27000 US Dollar...
...kostet es ein Stück vom Paradies für einen Tag zu mieten, zuzüglich Steuer und Servicegebühren. Dafür hat man aber auch eine Insel mit 20 kleinen Häuschen und 130 Angestellten exklusiv für sich alleine und wenn man möchte seine 50 Gäste. Wenn es nicht die ganze Insel sein muss, ist man schon für 1100 US Dollar pro Nacht dabei auf Petit St. Vincent zu wohnen. Es ist der ideale Erholungsort für Topmanager, da sie hier abschalten müssen ganz ohne Internet und Telefon, dafür aber mit kleinen Fähnchen, die gesetzt werden können, wenn man etwas benötigt oder in Ruhe gelassen werden möchte, einem eigenem Strandabschnitt, Korallenriff und Luxusbungalow.
Wenn man kein Geld ausgeben möchte, nimmt man sich ein Segelboot, fährt an die Leeseite der kleinen Insel, schmeißt seinen Anker der hier bombensicher im weißen Sand hält und genießt was sonst nur die upper 10000 können. Natürlich dürfen wir nicht in die Privatbereiche der Gäste wandern, aber die Segelboote machen sich so gut neben der Insel, dass wir Segler an Strand und Strandbar willkommene Gäste sind. Dort haben wir gestern die 4 köpfige Crew des Schweizer Schiffes Mirabella kennengelernt, die wie wir gerade über den Altantik gesegelt sind und jetzt auf dem Weg nach Grenada sind. Joshua hat sich auf anhieb prima mit der 6 jährigen Jaël verstanden und ist direkt mit ihr ins Wasser gesprungen um Wasserpolizei zu spielen und die Ozeane der Welt von Plastikmüll zu befreien. Die beiden haben im Wasser zusammen geräubert, auch wenn Joshua teilweise Rauchwölkchen über dem Kopf stehen hatte und sich fragte was denn jetzt "icch sammel i" heißen soll. Joni wurde von den beiden geduldet, konnte er doch schon genauso laut schreien wie die Großen. Nur die 2.5 jährige Amina saß ruhig im Sand und spielte glücklich vor sich hin. Was zwei XX doch für einen großen Unterschied machen können, so habe ich meine beiden Jungs noch nie erlebt.
Uns hat es auf Petit St. Vincent so gut gefallen, dass wir noch über Nacht geblieben sind obwohl wir eigentlich am Morgen schon ausklariert hatten. Als die Kinder im Bett waren, wir friedlich im Cockpit saßen um den Tag ausklingen zu lassen, kam ein immer heller werdendes Licht auf uns zu. Es schlängelte sich zwischen Ankerliegern hindurch, erst als es direkt neben uns war erkannten wir, dass es eine kleine Fähre war. Die sich jetzt einmal um sich selbst drehte, dabei hinten fast an einen Katamaran anstieß und aus unserer Perspektive eigentlich schon auf dem Korrallenriff hätte hängen müssen. Nach der Pirouette, drehte sie nach Osten um zu wenden und dann nach weiterem zwischen den ankernden Booten rückwärts hindurch manövrieren am Dingidock der Insel anlegte. Dort holte sie zwei Stapel Hairounkästen (die lokale Biermarke) ab. Wir konnten gar nicht aufhören zu Staunen und fragten uns nachdem Christian vorsichtshalber unser Salinglicht und den Topblitz angeschaltet hatte warum so eine nicht ungefährliche Aktion nachts gefahren wird und ob die Kästen nicht auch auf ein kleineres Schiff gepasst hätten.