Latest position:
(show on map)

Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15 UTC+2
Weather report:
from
13.08.2019 11:45 UTC+2
88 °F
Gentle breeze from Northwest
09.06.2018 - Tahanea, Tuamotus, French Polynesia

Boiling water

Gestern Abend kam dann doch noch ein wenig Wind auf, so dass wir unser Motorboot Dasein endlich einstellen konnten. Wir hatten zwar schon am Nachmittag bestimmt fünf Mal die Segel gesetzt, aber dann auch wieder geborgen. Dieses Mal pustete es weiter, zwar von vorne und auch nicht sonderlich stark, aber es reichte zum Segeln. Juhu! Um uns herum war der Himmel tiefschwarz, mit nur wenigen Lücken dazwischen, dennoch bekam Moya nicht einen Tropfen zu sehen. Irgendwie schlängelten wir uns wohl zwischen den Squalls hindurch.

Da wir die vorherige Nacht gedriftet waren, war unser Zeitpuffer bis zum Morgen Stillwasser auf Tahanea dahin geschmolzen. Unter Segeln bei dem wenigen Wind verpassten wir die Slack um ca. zwei Stunden, der Flutstrom hatte also schon eingesetzt und drückte das Wasser vom Ozean durch den Pass ins Atoll. Dennoch sah das Wasser im Pass ruhig aus. Wir überlegten kurz, ob wir es wagen sollten bei fast halber Tide in den Pass zu fahren oder ob wir bis zum nächsten Stillwasser vor dem Atoll ausharren sollten. Nach den beiden kurzen Nächten auf Passage wollten wir ankommen, außerdem sah der Pass ohne Wind und Welle so harmlos aus. Ca. 500 Meter breit und 20 Meter tief ohne jegliche Untiefe lag er still vor uns. Der Capitano zögerte nicht lange und tastete sich langsam zwischen die Inseln hinein. An der schmalsten Stelle beschleunigte Moya, 3 Knoten Strom von hinten drückten uns hinein. Bis auf einige kleinere Turbulenzen auf der Innenseite des Passes war es ruhig an Bord. Sportlich fuhren wir ins Atoll und ankerten 6 Meter über Sand zwischen Korallenköpfen, hinter uns das Aussenriff und mit kleinen Palmen bewachsenen Inseln.

Die Inseln mussten wir natürlich erkunden und starteten am Nachmittag unsere erste Expedition. Der Boden der Inseln ist bedeckt mit Millionen abgestorbener Korallenstücke, dazwischen fanden wir Treibholz, ein bißchen Müll und Dutzende knallrote, faustgroße Kokoskrabeen. Die Kinder waren hin und weg von den Krebsen und hätten sie am liebsten als Haustierchen mit an Bord gebracht. Außerdem war ein angespültes Abwasserrohr der Hit um damit im Wasser zu spielen. Die Inseln entlang arbeiteten wir uns langsam nach Süden, wateten durch kleinere Meeresarme bis wir direkt am Pass standen. Dort hatten Segler viele Steintürme aufgebaut und hübsch mit Korallen und Muscheln dekoriert. Wir türmten noch einen daneben und schauten den Elementen im Pass zu. Das ruhig dahin fließende Wasser war zu einer brodelnden Suppe geworden und schoss aus dem Pass hinaus. Am Ufer des Passes brachen sich Wellen, davor stand eine große stehende Welle, die in starke Wassertubulenzen überging. Ich denke mir: „So sieht das also aus, wenn man besser nicht durch den Pass fahren sollte - gut, dass wir das mal gesehen haben. Von Land. Wahnsinn wie sehr und in welch kurzer Zeit sich das Setting ändert, obwohl draußen im Ozean kaum ein Lüftchen weht und kein bisschen Schwell vorhanden ist.“

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