Ostseepläne
Leider dauert Alles immer länger als man denkt. Nach der Eintragung ins Schiffregister waren wir guter Dinge, dass jetzt nur noch ein kurzer Abstecher bei der Bundesnetzargentur kommt, um unsere alte MMSI Nummer bestätigt zu bekommen. Diese Nummer ist Voraussetzung, damit wir unser Sicherheitequipment bestellen können, da sie vom Hersteller in die Geräte einprogrammiert wird. Inzwischen warten wir schon wieder Wochen auf die Bestätigung und hoffen es bald geschafft zu haben, so dass AIS und EPIRB dann doch noch bestellt und geliefert werden können bevor wir Moya aus dem Winterschlaf holen und an die Ostsee zum Werkeln fahren. Im nächsten Arbeitsurlaub in Kappeln soll Moya nicht nur die erweiterte Sicherheitsausrüstung bekommen, auch die Stromversorgung soll durch Solarzellen und Windgenerator ergänzt, die Funkanlage durch ein Kurzwellenfunkgerät erweitert und das stehende Gut ausgetauscht werden. Die Geräte sind schon da, sie werden auf den Geräteträgern von Moya installiert werden. Christian tüftelt zur Zeit an den Montageplänen, manchmal sucht er stundenlang im Netz nach Alurahmen, Edelstahlrohren und Verbindungselementen. Ich frage mich nicht zum ersten Mal, wie man diese Dinge vor der Erfindung des Internets eigentlich besorgt hat. Neben diesen technischen Arbeiten wird das Schiff im Inneren ein bißchen aufgehübscht werden. Neue Kojenbezüge, Bettwäsche und Küchenutensilien haben wir heute gekauft. Der Tisch in der Achterkabine wird verkleinert und außerdem werden wir in den nächsten Tagen Leesegel nähen. Wie Moya mit ihrem neuen Make up wohl ausschauen wird? Da wir zudem nicht im Detail wissen, welche Schätze sich eigentlich in den Tiefen des Schiffsbauchs so alles verstecken, werden wie eine große Umräumaktion starten, bei der wir hoffen alle Überraschungen des Voreigners zu finden.
In den letzten Tagen gab es öfter Ausrufe solcher Art: "Dieses dumme Teil ist einfach riesig", "Der kommt nicht mit ins Auto" - gemeint war der Kinderwagen. Tatsächlich ist unsere Kofferraum nur mit dem Kinderwagen bereits voll, so dass sogar Joshuas Buggy im Innenraum verstaut werden muss. Wenn wir also so an die Ostsee fahren wollen, wäre kein Platz mehr für Spielsachen, Kleidung, um gar nicht erst von Bootszubehör zu sprechen.
Vor einigen Wochen habe ich noch gewitzelt, dass wir mit Umzugsanhänger zum Boot fahren werden, jetzt ist es sicher - ohne wird es nicht gehen.