaffnet paddelten wir gestern an Land. Die Insel direkt am östlichen Aussenriff des Atolls war mini, es gab Palmen, pink-weißer Sand, weiße Vögel und einen großen Gedenkstein, zum Andenken an die spektakuläre Landung der Kon Tiki und ihrer Expedition, die von dem Norweger Thor Heyendahl geleitet wurde. Über das Aussenriff wanderten wir ein Stückchen weiter nach Süden, dort lag eine weitere Yacht und wir wollten gerne „Hallo“ sagen. Zwischendurch mussten wir immer Stücke durchs Wasser und tauchten in die schillernde Unterwasserwelt ein. Inzwischen hatte ich von Wikipedia gelernt, dass die Blacktip reef sharks Angst vor den Menschen haben und es nur selten zu kleineren Unfällen kam, wenn sie menschliche Füsse mit Fischen verwechselt haben, so dass das Gefühl nicht mehr ganz so mulmig war, wenn eines der Exemplare in die Nähe kam. Die kleinen Korallenköpfe im Wasser sind farbenprächtige Welten und das zu Hause von vielen kleinen Rifffischen und großen Muscheln die im Inneren in grün, blau, orange oder lila schimmern - wunderschön. Überhaupt war das Schnorcheln hier phänomenal, gleich beim ersten mal Kopf unter sahen wir Nadelfische, kleine Zebrafische, Grouper, kleine gelbe, weiße und blaue Fische, wohin man den Kopf auch drehte wimmelte es und versteckte sich in den bunten vielgestaltigen Korallen.

Später lernten wir Katja und Matthias von der Papillon kennen, die beiden waren schon seit drei Monaten auf Raroia und versorgten uns mit vielen wertvollen Tipps, der Kon Tiki Doku und guter Abendunterhaltung. Die Kinder waren ganz hinweg, mal wieder deutsche Gäste zu haben, so dass sie fast nicht ins Bett zu kriegen waren. Als sie dann doch im Schlummerland waren, versumpften wir Erwachsenen im Cockpit und genossen die laue Nacht. Es ist immer wieder spannend neue Blauwassersegler kennen zu lernen, wirklich alle haben eine interessante Geschichte zu erzählen.

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23.05.2018 -Taiohae, Nuku Hiva, Marquesas, French Polynesia

Beating into the wind towards Taiohae

Nach den beiden aktiven Tagen hatten wir es gestern ganz langsam angehen lassen. Nach dem Frühstück wollten die Kinder wissen wie die Kariesbakterien Löcher in die Zähne machen und schauten sich ein Filmchen dazu an. Während dessen ließ ich das Paddle Board uns Wasser und ging auf Erkundungstour entlang der Bucht. Schon vom Board aus konnte man die Korallen und viele bunte Rifffische erkennen. Der Blick unter die Wasseroberfläche war noch beeindruckender. Ich fand, dass es ein großartiger Ort für eine erste Schnorchelstunde mit Joshi ist.

Joshi fand es ganz toll jetzt einen echten Schnorchel zu besitzen, aber als wir dann dazu kamen den Kopf unter Wasser zu stecken zögerte er dann doch - wie immer wenn wir etwas neues versuchen. Ich packte Joshi auf das Board setzte ihm die Taucherbrille und den Schnorchel auf und paddelte zum Riff. Dort legte Joshi sich rechtwinklig über das Brett und konnte so die Taucherbrille erst auf das Wasser legen, bis er schließlich, total beeindruckt von der Unterwasserwelt und der Tatsache ganz normal mit dem Schnorchel atmen zu können, den Kopf nach unten gleiten ließ. Wir sahen ein Sammelsurium von kleinen und mittelgroßen Rifffischen, gelbe, blaue, gelb-blau gestreifte, schwarz-gelb gestreifte, Schwarze mit weißem Kopf, lilafarbene und viele mehr. Leider war der Himmel bedeckt und die Farben waren etwas gedeckt, bei wolkenlosem Himmel wäre das Schauspiel bestimmt noch faszinierender gewesen. Wenig später fing es an zu regnen und wir gingen zum buddeln zum Strand - nass waren wir ja ohnehin schon und der Regen ist hier nicht kalt. Der Blick über die Lagune war ja wirklich super, aber hier im seichten Wasser zu plantschen war fast noch besser sogar bei Regen. Joshi hatte auf Schwimmübungen überhaupt keine Lust und spielte lieber mit Joni im Sand und im flachen Wasser. An Land lagen Kokosnüsse und Zweige herum, die die beiden mit einbauten. Neben der Sandburg entdeckte ich im flachen Wasser zuerst einen Rochen, dann erst einen später mehr als 5 Minihaie. Mein anfänglicher Schreck hielt nicht lange an, die Haie waren wirklich klein und nahmen schnell reiß aus, wenn man näher kam. Die Polynesin, die gerade dabei war in die Lagune zum Baden zu gehen, sah wohl trotzdem meine Skepsis. Sie erklärte mir, dass es keine großen Haie hier gäbe und die kleinen völlig harmlos seien.

Wir genossen den Tag in der Lagune und gingen dann heute Morgen Anker auf, um Nuku Hiva halb zu umrunden. Wir wollten gerne von Anaho auf der Nordseite nach Taiohae, dem Hauport, auf der Südseite der Insel. Hierfür hieß es, gegen Wind, Welle und Strömung arbeiten und mal wieder hart am Wind unterwegs sein. Wir kreuzten mit dichten Segeln bis wir das Kap an der Ostseite von Nuku Hiva hinter uns gelassen hatten und bogen dann nach Süden ab. Hinter dem Kap kam uns die Tada entgegen, die wir schon öfter getroffen hatten.

Der kurze Chat über Funk hatte was, es war wie alte Bekannte wieder zu treffen. Später als wir dann in Taiohae im kleinen Seglerbistro saßen und nach kurzem zwei weitere bekannte Bootcrews bei uns am Tisch standen und schnackten, dachte ich, dass es doch irgendwie seltsam ist an einen neuen Ort zu kommen, dort aber trotzdem viele bekannte Gesichter zu treffen. Die Segler Community ist klein, man kennt zwar nicht jeden, viele trifft man aber öfter und kommt unglaublich schnell in Kontakt - wir haben ja alle die gleiche Leidenschaft und eine ähnliche Reise vor uns.

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