Latest position:
(show on map)

Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15UTC+2
Weather report:
from
13.08.201911:45UTC+2
88 °F
Gentle breezefrom Northwest
25.01.2018 -Spanish Water, Curaçao

Aufkreuzen rückwärts

Damit Moya nicht anfängt Wurzeln zu schlagen haben wir heute morgen die Piscadera Bucht hinter uns liegen lassen. Die ganze Family ist inzwischen an Bord, Joshua, Jonathan, die Großeltern, Christian und ich. Weil meine Eltern keine geborenen Seeleute sind, wollten wir es langsam angehen lassen und nur einen kleinen Schlag ins südöstlich gelegene Spanish Water segeln. Der Trade Wind kam schon die letzten Tage, so wie fast immer hier, aus Osten. Dementsprechend ist das auch die Richtung aus der der Schwell um die Insel schwappt. Seit langem, war heute also mal wieder ein am Wind Segeltag. "Das ist zwar nicht ganz so toll für Segelnoobies, da die Bootsbewegungen hart am Wind, mit Welle von vorn doch etwas ruppig sind, aber dafür ist der Spuk nach 2 Stunden vorbei" dachte ich noch bevor es los ging.

Außerdem wollten wir in den nächsten Tagen gerne noch nach Bonair segeln, da die Insel zum Tauchen und Schnorcheln exzellente Bedingenden bietet. Bonair liegt 30 nm östlich von Curacao, also war unser Trip heute entlang der Küste die Generalprobe vor der Premiere. Der Wind war heute nicht ganz so stark wie die Tage davor, so dass wir fröhlich aus der Piscadera Bucht hinaus segelten. Schon nach wenigen Metern war aber klar, dass unsere Fahrt ein kleiner Kampf werden würde. So hart wie möglich tasteten wir uns an den Wind heran, der nun eben exakt von da kam wo wir hinwollten. Die Wellen von vorne stoppen Moya immer wieder auf, so dass wir nur ca 3 Knoten Fahrt durchs Wasser machten. Ich stand am Ruder und drehte mich ab und zu um, dabei fiel mir auf, dass wir zwar Abstand von der Küste bekamen, uns aber fast nicht in Richtung Südosten voran arbeiten. Wir versuchten es lieber noch einmal auf dem Backbordbug. Aber auch hier war die Abdrift so stark, dass wir zwar wieder zurück an der Küste waren, dafür aber auch wieder direkt vor der Piscadera Bucht lagen. Christian begutachtete unseren Track auf der Seekarte und kommentierte "wir fahren effektiv rückwärts". Die Strömung die hier an der Insel vorbei fegt, war so stark, dass sie Moya für jeden gewonnen Meter einen Meter zurück setzte. Da wir nicht komplett ausreffen wollten und auch nicht 10 oder mehr Stunden am Wasser gegen Wind und Welle arbeiten wollten, schmissen wir schließlich Henry an. Es war ohnehin mal wieder an der Zeit, dass er auf Touren kam, sonst brauchten wir ihn schon seit Monaten nur zum An oder Ablegen.

Inzwischen sind wir angekommen, aber unser Bonair Trip ist in meilenweite Ferne gerückt. Bis zur nächsten Insel zu motoren finden wir nicht ganz richtig und segeln wird in dieser Konstellation auch nicht ganz einfach. Schade! Aber immerhin habe ich gestern, das erste Mal seit wir auf Curacao sind, die Taucherbrille geschnappt und war Fische kucken. Kaum war ich im Wasser, war ich schon total begeistert. Die Sonne schien ins Wasser und erleuchtete die Unterwasserwelt, ich konnte Duzende Meter weit sehen, außerdem gab es hier am Strand hunderte von Verstecke, die ein regelrechter Anziehungspunkt für die Fische sind. Wahrscheinlich gibt es hier nicht die Fischvielfalt von Bonair, aber Schnorcheln ist hier trotzdem weltklasse. Gleich bei meinem ersten Schnorchelgang direkt vom Strand aus, habe ich neben den vielen kleinen bunten Fischen auch einen kleinen Hai, 2 riesige Papageienfische und einen Steinfisch gesehen.

This post has2comments.
27.01.2018:
Comment fromHans und Edith (Weidner)
Verfolgen fasziniert und voller Bewunderung euer Reiseabenteuer. Grüße an Marlene und Werner den Schisser(Meeresangsthase)
30.01.2018:
Comment fromMoya Crew
Schön, dass ihr aus der Ferne mitfiebert. Grüße auch von unseren beiden ersten Offizieren Werner und Marlene.