1001 Brücke
Zumindest gefühlt waren es so viele. Als wir die erste Brücke durchquerten meinte Joshua "Durch Brücke durchtuckern ist lustig", danach hatte er ausgiebig Gelegenheit die Brückendurchfahrten zu genießen. Allein bei unserer Fahrt durch Gronningen passierten wir 18 Brücken. Die Stadt ist durchzogen von Kanälen. Bei dem tollen Wetter heute hat sie uns ein bißchen an Venedig erinnern lassen - aber wirklich nur ein bißchen, die Touristenmassen und die Gondolieri fehlen nämlich. Um durch alle 18 Brücken zu gelangen sollen sich die Boote möglichst nach vorgegebene Zeiten richten. Zu diesen Zeiten werden alle Brücken nach und nach geöffnet, vergleichbar mit einer grünen Welle auf der Straße. Die Kanäle sind aber so eng, dass immer nur Boote in eine Richtung fahren können. Deshalb und wegen der schieren Anzahl der Brücken gibt es am Tag nur 3 Gelegenheiten durch die Stadt mit dem Boot zu gelangen. Wer zu spät kommt hat Pech gehabt und muss mehrere Stunden warten. Wir waren um 9 Uhr am Start und sind so mit dem ersten Pulk gefahren. Nicht nur wegen der Hitze kam Christian ganz schön ins Schwitzen. Die Brücken kamen in sehr engen Abständen, so dass manchmal gerade so alle Boote unseres Pulks zwischen zwei Brücken passten. Bis die darauf folgende Brücke aufging dauerte es oft mehrere Minuten. Für den Skipper hieß das, das Boot möglichst ohne Fahrt konstant halten und blos keinen Querdreher durch eine Windböe zulassen - und das ohne Bugstrahlruder. Christian war ganz schön gefordert, dennoch hat er das ganz prima hingekriegt. Die Fahrt durch die Stadt war sehr interessant, viele Gronninger wohnen tatsächlich auf Booten in den Kanälen. Manche davon sind umgebaut und können vermutlich nicht mehr fahren, andere sind sicherlich noch seetauglich und werden bewegt. Auch gut hat uns eine Wohnanlage am Kanal gefallen, bei der jedes Haus ihren eigenen Bootsanleger neben ihrer Terasse hat - wenn wir nur nicht so weit vom Meer weg wohnen würden... Danach ging es Überland bis hinauf ans Lauwersmeer, das an die Nordsee grenzt und wieder zurück bis wir heute Nachmittag bei Dokkum festgemacht haben. Da der Hafen Mitten im Nirgendwo liegt, haben wir nach dem Anlegen nur noch ein Picknick am Spielplatz gemacht bevor es zurück aufs Schiff ging.