2 Tage auf See
Nachdem wir am Dienstag Morgen noch einen Landgang unternommen haben und unseren Rennfahrern Zeit zum Radeln und Rollern gegeben haben, waren wir noch einmal an der Strandpromenade und haben uns für die bevorstehende Passage gestärkt. Bei 15 Knoten Wind und glatter See gingen dann die Leinen los und wir haben von Moya´s Heck Portugal und Europa Auf Wiedersehen gesagt. Den Wind im Rücken rauscht Moya mit 7 Knoten Richtung Süden Marokko entgegen. Als wir aus dem Windschatten der Algarve heraus waren wurde die See langsam lebendiger und pünktlich zur Nacht hatten wir keine sonderlich großen haben gemeine steile Wellen von der Seite, so dass wir - zumindest Christian und ich - nicht allzu viel Schlaf bekommen haben. Obwohl wir auf dem AIS sahen dass es zwischen Marokko und Portugal vor Schiffe wimmelt wie in einem Bienenschwarm haben wir nur wenige von Ihnen tatsächlich gesehen. Da der Wind beständig von hinten blies kamen wir gut voran, nur die Welle die inzwischen deutlich an Fahrt gewonnen hat und von hinten kam schränkte unseren Bewegungsradius ein. Joshua und Joni sind dazu übergegangen sich ins Cockpit oder den Salon zu setzten und haben gar nicht mehr versucht durch´s Schiff zu turnen sondern haben einfach ein Hörbuch nach dem anderen gehört. Kurz nach Sonnenaufgang, Christian schlief noch und die Kinder und ich saßen im Cockpit und haben nebenbei gefrühstückt, luvte Moya deutlich an und war auf den Weg in den Wind zu schießen. Ich habe die Steuerung übernommen und sie wieder auf Kurs gebracht und mich dabei gewundert warum das den passiert sein könnte. Unser Windpilot hatte unser Schiff die ganze Nacht hindurch gesteuert und hatte seine Sache super gemacht. Wieso hat er nun so gepatzt? Bei den schlagenden Segeln kam Christian aus der Koje uns sah sofort, dass etwas nicht stimmte, die Seile des Windpiloten waren locker und bei genaueren Hinschauen sah man dass die Lenkstange fehlte. Die Daumendicken Schrauben die die Lenkstange sonst hielten waren nach unten auf unsere Badeplattform gefallen. Die Plattform, die aus einzelnen Latten zusammengebaut war, wurde bei jeder Welle teilweise ins Wasser getaucht, so dass es absolut unwahrscheinlich war, dass die Schrauben dort liegen blieben. Aber wie durch ein Wunder sind beide nicht in den unendlichen Tiefen des Atlantiks verschwunden sondern lagen tatsächlich da unten. Christian lief, zog seine Schwimmweste an, klickte sich ein und war dann hinuntergeklettert um alles wieder zu reparieren - Puh Schwein gehabt. Gegen Nachmittag nahm der Seegang deutlich ab und die Kinder fingen an im Boot herum zu turnen. Auch Joni dem die Bootsbewegung in den ersten Tagen sehr skeptisch gegenüberstand, kommt gut auf dem Wasser klar, spielt und bewegt sich, wenn nicht auf den Beinen dann notfalls eben auf dem Hosenboden. Die darauf folgende Nacht verlief ruhig. Die gesamte Passage über bleib uns der Wind treu bis er 2 Stunden vor Ankunft bei Sonnenaufgang aufgab. Als wir unseren elektrischen Autopiloten einschalten wollten, passierte nichts - Anzeige und Sicherungen funktionieren einwandfrei nur steuern wollte er nicht, so dass wir die letzten Meter per Hand gesteuert haben. Noch haben wir keine Ahnung was da los ist, aber wir haben eine neue Priorität 1 auf unserer ToDo Liste.