Jeden Tag eine gute Tat
Wir waren gestern den ganzen Tag in der Marina in Lagos und haben abgewartet bis der starken Nordwind abgeflaut ist. Der Hafentag war richtig schön, wir haben einfach mal ganz langsam gemacht, haben geduscht, gewaschen, waren am Spielplatz und vor allem haben wir eine ganz tolle Familie aus Berlin kennen gelernt. Die beiden Kinder der Familie waren zwar schon viel älter (9 und 11) als unser beiden Jungs, das hat aber keinen daran gehindert zusammen zu spielen und den Hafen unsicher zu machen. Schwimmwesten an und los ging es, erst Eis essen dann das eine und danach das andere Boot erkunden. Es war super sich mit einer anderen Famile auf Langfahrt auszutauschen und gemeinsame Sorgen zu besprechen, kleine Tipps und Kniffe zu lernen und einfach eine nette Zeit im Cockpit bei einem guten Rotwein zu verbringen. Heute morgen sind wir dann gestartet Richtung Steilküste die uns mit ihren Grotten schon beim Ankommen in Lagos angelacht haben. Wir sind vor Anker gegangen, haben unser Dingi fertig gemacht uns sind dann bepackt durch die kleinen Höhlen und Tunnel gefahren. Das hat uns allen total Spaß gemacht mit unserem kleinen Böotchen immer wieder neue Felsformationen im kristallklaren Wasser zu sehen. In der Elefantengrotte (der Ausgang hat die Form von einem Elefantenkopf) hat es uns besonders gut gefallen so dass wir das erste Mal mit unserem Dingi geankert haben und den Touribooten zugeschaut haben die hier die ganze Zeit rein und raus gerauscht sind. Als wir dann zurück auf Moya waren wollten wir gerne Anker auf gehen um zum Strand um die Ecke zu fahren. Allerdings wollte unsere Ankerwinsch dieses Mal den Anker gar nicht aus dem Wasser ziehen. Christian hatte breits im Hafen nach dem Fehler gesucht ihn aber nicht gefunden, nun musste also draußen vor Anker direkt repariert oder zumindest improvisiert werden. Die Winsch funktioniert eigentlich, der Fehler muss irgendwo in der Verkabelung liegen. Wo genau konnten wir immer noch nicht herausfinden, Christian hat nach etwas suchen einen zweiten Schalter angebracht so dass wir jetzt darüber Ankern können bis alles wieder voll funktionsfähig ist. Mit etwas Verspätung liefen wir dann in die Lagune von Alvor ein. Wir wollten eigentlich zum Strand aber der Wind war mittlerweile wieder so stark, dass wir lieber an Bord blieben. Die ganze Bucht war voll von unzähligen Kite Surfer die es hier krachen ließen. Die Geräte haben es wirklich in sich, die Kiter rasten nur so übers Wasser und sprungen meterhoch in die Luft. Natürlich fiel auch ab und an einer rein, nur dass einer davon nicht mehr aufstieg. Wir haben erst nur zugeschaut und gedacht, der braucht wohl etwas länger wieder auf sein Brett zu kommen. Später trieb er immer noch im Wasser, so dass wir unser Dingi klar gemacht und Christian ihn "gerettet" hat. Er meinte seine Sicherungsleine sei gerissen, was vom Wasser aus nicht zu reparieren ist, so konnte er den Schirm nicht mehr starten und konnte sich nur noch treiben lassen. Er war wirklich froh als Christian ihn schlotternd aus dem Wasser holte und wieder zurück an Land brachte. Während der Rettungsaktion war ich mit den Kindern an Bord und hat nur einen Gedanken: hoffentlich geht jetzt das Benzin nicht aus! Die Paddel und das Funkgerät waren nicht im Beiboot sondern an Bord von Moya.