Latest position:
(show on map)

Latitude:
44° 50.5' N
Longitude:
13° 50.5' O
Place:
Veruda Marina, Pula, Kroatien
Date/Time:
13.08.2019
12:15UTC+2
Weather report:
from
13.08.201911:45UTC+2
88 °F
Gentle breezefrom Northwest
24.06.2015 -Cuxhaven

Ausgespuckt

Heute morgen gab es einen Schnellstart. Unser Bootsnachbar, an den wir im Päckchen (für Nicht-Segler: von einem Päckchen spricht man wenn mehrere Boote längsseits aneinander festmachen, nur das erste hat dann einen direkten Landzugang, allen anderen müssen beim verlassen ihres Schiffes über die anderen übersteigen) festgemacht hatten, wollte los. Zum Glück hatten wir ohnehin geplant relativ früh zu fahren, so dass wir mit dem Frühstück bereits fertig waren. In die Tagesplanung müssen jetzt nicht nur Wetter und Kinder berücksichtigt werden, sondern auch die Tiden. Wir wollten gerne bei ablaufendem Wasser in die deutsche Bucht hinaussegeln mit dem Ziel Cuxhaven. Der Plan war zusätzlichen Rückenschub vom einsetzenden Ebbstrom zu bekommen und so einen nur kurzen Segeltag einzulegen. Der Tidenstrom erreicht hier bis zu 4 Knoten, bei einer Bootsgeschwindigkeit von maximal 7 Knoten macht das einen sehr großen Unterschied, ob man mit oder gegen den Strom fährt. Bereits eine halbe Stunde nach dem ablegen konnten wir zusammen mit einem Frachter und einem anderen Sportboot schleusen - das hat dieses Mal auch ganz gut geklappt und der Nordostsee Kanal hat uns in die Elbe gespuckt. Dort waren wir direkt im Fahrwasser mit den Großen und es blies ganz ordentlich mit 6 Windstärken (in Böen 7, laut Wettervorhersage sollte es nur 3-4 geben) von West bis Nord/West - also genau da wo wir hinwollten. Durch den Ebbstrom der westwärt drückte gab es jetzt eine sogenannte Wind-gegen-Strom Konstellation, was in sehr unangenehmen kurzen Wellen resultierte. Insgesamt waren das also alles andere als Optimalbedingungen vorallem für die Kinder. Dennoch gab es jetzt kein zurück mehr, in den Kanal konnten wir so schnell nicht mehr und den Hafen in Brunsbüttel konnten wir auch nicht anlaufen, da dieser bei Niedrigwasser trockenfällt. So haben wir uns Richtung Cuxhaven gearbeitet. Wir hatten die Wahl zwischen Motor und segeln mit Wind direkt auf die Nase. Da das Schiff unter Segeln in den Wellen stabiler liegt, haben wir uns für die 2te Option entschieden und sind im 3ten Reff zwischen Schifffahrtsstraße und Watt hin und hergekreuzt. Moyas Rigg ist durch den Wantentausch momentan nicht optimal ausgetrimmt, so dass wir nur wenig Fahrt hard am Wind gemacht haben und zusätzlich von den Wellen ausgebremst wurden. Dennoch sind wir flott voran gekommen, zumindest was den Ebbstrom betrifft ist unser Plan voll aufgegangen, der hat nämlich kräftig von hinten geschoben, so dass wir bereits am frühen Nachmittag in Cuxhaven angelegt haben. Joshua und Jonathan haben die meiste Zeit der Überfahrt geschlafen, die Wellen haben sie wohl einfach in den Schlaf geschaukelt. Jonathan saß heute für die Fahrt angeschnallt in seiner Babyschale und hat einen ganz friedlichen Eindruck gemacht. Joshua war angeleint mit Schimmweste und "Ölzeug" und kommentierte "Mama, es wackelt ganz arg" und fragte "kippen wir um?". Gefallen hat es ihm um ehrlich zu sein nicht ganz so gut, aber richtig Angst hatte er zum Glück auch nicht. Wir werden in Zukunft noch besser auf das Wetter achten und haben unseren Marinebarograph auch direkt repariert als wir im Hafen waren. Bei diesem Wetter, werden wir das nächste Mal einfach im Hafen bleiben. Heute Nachmittag waren Jonathan und Joshua top fit, Christian und ich hatten hingegen Mühe die Augen offen zu halten. Zur Stärkung gab es erstmal Fischstäbchen, danach ausgedehntes Spielen erst auf dem Spielplatz dann im Schiff.

This post has2comments.
25.06.2015:
Comment fromGabi
Moin,moin, eine Seefahrt die ist lustig..und Joshua:Seebären fühlen sich erst richtig wohl, wenn es ordentlich wackelt und die Wellen spritzen.
25.06.2015:
Comment fromX-AVMEM
Wir verfolgen mit Spannung Eure Bericht und wünsche Euch viel Glück!! Liebe Grüße aus Stuttgart