Landing at Vanuatu - the adventure begins
Heute morgen um kurz nach 4:00 Uhr sah ich vor mir am Horizont einen leichten Schimmer. Die Dämmerung konnte es noch nicht sein, außerdem segelten wir Richtung Westen und die Sonne geht ja im Osten auf. Erst später wurde mir klar, dass das Leuchten von Yasur stammen muss. Vanuatu ist ein seismologisch sehr aktives Stückchen Erde mit Sitz zweier aktiver Vulkane, einer davon, Yasur, liegt auf Tanna und zeigt strombolische Aktivität und bricht alle paar Minuten in leichten Eruptionen aus. Schon James Cook hat ihn damals als natürlichen Leuchtturm verwendet und somit auch Zwischenstop auf Vanuatu gemacht. Aber nicht nur unter der Erde geht es hier rund, auch die Einheimischen haben einiges zu bieten. Insgesamt 108 Sprachen werden auf den 83 Inseln von Vanuatu gesprochen und die traditionell lebenden Menschen warten jedes Jahr mit verschiedenen Festivals, Tanz und dem berühmten Landdiving auf, bei dem sich die jungen Männern mit Lianen an den Füßen von bis zu 35 Meter Höhe in die Tiefe stürzen.
Es gäbe hier sooo viel zu entdecken, aber wie immer werden wir nur einen Snapshot miterleben dürfen. Angefangen haben wir gleich heute Morgen als wir in die wunderschöne Bucht von Port Resolution einliefen. Der enge Eingang der Bucht ist gesäumt von einer Felswand im Norden und einem weißen Sandstrand im Süden, dahinter öffnet sich eine große Bucht vor Regenwald und Bergen auf den ersten Blick verlassen. Wir werfen den Anker zwischen vier weiteren Booten und werden auch gleich ganz nett von den anderen Cruisern willkommen geheißen und uns erklärten was wir zu tun haben, um legal ins Land zu einzureisen. Erst bei näherem Blick sehen wir das versteckte Häuschen an der Südseite der Bucht, hier landen wir mit Tilly an und machen unseren ersten Rundgang.
Schon nach kurzer Zeit bin ich total überrascht, das kleine Dorf hier besteht zum größten Teil aus traditionellen Hütten mit Dächern und Wänden aus Pflanzen, sehr anders wie die Häuser, die wir in Tonga und Polynesien gesehen haben. Auch die Menschen sehen hier ganz anders aus, während die Polynesier eher hellhäutig sind mit langen glatten dunklen Haaren, haben die Melanesier hier dunkelbraune Haut und Afrofrisuren. Die Leute sind sehr nett und hilfsbereit, schon die Babies wackeln mit ihren Pilzköpfen in Unterhosen zwischen den Hühnern, Hütten und Rindern umher und winken. Unsere Suche nach Johnson war nicht erfolgreich, er ist wohl nach Lenakel, dem Hauptort der Insel, gefahren, dafür war seine Frau mit dem kleinen Jerome da, die uns gleich eine Papaya in die Hand drückte. Im Ort sahen wir keine Autos, keinen Strom und nicht ein Stückchen Müll, die Erdwege waren gefegt. Später haben wir doch noch jemanden gefunden, der dem Zollbeamten aus Lenakel mitteilt, dass wir angekommen sind. Und tatsächlich kam der nette Melanesier noch am späten Nachmittag zu uns gefahren, um die Einreise zu erledigen. Wenn wir unsere Gebühren hätten zahlen können, wären wir somit klar gewesen, aus mangelnden Vatus muss nun der Capitano morgen über die zweistündige Holperpistenfahrt nach Lenakel tingeln, da es dort neben dem Zoll auch einen Bankautomaten zu geben scheint. Hier in Port Resolution gibt es kein Geschäft und erst recht einen Automaten.